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>te Oiejenigen von uns ausgsgebenen Sparckosen, ckie innerbalb cker letzten ^wei Monate nickt entleert cvorcien sinä, sinci im klonet September !S26 bei uns rur Oekknung unck Entleerung vorrulegen. Ltsett - SpsrkssLS slLckaSrvsr^s. Einem schichtchen kalen t den, ui er_ . . . , denen Klemmer und eine Geldtasche mit etwas Kleingeld, ^r Dor wichtigen Ereignissen in Spanien? London, 4. Sept. Nach einer Meldung der »Daily Mail" aus hondayo an der französisch-spanischen Grenze wird dem Bankett beträchtlich Bedeutung beigemessen, das in San Sebastian vom spanischen Minister des Aeußercn zu Ehren des, italienischen Botschafters gegeben wurde. Gestern früh um 5 Uhr fuhr der Außenminister nach Madrid, um an dem Kabinettsrat leilzunehmdn, der von Primo de Rivera für gestern nachmittag einbcrusen worden war. vor seiner Abreise erklärte Panguas, historische Ereignisse bereiteten sich vor und würden bald dem Publikum bekannt gegeben werden. Spanien bleibt im Uöllrerbund? London, 4. Sept. „Daily Chronicle" meldet aus Genf: Vie Hoffnung, Spanien im Pölkerbund zu halten, sei wieder aufgelebt, Chamberlain und Briand hätten die Lage mit einer Anzahl prominenter Mitglieder des Völkerbundes er örtert. Ls sei beschlossen worden, in einem Telegramm den Rat zu bitten, seinen Einfluß beim Madrider Kabinett zu gebrauchen, um Spanien zu überreden, im Völkerbund zu bleiben. Diese Aktion wssrde vielleicht nicht ohne Erfolg, sein. Neues aus aller Welt. — Deckeneinsturi in Görlitz. Ein Drahtbericht aus Gör litz meldet: In der Nacht zum Sonnabend gegen 12 Uhr er- olgte in der ersten Etage eines vor kurzem aufgestocken Hall es aus bisher noch unaufgeklärter Ursache ein Deckenein- turz, wodurch die 12jährige Tochter einer Witwe getötet und zwei weitere Kinder, ein 1 ^jähriger Knabe und ein lOjähnges Mädchen schwer verletzt wurden. Das Haus wurde polizeilich geräumt und für jeden Verkehr gesperrt. — Drückencinsturz. Aus Besigheim wird gemeldet: Eine im Abbruch befindliche alte Holzbrücke über den Neckar ist am Freitag hier eingestürzt. Dabei wurden zwei Per sonen, unter ihnen der Stadtbaumcister schwer, und drei leicht verletzt. — Dampferzusammenstöße im Kanal infolge Nebels. Drahtberichte aus London melden: Die Blätter melden, daß infolge des dichten anhaltenden Nebels eine ganze An zahl von Zusammenstößen im Kanal stattgesunden habe. So seien ein britischer und ein holländischer Dampfer zusammen gerannt, wobei jener bei Dover auflief, später aber wieder slott gemacht werden konnte, ferner ein britischer und ein französischer Dampfer, von denen dieser sank, während seine 23 Mann starke Besatzung gerettet werden konnte, ein japa nischer und ein britischer Dampfer, sowie eine englische Nacht und ein französischer Fischkutter. Die Pacht sank, ihre Be satzung konnte nur mit großen Schmierigkeiten vor dem Er trinken gerettet werden. Schließlich seien noch ein britischer und ein spanischer Dampfer zusammengcstoßen, von denen dieser sank. Seine Mannschaft konnte ebenfalls gerettet werden. Die Ratssitzung. Genf, 3. September. In der heutigen Nachmittagssitzung des Dölkerbundsrates, an der der spanische Vertreter wiederum nicht teilnahm, wurde unter Vorsitz von Dr. Benesch zunächst die Eingabe des memelländische-. Landtages behandelt, die auf einen Antrag der vier Mandatsstaaten der Memel-Konvention zurückgeht.. Der Rat beschloß, die Frage von einem Juristcnkomitee prüfen zu lassen, das in zehn Tagen Bericht erstatten soll. Hierauf erstattete Briand den Bericht der Kommission für Inter- vationale geistige Zusammenarbeit, der vom Rate genehmigt wurde. Dann erstattete der schwedische Delegierte linden einen ausführlichen Bericht über die neunte Tagung der Mandatskommission. Da in dem Bericht auch das Recht der P c t i t i o n ä r e i n Mandats- gebieten von der Mandatskommission gehört zu werden, vertre ten wird, nahmen sowohl der englische Delegierte Chamberlain wie auch Briand Gelegenheit, sich nachdrücklich gegen jede Er weiterung der Befugnisse der Mandatskommission auszusprechen, die gänzlich ungeeignet sei, Beschwerden aus weniger entwickelten Länder» entgegenzunehmcn. Besonders Briand sprach sich in schar fer Form — im übrigen aber im Sinne Chamberlains — aus. Auch Jshii nahm die gleiche Stellung wie Chamberlain und Briand ein. Nur der belgische Delegierte Vandervelde bezeichnete ^nc Petition als eine der wichtigsten Rechte und zeigte sich in seinen Ausführun gen den Petitionen günstiger gestimmt. Die beiden Vertreter von Mandatsgebieten, Neuseeland und Südafrika, die an der Verhand lung teilnahmen, stellten sich im wesentlichen auf den Standpunkt der Mandatsmächte, während der Vizepräsident der Mandatskom mission van Rees erklärte, daß er die Einwände der Mandats mächte gegen jede scheinbare Ausdehnung der Kompetenzen der Mandatskommission sehr gut verstehen könne, daß es sich aber hier wirklich nicht darum handle. Die Kommission müsse, wenn sie ihren Auftrag erfüllen solle, in gewissen Fällen, die selbstverständlich Aus nahmefälle bleiben würden, das Recht haben, zur Aufklärung des Sachverhaltes auch Petitionen anzuhörcn. Die Aufgabe werde auch von der Mandatskommission als peinlich empfunden, aber dieses Recht sei der Mandatskommission einfach unentbehrlich, um ihre Aufgabe gemäß Artikel 22 -es Völkerbundspaktes zu erfüllen. Nac^em linden (Schweden) noch einmal den Standpunkt seines Berichtes, der im wesentlichen der der Mandatskommission ist, ver treten und Vandervelde noch einmal die Warnung vor allzu großer Ausdehnung der Rechte der Mandatskommission ausgesprochen hatte, beschloß der Rat, die Frage an die Kommission zupückzu - verweisen, die in einer der nächsten Sitzungen einen neuen Be richt vorlegen wird. Der Bericht der Studienkommission wurde auf die morgige Sitzung verschoben. Die heutige Sitzung schloß uin IL7 Uhr. Dw nächste öffentliche Sitzung findet morgen vormittag XII Uhr statt. Um 10 Uhr tagt das Griechenland-Komitee und um XII Uhr das Ungarn-Komitee des Rates, i, London. 4. Sept. (Drahtb.) Ein französischer Korre spondent des „Daily Telegraph" meldet aus Paris: Die An nahme des Vollberichtes der Studienkommission durch die Völkerbundsversammlung werde vielleicht erst in einer Woche erfolgen. Die Schaffung eines ständigen Ratssitzes für Deutschland werde aber rasch gebilligt werden. Die for melle Wahl Deutschlands in die Versammlung und den Rat werde etwa Mittwoch stattfinden. Nintschitsch werde als Präsident der Versammlung, die deutsche Delegation am Freitag oder Sonnabend in die Versammlung aufnehmen. Aus Sachsen. Zwei wichtige Kundgebungen zur Landtagswahl. Dresden, 3 .September. Die den bürgerlichen Parteien ange hörenden Mitglieder der Bezirksausschüsse in der Kreishaupt mannschaft Dresden und einigen angrenzenden Bezirken hielten am Donnerstag, den 2. September 1S26, in Dresden eine Tagung ab. Nach Kuner Aussprache über die bevorstehenden Land tagswahlen wurde einstimmig folgende Entschließung angenommen: Die versammelten bürgerlichen Mitglieder der Bezirksaus schüsse der kreishauplmannschast Dresden und angrenzenden Be zirke sthen in der bevorstehenden Landtagswahl eine Schicksals stunde für Land und Volk. Sie sind sich darüber klar, daß die Ge fahr einer neuen Radikalisierung bei einer Niederlage des Bürger tums wahrscheinlich ist. Line radikale Regierung würde alle keime eines Ausstieg» ersticken. Rur wenn cs gelingt, eine bürgerliche Regierung zu bilden, wird es möglich sein, unserem so schwer geprüften Land und Volk den endgültigen Aufstieg aus Rot und Revolution zu sichern. Dieses Ziel ist jedoch nur erreichbar, wenn alle stoakserhaltendcn, den Marxismus abgekehrkcn Kräfte zusammengeschlossen werden, um in einheitlicher Stoßkraft den Sieg an die Fahne des Bürgertums zu binden. Die Versammelten ersuchen deshalb aufs dringendste alle Parteien und Instanzen, die inneren Hemmungen und äußeren widerstände zu überwinden, um zur Einigung zu kommen. In einer bürgerlichen Einheitsliste sehen sie den einzig möglichen weg zu dem oben gekennzeichneten Ziele: der bürgerlichen Regierung. Als Vertreter des stachen Landes, die Fühlung haben mit den breiten Schichten des Volkes aller Stände, betonen sie, daß der Ruf nach Sanimlung lebhaften Mderhall gesunden hat und von der Masse der Wählerschaft als Erlösung empfunden wird. Sie geben der Gewißheit Ausdruck, daß eine solche Parole starke Zugkraft und lebhaften willen zur Mitarbeit am Wahlkampfe aurlösen wird. Sie selbst stellen sich bereitwllligst zur Verfügung, wenn es gelingt, eine Einheitsliste zusammenzubringen. Die in der Kommunalverwaltung aus dem Boden der Staats- ordnung stehenden Männer erklären, daß sie keiyer Partei ihre Stimme geben können, die sich der grohen Sammlung » bewegung aus «in parteitaklischen Erwägungen widersetzt. Ueber das gleiche Thema beriet am Abend desselben Tages die Vereinigung bürgerlicher Gemeindevertretcr in der Amts- Hauptmann schäft Dresden. Die außerordentlich stark besucht Versammlung, der auch der Vorsitzende des Bezirks Großenhain, Dr. Trott, beiwohnte, nahm nach kurzer Aussprache die obenstehende Erklärung einstimmig an. Die Vereinigung legt Wert darauf, zu erklären, daß sie unter dem Begriff „bürgerlich" keineswegs Stau bes- oder Klassemmierschiede verficht, sondern in diesen Samm- ."jdnamen alle Staatsbürger znsanuneüfaftt, die sich »-ein Sozialismus beziehentlich Kommunismus entgegen Neve NerhandAnAm im englischen London, 4. September. Der Sekretär des Bergarbeiterverban des, Cook, hat an Churchill einen Brief gerichtet, in dem er ihn er sucht, eine Konferenz der Grubenbesitzer und der Bergleute einzube- rufen und dieser beizuwohnen. In einer amtlichen Mitteilung der Regierung wird erklärt, der Brief Cooks stelle eine genügende Grundlage dar, daß die Regierung die Grubenbesitzer zur Wieder aufnahme von Verhandlungen aufforderte. .Z nationale Partei batte bekanntlich di» Berufung des Abgeordneten Dr. Hoetzsch abgrlehnt. Bon den Oppositionsparteien ist deshalb nur die Sozlaldeiftokratle durch^den Abgeordneten Dr. Breitschetd vertreten. 1. Ministerialdirektor Dr. Muß, 2. Staatssekretär v. Schubert, tz. Außenminister Dr. StresomanN, 4. Graf Bernstorfs, b. Dr. Brett scheid. Besprechung der deutschen Delegation . für Genf. Berlin, 4. Sept. (Drahtb.) Gestern nachmittag fand im Auswärtigen Amt eine Besprechung der deutschen Dele gation für Genf statt, bet der auch die zur Teilnahme an der Delegation berufenen Parlamentarier zugegen waren. Lallt „Tägl. Rundschau" Handelle es sich dabei in der Hauptsache um Fragen formaler Natur. Wie der „Vorwärts" wissen will, wurde festgestellt, daß in die sechs Kommissionen der Dölkerbundsversammlung Reichsminister Dr. Stresemann, der Staatssekretär im Auswärtigen Amt und die vier Reichck- tagsabgeordneten eintreten werden. Der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Breitscheid werde Deutschland in der Kom mission für humanitäre Fragen vertreten. Strasarttrog gegen „DorwiLrls" und „Wontagmorgen". Berlin, 4. September. (Drahtb.) Der Chef der Marincleitung, Admiral Zenker, hat gegen den „Vorwärts" und den „Montagmor gen" Strafantrag wegen Beleidigung der Marine gestellt. Wie der „Bcrl. Lokalanz." dazu erfährt, sind als Grund die bekannten unbe rechtigten Angriffe der beiden Blätter gegen Offiziere des Kreuzers Hamburg" anzusehen. - —* Die 500 000 Mark-Prämie der Preußlsch-Süddeul- fchen Klassenlotterie «ach Schmiedefeld gefallen! Eine Mel dung aus Berlin berichtet: „Die beiden 500 OOO-Mark-Prä- mien der Preußisch-Süddeutschen Klassenlotterie fielen am gestrigen Freitag, dem letzten Ziehungstage, auf das Los Nr. 223243, das mit einem Gewinn von 3000 Mark heraus kam. In der ersten Abteilung wird das Los in zwei Hälften in Krefeld" gespielt. Die halbe Million der zweiten Abteilung wird in Schmiedefeld in Sachsen zur Auszahlung gelangen, wo das Glückslos in acht Teilen von kleinen Leu ten gespielt wird. Jeder dieser acht glücklichen Gewinner er hält im ganzen 50 300 Mark." — In Sachsen gibt es nur eine Gemeinde mit dem Namen Schmiedefeld, das ist der Nachbarort von Großharthau. Als wir heute vormittag tele phonisch anfragten, war in Schmiedefeld noch nichts von dem unerhörten Glücksfall bekannt, aber wir hoffen zuversichtlich, daß keine Verwechslung vorliegt. Wir gönnen den acht Fa milien, die zweifellos auch treue Leser unseres Blattes sind, von Herzen den reichen Segen Fortunas und wünschen, daß sie den ihnen so unerwartet in den Schoß gefallenen Reich tum in einer Weise anlegen mögen, daß er für sie zu einer Quelle dauernden Wohlstandes werde. —* Deutsche Oberschule. Auf das am 16. September in der Oberschule stattfindende Konzert fei an dieser Stelle noch besonders hingewiesen. Cs wird — als Nachfeier des 100. ^Todestages von Carl Maria von Weber — nur Werke dieses Meisters der Romantik bringen. Die schönsten Melodien aus seinen volkstümlichen dramatischen Werken: Freischütz, Preziosa, Curyanthe, Oberon werden von einem Mädchenchor und dem gemischten Chor der Oberschule zu Gehör gebracht werden. — Das jugendliche neue Solomit glied der Staatsoper Dresden, Fräulein Erna Berger, »ich N« -etden BerüchMn Ae«ch«arten «» dem „Frei Deutsche vor dem spanischen Kriegs gericht. Berlin, 4. September. (Drahtb.) Nach einer Blüttermeldung aus Madrid sind 12 Deutsche, die angeblich aus Hamburg stammen, vor dem spanischen Kriegsgericht in Melila erschienen. Alle zwölf« sind des Verrats militärischer Geheimnisse lvährend des Marokko, feldzuges angeklaat. Die Verhandlungen werden voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch nehmen. ->I r Der Kampf um Sankau. London, 4. September. „Daily Mail" berichtet aus Peking: Den letzten Meldungen zufolge wird Hankau, das von den Kanton- truppen angegriffen wurde, von den Streitkräften des Marschalls Wupeifu gehalten. Täglich treffen Verstärkungen bei Wupeisu ein. «panische Marinetruppcn und andere Streitkräfte sind in Hankau /landet, um dl« Ausländer und ihre Interessen zu schützen. vis irU «Ser SMSsngi? Qewöknen Sie Ikr ttinck rur Spar samkeit unä legen Sie ikm ein Konto auk cker Sparkasse an. vürck Iknen — ckskür ckankbar sein, denn: — 8. Sept. Dos Erlevuw onkel ist am 31. August hier ein nettes Ge rt. Er hatte in der Rächt in mehreren Lo- gazecht. Sm Morgen wurde er betrunken aufgesun- i, und akd er seinen Rausch ausgeschlafen hatte, vermißte eine goldene Uhr, ein silbernes Brillenfutteral, einen gol- glaube zuerst, daß ihm alles gestohlen worden sei. Auf dring liches Befragen der Polizeiorgane aber konnte er sich plötz lich erinnern, daß er irgendwo diese Wertgegenstände als Pfand hingegeben habe, weil er seine Zeche nicht habe be zahlen können. Es war ihm aber entfallen, wo diese Pfän der niedergelegt wurden und die Polizei sucht nun nach dem Wirte, der die genannten Gegenstände als Pfand entgegen nahm. Leipzig, 4. Sept. 7000 Unterschriften. Oberbürger meister Dr. Rothe wird am kommenden Donnerstag nach Bremen fahren, um sich von dort nach Newyork einzuschif fen. Diese Reise ist wegen der zum Ausbau der Elektrizi tätswerke in Amerika aufgenommenen Anleihe in Höhe von 5 Millionen Dollar notwendig geworden. Da nach ameri kanischem Gesetz jedes einzelne Stück der auszugebenden auf den Inhaber lautenden Schuldverschreibungen vom Schuld ner handschriftlich unterzeichnet werden muß, hat Dr. Rothe als Bevollmächtigter der Stadt Leipzig in Amerika 7000 Unterschriften zu leisten. Der Oberbürgermeister wird et wa 6 Wochen abwesend sein und während dieser Zeit durch Bürgermeister Hofmann vertreten werden. Penig, 4. Sept Bei einem schrankenlosen Bahnüber gang auf der Strecke Penig—Arnsdorf wurde das Gefährt eines Rittergutes beim Ueberqueren des Gleises von einem Zuge erfaßt und etwa 25 Meter weit fvrtgeschleift. Beide Pferde wurden getötet und der Wagen vollständig zertrüm mert. Der Kutscher kam wie durch ein Wunder ohne Scha den davon. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 4. September. Sonntagsgedanken« Phil. III. 2. Nicht, daß ich cs schon ergriffen habe, oder schon vollkommen sei: ich jage ihm aber nach, ob ich cs auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Jesu ergriffen bin. Das sind Worte aus der Epistel, über die an diesen: Sonntag in allen evangelischen Kirchen unseres sächsischen Vaterlandes gepredigt werden soll. Mit diesen Worten, die der große und doch so demütige und darum auf seine Heili gung bedachte Apostel Paulus von sich selber gesagt hat, will er uns mahnen, daß wir uns doch ja nicht einbilden sollen, wir seien vollkommene Leute und stünden am Ziele, sondern daß wir mit unermüdlichem Eifer nach dem Ziele der Voll kommenheit streben und dazu uns mühen sollen, rechte Chri sten zu werden. Christen aber sind demütige und darum unentwegt 'an ihrer Vervollkommnung arbeitende Leute. Daß tausendfach Ursache ist, über böse, schlechte Zeiten zu kla gen, liegt weniger an den politischen und wirtschaftlichen Ver hältnissen, als vielmehr daran, daß die Zahl der wahrhafti gen Christen abgenommen hat. Gleichgültigkeit gegen das Christentum unter denen, die sich Christen nennen, ist ihm schädlicher als die Feindschaft gegen dasselbe. Und wieviel Gleichgültigkeit gegen alles Christliche, gegen alles das, wo durch ein Christ sich als solcher im Leben bewähren soll, ist heutzutage bei uns zu Hause! Christen wollen sie alle sein, die noch zur Kirche gehören, und nehmen es sehr übel, wenn das angezweifelt wird. Aber im Leben zeigen sie es nicht, durch die Tat beweisen sie es nicht. Sind wir lebendige Chri sten, Christen in der Tat und in der Wahrheit? Haben wir die christliche Gesinnung, die uns ein christliches Leben er möglicht? Wenden wir auf uns an, was Paulus uns hier sagt? Sind wir demütig, also daß wir zu erkennen bemüht sind, wo es Uns fehlt in unserem Christentum? Wollen wir Christen sein, dann müssen wir demütig sein. Das gehört vor allem dazu. Wie wollen wir denn, wenn wir nicht de mütig sind, zur Erkenntnis unserer Schwächen und Fehler, unserer Sünden kommen? Demut ist notwendig um ehrlich und Aufrichtig in das Bekenntnis des Paulus einstimmen zu können. ,Ohpe solche Demut gibt es keine Sündenerkenntnis und darum keine Möglichkeit, von unseren Sünden loszu kommen, kein Ringen um christliche Vervollkommnung keine Besserung unserer Lebensverhältnisse. Wäre mehr Demut bei uns allen vorhanden, dann würde man nicht immer die Schuld an der Not der Zeit bei anderen suchen und finden, sondern an seine eigene Schuld denken und zunächst sich selber zu bessern suchen. ^)hne Demut keine Christen, ohne Christen kein Fortschritt, keine Vervollkommnung unter den Men schen zur Ehre Gottes und zu ihrem Heile. Amen. 0. I>.