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^77" L. H. in B. O. S. in S. »«« Lusendn««-» on dl» Schriftt-ltuna sind ,n rittzt», «u den »«»lag I. «»»»,»» t» «end»»». Sie 250 g Errmison die Beizdaucr beläuft vr. Ws. Runkelrüben sind von eben auf den Morgen etwa v ko mehr und kann dann getrost dieses vortreffliche Untrauwertilgungs. mittel anwenden. Aber leider nur au den wenigen schönen Tagen, die uns der -erbst zu bescheren pflegt. Wenn dann da» Getreide un- krautfret in den Winter kommt, wird die Unkraut vertilgung im Frühjahr um vieles erleichtert werden. 2.—W. Mit dem Lladeckea der Rosen ist nicht zu frühzeitig zu beginnen; einige Grade Frost schaden auch den empfindlichsten Sorten nichts. Die Überwinterung der hochstämmigen Rosen wird bei durchlässigem Boden und bei gewöhnlichen härteren Sorten durch Aushebcn eines flachen Loches, so daß die Krone hineinpaßt, und durch Darüberdrcken der ausgchobenen Erde ausgeführt. Bei undurchlässigem Boden und bei empfindlicheren Sorten ist zu ebener Erde etwas Fichten- oder Kicfernreisig zu legen, hierauf wird die Rosenkrone gelegt. Uber die Krone ist wieder Reisig zu legen, dann wird das Ganze mit Erde oder Sand zu- gedeckt. Nimmt man die Erde dicht von beiden Seiten der Krone, so entsteht von selbst eine Drä- nage. Der Hügel mnß nach oben zu spitz ver laufen und wird etwas angeklopft. Ist Dachpappe vorhanden, so kann auch noch ein Stück obenauf gelegt werden. Buschrosen werden etwas zurück-. geschnitten und dann vom Boden aus handhoch mit Erde, Sand oder ganz kurzem Dünger belegt. Die Zwcigspitzen können dabei ein Stück heraus- stehen. Obenauf kann noch etwas Nadclholzreisig gelegt wekden. Das Eingehen der meisten Rosen im Winter geschieht nicht durch Frost, sondern durch zu dichtes Decken mit Laub, welches dann samt den Zweigen verfault. Rz. Die «cläucpfuug des Frostspannerö. TScnn man im Herbst es unterlassen hat, Leimringe um die Obstbäume zu legen, nm dadurch die ungc- flügclten Weibchen des Frostspanners von der Baumkrone scrnzuhalten, dann kann man im Frühjahr sich auf eine unangenehme llbcrraschung gefaßt machen. Es werdet dann im März und April aus den in der Nähe der Knospen abgelegten bnnderten von Eiern ebenso viele kleine grüne Nänpchen hcrvorkriechcn und in kurzer Zeit den Baum vollständig kahl fressen. Anfänglich bleiben die Raupen noch im Gespinst zusammen, und man kann sie dann am besten mit der Raupenfackel zerstören, späterhin zerstreuen sie sich mehr und fressen dann Blätter, Blüten und Früchte ab. Man nennt diese Raupen Spanner, weil sie beim Fortbewegen den Körper abwechselnd stark krümmen und wieder strecken als ob sie eine Länge messen wollten, und Frostspanner heißen sie, weil die unscheinbaren graubraunen männlichen Schmetterlinge im Winter noch bis in die Weihnachtszeit hinein umherslicgcn. Das Weibchen hingegen ist völlig flugunsähig. Es muß daher, um in die Baumkrone zu gelangen und dort seine Eier abznlegen, am Stamm emporkricchen. Und das will man eben durch das Anlegen der Leim ringe verhindern. Sic bleiben auf der klebrigen Masse hängen und gehen zugrunde. Natürlich nmssen diese Leimringe rechtzeitig im Herbst schon angelegt werden. Gelangen aber infolge nicht angelegten Leimringes die Weibchen in die Krone, dann legen sie Hunderte von Eiern ab; die Nänpchen zerstöre»» alles Grün deS Baumes und lasse»» sich im Juni am lange»» Faden zur Erde hinab, um sich unter der Erdoberfläche zu verpuppen. Es soll deshalb schon im Herbst der Boden unter den Obstbäumen aufgelockert und auch die Hühner sollen in den Garten gelassen werden, damit sie so manchen Schädling vernichten. Iw. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und IiLnrJcnziumrer. Die UnkccmlverMginig in» Herbst iin Meter- grireide. Wenn im .fferbs» Roggen und Weizen ausgcgangcn sind stellen sich alsbald auch un zählige Unkrnutpsiäu chcn ein. selbst dann, wenn der Äcker vor der Seat auch noch so unkrautrein aussah. Ein Teil dieses Unkrautes geht über Winter zugrunde Ein großer Teil aber über steht den Winter Dieser erreicht dann infolge der sorgfältigen Saatbestcllung und der reichlichen Düngung im Frühjahr große Üppigkeit, so daß er sich nicht so leicht vertilgen laßt. All diesem Unkraut läßt sich aber im Herbst leichter wie im Frühjahr bcikommen, wenn geeignete Mittel an- aewendet werden. Solch ein geeignetes Mittel nt die richtige, rechtzeitige Anwendung, einer Feinegge, die in diesem Falle durch kein anderes Gerät ersetzt werden kann. Mit Rücksicht darauf, daß beim Eggen auch die eine oder andere Getreidepflanze mitzcrslört werden wird, sät man Neues aus Haus, Nüche un- Neller. Man wäscht unsauber gewordene Wachstuch decken zuerst mit Seife ab und poliert darauf mir einer Salbe nach, die man aus einem Teilt geschmolzenem Wachs und zehn Teilen Ter» pcniinöi bereitet hat. Sind die Decken stark verunreinigt, so reibt man sie mit Terpentinöl oder gar mit Petroleum ab. Mit einem trockenen, wollenen Lappen muß kräftig nach gerieben werden. Auch ein Abwaschen mit einem Ausguß von Quillajarinde, dem gründ liches Spülen folgen muß, ist von gutem Erfolg. Weniger verunreinig:« Wachstuchöcckcn ivnschi man einfach mit lauwarmem Seisen- loajser ab und spült sie darauf. Will man den Decken wieder den alten, schönen Glanz ver leihen, so reibe man nach dem Reinigen die Decken noch mit süßer Mil'ch ab und poliere mit einem trockenen Tuche nach. Jedoch bringe man niemals beim Reinigen von Wachstuch eine scharfe Bürste in Airwendung. Sie würde unweigerlich jedes nufgedruckre Muster zerstören. Wachs:uch darf nur mir weichen Lappen be arbeitet werden M. T. Gespickter Hecht. Einen größeren, sauber vorbereiteten .Hecht durchzieht man^,dicht mit seinen Lpcckfädcn. Mai» bratet ihn iin Ofen mit reichlich Butter, salzt ihn, streut fein- gcric'ocnc Semmel darüber und gibt »I Liter saure Sahne an die Soße. Man reich! ihn mit grünem, Gurken- oder Sclleriesalat. M. T. Rehblatt pikant. <6 Personen, 3 Stunden.) Ein Rehblatt wird in Stücke gehackt, gewaschen und abgetrocknet. In eine Kasserolle legt man 6 Schecken geschnittene Zwiebeln, l Stückchen Zitronenschale, einige Gewürznelken, läßt den Speck etwas ausbratcn, gibt die Rchstückc hin ein und dünstet alles unter öfterem llmschütteln le» Kasserolle so lange, bis der Speck sich bräunt. Dann gibt man 2 Löffel in 40 bis 50 e Butte» gar gedünstetes Mehl dazu, ls'r Obertasse Fleischbrühe oder Waffe», eme Prise Salz und 1 Löffel Estragonessig, »nd läßt kochen, bis das Nchfleifch weich ist. Di« Soße wird durch ein Sieb gerührt, entfettet, mit dem Saft von V« Zitrone unv 10 Tropfen Maagi's Würze abgeschmcckt und über das Fleisch angerichtet. M. A. Gefüllter RIsquilkuchen. 10 Eigelb, 200 Gramm Zucker, 150 Gramm Weizenmehl, dazu Saft und Schale einer Zitrone werden schaumig gerührt, dann wird.der Eierschnee daruntergemischt und die Masse in einer gebutterten Form '/« Stunde lang gebacken. Nach dem Erkalten schneidet man den Kuchen drei- bis viermal durch und bestreicht die Platten mit Marmelade oder Creme. Die oberste Platte wird mit Eigelb und gesüßtem Eierschnee dick bestrichen. Dann schiebt man alles nochmals in den Ofen, bis der Schnee sich gelb färbt. L. M. - - - - S» haben von neuem bestätigt, baß die Zug- lelstuug. ganz wesentlich vom Gewicht der Pferd« obhängt. Es kann eben unter sonst gleichen Be- dingungen ein leichtes Gespann niemals so viel rieben wie ein schweres. Gewiß, es kann ein gut trainiertes, leichtes Pferd auch einmal ein nicht eingeübtes schweres Pferd im Zuge übertreffen. Sind aber alle Vorbedingungen, auch Übung und Vorbereitung gleich, dann Ist das schwere Pferd im Zuge leistungsfähiger. W—e. Die beste Verwendung der Magermilch im landwirtschaftlichen Betriebe ist die bei der Aufzucht von Jungvieh. Es gibt kein anderes Futtermittel, das bei einfacher wie billiger An wendung dieselbe günstige Entwickelung bewirkt wie die Magermilch. Voranssetzung ist dabei natürlich, daß eine genügend lange Ernährnng mit Vollmilch vorausgegangen ist. Ter Übergang zur Magermilch Ernährung hat daun langsam zu erfolgen, wobei das fehlende Fett durch Leinsamen oder ähnliche Futtermittel erseht wird. Tic Ansicht vieler Landwirte, daß die Magermilch sich vorteil hafter im Schweincstall verwerten läßt, wird durch einen lehrreichen Versuch von Tiplomlandwirt Heinrich Gorr, Vcrsuckswirtschaft Kehrberg, in Heft 7 vor »Zeitschrift für Schweinezucht" (Verlag von I. Neumann-Neudamm, vierteljährlich 2 likl) widerlegt. Der Versuch hat gezeigt, daß Mager milch bei der Schweinemast ohne weiteres durch Fisch- oder Fleischmchl crsekt werden kann. Tie eine Gruppe von vier Schweinen (je durchschnittlich 77 erhielt als Gruudsuttcr Z-Z Kg Gerstcuschrot r Kartoffeln bis zur Sättigung. Tie je Tier uao Tag verzehrte Futtcrmenge betrug 5 Liter Magermilch, kg Gerstnischrot und 10 Kg Kar toffeln. Bei der zweiten Gruppe von je vier Tieren in gleicher Schwere, die das gleiche Grunbfutter erhielten, wnrden je Tier nnd Tag verzehrt: 200 g Fischmehl, 300 g Fleischmebt, »/Z Kg Gerstcuschrot, !) kg Kartoffeln. Tic tägliche Dnrchschnittsgewichtsznnahme während des nenn Wochen dauernden Versuches betrug in Grnppe I S65 g, in Gruppe 2 683 g. W.— Die Verwendung von Tors in Zwinger und Hütte. Wenn ich an kalten Tagen über Land gehe, fällt mir immer wieder aus, wie wenig für die treuen Wächter des Hofes, für die Hunde, getan wird. Die Unterkunft, die Hütte, ist schlecht. Der Wind stößt hinein. Es ist kein Wunder, wem» in den kalten Nächten die armen Hunde vor Kälte heulen. Wenn es eben ängstig, habe ich ein gutes Wort für das schlecht versorgte Tier eingelegt und dann stets erreicht, daß abgeholfen wurde. Die meisten Menschen achten eben in ihrer Alltäglich keit nicht auf die Bedürfnisse ihres vierbeinigen Hausgenossen. Biele schätzen das Tier nur seines geldlichen Nutzens wegen, und der Hund kostet sogar noch Steuer. — Der Gerechte erbarmt sich seines Viehes! Auch mancher Züchter läßt es hier hänsig fehlen. Das Wärmebedürfnis des Hundes ist sehr groß, das können wir immer beobachten. Äariun schaffe man dem Hunde ein möglichst warmes Lager. In die Hütte bringe man im Winter reichlich Stroh, so viel, daß sich der Hund ganz dann verkriechen kann. Daß das Lager zugfrei sein muß, ist selbstverständlich. Um nun das Lager weicher und wärmer zu machen, bringe ich stets eine Schicht Torfmull unter das Stroh. Auch im Sommer ist das zu empfehlen. Dann liegt der Hund auch nicht so leicht auf den blanken Brettern, denn das Stroh drückt sich leicht zur Seite. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Torfmull schicht bei der Uiigezieferbekämpfung. Das Un geziefer verschwindet mit der Zeit, weil es die numussäure des Torfes nicht verträgt. Die Wirkung des Torfmulls wird noch erhöht, wenn man Jucksin darunter mischt. Besonders im Sommer ist ein solches Lager zu empfehlen. Wird die Torfmull-Juclsin-Mischuug ab und zu erneuert, so wird der Hund auch im Sommer frei «n Ungeziefer bleiben. Ich kann allen Züchtern tur raten, Torsmull unten in das Lager zu »ringen. Beim Werfen aber ist nicht dazu zu 'aten. Gedeckte Zwingrrrnume lassen sich auch sehr chön mit Torf streuen Die Exkremente werden »adurch geruchlos gemacht, das ist besonders im reißen Sommer in der Stadt von Wichtigkeit. Die Räume lassen sich auch leicht sauber halten md machen darum zu jeder Zeit einen gepflegten Lindrnck. K Wiese oder Fischteich? Durch die in den letzten Jahrzehnten vorgenommenen Meliorationen der Wiesen und damit deren (rrlragsstcigenmg ver- -chwcmd so mancher Fischteich und wurde in eine Ergiebige Wiese umgcwandclt In neuerer Zeit tat mau aber erkannt, daß de» Vergleich zwischen Wiese und Fischteich oft wieder zugunsten des 'etztcrcn neigt, aber nur dann, wenn de» Lcichwiri -en Tcichbodcn pflegt, ihn durch Pflugarbeit nnd Düngung besser behandelt, das Schilf beseitigt, den Deich mit geeigneten Fischen besetzt und diese, wie 'eine übrigen Haustiere, richtig füttert Die Fütterungslchre Hot auch in der Fisckzuchk Erfolg ruszuwcisen. Es gibt in der Halberstadter Gegend .-ine große Anzahl von Teichen, die mit Kcnpfcn '»ewirtschoslct werden und einen ausgezeichneten mtürlichcn Zuwachs von zwei Zentner Fisch auf »en Morgen im Jahr ausweiscn. So mancher Teich, der jahrelang trocken gelegen hat, könnte wieder bespannt und beseh! werden, und zwar nns rein wi lschaslflc! en Gründen eben, weil Fisch zucht au geeigneter Stelle mehr cinbrin- m k.nnn als Wiesenwirlschafl. M W §rage «nd Antwort. Sin Ratgeber für federmann. Gedinamia»« für di« Bcantd»»»«una v«n Aukoaen. »er keir »er Fr«««» mutz' lchrlsMch brantwvn«, »erd«, da «in Abdruck aller «»«Wort«» rttuuilich luuud^tch ist. »etdald mutz jede Anfraa» dl« a«»au» Adresse de» Krgaepeller« euthalteiu >«»«,», Fra,»» »erde» znmdsItNch «icht »«antwortet. «utzerdem ist jederyrag« l «n»»ei», dqtz stragefteller vezieder «as-re» Blatt«« ist, sä. »t« «i» P»rt«o»t«U o»a «0 Ps«. bechusügeu. werde« mehrer» Yra»rn gestellt, so lind «brnsovtel Portoanteike, al« ssr.gen g» stellt llnd, mttzulenden. Im Briefkasten »erden »ar rein lantz- «trtschastllche Frage« behandelt: in Recht» tragen oder in An- gelegenhelten, dle sich nicht dem Nahmen unsere» Blatte» ««passe* kann AuSlunft «ächt erteilt werde«. Li« Achrtsillitung, Frage Nr Haben Frühkartoffeln den- selben Nährwert »vte Spätkartoffeln? Wieviel Kartoffeln haben wohl den gleichen Nährwert wie Hofer bei der Pferdesütterung? S. B. in S. Antwort: Der Unterschied im Nährstoff, gehalt zwischen Früh- und Spätkartofseln besteht in der Hauptsache darin, daß Frühkartoffeln etwas wasserreicher und stärkeärmer sind als späte. Der Unterschied ist aber nicht derartig erheblich, daß er große praktische Bedeutung erlangt. — Mit kleinen Mengen beginnend, darf an Pferde der Hafer bis zur Hälfte durch Kartoffeln (bis zu 10 kg Kartoffeln täglich) ersetzt werden. In der Regel rechnet man statt '/, kg Hafer 2 kg Kartoffeln, die im gedämpften Zustande verabfolgt werden. Besonders in der arbeit- ärmeren Winterszeit kann auf diese Weise viel Hafer erspart werden, der dann mehr bei der Frühjahrsbestellung gegeben wird. Die gedämpften Kartoffeln werden in kaltem Wasser zu einer Kartoffelsuppe angcrührt und so von den Tieren gern gefressen. Bedingung ist peinlichste Sauber keit, sonst gibt es Sandkoliken, die oft tödlich verlaufen. Wegen der Armut der Kaltasfeln an Natrium und Kalk empfiehlt es sich, täglich 20 g Kochsalz und ebensoviel Schlämmkreide beizusüttern. Or. Ws. Frage Nr. 2. Meine Kühe kakben in folge starker Kälber sehr schwer nstd leiden dann -an Vorfällen. Liegt das am Fuller oder am Bullen? L. in F Antwort: Der Bulle ist jedenfalls zu schwer, daher erklären sich -auch die zu großen Kälber. Lassen Sie künftig die Kühe von einein andern Bulle»» bcspringen und geben Sie den tragenden Kühen dann nicht zu schweres Futter, was ansetzt. Denn auch da durch .werden die Kälber zu stark. vr. N. Frage Nr. 3. Kann man eine tragende Sau ein paar Tage vor dein Ferkeln gegen Rotlauf Impfen lasse»», oder wie lange vor dein Ferkeln kann die Schutzimpfung erfolgen? F. in V. Antwort: Tragende Sauen impft man am besten nicht, am allerwenigsten kurz vor dem Ferkeln, es müßte denn sein, daß in dem Ort Rotlauf herrscht. In diesem Fall empfiehlt sich eine Impfling nur mit Serum, die nach einiger Zeit wiederholt werden muß. Ganz im Anfang der Trächtigkeit kann eine Vollimpfung statt- sinden. Prakt. Tierarzt l)r. N. Frage Nr. 4. Die Milch meiner zwei jährigen Ziege gerinnt seit einiger Zeit bcirn Aufkochen und bekommt den Kindern nicht. Was ist dagegen zu tun, oder ist cs besser, die Ziege abzüstcllen? K. inL. Antwort: Dieser Milchfehier hat seine Ursache in dunstigen Stallungen und Milch kammern, auch wird er durch Benutzung un reiner Mitchgefäße usw. hervorgerufen oder buch Eutererkrankungen und Verdauungs störungen. Ställe und Milchkammern sind aus giebig zu lüften, Milchgefäße und Seihtücher mit kochendem Wasser zu säubern, das Hinter teil und Euter der Ziege gut zu reinigen. Nach dem Melken muß die Milch sofort stark gekühlt werden. Setzen Sic auf ein Liter Milch 60 Zentigramm (etwas über «in halbes Gramm) gereinigte Soda zu. Solange die Milch gerinnt, darf sie nicht genossen werden. Vorläufig ist zur Abschaffung der Ziege nicht zu raten. Präkt.Tierazt vr. R. Frage Nr. 5. Mein dreijähriger Fox terrier zeigt beim Gewitter ganz schreckliche Ani.zst und Unruhe. Heftiges Zittern geht über den ganzen Körper, die Zunge hängt ihm weit heraus, der Kopf wird ganz heiß. Schon lange vor dem Gewitter machen sich Zeichen der Angst bemerkbar, und das Tierchen ver kriecht sich bald hier bald dort. Kam» dem Hunde geholfen werden? G. S. in B. Antwort: Die meisten Tiere sind gegen atmosphärische Einflüsse empfindlicher -als der Mensch. Besonders Hunde werden durch Blitz und Donner mehr ode» weniger in Schrecken gesetzt, doch tritt iin Luuze der Zeit bei den meisten Hunden eine Gewöhnung ein. Nehmen Sie Ihren Hund vvc Ausbruch des Gewitters auf den Sclzoß und reden Sie ihm gut zu. Vielleiäzt hust «s. Bet. Frage Nr. 6. Meine junge Märzkatze hat einen Nobelbruch von der Gröhe einer Walnuß, Kann dieses Leiden beim Wersen zp einem qual vollen Ende führen? Sonst ist die Katze gesund nnd munter, frißt gut und ist kräftig entwickelt. Soll ich sie lieber töten lassen? H. S. in H. Antwort: Wenn Sie ev nicht vorziehen sollten, durch eine Operation evtl, auch durch Atzen den Bruch zum Schwinden zu bringen, können Sie die Katze ruhig mit dem Nabelbruch werfen lassen. Solange sich die Därme in der Bruchpsorte nicht einklemmen, besteht keine Ge- fahr. Sollte dieser Fall mal eintretcn, dann können Sie die Katze immer noch töten lassen. Det. Frage Nr. 7. Wie vertreibt man Maul würfe aus einem Tcichdamm? H. K. in K. Antwort: Vertreiben kann man den Maulwurf durch Einstecken von mit Teer oder Franzosenöl (Tieröl) getränkten Lappen in die Gänge. Auch der feuergefährliche Schwefelkohlen stoff kann eingegossen werden. Gleichfalls helfen Karbidstücke, die in die Sänge ringeführt werden. Sie entwickeln infolge der Bodenfeuchtigkeit Azetylengas, das den Maulwurf zur schleunigen Flucht treibt. Man kann auch einen Topf mit etwas Wasser zu ebener Erd« eingraben. Schon in der ersten Nacht fangen sich Maulwürfe, die bekanntlich in der Nacht häufig auf die Erdobtr- fläche kommen. Auch das Ausaießen von Pe- troleum und Wasser — auf 2 Liter Wasser nur 1 Gramm Petroleum — auf dl« Erdoberfläche vertreibt die Maulwürfe sicher. Dies«» Mischlings Verhältnis schadet den Pflanzen nicht», vertreibt aber den Maulwurf höchstwahrscheinlich deshalb, weil er dann die verschiedenen Insektenlarven und Regenwürmer nicht mehr durch den Geruch auf- züsutden vermag. Hcringslake tut dieselben Dienste, verliert jedoch iin Boden schnell den Ge- ruch, xvirkt daher auch nicht so lange. Außerdem gibt es in jeder größeren Eisenhandlung oder Raub, ticrfallimhandlung Maulwürfsfallen und -zangen, die in die Gänge gesteckt werden. Or. Ws. Frage Nr. 8. Meine Hühner haben «tuen dicken, aber welchen Kropf, die Freß- tust ist geringer, der Kamin ist oraunrot ge- worden, auch legen sie keine Eier mehr, der Kot geht dünn ab. Auch liegen im Kot »in- verdaute Wcizenkörncr. Die Hühner hoben guten Auslauf. In den letzten Tagen habe ich frische Wintergerste gefüttert. Was muß ich tun, daß die Hühner wieder zum Legen kommen? F.M. in H. Antwort: Sic müssen mit dem Vcr- füttern von Gerste sofort aufhürcn. Durch eine sanfte Massage suchen Sie den Kropf inhalt durch den Schnabel zu entfernen. Hier rauf geben Sic einen Teelöffel r/e- bis Iprozcntige Salyzilsäurclosung ein. Dem Trink wasser ist diese Lösung ebenfalls zuzusctzcn. Eine kurze Hungerkur ist auch angebracht. Dann reichen Sie Spratts Geflügelfutter als Uebergang. Erst wenn die Tiere völlig wieder hergestcllt sind, geben Sie Körner (Weizen), aber alle leicht gärenden Stoffe vermeiden Sic. Uin die Tiere dann zum Legen zu bringen, setzen Sie später dem Viehfutter Pohimvetol zu. (Eine graue Tablette für acht Tiere.) Kl. Frage Nr. 0. Wie dünge ich im Herbst zu Roggen auf leichtem Boden? Antwort: Im großen Durchschnitt gibt nian zu LZinterroggcn auf den Morgen (25 Ar) im Herbst einige Zeit vor der Saat 50 bis 100 kg Thomasmehl und 50 kg 40 prozentiges Kalisalz oder die dreifache Menge an Kaimt und mit der Saat 15 kg Lcunnsalpeter oder einen anderen Salpeter; iin zeitigen Früh jahr dann gleich mit dem Erwachen des Wachs tums etwa 35 kg Salpeter. Stallmist ist weniger geeignet, weil er den Boden zu locker macht, was Roggen niemals verträgt. Weil ober im kommenden Winter der Roggen infolge des feuchten Erntcwetters voraussichtlich stärker als je zuvor mit Schnccschimmcl (Fusarium) befallen sein wird, und er dann „auszuwintern" droht, ist er unbedingt mit Gcrmiscm zu beizen; Gebrauchsanweisung liegt jeder Packung bei. Auf drei Zentner Roggen lösen in 100 Liter Wasser auf; sich auf 30 Minuten. Frage Nr. 10. Meine einer meltauartigen Krankheit (Muster beiliegend) befallen. Woher kommt diese Krankheit, und wie ist sie zu bekämpfen? L. H. in B. Antwort: Es liegt falscher Meltau vor, der in diesem Jahre infolge der feuchten Witterung nichts Seltenes ist. Er wird durch einen Pilz, Peronospera Zcckscktii, hervorgcrufen. In diesem Jahre ist nichts dagegen zu tun. Die Krankheit überträgt sich aber auf die Samen knäuel beim etwaigen Anbau von Samcnrüben. Daher sind diese zu beizen. Es ist überhaupt im nächsten Frühjahr unbedingt zu raten, auch die Rübcnknästel vor der Saat mit Germisvn zu beizen. Das sichert bei gutem Samen raschen Ausgang und vor allem eine gedeihliche Weiter entwickelung. I)r. Ws. Frage Nr. 1t. Welches ist die günstigste Zeit zum Setzen von Johannis- und Stachelbeer sträuchern? Wie verhält es sich mit der Boden düngung, sind beide Sorten gleich ertragreich? Welche Sorten haben längere Lebensdauer, hoch stämmige oder buschartige? Antwort: Die beste Pflanzzeit beider Beerenarten ist der Herbst, Ende September bis November. Als Dünger ist, sofern genügend Stall dünger vorhanden, dieser in mittelstarker Menge zu verwenden. Ist kein Stalldung vorhanden, so sind im Herbst pro Quadratmeter 40 Gramm Thomasmehl oder Supcrphosphat und 30 Gramm vierzigprozcntigcs Kali, oder auf Sandboden an dessen Stelle 100 Gramm Kainit zu geben. Im Winter muß der Boden eine entsprechende Menge Kalk erhalten. Für schweren Boden ist je Quadrat- nHter Kilo Ahkalk, für leichten Boden '/, Kilo kohlensaurer Kalk zu streuen. Im Frühjahr erhält der Boden dann noch auf die gleiche Fläche 40 Gramm schwefclsaures Ammoniak. Diese Düngung ist außer Kalk, der erst alle vier bis fünf Jahre zu geben ist, alljährlich zu wiederholen. Ob Sie Stachel- oder Johannisbeeren anbauen sollen, richtet sich nach dem dortigen Absatz. Im Ertrage sind beide Sorten gleich. Bei guter Volldüngung tragen beide alljährlich überreich. Die Lebensdauer ist bei Büschen größer als bei Hochstämmen, die Pflege ist auch leichter. Die Pflanzweite beträgt 2 m im Quadrat. Rz. Frage Nr. 12. Mein Stachelbeerwein, den ich im vorigen Jahre ansetzte, hat nicht richtig ausgegoren. Es kann sein, daß er nicht immer luftdicht abgeschlossen war. Der Wein selbst ist ziemlich sauer und hat einen Nachgeschmack, trotz dem er klar ist. Um den Wein zu retten, habe ich nun in diesem Jahr S Liter reinen Stachelbeer- saft mit 4'/, kg Zucker dazugekan, ebenso noch etwas Weinhefe hinzugesetzt, um ihn wieder zum Gären zu bekommen. Aber es nutzt alle» nichts. Was kann ich hier wohl tun? I. H. in H. Antwort: Der Stachelbeerwein scheint ziem lich stark vom Essigstich befallen zu sein. In diesem Falle Hilst auch keine Umgärung, wie es Frage steller versucht hat. Daß die Gärung hierbei nicht wieder in Tang gekommen ist, dürfte daran Kegen, daß der Wein schon stark alkoholhaltig geworden ist. Ein stark essigstichiger Wein gilt als gesund heitsschädlich. Läßt man ihn aber ganz zu Essig werden, so kann er noch al» solcher verbraucht werden. Zu dem Zweck muß er mit der gleichen Menge Wasser verdünnt werden. Außerdem kommen einige Liter guten Weinessigs hinzu und wird diese Flüssigkeit recht warm und ruhig gehatten, damit sich der Essigpilz darin entwickeln kann. Am besten geschieht dies in mit Gaze zu- gebundenen Töpfen, um der Luft Zutritt zu lallen. Also umgekehrt wie -ei der WeingSrung. All- mählich wird der Essig dann ltärkcr und kann ver- braucht werden. Der sich auf der Oberfläche ent- wickelnde gallertartig- Lssigpitz (Essigmutter) wirb erst vor dem Gebrauch beseitiK. vr. K».