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Misere Heimat Ävrmtags-TeUÄgo zmn KäHstscherrLrzäHver nm»,»»,« " »KK» OM »F ,» Lm Banne der Wesenitz. Bon Siegfried Störzner, Dresden. IV. von Bischofswerda nach Großharthau. Beim unteren Bischofswerdaer Stadtpark nahm heute unsere Wesenitzwanderung ihren Änfang. Wo jetzt prächtige Gartenanlagen jeden Besucher erfreuen, breitete sich noch im vorigen Jahrhundert ein ansehnlicher Weiher aus, der Froschteich. Die Stadtverwaltung fand bei ihrem Be mühen, diesen und andere Weiher trockenzülegen, was aus sanitären Gründen wie zur Gewinnung von Bauland not» wendig geworden war, heftigen Widerstand bet der Tuch« macherinnung, die diese Gewässer für ihr Gewerbe nicht zu entbehren vermeinte. Der Streit ging bis zur Landesregie rung. Sie gab der Stadt recht und erteilte die Genehmigung zur Trockenlegung verschiedener dicht bei den Häusern ge legener Weiher. Am Froschteich und ein Stück weiter flußabwärts hotten die Wiesenmühle und zwei Walken ihren Platz. Während wir dieses Gebiet durchwandern, grüßt uns die hochgeschossige „Feintuchfabrik F. G. Herrmann L Sohn, Ab teilung Spinnerei". Eine große Kolonie wohlgepflegter Schrebergärtner folgt. Sie erinnert mit ihrem Namen an einen Wohltäter der Menschheit, der durch Wort und Tat unermüdlich für die Idee kämpfte, Eigenheimgärten vor den Toren jeder Stadt anzulegen. Jenseits des Flusses steht eine große Möbelfabrik, dann liegen die Häuser hinter uns. Eine uralte Straße ist's, ein Bischotsweg, dem wir hier ein Stück folgen.. Heute nur wenig velebt, war er vor Jahrhunderten einer der verkehrsreichsten Wege unserer Hei mat. Schon lange vor der Reformation verband er Bischofs werda mit Stolpen, der wichtigsten Sommerrestdenz der Meißner Bischöfe. Bis hin nach Neusalza erstreckte sich das einstige Bischofsgebiet. Durch den Battenberg wurde das Amt Stolpen in die deutsche und wendische Pflege ge schieden. An jene Zeit erinnert noch heute in Göda an dem alten 1584 erbauten 6 asthofzum Landgericht eine Inschrift, die wohl den meisten Borüberziehenden rätsel haft bleibt. Wir lesen da die Buchstaben Das soll bedeuten: Des königlichen Amtes zu Stolpen wendischer Pflege Landgericht. Ein großes Wandgemälde, die Justitia darstellend, weist ebenfalls auf die Bedeutung des Hauses hin. Während wir ein Stück dem über Weickersdorf, Bühlau und Lauterbach nach Stolpen führenden Bischosswege folgen, sehen wir am jenseitigen Hange unseres Wesenitztales einen anderen, noch älteren Berkehrsweg sich über die Höhen schlängeln. Es ist di« uralte Räuberstraße, die von Wschofswerda mitten durch Goldbach nach ^Frankenthal und weiter durchs Rödertal nach Radeberg führte. LkUHstM noch in ihrem ursprüngliche» Verlauf gut erhalte», mm es W jedem Heimatwanderer zu empfMen, sie emmal adpmuW dern. Als schlichter Felo- und Waldweg führt sich W« mer an oder auf der Höhe hakend mw schon dadurch ihr Mer bekundend, von der Wesenitz zur Großen Röder. Bei Bischofswerda leitrtdie RLuberstrvße«» Südhange des von Steinbrüchen zerrissenen Rapo leonstei»«» da hin, jener 8SS Meter hohen Kuppe, die in de» KüMPM am 12. Mai 1813 eine wichtige Rolle kielte UÄ> ihre» histori schen Namen daher mit Recht führt. Sie scheint dein Lee früher einen der schönsten und instruktivsten Blicke auf die Stadt und die si umrahmende liebliche Bergweü. Und noch eine dritte alle Straße entdecken mir auf unse rer Bischofswegwanderung: es ist die Dresden—Bu- dissiner Poststraße, die in einem Abstand von eini gen hundert Metern bis zu einem Kilometer nördlich von der jetzigen Chaussee dahinläuft. Als breiter F^dweg zweigt sie 1 Kilometer Mich von Großharthau am vorderen HewMerg links von der Staatsstraße ab mw führt über den Kesselberg hinein nach Goldbach. Bei der Kirche kreuzt sie den Ort, um dann in östlicher Richtung der Räuberstraße zuzustreben und sich mit ihr am Südhange des Rapvleonsteines zu vereinen. Wo der Stolpner Bischofsweg die Seefische Bahn kreuzt, verließen wir ihn am Fuße de» Langen Berger für ein kur zes Stück, um jenseits des Bahndammes der Neue» Walke zuzuwandern. Die Mühle hat trotz Are» jugend lichen Namens ein recht hohes Alter. Bereit» 1687 ist st« an gelegt worden. Außer Tuchwallen baute man auch Leder walken. Meist wurden diese Mühlen von den von dem Gerichtsherren oder von der Stadt errichtet. Hinter der Neuen Walle der schmucke Weick «L« d S r » fer Bahnho f^, neben Lreitenvorf bet Löbau die jüngste Station an dieser Bahnstrecke. Wir unternehmen hier einen kleinen Abstecher von der Wesenitz, um die Orte Weickersdorf, Klein- und Großdreb nitz mit aufzusuchen, die nahe an den Fluß heranreichen. Der Chronist beschreibt uns Weickersdorf, das ur sprünglich Weickhardtsdorf hieß, vor 1l» Jahren al» «Ke, mäßig große Ortschaft im Kgl. sächs. Amte de» Meißnischen Kreises und zwar in seiner deutschen Pfleg«: Ehedem btstÜll- licher Besitz, liege es Stunden von der Dresden—Büdts- - siner Chaussee, Stunden südwesttich von BtsHrfswerda und nordwestlich von Stolpen. Das auenähnltche Tal werd« von einem Bächlein durchzogen, da» sich mit dem Dreb- nitzer Wasser vereine, um dann der Wescni*-zuzuflie- hen, nachdem es bei Kleindrebnitz noch bedeutende Fischteich« gespeist habe. Er entspringe am Fuße de» Hutderge» uÄ» des Rüdenberges, die schon zum Hohwaldgebtrge M rechnen seien. . 1815 zählte . an 200 Einwohner, au beftad«« GeM» den ein Erbgericht und eine kleine Mühle. Dst Kur uvchaßte