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Obwohl Zettel von thm «'»ingeliefert. lige HS-Füh- ssold in Linz, ;e>t, und eine sollen di« ver- -t«yr gebracht »stet »ttd im sie beim Kle- MSW.Zrekst «m Spazier raß« auf und Plan eine, )i« Reisenden atze» ' Fleisch bi» sich ein«, hübe Rüde, -N blitzschnell n venreven. lt endlich sei. zur nächsten gezimmerten n dem Zoo- »erden noch mit der Säbelscheide in die Seiten. Der schlafende Sekretär stieß einen Brüllton aus, bewegte alle viere und sprang plötzlich wie gebissen auf. Da sah er seinen General hoch zu Roß über den Köpfen der gaffenden Leute; schnell wandte er sich um und lief hinter den Brunnen. Das Volk schrie vor Entzücken, denn von hinten sah der Sekretär wie ein Schimpanse aus. Rapp aber schüttelte sich, gab dem Gaul di« Sporen und preschte davon. Die Husaren blieben zurück, halfen dem Schreiber über das Gitter und führten chn weg. Das war das letzte, was dl« Danziger von Monsieur Narziß Ligneul, d. i. zu deutsch Pechdraht, sahen. Denn nach dieser Geschichte verschwand er von der Bildfläche und ward nie mehr geschen. », beäugstiamd ach d«n dk<ken Phn». Sache Gr« rachen, n usv »her mpfe SU Wals letzter Schrei gen. M Sie»»« »er- m, «n von ihrem ,»schirrten, da l» ihnen hing man e» unter w. Späth. «Ja, ich bin's, Vater", sagt Christian. „Es geht mir gut. Bitte, grüße Mutter!" „Kommst Du denn — kommst Du denn nicht. . stammelte der Mann und machte mit dem Kinn eine klägliche Seitwärtsbewegung. „Doch, Baier, ich komme. Wenn die Straße fertig ist, komme ich. Ich wäre auch gekommen, wenn Du nicht hier vorbeigefahren wärst." Der Mann im Wagen nickt. Er möchte noch viel fragen und sagen, aber der Sohn hat den Spaten geschultert und wendet sich ab, neuer Arbeit zu. Da gleitet der Wagen weiter, die schöne breite Straße entlang. Der Sohn denkt: Ich hätte eigentlich auch Margret grüßen lassen sollen, aber besser ist es wohl, die Grüße später selber zu bringen. Er lächelt in sich hinein und sieht aus seine Hände, die breit und braun ge worden sind, von Sturm, Regen und Sonne gesegnet. So gefallt ihr mir, lacht er, gerade so . . . Er fleht dem Wagen nach, der nur noch ein Punkt ist auf der langen, neuen Stra ße, und dann sticht er das geliebte Eisen in das grüne Herz der Böschung und atmet den Duft der Erde, die seine Hei mat ist. Die Mausefalle. Skizze von Hans B. Wagenseil. Aus einem der villenartigen Häuser des Borortes trat eine Dame mit einem kleinen Mädchen von vielleicht vier Jahren an der Hand. Sie wollte offenbar nur schnell hin- ubergehen zum Postkasten, denn sie trug einen Brief in der Hand. Im Augenblick aber, als die'beiden über die Straße gingen, bog um den Heckenzaun, ihnen entgegenkommend, ein Herr, vermutlich in der gleichen Absicht. Er stutzte bei ihrem Anblick, tat, als gäbe es etwas an seinem Schuhband,zu rich ten und flüchtete dann in entgegengesetzter Richtung. Das kleine Mädchen sah ihm nach und rief dann lebhaft: „Sieh doch, Mama! dort geht Papa. Vielleicht wollte er zu uns kommen?" „Du irrst Dich. Der Herr sieht Papa nur ähnlich. Und wenn er es war, so kommt er nicht zu uns, sondern wird wohl zu Tante Elli gehen." Die Kleine, die sicher war, sich nicht getäuscht zu haben, drehte sich mehrfach nach dem Davoneilenden um und stol perte über ihre Beinchen. „Sieh vor Dich!" tadelte die Mama. Die Kleine aber schüttelte die Locken aus dem Gesicht und fragte uneingeschüchtert: „Warum wohnt Papa nicht mehr bei uns, sondern muß zu Tante Elli gehen?" „Weil es bei uns zu eng ist. Tante Elli hat ein großes Haus, ein viel größeres, als wir haben. Sie hat überhaupt manches, was wir nicht haben!" sagte die Mama bitter. „Dann werde ich mit Puppe bei Minna schlafen", ent schied die Kleine. Und „Kommt Papa nun nie mehr?" wollte sie weiter wissen, bekam aber keine Antwort. So zog sie schmollend die Unterlippe ein und sann darüber nach, warum Papa wegblieb und Tante Elli, die eigentlich keine richtige Tante war, sondern Mamas Freundin und Frau Wester mann hieß, ihr keine Süßigkeiten mehr brachte. Aber auch den Mann hatte diese Begegnung nachdenk lich gestimmt. Er ärgerte sich darüber, daß man nicht auf die Straße gehen konnte, ohne seiner Vergangenheit in die Arme zu laufen. Dieser Zustand, daß man immer noch Haus an Haus wohnte, wär unhaltbar. Aus diesem Grunde war er noch ein wenig gereizt, als er zu Elli ins Zimmer trat. „Ah, schon zurück?" fragte Frau Westermann und legte das Buch weg. „Ja, unliebsame Verkehrshindernisse!" brummte er un gehalten. „Um so besser, denn ich habe noch eine Bitte an Dich. Wenn Du wieder weggehst, mußt Du mir unbedingt eine Mausefalle mitbringen; wir haben Mäuse im Haus. Nein, nicht eines von jenen scheußlichen Dingern, bei denen Kopf oder Rückgrat greulich zerschlagen wird. Ich will eine Falle haben, in der die Maus einen schmalen Gittergang hinauf klettern muß, um dann fein säuberlich in einen Wasser behälter zu plumpsen." „Eine solche Falle werden wir hier nicht bekommen. Du vergißt, daß Bruckner nur ein kleiner Krämer ist. Wir leben ja hier — leider! — so gut wie auf dem Land." „Nun, versuch es nur!" beharrte Frau Westermann, der irgend etwas an seinem Ton nicht gefiel, nun auch ihrerseits mit überbetonter Bestimmtheit. Nun aber war der Mann nicht in der Laune, solcherart mit sich reden zu lassen. Ein Wort gab das andere, und, ehe sie sich's versahen, waren sie im schönsten Streit. „Das Ganze kommt nur daher, weil Du zu bequem bist", rief die Frau, „zu bequem zu allem. Du magst keinen Schritt tun, vor allem den entscheidenden Schritt nicht", saMe sic an züglich. „Oder solltest Du gar wieder der Dame Sigrid be gegnet sein oder Fräulein Minna, und daher die schlechte Stimmung? Ich sehe es Dir an, daß cs das ist! Aber da mit muß nun endlich Schluß sein, so oder so!" Frau Wester mann schlug mit der .<)and auf ein Sofakisscn. „Reg Dich doch nicht so auf, Elli!" beschwichtigte der Mann einlenkend. „Und doch hast Du recht", erhitzte er sich dann plötzlich. „Ich will jetzt gleich die verdammte Mause falle holen und auf dem Rückweg bei Sigrid vorsprechen. Gnmal muß es ja doch sein." Zu seinem geheimen Aerger hatte das BrucknersHe, Ge schäft die bewußte Mausefalle doch vorrätig. Auf eine er staunte Frage erklärte der Kaufmann gesprächig: „Es ist ge radezu erstaunlich, wie schlimm dieses Jahr die Mäuseplage ist. Wir bekommen wohl einen strengen Winter, weil schon der Herbst die Tiere so in die Häuser treibt; überall hört man die gleichen Klagen ..." Das etwas unförmige Paket unter'm Arm, ging Herr Greiner die Gartenstraße hinunter bis zum Hause seiner früheren Gattin. „Ist die gnädige Frau zu Hause?" fragte er das Mädchen förmlich. Wie ein Fremder ließ er sich ins Wohnzimmer geleiten. Er stand auf, als bald darauf Frau Sigrid eintrat. „Liebe Sigrid!" fing er an, nachdem beide sich gesicht hatten, „ich bin gekommen, um mit Dir jene letzte »usHrache zu ren Wirkung !, im Wasser- och so furcht- rl Wir sind Absicht, aus lallen. Nicht kpstvels«, son stwas «inzu- Milchen wol- tkkmpfertum. Die Straße. » Skizze von Dorothea Hollatz. Es bedurfte keiner Worte mehr: Man hatte sich ausein andergeredet. Statt zu schweigen, zog man alle Register billiger Ueberzeugungskunst, sprach, erklärte, forderte und verstand sich nicht: die Eltern und der Sohn. Schmächtig war dieser Sohn, von zartem Aufbau der Glieder, aber sein Blick verriet jene traurige Zähigkeit, wie ihn Raubvögel hinter Gitterstäben haben. Nein, er wollte nicht ins väterliche Geschäft eintreten, jetzt noch nicht; das warm bereitete Bett ekelte ihn an. Gewiß, Millionen wür den ihn beneiden; immer wieder flüsterte und brüllte man es ihm in die Ohren; aber er blieb starrköpfig; so nannten sie es. Andere Männer zogen doch auch hinaus ins Leben und in die Arbeit! Man antwortete ihm: Er solle ja auch nicht faul sein, solle auch arbeiten, nur an anderer Stelle, und er sei viel zu schwach für den Arbeitsdienst, — 114 Pfund, du liebe Zeit! Später ließe sich darüber reden. Die Brandröte der Scham lag schwer auf der Stirn dieses „Einzigen", der auf der schmalen Grenze zwischen Jüngling und Mann stand. Man berührte seine verwundbarste Stelle, ja, man brachte sie zum Bluten, wenn man die Blicke an seinen unvollkomme nen Gliedern auf- und abgehen ließ. Schließlich, nachdem man genug aneinander vorbeigeredet hatte, fiel das Wort: „So tu, was Du willst, Christian!" Der Sohn küßte die Hand seiner Mütter, er verbeugte sich vor seinem Later und bat: „Grüßt auch Margret!'? Dann fiel die Tür ins Schloß... Am nächsten Tag saßen fünf junge Leute beisammen und sprachen über Christian. Ob er sich denn von keinem verab schiedet habe? Nein. Einer meinte: Er fürchtete vielleicht neue Fragen und Auseinandersetzungen. Aber ein anderer meinte: Davor hat er sich eigentlich nie gefürchtet. Nur Margret schlug die Augen nieder und dachte: Wie schlecht kennt ihr alle ihn doch! Er bestand ja nur aus Furcht, zum mindesten aus Rücksicht. Auseinandersetzungen, die sein Herz berührten, schlugen ihn zu Boden. Zu viel Faktoren der Er ziehung, Höflichkeit, falsches Mitleid, knabenhafter Gehorsam hatten die Hand auf seinen Atem gelegt. Die Angst vor den Möglichkeiten stand als Gesetz über seinem Leben. Und nun hatte er sich gelöst? Man mochte die Art dieses wortlosen Untertauchens heroisch oder verwerflich finden: Es war für einen Menschen wie Christian eine Tat, vielleicht die Tat des Lebens, und Margret freute sich darüber, obwohl ihr das Herz verriet, daß er erst spät wiederkommen würde . . . Viele Züge rollen durch Deutschland, viele Kolonnen marschieren auf den Straßen, und irgendwo da mitten drin schreitet auch Christian. Er hat die quäkenden Bindungen des „einzigen Sohnes" abgestreift und dadurch zum ersten Mal einen Begriff von dem bekommen, was er eigentlich ist. Er hätte noch mehr tun können: Unter fremden Namen völlig untertauchen im Neuland; das Durcheinander der letzten Tage hätte es möglich gemacht. Aber das andere be glückte mehr: Eben qls der Mensch zu arbeiten, der er war, und nicht erst sich selbst in unbewachter Stunde suchen und finden müssen. Und nun steht er auf der großen Straße, die neu ge schaffen werden soll. Er steht nicht allein, ein halbes Hun dert arbeitet mit ihm an dieser Straße, die er einst gehen wird. Er schafft sich mit eigener Hand den Weg ins Leben. Jeden Spatenstich fühlt sein Blut, jeder Tritt auf diese Erde ist Vervollkommnung seines Herzschlags, und im Hämmern und Klopfen der Steine schwingt der Takt des neuen Lebens mit. Endlich ist er Herr geworden über das Blut, diese magische Saftmischung seiner Väter, die ihn mtt Zweifel, Schwäche und kranker Rücksicht belud; er hat zu seinem Ich hindürchgesunden. Die körperliche Berührung mit Holzund Eisen hat diese ersehnte Wandlung bewirkt, auch der Wind tat das Seine, der die Straße lang fegt und die Stirn rötet. Dann sind es die Brüder ohne Namen, die mit ihm in einer Reihe gehen. Unbeschreibliches Glück, zwischen Mann und Mann geborgen zu sein! Keiner, auf dem die Augen einer sorgenden Familie ehrgeizig und erwartungsvoll ruhen, nur stummes Glied einer langen, langen Kette, die, um zu halten, auf die Härte ihrer Glieder angewiesen ist. Anfangs stand er schmal und mit Muskelschmerzcn in der Reihe, aber die Straße machte seine Brust breit und sein Auge hell. Und Margret? Scheue Erinnerungen an scheue Küsse begannen sich dem Schlag des Blutes beizumischen, aber das Band der Straße, das sich um sein Herz legte, war stärker. Fahrt wohl, Ihr alle! Ihr werdet mich wieder- ehen, aber dann bin ich es nicht mehr, in unmännlicher Halb heit, sondern ein losgelöstes Ganzes, fähig zu kämpfen, zu lieben und zu hasten. Freue dich, Margret! Die Lieder der freiwilligen Soldaten der Arbeit hallen über die Aecker, es dehnt sich der Winter in den Frühling, und der Mai wächst in den Sommer hinein. Die Straße ist lang und breit und führt durch deutsches Land. Sie ist lebendig, sie trank den Atem so vieler, die an ihr gesundeten. Schon rollen die ersten Gummiräder Über sie hinweg. Und eines Tages hält ein Kraftwagen bei der Kolonne, ein Mann beugt sich vor und fragt nach Ziel und Zelt. Und ehe dann der Mann den ersten Gang zur Weiterfahrt einschaltet, fällt sein Blick auf Christian, der mit nacktem Oberkörper, braun wie Geigenholz, breit und offen Lasteht und den Blick erwi dert, ohne zu erschrecken. Der Mann erblaßt, er starrt und starrt. Wt«1«rhUf»»,rk. Avrr nvM Hst s mtyH vouvlSLH. Kraft blttbtArost. Schveebleibt Schnee. Und dertzuuaer tut 1»»« noch weh. MHI beim Glas Vier und nicht im Gedicht, — auch «MW» «akMekiM —. Ader in den Ekendiauartteren, Vo Muekltwpernd Menschen stieren, Vp MütbrrWen ineiekatten Zimntern Und Würmer um «a» Wanne, wimmern, Mo Mauuleut' heuten am Hal» der Arauen Aud au» den Aluaekn Pläne kauen: Ml! M« MN «uder, und kein veott Herd, und kein Vraad. Vwnsch, Reib bei Verstand! — sie habens gedroht, von Sozi» rot. MMkSL'LSAW- VEk faNAH erst an! RÄu, «tr-koV«en Ächt, zu keifen. Hüdüch latzk'» un» uur begreifen! An Hierz und yändea fatzt ench an: Vir haben nicht gmntz getan. Aür Volk «qd Kührek bi, zum Tod: Dem Wien vottHenoflen Vrot! VichardEuringer^ Pechdraht versagt. Eine Wer« Erinnerung von L o t h a r P. M a nhold. Ms Danzig nach dem unglücklichenKrieg von 1806 un- ter dem Regiment des französischen Generals Rapp stand, ereignete sich hier «ine grotesk« Geschichte, die wohl wert ist erzählt zu werden. Der General Rapp hatte da einen Sekretär, einen Lüm mel von achtundzwanzig Jahren, der Narziß Ligneul, zu deutsch Pechdraht/hieß. Dieser junge Mann war alles an der« als Gottes Ebenbild, er hatte ein sommersprossiges Käs gesicht und grünliche Nixenaugen. Um sich nun «in bedeu tendes Aussehen zu geben, trug er einen mächtigen Backen- bart, besten Spitzen die Schultern berührten, und eine fuch sige Tolle, deren Scheitel von der Stirn bis zum Halswirbel lief. Nicht genug damit ahmte die überspannte Kreatur noch die Mode des berühmten Beau Brümmels nach. Er trug zumeist schottisch kariert« Steghosen, einen zimmetfar- benen enganliegenden Frack, hohen grauen Zylinder, lang eingewickelten Hals wie die Frauen gewisser Kaffernstäm- me, und schließlich hielt er sich an jeder Hand einen langen Fingernagel zum Zeichen seiner Vornehmheit. Nun denke man sich diesen Affen durch die Straßen Danzigs fahrend, man stelle ihn sich in den Billardzimmern der vornehmen Kaufleute vor, wo er mit seinem pöbelhaften Benehmen die guten Leute in Helle Verzweiflung brachte. Die Frauen wa ren seine Leidenschaft; in der schamlosesten Weise machte er ihnen den Hof. Und oftmals gab es seinetwegen Tränen im' Salon. Aber es war niemand da, der den Burschen hin- auszüwerfen wagte, denn unsichtbar hinter ihm standen ja die Soldaten des Generals Rapp, die eine dem „Bürger" Narziß zugefügte Beleidigung an der ganzen Bevölkerung gexächt hätten. Nun hatte sich der Monsieur Pechdraht an eine junge Patrizierin herangemacht; die junge Frau war eine gebürtige von dem Blocke und die Letzte eines alten Geschlechts. Mit ihrem Vornamen hieß sie Olympia. Um sie schwänzelte Nar ziß herum, obwohl er immer wieder fortgejagt wurde. Schließlich erdreistet« er sich in Gegenwart des Gatten Olympia die Hände zu streicheln. Die junge Frau wurde blaß vor Scham und Wut, und augenblicklich schwur sie sich, diesen Schimpf zu rächen. Und folgendes geschah: Narziß hatte den Mann Olym pias in die Kommandantur beordern lasten und ging nun die Angebetete besuchen. Es war ein dunkler Abend. Wie sich Monsieur Pechdraht dem Hause näherte, wurde er un versehens an seinem Backenbart gepackt, niedergebogen, und eine große Hand legte sich wie ein Deckel auf seinen Mund. Dann fühlte er ein Schermesser auf seinem Lockenkopf. Er barmungslos würde'dH gebrannte Pracht heruntergefetzt. Er " stieß mit hem Fuß wie «in Pferd hinter sich, er traf nie mand, bekam. aber zum Lohn «inen Faustschlag gegen die Rippen, daß ihm rot und rosa wurde. Halb betäubt merkte er, daß ihm aus den Hosen hinten ein Stück bis auf die Haut herausgeschnitten wurde; gleich darauf fiel auch der stolze Bart der Schere zum Opfer, und man gab ihn frei. Jetzt «rh0b NarZiß ein Geschrei. Zwei Bediente stürz ten aus Osympias Hyus; sie jagten die Täter in die Flucht und schleppten Narziß vor die Herrin. Die schlug die Hände zusammen, als sie den .entstellten Dandy erblickte. „Him mel", rief sie aus, „was hat man Ihnen angetan!" Narziß wimmerte, er betastete mit der Linken das stopplige Kinn und mit der Rechten fühlte er hintett an den Hosen, wo die Luft kühl durch das ausgeschnittene Loch hineinstrich. Er sah sich im Spiegel, der über Olympias Kopf hing, das Blut wich ihm aus dem Gehirn, und schwach sank er in einen Sessel. „Marie, Marie!" rief die kleine Frau. „Schnell einen Korn, Herm Sekretär wirds schlecht." Marie, die schon während der ganzen Zeit mit dem Tablett hinter der Tür gewartet hatte, trampelte fröhlich herein, und Monsieur bekam einen Schnaps zur Stärkung, einen zweiten auf den Schreck, einen dritten zum Trost und so weiter, bis er mit einem Male einschlief. Am nächsten Morgen in der leuchtenden Frühe, als der General mit seinem Adjutanten und zwei Husaren den ge wohnten Morgenritt machte, sah er auf dem Langen Markt schon von weitem eine Menge Menschen am Brannen Nep tuns. Er schickte einen Reiter vor; der sah nun vom Gaul hinter dem umlaufenden Brunnengitter den Sekretär seines Generals schlafend liegen. Oben am Dreispitz Neptuns bam melte «in riesiges Büschel roter Haare. Hit einem Much sprang der Husar ab und stieß den Schläfer durch das Gitter