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Der sächsische Erzähler : 03.02.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193402034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19340203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19340203
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-02
- Tag 1934-02-03
-
Monat
1934-02
-
Jahr
1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 03.02.1934
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Bedeutung rächt. D« Unterschetduna von Haar» und VGatten« strichen als besondere Kennzeichen stir Widerstandskraft und Verläßlichkeit. In jenen FWen, wo wir schwankende Zeilenführung, die für Stimmung»» und Gesinnungswechsel spricht, wahrnehmen, in Verbindung mit druckloser Schrift und unausgeprägter Bindunasform, werden wir bet der Schrifturheberin wenig Widerstand gegen Versuchungen vor aussetzen dürfen; speziell dann, wenn die stark nach rechts ge neigte Lage für Haltlosigkeit, einen gewissen Leichtsinn, die große Schrift für anspruchsloses Geltungsbedürfnis, und geschmacklose Schnöxkelbildung auf Eitelkeit hindeuten. Eine seine, zarte Linienführung weist auf einen spirituellen vergeistigten Charakter hin, und wird diesen Versuchungen jedenfalls weniger zugänglich jein als mit einer teigigen, verschmierten Schrift, die den Sinnen- und Genußmenschen offenbart. Sind aber bei letzterem die ibrlgen Merkmale für die Veranlagung der Treue gegeben, o ist der teigige Duktus von keinem weiteren Belang. Als ernere Kennzeichen für Treue kommen eine sehr steile Schriftlage sowie EngederSchrift, beide in ihrer — -L ^-«-"---herrschung und Mäßigung in Be le geringeGräße einer Schrift spricht gleich- " hrifturheberlnnen vor allem Pflicht- " l 7 ' und tsdamen sind; im Gegensatz zu »er Handschrift, die die Gesellschaft Angenommen sind, be- n wollen, so daß als weitere Folge r teigigen, verschmierten Schrift, lußmenschen offenbart. Sind al Merkmale für die Veranlagung ernere Kennzeichen s ... Schrlstlaae sowie EngederSchrift, beide in ihrer Bedeutung für Selbstbeherrschung und Ml^igung in Be- alls hierfür,'da deren Schrifturheberlnnen'vor < sefühl sowie Sinn für engen Wirkungskreis aufweisen n der Regel keine Gesell chaftsdamen sind; im Gegenjc hren Schwestern mit gros 7 'V. 7. " ' 7 . , . uchen. und brauchen, meistens gleichzeitig sehr selbstbewußt und von ihrer Persönlichkeit sehr eingenommen sind, be wundert und angebetet se .' 7 ' ' 7l 7, Koketterie erscheint, die harmlos sein kann, es jedoch in der Mehrzahl der Fälle nicht ist, speziell dann, wenn hierzu noch Schnorkelbildung als Kennzeichen der Eitelkeit tritt. Diese ist ja vornehmlich darauf berechnet, den Partner anzuziehen; wenn nicht anderweitig genügend Hemmungen vorhanden sind, ist hier die Neigung zur Untreue nur zu leicht gegeben. Damit soll der natürlichen, geschmackvollen Eitelkeit des Weibes, die ja ihr Vorrecht ist, keineswegs nahegetreten werden, und diese äußert sich in der Handschrift auch bloß durch ein elegantes, geschmackvolles Gepräge, wogegen die vorerwähnte, auffallende Eitelkeit (Prunksucht) eben durch übermäßige Schnörkelbildung und überflüssigen Zierat an den Buchstaben zum Ausdruck gelangt. — Zum Schluß möge noch darauf hingewiesen werden, daß die Veranlagung zur Treue in einer Schrift schwer anzunehmen ist, wo plötzlich auftretende Druckstellen (meistens in der Mitte oder in den Schleifen der Langbuchstaben) vorhanden sind, da diese für Eitelkeit, Koketterie und gesteigertes Liebesbedürfnis sprechen. Das kritische Ehejahr. Neue Ermittlungen des Statistischen Reichsamts. Eine Ehescheidung ist immer mit etheblichen Kosten ver bunden. Darum kann es nicht wundernehmen, wenn man erfährt, daß Schottland die niedrigste Scheidungsziffer auf zuweisen hat. Auch in Kanada und England ist man durch aus nicht scheidungslustig gesonnen. Langsam steigt in den verschiedenen Ländern die Zahl der Ehescheidungen an. So wurden im Jahre 1932 von 100 000 Einwohnern folgende Scheidungen ermittelt: Schottland 11,7, Finnland 29,1. Es folgen die nordischen Länder Schweden, Norwegen und Dänemark, Belgien, Holland und die Tschechoslowakei, in denen zwischen 30 und 40 Scheidungen notiert wurden. Es folgen: Frankreich mit 52, Deutschland mit 65, Japan mit 77, Oesterreich mit 100 und endlich die Vereinigten Staaten — mit 148 Scheidungen auf 100 000 Einwohner. Interessant sind die Ermittelungen, die sich auf den Zeit punkt der Scheidungen beziehen. Vom ersten Ehesahre an steigt die Scheidungsziffer bis zum 3. Jahre an, bleibt dann bis zum sechsten ungefähr gleich, um yom 7. Ehesahre ab wieder langsam zu sinken. Es kann daraus entnommen werden, daß das fünfte Ehejahr das kritische ist. Wenn eine Ehe erst sechs, sieben Jahre zusammenhielt, so kann sie im all gemeinen als dauerhaft angesehen werden. Die Scheidungsgründe haben im Laufe der Jahre einen wesentlichen Wandel erfahren. In der Vorkriegszeit wurde der überwiegende Teil aller Scheidungen auf Grund des 81565 (Ehebruch) ausgesprochen. Als weiterer Grund wurde daneben des öfteren 8 1568 (ehrloses Verhalten) angeführt. Cs ist interessant, daß im Jahre 1930 von 40 000 Scheidungs urteilen nur 17 390 auf Grund des Ehebruchs-Paragraphen ausgesprochen wurden, die überwiegende Zahl gründete sich auf den 8 1568. Im Jahre 1932 hat sich dieser Wandel noch schroffer gezeigt, dtzsmat wurden 33 284 Ehen auf Grund ehrlosen Verhaltens und nur 17 500 Ehen auf Grund von Ehebruch geschieden. Diese Entwicklung gegenüber der'Vor kriegszeit dürfte ihren Grund vorwiegend in rein wirtschaft lichen Motiven haben. Der Nachweis des Ehebruchs ist meist mit erheblichen Kosten verbunden, während der andere Grund des ehrlosen Verhaltens in den meisten Fällen nach ge meinsamer Uebereinkunft angegeben wird. Soll man zu den Mahlzeiten trinken? Es gibt Streitfragen, die Jahrzehnte alt und doch un gelöst sind. Als ein Schulbeispiel dafür darf die Frage an- gesehen werden, ab man beim Einnehmer» der Mahlzeiten gleichzeitig trinken soll oder nicht. Die Lösung, die man in früheren Jahren auf diese Frage fand, war meist recht unbefriedigend. Die einen sagten bedingungslos ja, inan sott zu Mahlzeiten trinken. Wenn der Magen die Aufnahme von Getränken verlangt, so ist das ein Zeichen, daß der Verdauungsprozeß gewisser Flüssigkeitsmengen bedarf. Diesem natürlichen Verlangen muß auch nachgegeben werden. Die anderen stellten sich einem solchen glatten Ja gegen über auf einen rundheraus verneinenden Bescheid. Sie ver suchten, jedes Getränk beim Essen als schädlich hinzustellen. Dem Hinweis auf den natürlichen Bedarf des Magens an Flüssigkeit gegenüber betonten sie, daß ja durch das Esse,» der Suppe, ferner Lurch Soßen und andere flüssige Bestand teile des Essens sowieso schon für Fliissigkeitsaufnahme ge sorgt wäre. Heuzutage versucht man, zwischen dem glatten Ja und dem glatten Nein zu schlichten, indem man das Trinken beim Essen von der Frage abhängig macht, was getrunken wird. Ale sinnlos muß es in jeder Weise bezeichnet werden, wenn man zum Essen einfach ein paar Gläser Wasser hinuntergießt. Hier kann man wirklich davon sprechen, daß der Verdau- ungeprvzeß durch «ine solche lediglich verdünnende Flüssig keit auf keine» Fall angeregt wird, vernünftiger wäre hier wirklich, di« Mahlzeit durch Suppen oder Soßen von sich au« flüssiger zu gestalten. Denn «ine gut« Supp« gibt dem Magen Gehalt, nicht aber ein Ela« Master. Li« sehr der Berdauungsprozeß durch Wasser beeinträchtigt werden kann, zeigt die Tatsache, daß Waller, zu fetten Speisen ge trunken, sehr leicht ernsthafte Verdauungsstörungen Hervor rufen kann. Gerade die Begleiterscheinungen beim Genuß sehr fetter Speisen geben aber den richtigen Fingerzeig, welche Art von Getränken sich als Beigabe zur Mahlzeit am besten eignet. Man hört vielfach, Laß die Herren de» Hauses nach einer sehr fettreichen Mahlzeit da» Bedürfnis nach einem »Schnaps^ äußern. Das dem Magen in größeren Mengen zugeführte Fett erschwert die Berdauungsarbeit. Die Hinzufügung einer geringen Menge Alkohol erhöht die Verdaulichkeit. Nach neueren Forschungen zieht man es nun vor, diese Anregung durch ein weniger konzentriertes Ge tränk zu geben, als es etwa bei Spirituosen der Fall ist. Deshalb verordnen die Aerzte vielfach zur Verhütung von Verdauungsstörungen und Insbesondere auch als durst stillendes Getränk das Bier als Tischgetränk. Man hat die Beobachtung gemacht, daß der leichte Alkoholgehalt de» Bieres dem Magen gerade die richtige Anregung gibt, die er insbesondere bei Verarbeitung schwerer und fettreicher Speisen doppelt benötigt. Der leichte und in seiner Form besonders bekömmliche Alkoholgehalt de» Bieres regt die Bauchspeicheldrüse zu erhöhter Absonderung von Säften an, so daß auf diese Weise der Verdauungsprozeß erleichtert wird. Auch aus einer anderen Erwägung heraus empfiehlt es sich, bei Auftreten von Durstgefühl bei den Mahlzeiten zum Bier als Tischgetränk zu greifen. Wenn man nämlich schon während des Essens trinkt, soll man so di« ursprüng liche Tendenz der Mahlzeit fördern, dem Magen Nährstoffe zuzuführen. Dank seines Nährwertgehalts hat das Bier als Tischgetränk die gleiche Funktion wie sie die Suppe hat: dem Magen neben den festen Nährstoffen auch noch solche in flüssiger Form zuzuführen. Uebrigens kann man auch Kindern, dse ja besonders oft bei Tisch nach einem erfrischenden Getrchrk verlangen, Bier geben. Man wählt dann ein besonders alkoholarmes Bier. In seiner Wirkung auf den Organismus Les Kinde» hat sich dieses Getränk bereits so bewährt, daß es vielfach von Aerzten als regelmäßige Zusatzernährung für schwäch liche oder blutarme Kinder empfohlen wird. Des Gut«n zuviel tun die Hausfrauen, die die Mahl zeiten völlig flüsfigkeitsarm halten wollen und so den Ihren einerseits keine Suppe auftischen, anderseits aber auch das Trinken während des Essens verbieten. Hier kommen die Stimmen zur Geltung, die auf Las natürliche Verlangen des Magens nach Flüssigkeit Hinweisen. Müssen wir uns aber nun in unserer ganzen Lebenshaltung von allem Kost spieligen und Außergewöhnlichen fernhalten, so dürfen wir getrost zurückgreifen auf die einfachen Lebensformen, die frühere Generationen mit bestem Erfolg erprobt haben. Zu der schlichten und doch kernigen Lebensart müssen wir zu- rückflnden, die den Deutschen schon von zwei Jahrtausenden die urwüchsige Kraft gegeben hat, den starken, innerlich be seelten Willen, seinen Lebensanspruch furchtlos vor aller Welt zu verteidigen. V. V. Das Hauskleid. Eine gute Hausfrau wird nicht nur ihre bessere Kleidung bestens versorgen und in Ordnung halten, sondern auch dar auf sehen, daß sie ein gutes Hauskleid besitzt und daß das selbe nicht vernachlässigt aussieht. Als Hauskleid kommen eigentlich zwei Arten in Frage: das Kleid, das bei der täg lichen häuslichen Arbeit getragen wird, und dasjenige, das wir nach vollbrachter Arbeit im Haufe angiehen. Letzteres soll einfach, aber doch hübsch sein. Aber auch das andere Hauskleid kann gut aussehen, weil die Arbeit in vielen Haus haltungen durch die technischen Hilfsmittel nicht mehr so schlimm ist und weil dadurch die Kleidung viel mehr geschont wird als früher. Da die meisten Fragen mehr zu Hause als draußen sind, legen sie auch Wert auf ein sauberes Hauskleid. Wie oft kommt unverhofft Besuch, und es ist dann gewiß nicht ange nehm, ihn in nachlässiger oder- gar unsauberer Kleidung empfangen zu müssen. Darum sollen wir unser Hauskleid so halten, daß wir darin zu jeder Zeit Besuch empfangen können. Der Stoff zu diesem Kleid muß praktisch sein, am besten au» mehrfarbigem Gewebe, da man , in Uni-Stoffen die Flecke allzüleicht sieht. Der Schnitt darf ruhig nach der neuesten Mode sein, nur muß es so gearbeitet werden, daß man sich auch darin bewegen kann. Am besten verarbeitet man einen Stoff, der sich gut waschen läßt. Für den Sommer käme Kattun in Frage; im Winter wählt man einen schwere ren Stoff. Die Farbe kann jede Hausfrau nach ihrem Ge schmack aussuchen. Zu empfehlen ist eine gute Mittelfarbe. Besitzt die Hausfrau dann noch einem Kattunkittel, den sie nur anzieht, wenn sie nachmittags etwas in der Küche zu tun hat, dann wird sie auch im Hauskleid immer gut aus sehen. Schönheitspflege bei -er Hausarbeit. Immer wieder trifft man Frauen, deren Hände ein sicht barer Beweis ihrer wirtschaftlichen Tüchtigkeit sind. Das heißt, ebensogut sind diese Hände ein Beweis dafür, daß diese Frau ihr gutes Aussehen allzusehr vernachlässigt. Kartoffeln schälen, Rüben und anderes Gemüse, Obst putzen — all das gibt häßliche Risse an den Händen, verdirbt die Nägel usw. Vor jeder derartigen Arbeit müssen deshalb die Hände einge fettet und dadurch die Poren geschützt werden. Noch besser zieht man Gummihandschuhe an. Nach der Arbeit soll das erhitzte Gesicht nie mit kaltem Wasser gewaschen werden. Nachdem die Hände gründlich in warmem Wasser gewaschen und wieder leicht eingefettet sind, wird etwas Fettcreme mit klopfender Bewegung auf das Gesicht aufgetragen, vom Kinn angefangen, die Wangen aufwärts geklopft bis zur Stirn. Mit einem Wattebausch wird dann Staus und Schmutz ab genommen. , Die Praktische Hausfrau. Enge Handschuhe zu erweitern. Die zu engen Handschuhe wit- kclt man in «in feuchtes, weißes Tuch und lasse sie mehrere Stun den darin liegen. Man wickle sie am besten so ein, daß zwischen jeden Handschuh eine feuchte Stosslage kommt, so daß er von bei den Seiten durchfeuchtet wird. Das Tuch darf allerdings nicht zu naß sein, weil sonst die Farbe de» Leders leiden könnte. Nimmt Stiesel di. Schuhwichse zehn Minuten «inHehen »klappen oder Lederputz- man btt Handschich« nach mehr««, «vnde» so sind si, Hut dehnbar geworden. . , Ver »ichft «hthch« Giemz m v««tz«. vvrch.Auptz.von einigen Tropfen Petroleum erhält Wichst Außerdem muß man beim (kinretben der beziehungsweise di» Crem» erst mindesten» lasten und dann di» Stststl mit einem Wi tuch nachreiben, wenn man «inen schönen Schwarzlackstrie» Leder glänz«« zu . Leist Stearinsäure in sieben Leist warmem Terpentinöl auf und rühre diese Mischung bl» zum völligen Erkalten unter Hinzufügung von dret Teilen Kstnruß. Mit dieser Salb« reib« man da» Leder «in und polier« es mit einem wollenen Läppchen nach. Kür die Küche. Suppeneinlage für Fleischbrühe, von zwei Eiern, Mei Löf- feln Mehl, etwa» Salz und dem festgeschlagenen Eischnee macht man «inen Teig, der auf «in gebuttert«» Blech gestrichen und sehr rasch im Öfen gebacken wird. In fein« Streifen oder Würfel ge schnitten, wird die Einlage in heiße Fleischbrühe gegeben. hart gewordene «äst frisch zu wachen. Ist der Käse hart ge worden, so ist er auch unansehnlich und ungenießbar. Legt mim ihn einig« Zeit in frische Milch, läßt ihn dann abtropfen und trock net ihn mit einem reinen Tuch ab, so wird «r wieder vollkommen frisch und appetitlich. Vutstrmilch mit haserslocken. In der Buttermilch «erde» Ha- ferflockrn in gewünschter Menge aufgekocht, auf Salz und Zucker abgeschmeckt und etwa» Zitronenschale und Zimt darangegeben. Alsts gut durchkochen und kalt oder «arm servieren. wiener ktalbsschnitzel. Die Schnitzel werden sehr dünn aus einandergeklopft, gewürzt, mit Mehl bestreuh dann in Eiweiß getaucht und zuletzt in Weckmehl gewendet qnd in schwimmendem Fett rasch goldgelb gebacken; sie ««den ohne Soße, nur mit Zi- tronenschnltten, serviert. Der fleischlose Gintopf. Westfälischer SemmeMoß. Zutaten: 500 Gramm ein» geweichte BaHrflaumon, 50 Gramm Zucker, 500 Gramm ge weichte Semmeln, 50 Gramm Butter, 8 Eier, 50 Gramm SemmelkrUmen, 60 Grannn Zucker, Prise Salz, abgerlevette Zitronenschale- etwa^Zimt. Die vorher eingewelchten Backpflaumen werden mit ihrem reichlichen Weichwasser und dem Zucker zum Kochen gebracht. Die geweichten ausgedrückten Semmeln müssen mit der Butter über gelindem Feuer zu einem glatten Leig abgebrannt werden. Den abgekühlten Leig formt man mit den ganzen Eiern, dem Zucker, Salz, den Gewürzen und Semmelkrumen zu einem großen Kloß und bestreut ihn mit geriebener Semmel. Der Kloß kommt in einen passenden größeren Kochtopf, er wirb mit den inzwischen halbweich ge schmorten Backpflaumen und ihrer reichlichen Brühe über gossen. Kloß und Pflaumen müssen zusammen langsam 1^ Stunden kochen, wobei man noch etwas kochendes Waller später zugießen muß. Alles wird zusanmien auf einer tiefen Schüttel ungerichtet. Weiße Bohnen, Birnen und Aepftl. Zutaten: 375 Gramm weiße Bohnen, 500 Gramm Birnen, 160 Gramm Zucker, 500 Gramm Aepfel, 3 Löffel voll gelbgebratene Speck- und Zwiebelwürfelchen, Bratkartoffeln. Die weißen Bohnen werden über Nacht eingeweicht und müssen weichkochen, wobei sie erst, wenn sie weich sigd, den nötigen Salzzusatz erhalten. Geschälte, in Viertel geschnittene Birnen kocht man in Wasser mit dem Zucker beinahe weich, gibt dann die Wfelviertel hinzu und schmort beides zusam men gar, worauf man die Bohnen unter das geschmorte Obst mischt. Sie werden erhöht auf einer Schüssel angerichtet, mit den lichtbraun gebratenen Speck- und Zwiebelwürfeln be- streut und mit den kleinen gebratenen Kartoffeln umktänzt. Zwieback-Auflauf. Zutaten: 375 Gramm große Zwie- bäcke, i/s Liter Milch, 100 Gramm Zucker, 3 Eier, Prise Salz, 375 Gramm gute Marmelade, Butter zum Ausstreichen. Die Zwiebäcke weicht man etwa 10 Minuten in der Milch, die man mit einem Et verquplt hat, streicht eine Back form mit Butter aus und gibt die zerdrückten Zwiebäcke schichtweise mit der Marmelade, die man mit etwas Master glattrührt, in die Form. Unter die vom Einweichen übrig gebliebene Milch gibt man die zwei verquirlten Eier und den Zucker, gießt sie über die Zwiebäcke und bäckt den Auflauf 20 bis 25 Minuten. Küchenzettel. Montag: Schöpsenfleisch mit grünen Bohnen (Konserven) und Kar toffeln. Dien»laa: Saüerkrout mit Leberknödeln und Kartoffeln. Mittwoch: Tomatensuppe, gebackene Grleßklöße mit Kompott. Donnerstag: Gedämpfte Kalbshaxen mit Kartoffelsalat. Freitag: Apfelreis mit brauner Butter und Zimtzucker. Sonnabend: Linsen mit Bratwurst und Backpflaumen, Sonntag: Eiersuppe, Schweinebraten mit Sälzkartoffeln, Kompott. Kräftiges Eintopfgericht: Pichelsteiner Fleisch. Dieses kräftige, sehr gut schmeckende Gericht besteht oüs alt schlachtenem mürben Rindfleisch, am besten Roastbeef oder Lende, Kartoffeln und verschiedenem Wurzelgemüse. Eigentlich gehört dazu ein besonderer Topf, zwei tief und fest ineinander greifende Kasserollen. Fleischwürfrl, Rindsmark- und Kartosfelscheiben, Ge- müsewürfelchen, alles wird roh schichtenweise in das unter« Kaste- rot gelegt, Gewürz und etwa» Flüssigkeit dazugefügt, da» obere Kasserol fest darauf gestürzt und wird dann alles eine halb« Stunde gedämpft. Danach umgestürzt, daß der Inhalt in das obere Kasse- rol zu liegen kommt, und nun läßt man das Gemüsegericht noch mals reichlich 14 Stunde dämpfen, bei mäßigem Feuer, ehe man «S, möglichst gleich in dem mit einer Serviette umhüllst» Kasserol aufträgt. Beim Einschichten der Zutaten achte man darauf, daß zu Unterst und zu oberst Scheibchen von Rindsmark, oder, wenn man das nicht haben.kann, von gutem Rindsnieren- fett liegen; das verhindert das Anbrennen und verbessert den Ge schmack sehr. — Die Zutaten kann man bet diesem Gericht mehr als bei anderen ganz nach seinen Mitteln u. seinem Geschmack zusam- menstellen. Al» Durchschnitt leien für 8 Personen folgende Zu tat«» angegeben: 1 Pfund Rindfleisch ohne Knochen (manche Haus frauen nehmen lieber zu gleichen Teilen Rind-, Schweine- und Kalbfleisch), 100 Gramm Rindsmark oder Nierentalg, 15 mittel groß« Kartoffeln, eine Nein« Awstbel, 3 mittelgroß« Möhren, «in kleiner Kopf Sellerie, L Petersilienwurzeln, 1 Kohlrabi und, nach Belieben, «twas Schwarzwurzel. Das Fleisch schneidet man klein würflig, ebenso das Gemüse, die Kartoffeln in zenttmestrdick« und das Fett in ganz dünne Scheiben. Im ganzen streut man Mi schen die Schichten einen glattgestrichenen Eßlöffel Salz und gießt zunächst nicht mehr ast X Liter kochend«» Master zu. — Hat man keinen Pichelsteiner Kochtopf, so nimmt man ein ein faches, feste» Kasserol mit gut schließendem Deckel, legt aber in die sem Fall die Fettsch«ib«n all« auf den Boden, darauf da» ganze geschnittene Fleisch und dann «rst lagenwetse Gemüse und Kartof feln mit dem Satz dazwischen. Da» Gericht soll möglichst nicht umaerührt, nur geschüttelt werden und wird in diesem einfachen Kasserol IX Stund« bei mäßigem Feuer weich gedämpft.
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