Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Titel
Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Freiberg
LDP: UB Freiberg Druckschriften
Saxonica
Vergriffene Werke
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Reihe
Freiberger Forschungshefte D 6
Titel
Die ältesten Verfahren der Erzeugung technischen Eisens durch direkte Reduktion von Erzen mit Holzkohle in Rennfeuern und Stücköfen und die Stahlerzeugung unmittelbar aus dem Eisenerz
V. Dynastie (um 2350 v. d. Z.); die Werkzeuge wären also noch etwas älter als das Eisenstück von Abydos. IVER und WOOLLEY entdeckten in Nubien eine Speerspitze aus der Hyksoszeit (um 1600 v. d. Z.). Weiter ist noch ein Eisenblättchen gefunden worden, das in die Zeit um 2000 v. d. Z. gehört. Dieses Eisen von Deir el-Bahari enthielt 10 °/o Nickel und dürfte Meteor eisen sein. Im 3. Jahrtausend war Eisen sicher noch nicht Gebrauchsmetall in Ägyp ten. Daß die gleiche Feststellung auch für Mesopotanien gilt, ergibt sich auch aus einer Urkunde des Königs HAMMURABI (um 1725 v. d. Z.), aus der hervorgeht, daß damals das Eisen dem Silber im Werte sehr nahe stand. Das Sekel Silber (8,4 Gramm) galt 8 Sekel Eisen, aber 120 bis 140 Sekel Kupfer. Eisen war damals fünfzehnmal so teuer wie Kupfer. Diese Kostbarkeit des Eisens in Ägypten kann man auch an den Ge schenken ermessen, die den ägyptischen Königen während der 18. Dy nastie (von 1500 bis 1350 v. d. Z.) von Königen Westasiens gemacht wurden. Die ägyptischen Könige erhielten auch Eisen von besiegten Völ kern als Tribut. So wird bei THUTMOSIS III. als Besonderheit ein eiserner Kessel genannt. AMENOPHIS III. erhielt vom König von Mitanni, TUSCH- RATTA, einen z. T. mit Gold verzierten Dolch, dessen Klinge Stahl war, eiserne Armbänder mit Gold, ferner einen Dolch mit eiserner Klinge, dessen Heft mit Lapislazuli besetzt war. AMENOPHIS IV. besaß ebenfalls unter den Geschenken mit Gold verzierte eiserne Ringe. Im Grabe TUT-ANCH- AMUNS wurden im Innern des Sarges ein verzierter Eisendolch, glänzend wie Stahl, und ein goldenes Amulett, das als Fassung für ein sogenanntes Horus-Auge aus Eisen diente, gefunden. Diese Geschenkliste zeigt jedenfalls, daß in der 18. Dynastie (1500 bis 1350 v. d. Z.) Eisen bzw. Stahl eine große Kostbarkeit war. . Die Zahl der eisernen Fundstücke nimmt aber von der 20. (von 1200 v d. Z. an) bis zur 25. Dynastie (712 bis 663 v. d. Z.) stark zu. Von etwa 600 v. d. Z. an ist Eisen in Ägypten häufiger als Bronze. Durch Auffindung früher Eisenerzeugungsstätten in Naukratis und Da- fenneh im Nordwesten des Deltas durch PETRIE wissen wir, daß Eisen im 7. Jahrhundert gewerbsmäßig hergestellt wurde, allerdings aus fremden Erzen, nämlich aus Eisenglanz, der im Lande nicht vorkommt und der von irgendwoher importiert worden sein muß. Die Anregung zur eigenen Eisenerzeugung ist offenbar von Westasien nach Ägypten gekommen. Eisen erze sind in Ägypten reichlich vorhanden, zwar nicht im Nil-Graben, aber im gebirgigen Nordosten und im südlichen Bergland Nubien. Von dort wer den die Ägypter ihre Eisenerze bezogen haben. Man wird in Ägypten die sogenannte „Eisenzeit“, d. h. die eigene Erzeugung eiserner Geräte und