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Der sächsisch- krzay L Vettllt FMe von I ann" -er Urheber >e von Leiferoe? Vtter kuhwarme »e« V gewesen »äre, uny er st»te: kein ttp du täglich «inen ?«d Auerbach. vergaloppiert. Lru 0gd<n dckrUt «iu» ,r«ne. Sie wird von dem Angestellten ttln,«« KM b»bi«ü, kiwft NW Md jene» und unterhättlfth mit Ich schied und nahm mein Edelweiß wieder zurück. Damit allerdings tonnte ich nicht konkurrieren. Aber der Mann weiß nicht, dah er Auslandsware gekauft hatte, italienisches Edelweiß oder gar solches, das in Töpfen gezüchtet und künstlich gebleicht iss. Es gibt Firmen, die liefern Edelweiß, postpaketweise. Schöne, große Sterne. Die kaust man, steckt sie an den Aut und freut sich über den Eindruck, den man schindet. Ohl Wie hoch muß der Mann gestiegen sein: und sein Leben hat er aufs Spiel gefetzt, um diese herrliche Alpenpflanze zu pflücken! Wenn ich meine bescheidenen Pflänzchen ansehe, erzählt mir jedes eine Geschichte von den Bergen, von zäher Kletterei. Und sie wissen, daß ich erst minutenlang ihren Anblick genoß, bis ich ihnen ihr Leben hoch droben über den Menschen raubte. Der einzige Ent- schuldigungsgrund, der mir blieb, war der, daß sie vielleicht doch Schafe oder Gemsen gefressen hätten, wenn ich sie nicht gepflückt hätte. Wer man hat so was ja gar nicht nötig. Karte genügt! Ein Paket Edelweiß kostet so und so viel. Und damit kann man lebens lang reommteren! — Die Verbrechen de» Irauenmörder» Böttcher. Au- Berlin wird gemeldet: Bei einem neuen Verhör des Mörder» der Gräfin Lambsdorff, des LSjähr. Arbeiters Karl Böttcher, hat dieser gestanden, am 8. Juni vor. Jahres die zehnjährig« Schülerin Senta Eckert in einem Kornfelds zwischen Blan kenberg und Carow ermordet zu haben. Es ist anzuneh men, daß die Liste der Verbrechen, di« Böttcher begangm hat, auch damit noch nicht erschöpft ist. Er wird vielmehr An der Saale Hellem Strande. Hundert Jahre nach seinem Entstehen. Am 2«. August waren 10V Jahrs in» Land gegangen, seit Franz Kugler in jugendlicher Laune aus der Rudelsburg sein: An der Saal« Hellem Strande dichtete. Durch ihn ist die Rudelsburg erst so recht das geworden, was st« heute ist, nämlich das Ziel unge zählter Tausender schönkeitssroher, romantiksiehender Wanderer. Da» unsterbliche Lied erschien zuerst im Jahre 18SV in seinem Stiz- zenbuch und dann in dem mit Robert Reinick zusammen herausge- aebenen Liederbuch für deutsche Künstler. Noch heute erklingt es überall, wo studentische Jugend sich fröhlich vereint. Es klingt fluß auf, flußab, junge Männer, und Helle Mädchenstimmen fingen es mit der ganzen glückseligen Wehmut der Jugend, es klingt durch die warmen Sommernacht« hinauf zum Giebichenstein, zu den Rund- türmen Sgalecks, um di« Ruinen der Rudelsburg, und umschlingt Fluß, Berge und Burgen mit dem Zauber ewiger Jugend. Und die Ruhestätte des Dichter» dieses unsterblichen Liedes auf dem Alten Mattyäifriedhof in Berlin? Die den Hügel deckende Steinplatte ist verwittert und da. Grab ist einem völligen verfall nahe. Sm Jahre 18S8 hat man Franz Kugler hier zur letzten Ruh« gebettet, « liegt die Gefahr daher nahe, daß der Hügel eine» schö nen Tag«, dem Erdboden gleichgemacht wird, sofern die Nachwelt sich nicht ihrer Ehrenpflicht erinnert. Der Stadt Berlin kommt di«, in erster Linie zu. Aber auch di« deutsch« Studentenschaft möge dem Dichter durch eine würdige Wiederinstandsetzung seines Grabes ihr« Dankbarkeit -um AuHruck bringen. Liebeserklärung. . (Nachdruck verboten^ Ich saß eine, Abends in Stuttgart in einem Park. Es war «in Rondell. Rund herum viel verliebte Pärchen. Sch mußte «in Liebesgeflüster mit anhören. E» lau««: Wtstihu^ch wirklich?' HeitgemNtze Betrachtungen. Waibbnü» M»et«I Wiedergutmachung««. Der Sommer war bisher nicht» wert, — mm aber kurz vor seinem Ende — bringt er di, langersehnte Wend«, — der Himmel bat sich „aufgeklärt' — E, tdt auch not, denn allgemein — ge- schahen viele böse Sachen, — nun steht wohl der September ein: — Es »t noch vEOtts aut zu machen. — ,Hb's Hm grlingtT^ Sch zweifle sehr, — denn was die Was» serflut vernichtet, — was Sturm und Weller ungerichtet, — da» gut zu machen, ist wohl schwer. — Doch der September-Sonnen- schein — kann noch zum Segen uns gereichen, — läßt «r gedeih'» den aoldnen Wein — so ist noch manche» auszugleichen. — und auch auf anderem Gebiet — wär ach so manche» gutzu machen, — denn heut hat keiner Grund zum Lachen, — da» Ast wohl ohne Unterschied. — Roch bringt die Not so manches Leid, — doch wa, seit Jahren wir «rharttm, — die sogenannt« bessre Zeit — läßt leider lange auf sich warten. — Jedoch st« kommt! — Der Völkerbund — wird noch in diesen Tagen tagen, — drum darf Europa nicht verzagen — und hat zu guter Hoffnung Grund. — Der kranke Erdteil wird gesund, — ein neuer Frühling wird erwachen, — denn eifrig strebt der Völker- bund, — manch Unrecht wieder gutzumachen. — Zwar ist di« „Wiedergutmachung' — ein Wort, das Wilson einst erfunden, — wir konnten nicht daran gesunden, — es brachte uns Erniedrigung. — Wir haben den Vertrag erfüllt, — doch wenn auch weiterhin auf Erden — das Wort im rechten Sinne gilt, — dann muß auch un, geholfen werden! S» gibt noch manchen Alagegrund, — da wär« vieles auszu packen, auch Spanien gibt dem Völkerbund — noch eine harte Nuß zu knacken, — für Tanger hat e» Sympathie. — fur'n Ratssitz hält es sich empfohlen, — nun muß in Genf sich Spanien dl« — Kasta nien aus dem Feuer holen. — Ein jeder denkt im Recht zu sein, — und jeder will sein , Recht verfechten, — und rechnet sich zu den Gerechten, — und keiner sieht sein Unrecht ein. — Da wird manch Forderung gestellt, -- man konferiert und kommt nicht weiter, — daraus erhellt, — daß auf der Welt — yi«l gutzumachen ist. — ErnstHette r. Das Edelweiß. (Nachdruck verboten.) Kürzlich traf ich einen alten Bekannten. Er kam au» Garmisch- Partenkirchen und trug auf dem grünen Hut drei prächti-ge Edel- weißpflanzen. Große Sterne, an Umfang wie «in Taler. ^vai sagt« er auf «ein« bewundernde Anerkennung. „Die Edelweißpslanzen hab« ich selbst g«fund«n. wir sti«gen da umh«r in den Bergen, ich ging «men anderen Weg und plötzlich stand das Edelweiß vor mir! Allerdings mußt« ich unter Lebnwgefahr zwei Meter hoch «rareln, ab«r dann hotte ich es!' / Ich fragte den^Guttti, wann da» gewesen wär«, uni) «, sagte: '' Jch'stPewettrr so große» Edelweiß, da, Stück zu Itz Pfen r«n Hinte, mir hab«, ft Solstein, dann auf der war er im August und da» FünMftmigMk. Vor einig« Zeit bat m eine Gabe sür da, Wtntei pflückte« Ed«l««iß und steh von der Kirchdochfvitz«, war , gepflückt, aber Nein. Große» Chelwelß gibt « «st,! wenn der N"L "" «1«" »Aber ich bitt« Siel* sagte der Talschleicher. „Da, « doch kett, 5. s«»,«!!»" ISN >«r Anr.: Di« tot« Tont«. „ z. (X8-1<U — vinwtaar . Schwanenweiß. (l—X10.) - Mtttwoch: Anrr. S:_.R«ß Raß- — vonn«tag: Mr d«n Verein Vresd. üda.kU»-lvI-Freit« ' i—All.) — Sonnabend Sie Lausen de- Mes. Miß«, di« be«nbem oder nicht lltte«. —. „Bor ManU. «W-evN*. Obgleich in diesem Sommer kein Mangel an schweren Gewittern gewesen ist, so dürfte doch kein«- zu v«r-«ichnen «tv«dn sein, das sich an Hefttakeit init d«m messt« könnte. Vas in der Nacht zum LL Juli über Londön nstdergina. v«t diesem Unwetter wurden vennittel, «im- eigen, zu diesem Zweck konstruierten Apparat««, gezählt: 7000 elektrisch« Entladungen mit «iner Durchschnittszahl von lütn der Mtnut«. ^r Hhepunkt wurde «rroicht mit 47 Witzen in «iner Minute. Bei den Gewittern d«r letzten Monate wurde «in Durchschnitt von iz Blitzen in der Mtnustststgestellt. Jedermann weiß, dass die Wirkungen ^er Blitz« von einer erstaunlichen Verschiedenheit sind. Schier unbegrenzt sind die Launen und Wunderlichkeiten des Blitzes. Häufig zerstört er das ganze Metall, da» ein Mensch bei sich trägt, ohne seiner Person irgendeinen Schaben zuzufiiaen. So nß einmal ein Witz einem Trinkenden den Becher au» der Hand, wobei der Mann selbst unverletzt blieb. Frauen, di» Strümpfe strickten, sahen sich plötzlich der Nadeln beraubt. Andern nahm der Mtz di« Taschenuhr, Schlüssel. Ning« usw. Nicht selten entkleidete er em Individuum vollständig, vom Hut« bi« zu den Schuhen, ohne jede Verletzung. Das passiert« b«isvi«swetse einem Engländer, dem älteren Iain«- ton »an Huffved House, im August de, Jahres 18S7. Ein »sitz entriß ihm die Mütze, verbrannt» ihm di« Hoare, nahm ihm die Krawatte den Nock, da, Hemd, di« Hosen, die Unter hosen, Gamaschen, Strümpfe und Schuhe. Der Äermste siel ohnmächtig zu Boden; al, er zu sich kam, fragt« er, wer rhn beraubt hätte: er erinnerte sich an nicht, mehr. Einmal hatte sich ein Hirt unter einen Baum geflüchtet. Der Blitz ging gerade in dem Augenblick nieder, al, der Monn sich die Nase schneuzte. Das Taschentuch wurde ihm aus den Händen gerissen und nicht Miedergesunden, während er selbst unverletzt blieb. — Vn der Umgegend von Paris wurde «in Arbeiter, der in einem Zelt arbeitete, vom Blitz getroffen; seine Kleider blieben unberührt, nur der Hut wurde «gen die Decke gescUeudert. Häufig werden die Per sonen, Vie vom Blitzschlag getroffen werden, getötet, obgleich ihr Körper nicht die geringste Verletzung aufweist. Nicht sel ten aber kommen andererseits Getroffene noch glücklich da ¬ von; sie werden niedergeworfen, in die Lust gehoben, betäubt und stehen dann wieder auf den Beinen, ohne ein anderes Uebel als «in Gefühl der Verwirrung über da-, was mit ihnen vorgegangen ist. vor etwa SO Jahren schlug der Blitz in ein« Wiest zu Buffon an der Goldküste, wo ein« Frau Kühe weidete. Zwei von diesen Tieren wurden getötet; der Frau passiert« weiter nichts, als daß ihr, wst sie mit Erstaunen fsststellte, einer ihrer goldenen Ohrringe geschmolzen war. Es werden auch „Nein, gnädige Frau, das haben wir schon lang« nicht mehr. Wütend stürzt er herbei. Niemals darf «in Angestellter zu geben, dah man eine Ware schon lange nicht mehr führt, sewft wenn man sie noch nie im Lager hatte, stets ist sie soeben erst ver griffen. Also macht er eine Verbeugung vor der Dam« und schnarrt: „Gnädige Frau, das ist ein Irrtum, der junge Mann kennt sich noch nicht so au» im Geschäft, ich werde Ihnen das Gewünschte sofort vorlegen lassen.' Worauf ihn die Dame entgei stert anstarrt und, ohne ein Wort zu erwidern, den Laden verläßt. Der Rayonchcf ist erschüttert. „Was hat denn die Dame haben wollen?' fragt er den An gestellten. „Sie sagte nur, wir hätten schon lange kein gutes Wet, ter mehr gehabt.' Der Hut im Schaufenster. Ein elegant gekleideter Herr betritt ein Warenhaus und red«t den Empsangsherrn also an: «Da steht ein Plakat, daß Sie mit Freuden einen Hut au» dem Schaufenster nehmen, wenn jemand es wünscht.' ,Ja gewiß", sagte der Empsangsherr, „Ist es ein bestimmt«! Hut?" „Der in der Mitte ist es, der mit der Feder und dem purpur farbenen Bande. Es macht Ihnen doch keine Schwierigkeiten, den Hut herauszunehmen?" „Durchaus nicht", sagte der Angestellte und machte sich schleu nigst daran, den bezeichneten Hut aus dem Fenster zu nehmen. »Tausend Dank", sagte der Herr. „So brauche ich mich doch nicht mehr über diesen Hut zu ärgern, wenn ich vorbeigehe. Er ist mir jedesmal, wenn ich ihn sah, unangenehm ausgefallen durch sein« Geschmacklosigkeit. Georg Dreßlor. Air- de« Lichtspieltheater«. Kammerlichlspiele: „Der schwarze Pierro»." Harry Piel zeigt fick in diesem Film auch einmal von einer anderen Seite. Nicht tollkühner Draufgänger, sondern «in roman tisch veranlagter Edelmann ist es, der hier das Leben auf aben teuerlichen Pfaden kennen lernen will. Unerfahren steht «r im Weltgetriebe da, wird von vielen wegen seiner Gutmütigkeit auf nutzt, weiß sich jedoch noch im letzten Augenblick durch seine Geist«,- gegcnwärtiakeit aus der Schlinge zu ziehen. Trotzdem mangelt ,» nicht an aufregenden Szenen, ohne die kein ,Harro Piel-Film" zu denken wäre. DIeHandlung selbst spielt sich größtenteils Im schneebe deckten Hochgebirge ab und gibt uns Gelegenheit, deren Wunder auf uns einwirken zu lassen. — Im Beiprogramm übernimmt es die Deultg-Wochenschau, un» von den neuesten Ta-eöereignij- ken zu berichten. Ein zweiattiges Lustspiel — Jimmy bei den Pfadfindern — sorgt außerdem in ausgezeichneter Weist dafür, un ser« Lachmuskeln in Tätigkeit zu bringen. Dresdner Ghyaterfpielpian. üperoha«. Sonntag (öH Außer Anrecht: Turandot. (jtt bk, XII.) — Montag: Anrr. v: Hofsmanns Erzählungen. (X» bi» XII.) — Dienstag: Anrr. 0: Amena. (XS—XÜO — Mittwoch: vvn e in wahr es wider. ölaü zu erzä wußte, unter dem Name,, „Der Mann, stärker altz der Witz-, im vergangenen Jahre im Al ter von 50 Jahren in Lyon gestorben. Ak« er tö Jahre alt wgr, wurd« «r zum erstenmal vom Blitz aetroffen, der ihm dl« Kleider, die er am Leibe trug, vollständig verbrannte. Vier Wochen später traf ihn der Witz wiederum, ihn diesmal der Sehkraft de, rechten Auge, beraubend. Sr wurde Glöck ner tn «iner Kirche und als solcher neuerdings getrofstn; er kam indes mit elniaen Brandwunden davon, während «in Kollege, der neben chm stand, getötet wurde. Einige Jahre später, als er sich mit seinem «ohne während eine« Unwet- ter, in eine Hütt« geflüchtet hatte, traf der Blitz Ne beide; der Sohn wurde getötet, aber der alt« Beltram blieb unversehrt. Vor zwei Jahren wurde sein Hau« von einem Blitz buchstäb- lich zerstärt, er wurde aber auch diesmal nicht getötet. Der Mensch- «in leidenschaftlicher Nachahmer der Na tur, hat sich auch um die Schaffung «ine, künstlichen Blitzes bemüht; er wollte im kleinen hervorbringen, was die Natur im großen erzeugt. Go hat «in Mr. Steinmetz, ein Ings- nieur der „General Electric Company' in Amerika, nach langen versuchen «inen Apparat hergestellt, der Witze zu er zeugen vermag, die zwar nur den fünfzigsten Teil der Kraft ve, natürlichen Blitze« enthalten, aber nichtsdestoweniger alles zerstören, was ste auf ihrem Wege antreffen, so bei- spielsweist einen Holzblock zersplittern. Der Apparat, der für die Erzeugung de« künstlichen Blitzes verwandt wird, schafft zunächst die natürlichen Vorbedingungen. Er erzeugt langsam elektrische Energie und speichert sie allmählich auf, bi» die plötzliche Entladung in Gestalt des Blitzes erfolgt. Die Spannung, die von dem Gelehrten erreicht wird, beträgt 120 000 Volt, während die Spannung in der Natur auf un gefähr SO Millionen Bolt zu schätzen «st. Der künstliche Blftz stellt etwa eine Million Pferdekräfte dar, während die Kraft des natürlichen Blitzes etwa SO bis SOO Millionen Pferde kräfte beträgt. Praktischen Nutzen kann man weder aus dem einen noch dem anderen ziehen, da die Dauer viel zu kurz ist; sie ist etwa gleich zu setzen dem hunderttaustndsten Teil einer Sekunde. G. Dr. Neues aus aller Wett. Der „blinde Johi der Katastroph Das Berliner „Achtuhrabendblatt' hat zwei Krimina listen nach Leiferde geschickt und, wie dies in den angel- ,Ra! So am IS. Juni! Nichts. Am lö. Lmi gibt tens auf dem Münchener i «lbst, der ich schon sehr vielje H auf dem lennig. en Ländern vielfach üblich ist, «in« eigen« Unter- d«r Katastrophe von Leistrde «inaeleitet, da «, nach gelungen war, durch dst amtlichen Unstrsuchungen di« d«r Katastrophe aufzuklären. Vie Vertreter tz» „A«tuyrabendblattes7 stellen nun «in« sehr interessant» und gross,, Aufsehen erregende H»pochest auf: Sst nehmen an, daß da« Attentat von dem b»kannten „blinden Johann" und einem oder mehreren seiner Genossen au,geführt worden ist. Der „blinde Johann- ist «in polnischer Wände,arbaUar namen» Johann Lemiercz, auch bekannt unter d«m Namen Paezak oder Dziekonski. Bet den polnischen Schnitt»,« fühlst er auch den Spitznamen Sverwaty (d. h. „der Mann ohm Zahnes, weil mm im Oberkiefer sämtliche Ähneidezähne feh len. Der „blinde Johann' gehört zu der berüchtigten pol«. Mörderbande Duda, die zum größten Teil unterdessen ver kästet oder auch schon abgeurteilt worden ist. Ihm sind bis» her nicht weniger al» IS Morde nachgewiesen worden, vor - kurzem hat er ganz in der Nähe des Attentatsplatze, de« staatlichen -ilfsförster Heinrich Meyer und den Daldvor- arbeiter Heinrich Bade erschossen und beraubt. Di« Krimi nalpolizei suchte damals die ausgedehnten Waldungen ring, um Hannover mit einem außergewöhnlich grossen Aufgebot ab, ohne auch nur eine Spur von dem Täter zu entdeck««. Seitdem ist der „blinde Johann' in den Togen de, Unglück» mehrfach in kleineren Orten des Kreist» Hannover gesehen worden, Da er wußte, daß die ganze Gegend alarmiert «»ar und nach ihm fahndete, so nehmen die Vertreter de» „Acht- ukrabendblattes' an, daß er durch ein Eisenbahnunglück Vie Aufmerksamkeit der Behörden von sich ablenken wollt« und auf diese Art in die Waldungen der Altmark zu entkommen gedachte. Verhält sich dies wirklich so, dann ist ihm dieser Plan nur allzu gut gelungen. Zuzutrauen wäre nach lxn bisherigen Erfahrungen dem „blinden Johann' ein solche, Verbrechen ohne weiteres. Er hat zum Beispiel schon ein«« Radfahrer einfach vom Rade geschossen, nur well er de« Ermordeten Strümpfe sür sich haben wollte. Gleichzeitig deutet das „Achtuhrabendblatt" an, der „blinde Johann, der im Polnischen Korridor zu Haust ist, könnte auch an der Eisenbahnkatastrophe bei Preußisch-Stargard am 1. Mai 1SS5 beteiligt sein. Die Kriminalpolizei prüft zur Zeit diese Spur nach. Die Belohnung für die Ergreifung des „blin den Johann" ist ans 10 000 Mark erhöht worden. n U