Volltext Seite (XML)
'Waffen, um etwa 1000 v. d. Z. ansetzen dürfen. Auf Wandgemälden aus dem alten Reiche sind Waffen und Werkzeuge immer rot und gelb (Kupfer und Bronze) gemalt, und erst lange nach dieser Zeit kommt Blau und Schwarz als Farbe für die Metalle vor. In anderen Ländern scheint die direkte Schweißeisenerzeugung im Renn feuer schon in der 2. Hälfte des 2. Jahrtausends gelungen zu sein, und zwar in Armenien und im Südkaukasus. Eine genauere Orts- oder Zeitangabe ist hierfür nicht möglich. An und für sich ist nämlich die Eisenerzeugung aus seinen Erzen so einfach, daß es genügt, ein Stück Brauneisenstein oder Ra seneisenerz in ein Holzkohlenfeuer einzubetten, um metallisches Eisen zu er halten. Diese Beobachtung ist offenbar in den verschiedenen Kulturländern je nach den sonstigen Bedingungen zu ganz verschiedenen Zeiten gemacht worden. Jedenfalls ist die Eisenerzeugung wesentlich einfacher als die Her stellung reinen Kupfers oder die der Bronze, welche nicht nur die schwie rige Reduktion des Kupfers voraussetzt, sondern auch noch ein anderes Legierungsmetall, das Zinn, erfordert. Zinn kommt aber fast nie mit Kupfer erzen zusammen vor und konnte im Altertum nur von ganz wenigen Stellen der Erde geliefert werden. In Mitteleuropa beginnt die Eisenzeit erst um das Jahr 1000 v. d. Z., auf Elba um 700, in Ost- und Westdeutschland um 800, in Süddeutschland beginnt die 2. Eisenzeit, die sogenannte Latenezeit, um 500 v. d. Z., in der Schweiz und in Frankreich um 400 v. d. Z. Auffällig ist es nun, daß die spanischen Eroberer, als sie nach Mittel und Südamerika kamen, bei den Eingeborenen reichlich Gold und viel Kupfer fanden, aber kein Eisen. Aus welchen Eisenerzen die ältesten Eisengegenstände hergestellt wor den sind, läßt sich auch noch vielfach nachweisen. PETRIE hat in Nau- kratis festgestellt, daß das dort aufgefundene Eisenerz ein an Ort und Stelle nicht vorkommender Eisenglanz war. Eisenglanz lieferten in späteren Zeiten die Gruben von Elba für die Römer. In der ganzen norddeutschen Tiefebene ist fast alles prähistorische Eisen aus den leicht reduzierbaren Raseneisenerzen gewonnen worden, kenntlich an dem hohen Phosphorgehalt in dem erzeugten Eisen. Hierüber und über die Verwendung von Brauneisenstein, Spat- und Roteisenstein finden sich anschließend noch weitere Angaben. QUIERING hat nun eine Theorie aufgestellt, wie die alten Ägypter auf die Eisenreduktion aufmerksam geworden sein sollen. Er meint, daß beim Verwaschen von goldhaltigem Nilsand sich Magnetitkörnchen im Rohgold schlich fanden, die beim Ausschmelzen des Goldes mit reduziert wurden. Da Gold bei 1065° C schmilzt, Eisen aber erst bei 1525° flüssig wird, so müßte