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trägt, wird nicht nur die alten Soldaten, sondern infolge seines spannenden In halts auch die Frauenwelt stark fesseln. >I^«rtrauen zu sich selbst Ist Kraft und Kraft ist, Freude und Freude ist Leben und Leben ist Schaffen Und Schaffen ist Sieg! C. Flatschlen. <48, Fortsetzung., (Nachdruck verboten.) „Warum bin ich nur so müde?" grübelte sie, während sie sich scheu an Len Menschen vorbeidrückte, die ihr begeg neten. Ihre Hechte umfaßte krampfhaft den kleinen Hand koffer. „Ist jetzt nicht alles wieder wie vorher?" Eine Weile dachte sie über diese Frage nach, aber sie wußte keine Ant wort. Sie wußte nur, daß sie müde war. Warum war er nicht gekommen? Warum hatte er sie nicht in seine starken, lieben Arme genommen? — Vielleicht war auch er müde geworden! Alle Menschen waren müde von ihren Torheiten und Irrtümern und von dem langen Warten aufs Glück! Sie gelangte in die Roeöernstraße und betrat den Park der Villa Prenner. Mit langsamen, schleppenden Schritten und schlaff herabhängenden Armen bewegte sie sich auf das Haus zu. Vor der Freitreppe blieb sie stehen, von einem Anfall des Ekels geschüttelt. Nie mehr würde sie dieses Haus be treten, von dem alles Unglück ihres Lebens ausgegangen wär. Oh, wenn man diese ganze Zeit möchte verlöschen können. Und plötzlich empfand sie eine bohrende, ziehende Sehnsucht .nach den Tagen des Kindseins und nach der Stadt, in welcher alle Menschen gut und freundlich zu ihr gewesen waren. München! Dort war die Wärme, dort war die Heimat, dort strömten die reinen Quellen, aus denen sie das Leben getrunken hatte! Sie zog die Klingel an der Haustür. Nach einer Zeit öffnete sie sich, Anne kam zum Vorschein. Jenny lächelte über Las fassungslose Gesicht des Mäd chens. „Wollen Sie mir helfen, Anne? Ich muß nach München fahren, aber Sie dürfen mich nicht verraten. Nie mand darf es wissen, sonst verfolgen sie mich wieder. Wis sen Sie, man will mir keine Ruhe lassen!" Anne nickte aufschluchzend mit dem Kopf. „Ist mein Wagen hier? Ja? Gott sei Dank! Geben Sie mir den Garagenschlüssel! Rasch, helfen Sie mir! Ich fürchte mich, jeden Augenblick kann jemand kommen!" , Anye eilte hastig ms Haus und kam gleich darauf mit dem Schlüssel zurück. „Aber gnädige Frau, wollen Sie nicht erst mal «in Frühstück nehmen? Sie sehen so blaß aus!" „Nein, nein, es ist kein« Zeit dazu!" Sie hatte das Garagentor aufgesperrt und eilte mit einem glücklichen Aus ruf auf die blaue Limousine zu. wuhtsein gekommen sein. Die wachen Gemüter aber werden er-, füllt worden sein von Stolz und Zukunstsfreude. webrsdorf, 7. Mai. Sitzung de» Verkehr»- und Hei- matvereln» wehrsdorf. Herr Bgm. Tröger eröffnete die 2. Sitzung des Heimat- und Verkehrsverein» und gab sei ner Freude Ausdruck über das starke Interesse, das die zahlreichen Einwohner durch ihr Erscheinen bekundet haben. In kurzen Worten unterrichtete er die Versammelten über Zweck und Ziele des Vereins und bat darum, noch tüchtig für die gute Sache zu werben. Als engere Mitarbeiter be stimmte der. 1. Vorsitzende, Herr Schulleiter Gründer, Bgm. Tröger, stellv. Vors., Karl Hunger, 1. Schriftführer, Reinhard Wunderlich, 2. Schriftführer, Arno Reinke, Kas sierer, Auskunftstelle: Walter Richter, Beisitzer: Frau Galle, Erich Augst. Der Mitgliedsbeitrag ist auf 20 Pfa. mo natlich festgesetzt worden; Interessenten; die finanzielle Vor teile aus der idealen Arbeit ziehen, sollen an diesen. Betrag nicht gebunden sein. Herr Gründer gewährte nunmehr Einblick in die Tätigkeit des Vereins. In die Wege geleitet ist eine Werbung für unsere Heimat durch Inserpte u. eine Schaufensterwerbung unter Benutzung guter Bilder. Be sonders gepflegt werden soll die. individuelle Werbung von Person zu Ptrson unter Ausnutzung beruflicher, geschäft licher und verwandtschaftlicherBeziehungen. Die zu leistende Arbeit ist nicht zu gering, handelt es sich doch um Vielerlei, das hier Beachtung finden will. Es gilt Wege zu markieren, Ruhebänke an geeigneten Plätzen aufzustellen, Wanderkar ten anzufertigen, Unterkünfte bereitzustellen und derglei chen. Besondere Bedeutung hat die Pressefahrt durch das Mittellausitzer Berglanü; die Pressevertreter werden auch in Wehrsdorf halten und im Gemeindeamt Aufschluß über Wehrsdors erhalten. Eine gute Werbepostkarte soll her- ausgebracht werden, wobei sämtliche Amateure Wehrsdorfs mit Hand anlegen möchten. Alle Einwohner Wehrsdorss, die Zimmer an Sommergäste vermieten wollen, sollen dies mit Angabe des Preises und ob mit oder ohne Kochgelegen heit dem Verkehrsverein melden. Im Schlußwort gab Herr Bgm. Tröger noch bekannt, daß der Gedanke, ein Lust- und Schwimmbad in Wehrsdorf zu schaffen, von ihm wieder aufgegriffen worden sei, da er dies gerade im Sinne der Fremdenverkehrswerbung für unumgänglich. notwendig halte. Freilich sei das Projekt von 40 000 Mk. längst begra ben und auch der ungünstig gelogene Platz am Niederen Konsum komme nicht mehr in Frage. Dafür werde aber vielleicht noch in diesem Jahre ein Bad erstehen, wie es für Wehrsdorser Verhältnisse tragbar sei. Mit der Mahnung, eifrig für die güte Sache zu werben und neue Freunde und Mitglieder zu gewinnen, schloß der Vors. Gründer die Vor- sammlung. SchMölln, 7. Mai. Der Umbau des Gemeindehauses ist nun doch zur Wirklichkeit geworden. Schon sind die Ar- b'eiter dabei, das Dach abzutragen und alles für die Baüar- bei.ten vorzurichten. Der Umbau muß bis zum 30. Juni durchgeführt und beendet sein. Pie Ausführung ist Herrn Baumeister Körner aus Bischofswerda übertragen wor den. Die Bewohner, drei Familien, mit insgesamt 20 Personen, sind einstweilen in Lagerhallen der stilliegenden Glashütte'untergebracht. Mit dem Umbau des Gemeinde ¬ hauses ist eine soziale Aufgabe in Angriff genommen wor den, die schon längst fällig war. Aber In den vergangenen Jahren könnte weiter nichts erreicht werden, als Besichti gungen durch hohe Kommissionen, erneute Eingaben und ablehnende Bescheide. Di« neu« Regierung stellt endlich die Mittel bereit und schreitet damit zum Sozialismus der Tat, daß endlich auch diesen Volksgenossen gesündere und aus reichende Wohyräume zur Verfügung stehen werden. — Die Hebamme, Frau Dora Schüler, ist wegen Krank heit auf längere Zeit beurlaubt. Ihre Vertretung hat die Hebamme Frau Alma Schlicke in Demitz, Wolf Hitler- straße 58. Schmölln, 7. Mai. Der Mühllelch wird geschlämmt! Eine Abteilung des Freiwilligen Arbeitsdienstes azis dem Arbeitsdienstlager in Bischofswerda ist seit zwei Tagen be schäftigt, den Mühlteich zu schlämmen, der seit vorigem Jahre trocken daliegt. So steht zu hoffen, daß dieses Jahr noch eine saubere, blanke Wasserfläche zu sehen sein , wird, wo bisher nur grauer Schlamm uno eine Unkrautwildnis sich breit machte. Alle Bewohner, und besonders die An lieger, freuen sich gewiß über die Verschönerung des Dorf bildes. ! Frankenthal, 7. Mai Luftschuhwerbewoche. Anläß lich der im Rahmen der Luftschutzwerbewoche vorgesehenen Sammeltage für den Deutschen Luftschutz am 9,. und 10. Mai, sind die Freiwilligen Feuerwehren zur Ausschmük- kung und Ausgestaltung dieser Veranstaltung allerorts be auftragt worden. Um auch in unserem Orte die Bedeutung dieser wichtigen und dringend erforderlichen Maßnahmen des Luftschutzes unter dem Leitsatz „Luftschutz tot not" wirksam zu unterstützen, hat sich die Kapelle der Freiwilli- Ein fröhlicher Militarroman aus der Vorkriegszeit beginnt am Mittwoch in unserm Matte. <Zr spielt in Dresden und in Straßburg, wo in der Vorkriegszeit sächsische Regi menter lagen. Unter den handelnden Personen ist auch der verstorbene König Friedrich August. / Der Roman, der den Titel „O Straßburgs ————.— ....... —' .... . Anne gab keine Ruhe. „Dann will ich Ihnen wenig stens etwas für die Reise zurechtmachen." Sie verschwand mit fliegenden Röcken in der Richtung zum Haus. / ' Jenny prüfte den Benzinvorrat und untersuchte den Motor mit einer Sorgfalt, die bei ihrem Zustcüiv erstaun lich war. Als sie sich überzeugt hatte, daß alles in Ordnung war, kletterte sie in den Wagen und gab Gas. , Sie hätte Anne, die gerade mit einem Paket auf das Garagentor zulief, beinahe überfahren. Mer,.Frau Pren- ner, damit Sie für unterwegs etwas' haben! Ich habe auch eine Tafel Schokolade von mir dazu getan." „Sie sind so gut zu mir, Anne! Ich danke Ihnen sehr! Leben Sie recht wohl und — verraten Sie mich nicht!" Annes Tränenstrom versiegte erst: als der Wagen längst außer Sehweite war. — Es muß ein Wunder genannt werden, daß die blaue Limousine ohne Unfall in München eintraf, Jenny achtete kaum auf die Straße. Ihre Hände hielten mechanisch und lässig das Steuerrad. Zwischen Wachen und Schlafen fuhr sie dahin. Als die Frauentürme in der Ferne austauchten, wurde sie lebendig. Ihre Augen begannen fiebrig zu glänzen. „Nun fahren wir heim, nun fahren wir heim!" Sie hielt vor einem Haus in der Theresienstraße, nahe der Technischen Hochschule, stieg aus und schleppte sich drei Treppen empor. Vor einer Tür klingelte sie. Ein Mann in weißem Malerkittel öffnete. „Was wün schen Sie?" Jenny Prenner schwankte auf ihn zu. „Werner!" Dann brach sie ohnmächtig zusammen. Werner Soenken war bei ihrem Anruf überrascht und erschreckt zusammengezuckt. „Jenny, Kind! Um Gotter wil len!" . Er trug die Bewußtlose ins Atelier, bettete sie auf eine breite Ottomane und strich mit einer leidvollen verhaltenen Bewegung über ihr Haar. Dann rief er seine Frau, die in der Wohnküche für ihr Töchterchen ein Puppenkleiü nähte. ' ' ' ! Während in Herrn Busses Vorzimmer zwei glückliche Menschen sich umschlungen hielten, herrschte innerhalb der gepolsterten Doppeltür Ratlosigkeit und Verzweiflung. „Sie kann doch nicht vom Erdboden verschwunden sein!" rief Wendrich'und eilte händeringend im Zimmer auf und ab. - . - Liese Bergius saß mit verängstigten Augen in der Ecke. „Es wird ihr doch nichts zugestoßen sein!" jammerte sie. „Unsinn!" sagte Busse, der naturgemäß von allen der ruhigste war. „Wir hätten bereits gestern kommen sollen!" meinte Wenürich. „Aber wer konnte denn ahnen, daß man sie acht Stunden vor der vereinbarten Zeit entlassen würde. Paul Märckl ist ja auch erst seit einer halben Stunde hier!" Liese hatte inzwischen angestrengt nachgedacht .— und plötzlich schien ihr der rettende Einfall zu kommen. „War ten Sie einen Augenblick! Ich will mal zu Anne hinüber laufen." Während ihrer Abwesenheit meldete sich das Polizei präsidium. Der Beamte teilte mit, daß nach einer telefoni schen Meldung aus München Frau Prenner soeben dort nach Oberamn druck dieser fn zu bringen, stelle gab Deutschen Arl Abendveransta zur Dorführur steigern und v Leinwand. B für die Dolksfi Vorführung ei, verbunden, au Gutschein ein ' einmal etwas Rinder am näc einem zum an Linderung der wareninbustrie, — Beide Film fp«r. geklärt. Es um bei der S vorgerückter i schoben. Mit natsverfamml Schmiede langer Zeit „vv«ramm«rg tenden Worte man durch P die Fahrt von keit unweit v Obevammerga spiel« am Äu< wieder befand Heiland, die Ü Hohenpriester ernsten feierst Worten. Bal 75 Za ch Da man sic die Zucht und ! den sich im Mo um «inen Bien« s«n 1. Vorsitzer mermann. Schntiedemeifter Großharthau sc Meister Gottl Erbgerkchtsbefitz Man weitd Krainer und Ji Erfolg einen V belief sich die ! Orte Äroßharth bach, Seeligsta Belmsdors, Lan bach und Stolpi Die teilweis gen große Lück« die «rste Preist berne Medaille, vergeben werde: auf 16 gesunken nig. Als 1. Vor vorn. 1898 des igierungsjubiläur läumslmde am - zupslanzen. Nach einer ! 1902 der Verein ^sitzender Herr H ' Unter seiner Le trächtlich, und r «rkannte man d heimischen Biene auch hielt der gei storbene Oberleh ner aus ArnSdo trat man einer t 1904 beschlos stand wieder neu 50 Pfg. zu erheb richt in Bühlau < Jahres erfolgte brachte. 1905 fanden i Standschau in B Bronzene Medail gen vergeben we Beim 40jiihi verein verschieden Bestehen in Verb lung im Jahre 1 Außer verschieden Iubiläums-Stiftu Mitglieder die S betrieb man auch derung mit den r und auf den B Auch beschloß ma stücke des Verein- Auch in den ker- und Honignö mögen betrug 19! Im April 1921 u malig die Faulbr 1923 wurde d Versammlung „W< abgehalten. Nach Herr Klare, zur e März 1930 der d Minh. Winklei wählt, welches An Aus dem Meißner Hochland. Schmiedefeld, 7. Mai. strieaerverein. Wegen wichti ger Eingänge war di« diesmalige Monatsversammlung etwas früher als sonst einberufen worden. Im Gaschos ^Dürrer Fuchs" fand sie statt. Unter d«n Eingängen han delt« es sich unter anderem um di« Einladung zu «iner 50- Iahr- und einer 60-Iahr-Feier von Kriegervereinen. Aus beidtn wird der Kriegerverein vertreten sein. Ein« Bitte einte Lrandgeschädigten wird nach der neuen sich praktisch erwiesenen Art erfüllt. Jeder Kamerad hat den erhaltenen Fragebogen gewissenhaft auszufüllen. Die Bezirksver sammlungen werden in der bisherigen Form nicht mehr bei behalten werden. Nur ganz wichtige Besprechungen werden sich nötig machen. Die letzte bot Gelegenheit, sich über den Schießsport fortzubilden. Hierüber berichtete nun eingehend der Schießwart Alfred Wowsnick. Der Krisgeroerein hat ein Kleinkalibergewehr gekauft, auch die Nötige Schieß munition. Abteilung A erfaßt die 18—35jährigen, B die vom 36.—50. Lebensjahre und Abteilung C die Über 50 Jahre alten. Bis zum 55. Lebensjahre ist der Kamerad verpflichtet, am Schießsport teilgzunehmen! Abteilung A wird mit Abtlg. B verbunden werden. Da der Schießstand im Ort noch nicht fertig ist, wird zunächst, der neuervaute Schießstand in der „Erholung" in Großharthau benützt wer den. Hoffentlich entwickelt sich'«n-recht ^lebhafter Schieß gen Feuerwehr bereit erklärt, bi« Einrod-nmschaft den Mitt wochabend in der Zeit von 88—^S Uhr in d«r Dorfmitt« auf dem Anger an der Schule mit einem unentgelttrchen - Platzkonzert zu erfreuen, das hoffentlich recht viele Zuhörer anlockt. Frankenthal, 7. Mai. Radfahrunfall. Ein noch glimpf- sich verlaufener Unfall ereignet« sich am Sonnabendnach- mittag. Als ein hiesiger Einwohner mit seinem Fahrrad die sogenannte alte Straße entlang gefahren kam, rannte ihm plötzlich ein Huhn ins Vorderrad, wodurch der Radsah- rer zum Sturz kam. Er ersitt Hautabschürfungen und «in« leichte Stauchung des Fußgelenks. Am Fahrrad entstand Materialschaden. Dieser Vorfall beweist, wie dringend not wendig es ist, Federvieh von öffentlichen Verkehrswegen fernzuhalten. Rammenau, 7. Mai. Ein ausgeschlachtete» Rind ge funden. Gestern abend gegen 7 Uhr wurde im Gemeind«- steinbruch (am Wege vom Ortsteil Schaudorf nach Ram menau) ein abgezogenes und ausgeschlachtete» Rind gesun den, dessen Herkunft noch unbekannt ist. Die Erörterungen der Gendarmerie sind im Gang«. Etwaige Wahrnehmun gen werden an die nächst« Polizeistell« bgw. Gemeindever waltung erbeten. Rammenau, 7. Mai. Vas Fest der Goldenen Hoch zeit feierten am gestrigen Sonntag der früher« Wirtschafts besitzer, Herr Ernst Moritz Petzold und seine Gemahlin Lina geb. Fichte. Dem Irwelpaar würden zahlreiche Ehrun gen erwiesen. Möge ihm noch ein Lebensabend in Gesundheit und Wohlergehen beschleden sein: 5" . eingetroffen sei. -Ein Herr Werner Soenken, Rünstmgler, Theresienstraße 23, habe Mitgeteilt, daß Li« Frau bewußtlos, in seiner Wohnung liege und höbe um nähere Auskünfte gebeten. Es sei ihm, so habe er sich äüsgedrückt, als seine Pflicht erschienen, die zuständige Behörde von dem derzeiti gen Aufenthalt der Dame zu unterrichten. Busse schrieb sich hastig die Adresse auf Und legte den Hörer weg. ,>Sie ist gefunden!" ri«f er. Er berichtete,.was er soeben erfahren hatte. Wendrich wurde vor Freude ganz kopfios. Er um armte Herrn Buffe und vollführte groteske Sprünge. Am liebsten hätte er einen Purzelbaum geschlagen. Liese kam mit ihrer Neuigkeit zu spät. „Jenny ist mit ihrem Auto nach München gefahren!" wollte sie sagen, aber Wendrich hatte sie schon gepackt und ihr einen Kuß gege ben. „Auf nach München!" rief er. „Nun soll sie uns nicht mehr entwischen!" * Der Arzt war gegangen. Als Werner Soenken zu den Wartenden eintrat, lag ein beruhigendes Lächeln auf seinem Gesicht. „Es ist nichts Ernstes, lediglich ein Erschöpfungszu stand. Der Arzt denkt, sie wird morgen früh wieder vollkom men hsrgestellt sein." Wendrich und Liefe atmeten auf und zögerten nicht länger, Frau Soenkens Einladung zum Essen Folge zu leisten. Auch Soenken setzte sich an den Tisch. „Die arme Frau muß in sehr verzweifelter Verfassung gewesen sein, daß sie ausgerechnet zu mir den Weg fand." Er blickte eine kurze Zeit nachdenklich vor sich hin. „Als sie noch ein junges Mädel war, haben wir uns sehr gut verstanden. Ich — liebte sie wohl, aber dann lernte sie Emil Prenner kennen. Und ich — fand meine Frau!" Die Augen des Ehepaares begegneten sich in einem ver stehenden Blick. Lies« Bergius bestand darauf, die Nacht bei Jenny ver bringen zu dürfen. Soenken wußte gegen ihre Gründe schließlich nichts mehr «inzuwenden. Wendrich wurde spät in der Nacht mit herzlichem Hän dedruck verabschiedet und von Frau Soenken ins Fremden zimmer geleitet. Er konnte aber vor Glück und Freude keinen Schlaf finden. — Lieses Sorge war unbegründet, denn Jenny schlief fest und traumlos bis zum Morgen. Als sie endlich erwachte, schien bereits die Frühsonne durch das geöffnete Fenster und erfüllte den freundlichen, mit bunten Tapeten ausstaffierten Raum mit dem Glanz Les Herbsttages. Jenny öffnete die Augen — und sah Lieses liebes leuch tendes Gesicht über sich gebeugt. Erst, glaubte sie zu träumen, sie schien das holde Wun der nicht fassen zu können. Als aber Liese mit halbgeöffne tem Munde die Hände um Jennys Wangen wölbte, fühlte sie sich plötzlich von zwei Armen umschlungen. „Liese? Du? — Du bist da?" schluchzt« Jenny zwischen Lachen und Weinen, während sie die Freundin ein ums andere Mal an sich preßte. Alsxsich der erste Ueberschwang gelegt hatte, rückte Liese langsam mit ihren Neuigkeiten heraus. (Forts, folgt.)