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lchsische Erzähler. Der mehrere junge Leute mit In des Burschen Augen glomm ein jähes Licht auf. „Weib," ries' er dann mit heiserer Stimme, „Du bist doch der leibhaftige Satan, aber i will nit ins Zuchthaus, verstehst mi?" „Den Dachs brauch i bald," schrie die Zen- de.m Bur schen nach, der schon die Türe geöffnet hatte, „bald, hörst mi, a Dienst is den anderen wert." „Wirst ihn scho kriegen den Dachs, die Wochen no." „So war so§t man nit schreiben." „Er gibt nit lauter lustig« Sachen im Leben." „Der Mensch soll lustig sein, allwell kreuzfidel, s' Leben ist kurz? 1. Vttdlatt A» StAmmer 207 Aus Sachsen. Dresden, 4. Sept. Durch Starkstrom gelötet wurden Freitag mittag im städtischen Elektrizitätswerk am Wettiner Platz die Arbeiter Ernst Möbius und Kurt Göpfer dadurch, daß eine 10 OOO-Voltleitung plötzlich eingeschalten wurde. Wie das entsetzliche Versehen möglich war, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. — Heber die Errichtung einer Wasserspeicheranlage zur Gewinnung elektrischer Energie in Niederwartha hat der Stadtrat mit dem Reich eine Verein barung getroffen. Man wird voraussichtlich bereits im Oktober mit den Arbeiten beginnen und etwa 1200 bis 1500 Erwerbslose beschäftigen können. An diesem Werk ist be, kanntlich außer der Stadt Dresden und dem sächsischen Staat auch die A.-G. Sächsische Werke beteiligt, für deren Stromlieferung die geplante Speicheranlage Spitzenlei stungen liefern soll. Schönborn bei Langebrück, 4. Sept. Das Ende einer Vergnügungsfahrt. Als nach einem Gesangskonzert des Cunnersdorfer Männergesangvereins im hiesigen Gasthof den falschen Weg gangen, koa Mensch hat mir g raten, alle Haben mkr nur zuglprochen, obwohl st« den Thurner 1 a BSewin schlechter haben bann wie a pät gewesen." heimfuhren, vertagt, aus der^Aabfallenden Straß« nach Grünberg die Brems«. Der HSagen kippt« um, die gingen durch. Ein« Frau erlitt einen Oberschenk bi« andern Insassen kamen mit leichteren Besetzungen davon. Radeburg. 4. Sept. Bürgermeister Lichter legte nach 22jähriger Amtstätigkeit sein Amt nieder und wurde am Dienstag feierlich in gemeinschaftlicher Sitzung des Stadt rat» und der Cemeinveverordneten au» seinem Amte ver abschiedet. Stadtrat Wittig widmet« ihm nam«n» her Stadtvertretung anerkennende Dort« und gab die Ver leihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Radeburg an de» Scheidenden bekannt. Namens der Staatsbehörde sprach Amtshauptmann Fellisch, Großenhain, Worte warmer An erkennung. Stadtverordnetenvorsteher Rötzsch sprach für das Gemeindeverordnetenkollegium zu dem Scheidende» und rühmte dessen Beamtentugenden, die er ganz besonders als Stadtverordnetenvorsitzender betätigt hab«. Mittwoch vormittag fand im Rathaus die Einweisung des neuen Bür germeisters Friedr. Richard Hartwig aus Altmittweida statt. Riesa, 4. Sept. Ein tödlicher Unglückes«» hat sich heute auf dem sogenannten Lorenzkirchner Markt zugetsagen. Aw das große Lastauto einer hiesigen Brauerei in langsamem Tempo durch die Budenreihen fuhr, sprangen ihm plötzlich vier junge Leute entgegen. Dabei ratschte die 23jährige Frida Schreier aus Gohlis bei Riesa au» und kam so un glücklich unter den Wagen zu liegen, daß ihr da» eine Hin terrad des scheren Lastautos über den Kopf fahr. Der Tod trat auf der Stelle ein. Die Schwester der Ueberfahr^nen war Zeugin des schweren Unglücks. Den Chauffeur soll keine Schuld treffen. Aus dem Gerichtssaal. Gemeinsames Schöffengericht la Bautzen. lN-i»druck - Raufereien übelster Art, die teilweise einen politischen Hintergrund hatten, beschäftigten das Gericht in der heutigen Verhandlung gegen den 21 Jahre alten Nieter Oskar Aust, den 18 Jahre alten Bäcker Rudolf Becker, den 24 Jahre alten Kern macher Albert Richter, den 19 Jahre alten Kernmacher Paul Schmidt und den 28 Jahre alten Maschinenschlosser Paul Jakob, sämtlich aus Bautze-n. Alle sind schon vorbestraft. Schmidt verbüßt jetzt eine Gefängnisstrafe von 3 Monaten wegen schwerer Urkundenfälschung und Betrugs. Decker ist seit einiger Zeit in der Zwangserziehungsanstalt Großdeysa untergebracht, ^st, Becker, Richter und Schmidt sind Mitglied erdesroteh gH-ontkämpferbundes. Nach ihren eigenen Angaben find Aust und Becker wegen Nichtbezahlung der Mitgliedsbeiträge au« dem Bund ausgeschlossen worden. — Am Abend des 6. Mm 1SS8 hatte der Kaufmann Wagne.r beim Auszug der Feuerwehr nach dem Schützenplatz seinen Freund, den Bäcker Koppatsch, darauf aufmerk sam gemacht, daß die Feuerwehrkapelle den „Grillenbannermarfch* spielte. Aust, der mit Becker nebenher gegangen war, hatte plötz lich zu schimpfen angefangen und hatte zu Koppatsch gesach, «x werde noch ein „Gängel" mit ihm machen. Nach der Uebung hotte Aust in den städtischen Anlagen plötzlich den Kaufmann Jackisch, der das Jungdoabzeichen trug, am Halse angepackt, ihn gefragt, wer die wären, die „Grillenbanner" gesagt hätten, und hatte dann Jackisch ohne weiteres mehrmals heftig in das Gesicht geschlagen. Sein Name wurde durch einen herbeigerufenen Schutzmann festge- Brigitta. Ein Roman aus den Bergen von Wolfgang Kemter. Copyright by Greiner und Comp., Berlin W. l7. Fortsetzung.) «Nachdruck verboten.) In den Raubvogelaugen des alte» Weibes blitzte jähes Verstehen auf, dann kicherte es boshaft vor sich hin und sprach: „Was du nit sagst. Der stolze Leukner hätt a Freud,, wenn er erfahren töt, daß ein Einziger mit der Witwe auf dem Einödhofer anbandeln möcht." „Wär grad recht, wenn der Leukner dös z'wissen krie get." Wieder ein kurzer scharfer Blick aus den grauen Augen auf den Burschen, dann klang wieder der Zenz ihr miß tönendes, schrilles Lachen durch den Raum. Es schüttelte sie förmlich, so mußte sie lachen. „Schau, schau," rief sie dabei, „der Gruber Pepi, der möcht hoch hinaus, gar noch Dauer möcht er werden." Dem Burschen stieg das Blut zu Kopfe, dann aber murrte er. „Warum nit? * Soll unsereiner sei Lebtag a Knecht sein? I Habs scho satt, jahraus, jahrein für andere schinden und rackem. Möcht a amal mei eigener Herr sein." „Solche Narren gab'» no viel auf der Welt," spöttelte die Zenz, „aber du armer Hascher. Der Bartl Leukner und der Gruber Pepi, daß ich nit lach." Und wieder färbte der Hohn des Burschen Gesicht blut rot, nur gewaltsam hielt er an sich. < „Zenz," sprach er mit vor verhaltener Leidenschaft be bender Stimm«, „dösweaen bin i zu Vir kommen. Du kannst viel. Hintertreib dö Gschicht und i verschreib mi dir mit ' Leib und Seel." „Bin i-der Teufel?" kreischte das Weib. ! „Red koan Blödsinn, verstehst mi scho." „Was könnt i denn da tun?" fragt« di« Zenz Harm- 1 los erstaunt, aber mit einem lauernden Blicke. „Frag mi nit, wirst es scho wissen," erwiderte der < Bursche und erhob sich. „Du, Pepi, i brauchet an Dachs, »' Fett geht mir am." „I wilder nimmer? „Ah da schau her", schrie die Zenz. „O du Kalbskops, bist wohl a ehrlicher Mensch worden, nacscher kann» nimmer fehlen. Wird bald a braver Bauer sein, der Herr Josef Gruber. Laßt sei Büchsen rosten und will ausgerechnet an Jag« aus dem Felde schlagen. Potz Blitz und Kreuz, Sscheit gehst di« Sachen an, dö» muß i dir laßen." I l „Wer"s kann", meinte Brigitta emst und sinnend. „Die -I Verhältnisse sind oft stärker wie so a einzelner schwacher Mensch — und dann, geht a heißer Wunsch oder gar a Lebsnshoffnung z'grund, da gibt's nix Lustiges zu er zählen." „Es heißt, jeder ist seines Glückes Schmied, man darf sich nur nicht unterkriegen lassen." Ein flüchtiges, etwas bitteres Lächeln huschte über Brigittas Gesicht. „Daß du so redst, Bartl," sprach sie, .chegreif i wohl, du bist jung und stark und ohne Sorgen, 's Leben hat'» gut mit dir gemeint. Aber nit a jeder ist so. Doch," meinte Brigitta dann lächelnd, „grad gar so einer von die Lustigen bist du a nit." „Hast scho recht, Brigitta," gab Bartl zu. „8 hab nur so g'meint, 's Traurigsein und 's Kopfhangen und dö» viele Sinnieren bringt einen schließlich um und hilft doch nix, meinen geraden Weg gxh i unh laß mi nit wegdrän gen. A bissel ernst sind wir alle hier in den Hochtälern, i glaub, dö» bringt scho die Natur mit sich, aber a frohe Stund, in der ma viel vergißt und nit viel denkt, gibt's a für uns." „A frohe Stund?" Brigitta hatte es bitter-schmerzlich ausgerufen. Ihre Hände, die noch immer das Buch hielten, waren in den Schoß gesunken, die Blicke des jungen Weibes gingen still und groß, ein wenig umflort in die Ferne. Schweigsam saßen die beiden jungen Menschen eine Meile nebeneinander. Währenddem sanken trotz der frü hen Stunde die ersten Schatten des Sommerabends, denn hinter den hohen Felswänden, die das Tal gegen ihn Westen verriegelten, ging die Sonne selbst im Hochsommer schon frühunter. Endlich sprach Bartl. „Brigitta, du hast nit viele frohe Stunden auf dem Windegg erlebt." „überhaupt nit in mei'm Leben. Als Kind nit, als Magd beim Detter nit und da heroben," — «in Schauer^ ging durch ihren Körper — „i mag nit reden davon. Jung und dumm war i, hab nit viel denkt, nur dös: besser al» beim Detter hab sie bald wo, und wählerisch hat dös blufiirme Dina a nit lein dürfen, da bin i dem Tkurner auf'» Win. den Frau im Wirtschaftsleben: auf dem «inen, der lustig Strickstrumpf strickende Schäfer mit den weißen Doll- lch^Durchau» nicht einheitlich wirkt di« Ausstellung in der Universität; vielleicht noch weniger gut wie früher. In dem Sammelsurium von kunstgewerblichen Dingen verschiedenster Art ist da» Gute, manchmal hervorragende nicht immer leicht zu finden: eine Neuordnung und eine Neueinteilung wäre hier wirklich zu wünschen. Zum ersten Male findet sich neue handwerkliche Kunst im neuerbauten, aber noch nicht vollendeten Srassimuseum, nahe der Iohanniskirche. Rein ideale Bestrebungen verbin den sich hier mit der Wirtschaft. Hier finden sich die deutschen Stilkleider, die gegenüber^den leicht beweglichen Modeklel- dern immer ein Gefühl der Ruhe und der großen Würde auslösen. Hier finden sich die deutschen Werkstätten mit ihrem entzückenden, handgearbeiteten Hausgerät der ver- schiedensten'Art. Hier sah ich zum ersten Mal neues, in ein- fachen Formen gefertigtes Zinngeschirr zusammengestellt mit den buntesten Herbstfrüchten auf dem gedeckte Tisch; dann die Plauener feinen Spitzen, die berühmte Porzellan-Manu faktur Meißen, die technisch vollendete Karlsruher und auch Hamler Keraiyik. Im oberen Stockwerk des Grassimuseums stellt in meh reren Räumen eine der modernsten Kunstwerkstätten — di« von der Stadt Halle-Giebichenstein — großzügig und schön vom wertvollen handgearbeiteten Silberschmück bis zum ein fachen handgearbeiteten Küchengegenstano aus. Dagegen fehl ten das Bauhaus und die Österreicher unter den Modernsten vollständig! — Die Rosenthaler Sonderausstelluitg des „weißen Porzel lans" auf gedeckten Tischen lockt mich noch nach dem"Markt und schließich enden die Besichtigungen im jetzt vollendeten Ringhaus am Tröndlingring, das sich als Sportpalast sehr zeitgemäß präsentiert. Auch hier werden dem Einkäufer vertiefte Kenntnisse übermittelt: das Museum für Leibes übungen zeigt Sportkleidung im Wandel der Zeiten, Sporr- und Bewegungsspiele bei den Naturvölkern, auch die Ent wicklung einiger Sportgeräte. Irma Wolff-Halle. Von -er Leipziger Herbstmesse. (Nachdruck verboten.) Dort auf dem Augustusplatz, wo vor mehreren Jahren auf der Herbstmesse ein Riesenlautsprecher für Radio reklame stand, machen heute zwei kleiner« Häuser für elek trische Staubsaugeapparate und hauswirtschaftliche Dinge Reklame; auf dem einen, von der Firma Siemens betrie ben, steht ein enorm großer Staubsauger. Wahrlich, die hauswirtschaftliche Entlastung der Hausfrau tut not, da wir während der Kriegs- und Inflationsjahre in der Haus- wirtschaft in allen technischen Dingen gegenüber anderen Ländern stark im Rückstand geblieben sind. Ueberhaupt stellt die Messe dieses Mal ven Bedarf der Frau stark in den Vordergrund. Die Textilmesse ist erwei tert und im früheren Trassimuseum zu einer recht einheit lichen Wirkung gebracht. Die „Welt in Weiß" in den Hel len, lichten Kojen wirkt lebensbejahend froh, trotzdem auch hier die Besucher sich nicht so zahlreich finden. Wie viel Sorgfalt und Ueberlegung wird heute nicht seitens mancher Wäscheindustrien auf Schnitte, Formen und Ausputz der Damenwäsche durch Handarbeit oder Maschinenarbeit, ge legt. Schön und dekorativ wirken die zahllosen Ballen weißer Stoffe, immer noch die vorkriegszeitlichen Bezeich nungen tragend: kenkareö, Llnette, I-inon, Orotonns . . . Vom Eindruck der bunten Textilmesse in den alten Räumen bleibt haften: man trägt weiter viel Trikot- und Strick gewebe, die oft fein und farbig gemustert, zu Kostümen, Mänteln, Jacken verarbeitet sind. Und dann in Unmassen Damenstrümpfe! Bei den vielen Kojen, die auf deren Her stellungsort Chemnitz Hinweisen, wandelt sich vorstellungs mäßig die sächsische Stadt um in ein ungeheures Strumpf produktionszentrum mit den engsten Beziehungen zur Tagesmode. Eine Sonderausstellung zeigt die Wollgarne der Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei und den Werdegang eines Kammgarns hervorragend instruktiv: von der Rohwolle im Vließ, der sortierten Rohwolle, der gewaschenen Wolle zum Vorgarn aus der Vorspinnerei und dem fertigen Rohgarn. Mit feinen besonderen Qualitäten liefert es verarbeitet die verschiedensten Wollarten: Strick wolle, Sport- und Zephirwolle, Dreilaufwolle, Strumpf garn. Auch das Wissen über die Jndanthrevfarben wird stark bereichert durch die Ausstellung im Textilhaus. Alle: Färber, Weber, Grossisten, schließlich die Hausfrauen, sollen überzeugt werden von der volkswirtschaftlichen Be deutung der Echtfarben, die dieses Mal auch als Napktol ^k-Farben auftreten und herrlich leuchtende Wirkungen haben. Auf der Textilmesse ist dem Käufer dieses Mal gründ lich Gelegenheit gegeben, gediegene Materialkenntnisse zu erwerben. In einem Gang zwischen Wollausstellung und Indanthrenwerken zeigt ein führender Leipziger Verlag Handarbeitshefte und gibt dabei praktische Anleitung zu neuen Handarbeiten, das Ganze sehr gefällig von einer Leipziger Kunstgewerblerin angeordnet. Rechts und links vom Eingang zur Wollausstelluug erinnern auch di« beiden riesengroßen, starkbunten, handgearbeiteten Reklamewolltep- Art ist das Gute, manchmal Hervorragende nicht immer leicht Höben mkr nur zuglprochen, obwohl sie den Thurne, Ehristien bester 'kamst haben als ich. Und wie i draufkom men bin, dc^ ------ - - - ' Magd, da ff Bartl Leukner gab Nch einen Ruck, ganz unwillkürlich faßte seine Hand die seiner Nachbarin, die ihm willenlos überlassen ward. (Fortsetzung folgt.) Cs war ein stiller Sonntag-Nachmittag auf der Wind egg. Brigitta saß auf der Bank vor dem Hause und blät terte in einem Dolkskalender. Der Gruber Pepi war ins Dorf, ihr Bub und Xaver in den Wald hinauf, um Beeren zu suchen. Brigittas Gedanken waren aber auch nur halb bei den Kalendergeschichten, öfter ging ihr Blick über das Buch hinweg, wie erwartend, bald dorthin, wo der Weg vom Dorf heraufkam, bald hinauf, wo er vom Wilden Mann herunterführte. Warum? Sie wußte es nicht. Es war ja Sonntag, ein Ruh- und Rasttag für jedermann, auch für die Jäger. Und doch, ein Wunsch ihres Herzens, den ihr Verstand nicht billigte, ließ sie immer wieder vom Lesen aufschauen. Oder war es eine Ahnung, eine innere Stimme, die iHv zuraunte: „Er kommt." Es mochte gegen fünf Uhr gehen, als es plötzlich in Brigittas Augen aufblitzte und eine flüchtige.Röte in ihr Gesicht stieg. Der Mann war^ dort unten aus dem Walde getreten und näherte sich rasckD dem Hause. Bartl Leukner und kein anderer, ohne Gewehr und Schnerfer, als gewöhnlicher Spaziergänger. Er trat auf Brigitta zu und reichte ihr die Hand. „Bist daheim?" fragte er. „Ganz allein," lächelt« Brigitta. „Daß du di auch heut herauf verirrst? Hast nie Feiertag?" Bartl hatte sich neben Brigitta gesetzt und erwidert^ ebenfalls scherzend: „Freilt hab i an Feiertag, und an gu ten obendrein, du siehst, i bin nit im Dienst." „Und rennst doch in die Berg herum, kriegst unter der Wochen nit gnua?" „Hätt t nit kommen sollen?" Les jungen Manne» Augen suchten ihre mit ernstem Blicke, n Brigitta errötete wie ein junge» Mädchen und wendete sich verlegen ihrem Buche zu. „Was liesest denn da?" erkundigte sich Bartl und tat, al» hätte er dte Verlegenheit gar nicht bemerkt. „Den heurigen Dolkskalender." „Sind schöne Geschichten drin?" „Recht nette." ^Heißt du es, daß bas Wort: Vergeben Der Schlüssel iss zum ew'gen Leven? Noch hass du selber Macht, um aufzuschlleßen Oes Herzens Tür dem Äruder, sibulbverwiesen. Verschließt du deine Tür nach seinem Fehle, Steht vor verschlossner Tür einst deine Seele. M. v. K.