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««MW st u. c eilen Si«.V Das klassische Zitat. Eine heitere Theatererinnerung von Wilhelm Hagen-Braunschweig. Als der bekannte langjährige Generalintendant EamttaA, »e, 1». «at ISS« r. Beiblatt -« Rmamer IIS Aus Sachsen Dresden, 15. Mai. Die Wiedersehensfeier des sächsischen Trains. Am Mittwoch und Donnerstag fand hier die große Wiedersehensfeier der Angehörigen des Sächsischen Trains und seiner Formationen statt. Die Begrüßungsfeier am Mittwoch wurde im Ausstellungspalast abgehalten. Der Vorsitzende des Festausschusses, Richard Hofmann, hielt di« Begrüßungsansprache. Am Donnerstag vormittag begaben ' sich die Festteilnehmer nach dem Garnisonsriedhof, wo vor dem Ehrenmal der Gefallenen Kränze niedergelegt wurden. Die Rede hielt Obersekretär M. Richard. Danach begab man sich nach dem Kasernenhofe der IV. Sächsischen Fahr abteilung, wo die Fahrabteilung IV, die Traditionstruppe des Trains, in Reit- und Fahrvorführungen zeigte, was die Reichswehr Vortreffliches zu leisten vermag. Am Abend Sa. f 247 elle. Ihr- ksche. ,rel rett! «ton Zum bevorstehenden Volksentscheid. Was ist Fürstenabfindung? Der bevorstehende Volksentscheid über die entschädigungs lose Enteignung der Fürsten, wie sie von kommunistischer Seite und im trauten Verein mit dieser auch von der Sozial demokratie angestrebt wird, wirst für viele Fragen auf, über die sich jeder, der seine Entscheidung abgeben will, vorher genügend klar geworden sein muß. Wir wollen in einer Reihe Artikel die wichtigsten Fra gen zu klären versuchen. was ist denn die sogenannte Fürstenabfindung? Fürstenabfindung ist ein unwahres Schlagwort. „Ab findung" hat stets den Beigeschmack des Gnadenerweises und, des Geschenks. Bei der gegenwärtigen „Abfindung" wird den Fürstlichen Häusern nichts gegeben oder gar geschenkt, sondern lediglich ihr Privateigentum bestritten oder genom men. Schon Anfang 1920 erklärte mit Bezug auf den ersten Vergleich zwischen dem Königlichen Haus und dem vormali gen Preußischen Staat der sozialdemokratische Finanzmini- ster Dr. Stidekum einem Vertreter der „Politisch parlamen tarischen Nachrichten": Ich möchte zunächst energisch den Schlagworten ent gegentreten, die bei der Kritik des Gesetzeisiwurfs (der den Vergleich genehmigen sollte) allenthalben gebraucht werden. Es handelt sich weder um ein Geschenk, noch um eine Ab findung, sondern lediglich um eine privatrechtliche Ausein andersetzung zwischen dem Preußischen Staat und dem ehe maligen Königshaus über dos Vermögen des letzteren. Ebenso führte der heute noch amtierende, dem Zen trum zugehörige Justizminister Dr. am Zehnhosf, in einem Schreiben vom 4. September 1920 an den damaligen Finanzminister aus: „Ich möchte aber wiederholt aufs nachdrücklichste be tonen, daß mit dem Schlagwort „Abfindung" gründlichst aufgeräumt werden muß. Dieses irreführende Schlagwort wird systematisch von denjenigen Parteien, die dem Ver gleich abgeneigt find, in der Presse und der Landesversamm lung dazu benutzt?' den Vergleich zu diskreditieren. Von einer „Abfindung" kann keine Rede sein. Es ist vielmehr von meinen Vertretern im Rechtsausschuß bereits zutreffend darauf hingewiesen worden, daß es sich, wie dies schon in den Beschlagnahmeverordnungen vom November 1918 zum Ausdruck gebracht ist, um eine Auseinandersetzung und Sonderung der beiderseitigen Vermögen von Staat und vor maligen Königlichen Hause handelt, wobei vergleichsweise Zugeständnisse und Nachlässe an Forderungen stattfinden." Es entsteht nun die Frage: Was bedeutet also Ausein andersetzung? Das soll im nächsten Artikel erläutert werden. Es tst erreicht, was lang« Zeit — ein Endziel war für viel«, — man sieht auf's neu: Beharrlichkeit — führt also doch zum Ziel«, fliegcr Byrd, dankbar und " spricht lächelnd zum Be- — Die Welt wünscht Ernst Heiter. immer deutlicher« Form «m. Die 88 aus de» Partei aus- geschlossenen Londtaasabgeordneten warten nicht erst den Ausgang irgendwelcher Bemühungen de, Reichsparteivor standes, an deren negativem Ergebnis kein Zweifel sein kann, ab, sondern sie sind an der Arbeit, noch vor den für den Herbst zu erwartenden sächsischen Neuwahlen eine Par tei mit den Grundsätzen der alten Sozialdemokratischen Par tei Deutschlands zu gründen, die eine Politik der Staatsnot wendigkeiten treibt. des Volkes von München noch nicht kannte, ehrlich entrüstet. voll in die" Brust, als er mit hok>em Selbstbewußtsein er- Aber die Wirkung dieser Worte war keineswegs die sagte nur lakonisch und kurz an- nicht an Leute vom Theaters", wand. iunden sprachlos vor Staunen, was bei seinem lebhaften Naturell viel bedeutete; dann resümierte er, daß es bei dieser Sachlage unter seiner Würde stände, weiter zu verhandeln und ging mit tragisch gespreiz ten Schritten durch die Mitte ab. Als er gerade zur Haustür hinaus wollte, begegnete der Kammersänger Vogl, der bekannte Tenor, uyv so- . --- --gssart mit liebenswürdigem Redesluß auf !un, mein lieber Kammersänger, wohin Bezirksversamurluna des «Achs. MMtiirvereinSbundeS Bautzen, 15. Mai. Der Sachs. Militärvereins-Bund, Bezirk Bautzen, hatte seine Mitglieder für den Hlmmelfahrtstaa, t-412 Uhr vormittags, nach Bautzen, Gesellschaftshaus der Sozietät, zu einer Bezirksvcrsammlung geladen. Herr Bezirksvorsteher Major Klemm, Bautzen, hieß die zahlreich erschienenen Kameraden mit markigen Worten willkommen und begrüßte insbesondere die Ehrengäste, Herrn Generaloberarzt Dr. Fischer, Bautzen, für den Deutschen Ossiziersbund, Herrn Oberst Beyer und Oberst, leutnant Seume, Bautzen, sür die Reichswehr, sowie das aus Dresden herbeigceilte Mitglied des Bundespräsidiums, Herrn Kamerad Seidel. Bczirksvorsteher Klemm gedachte des schweren Verlustes, den auch der Sachs. Militäroereinsbund durch Tod de» Herrn Generals Straube, sowie von 180 Mitgliedern im Berichts jahre erlitten hat, zu deren stillen Ehrung sich die Anwesenden von den Plätzen erhoben. Herr Major Klemm gab noch seinem petsön- lichen Danke wegen der anläßlich seines 50jiihrigen vffiziersjubi- läums begründeten wohltätigen Stiftung Ausdruck. Nach Rückblick aus das Berichtsjahr sprach Redner die Hoff nung aus, daß das geliebte deutsche Vaterland durch alsbaldige Räumung noch immer besetzter deutscher Gebiete befreit und V0N dem unser Wirtschaftsleben so schwer belastenden Dawes-Lbkom- men erlöst werde. Zur Milderung großer Not unter den Mit gliedern regte Redner an, daß alle verfügbaren Mittel hierzu und nicht sür Festlichkeiten seitens der Vereine verwendet würden. Er forderte auf, daß jeder Einzelne seine besten Dienste dem Batek- ande widmen müßte, daß das Pflichtgefühl in allen Schichten der Bevölkerung wieder geweckt und von jeder Parteipolitik Abstand genommen werde, da der Militäroereinsbund auf politisch neutra lem und dem Boden der Verfassung stehe. Redner sprach der Reichswehr feine Sympathie und Anerkennung aus. Er schloß seine beifällig aufgenommene Rede mit einem dreifachen Hurra aus das deutsche Vaterland. Herr Kamerad Seidel, Dresden, dankte im Namen des Bundespräsidiums für die Einladung zur Bezirksversammlung und prach Herrn Bczirksvorsteher Klemm für langjährige vorzügliche Führung des Bezirks die besondere Anerkennung des Bundespräfi- diums aus. Nach dandschlaglicher Verpflichtung der ins Amt getretenen Vcreinsoorstcher seitens des Herrn Bezirksoorstehers erstattete Herr Kamerad Wendlerden Kassenbericht, der als eingehend ae- prüst und in vorzüglichster Ordnung befunden bezeichnet würde. Die Abrechnung wurde genehmigt und unter Dank dem Kassierer Entlastung erteilt. Herr Kamerad Käppel berichtete sodann übe? die außerordentliche Bundesversammlung vom 25. April 1926, be rührte hierbei insbesondere die mehrfach angeregte bez. beantragte Abänderung von Vereinssatzungen, die dann im Gegensatz zu den Bundessatzungen stehen und betonte, daß die Bestimmungen der Vereine den Bundcssatzungcn einzuordnen seien. Die Aenderungen der Bundcssatzungen wurden bekanntgegeben und deren Auswir kung besprochen. Es wurde hierbei festgestellt, daß der Bund an erkannt vorbildliche Kriegsbeschädigten- und Kriegerhinterbliebenen unterstützung bzw. Fürsorge betreibt, worüber im weiteren Verlauf der Versammlung Herr Kamerad Petrich, Bezirksobmann hier in, eingehend Bericht erstattete. Nach Besprechung innerer Bundes- und Bezirksangelegenhei» tcn dankte der Herr Bezirksvorsteyer seinen Mitarbeitern. Mit drcisachcm Hurra auch auf den verdienstvollen Bezirksvorsteher, so wie auf die deutsche Kameradschaft schloß die Versammlung, der eine gemeinsame Mittagstafel, verbunden mit Ansprachen vvd Ueberreichung von Ehrenzeichen an Jubilar« folgte. „I studier grad den Tristan", erklärte ihm der Tenor in unverfälschtem Bayrisch, „und jetzt wird bei uns das elektrische Licht eingericht'. Da hab i natürl ka Ruh zum studieren, und da will i mir a Buden suchet!, daß i die Rol len lernen kann. Na, und da wollt i mir halt «mal da dro ben die Zimmer anschaun." Possarts Antlitz verzog sich zu einer schmerzerfüllten Grimasse: „Gehen Sie nicht hinauf zu diesen Leuten!" bat er den Kammersänger mit bewegten Worten. „Die haben keinen Sinn für die Kunst. Stellen Sie sich vor: die ver mieten nicht an Herrschaften vom Theater!" Aber Vogl ließ sich nicht so leicht von seinem Plane ab bringen: „Dös wolln wir erst amal sehn!" versetzte er kurz und sprang behende die Stufen der Treppe hinauf. Possart blieb unten im Hausflur stehen und lauschte er wartungsvoll, wie sich die Vermieterin so zu seinem Kolle gen von der Oper stellen würde. Er hörte, wie Vogl oben lautete, und dann erschien wieder die Frau, die den Kam mersänger mit denselben Worten, mit denen sie vorher Pos- sart begrüßt hatte, fragte: „Sie wünschen?" „Kann i die Zimmer Ham?" erkundigte sich Vogl höflich. „Was sind Sie denn?" klang es vorfiHig zurück. „Kammersänger," lautete der sachliche Bescheid. Aber da kam auch schon wieder ein ruhiges, aber ent schiedenes Nein von den Lippen der Vermieterin. Dogl war jedoch nicht so leicht abzuweisen: „Warum denn nicht?" erkundigte er sich. „I mag net!" kam es bärbeißig zurück. Vogl wulDe ärgerlich. „Warum denn net?" fragte er noch einmal eindringlicher. Da erklärte ihm die Frau genau so schonungslos, wie sie vorher Possart erklärt hatte: „I vermiet net an Leut vom Theater!" Nun war der gefeierte Tenor im Privatleben ein sehr grober und barscher Mensch, der auf diese Abweisung einen Kraftausdruck zur Anwendung brachte, dessen geistiger Ge halt sich in einer anständigen Zeitung selbst beim besten Dillen nur mit dem bekannten Zitat aus Goethes unver gänglichem Götz von Berlichingen beschwöre» läßt. Die Gpalirmg tu -er Goztal-emokraiie. Der plan einer Alten Sozialdemokratischen Partei. — Auv- lrlltrerklärungen der früheren Abgeordneten Vuck und Richard Meier au» der Sozialdemokratischen Partei. vndeu, IS. Mai. Auf Einladung der 23 Rechtssozia- listen fand am Freitagabend wiederum ein« Versammlung statt, die nach vorsichtiger Schätzung ein« Teilnehmerzahl von über 400 auswies. Die Versammlung beschäftigte sich mit der Neugestaltung der Verhältnisse im sozialdemokrati schen Lager. Den Hauptvortrag hielt Wirtschaftsminister Hermann Müller, der sich gegen die radikale Politik wen dete. Anschließend daran nahm der Abgeordnete Bethke das Wart. Zur Frage der Neugestaltung teilte das seit kur zem bestehende Orgonifationskomitee mit, daß in nächster Zeit eine Laadeskonferen; der Alten Sozialdemokratischen Partei stättsinden werde. Dann wurde ein Brief des früheren Ministerpräsiden ten und jetzigen Kreishauptmanns Buck verlesen, in dem der Schreiber seinen Austritt aus der Sozialdemokratischen Partei erklärt. Der Brief ist an den Vorsitzenden des Be zirkes Dresden, Abgeordneten Weckel gerichtet. In dem Briefe heißt es: Ich fühle die Ausschlüsse von Parteigenossen, die den Mut ge habt haben, ihrer Ueberzeugung gemäß und pftichlbewußl als Ab- geord«i« ander» zu handelu, al» es ein Teil der sächsischen pariel- gcnossei, und seit zwei Jahren die Redakteure der sächsischen por- telpress« wünschen, al» ein Anrecht. Ich weiß weiter, daß bewußt olle» getan wird, um Genossen, die eine Opportuni tät» p o l i t i k treiben und dadurch den Einfluß der Sozialdemo kratischen Partei and ihrer Vertreter in Regierung und Parlament langsam, aber sicher steigern «vollen, zur Strecke zu bringen und diese Genossen in der Meinung heratyuwürdigen. Da» gegen diese Genossen beschl Ausschlußverfahren ist ein An» recht, da» tch auch al» gegen mich gerichtet fühle. Von der Relchr- togrwahl 1SS7 an habe ich ohne Unterbrechung mit meiner beschei denen Kraft sür die Partei gearbeitet und habe alle Unannehmlich keiten, die früher im reichen Maße auflraken, freudig mil getragen, habe auch Ht, !n Widerspruch nut jeweiligen Majoritäten der Or ganisation ftzchend, mich der Majorität gefügt. Jetzt kann ich do» nicht mehr, «veil ich mit offenen Augen sehe, wohin der Sur» geht und «vie Ansehen und Bedeutung der Sozialdemokratischen Partei in Sachsen schwindel. Rach «jähriger Zugehörigkeit trete ich von Rechten und Pflichten der Sozialdemokratischen Partei in Sachsen zurück. Einer bestehenden politischen Partei kann ich nicht beilreten. Meine sozialistische wellausfossung, mein Glaube an die Macht der sozialistischen Idee, an Humanität und Gerechtigkeit und an alle», was ich in sahrzehntelanger Tätigkeit von den besten Sozialdemokraten gelernt habe, verbieten mir, Un terschlupf bei einer anderen politischen Partei zu suchen. Mein Naturell und mein Gefühl drängen mich zu politischer Betätigung und Organisation. Ich werde darum olles unterstützen, was mir und gleichgesinnten Sozialdemokraten die Möglichkeit gibt, zu prü fen, ob dieser mein nach reiflicher Erwägung gefaßter Schritt Be willigung findet. Trotz alledem mit altem sozialdemokratischen Gruße gez. Wilhelm Vuck, Mitglied Gruppe II, Unkcrbezirk Groß-Dresden." Außer Buck, der wegen Teilnahme an einer Tagung in Magdeburg der Versammlung nicht beiwohnte, hat auch, wie ferner mitgeteilt wurde, der frühere sozialdemokratische Reichstagsobgeordnete Richard Meier (Zwickau) seinen Austritt'ous der Partei erklärt. Es wurde schließlich gegen nur drei Stimmen eine Ent- ; schließung angenommen, in der die Versammlung ihre engste . Solidarität zu den 23 zumAusdruck bringt und den Austritt des Sreishouplmanns vuck aus der Partei begrüßt. Die ' ganze Versammlung verpflichtet sich zwecks Gesundung der < Partei dos gleiche zu tun, das heißt also ausderPartei , auszutreten. » Die Pläne eines organisatorischen Zusammenschlusses der hinter den 23 stehenden Bevölkerungskreise nehmen also i der Münchener Hoftheater, Ernst Ritter von Possart, noch ein facher Hofschauspieler ohne Orden und Auszeichnungen war, machte er eines Tages die schmerzliche Entdeckung, daß in seiner Wohnung außer ihm noch eine kleine Kolonie von Wanzen ein beschauliches Dasein führte. Da et für solche Untermieter auch nicht das Mindeste übrig hatte, beschloß er, sofort die Wohnung zu wechseln, und besichtigte noch am nämlichen Tage einige Zimmer, die im zweiten Stock eines Hauses der Wiedenmayerstraße zu vermieten waren. Die Vermieterin, welche Possart auf sein Läuten öff nete, fragte mit einigen kurzen Worten nach feinem Begehr. Der große Mime, der sich auch tm gewöhnlichen Leben mit dem tragischen Pathos der Bühne zu äußern pflegte, deklamierte, als ob er den Shylock spieltz: „Kann ich die Zimmer haben?" Erstaunt erkundigte sich die Frau: „Was sind sie denn?" Possart worüber die Tatsache, daß ihn eine Vertreterin Er bezwang aber seinen Unmut und warf sich nur würde voll in die Brust, als er mit hohem Selbstbewußtsein er widerte: „Ich bin Hofschauspielerl^ — .. — - ... — Erwünschte; denn die Frau s gebunden: „Ich vermiet' ni warf die Tür zu und verschn Possart war einige Sti Der Sächsisch« Erzähler. Kaum aber war dieses verhängnisvolle Wort gefallen, da hörte man auch schon von unten herauf in tiefstem Grabeston Possarts machtvolles Organ den Satz sprechen:' „Darum möchte ich nachträglich auch gebeten haben.' Zeitgemäße Betrachtungen. (Nachdruck verboten.) Maizüge und Maiflüge. Im Mai erwacht die Wanderlust, — und führt uns in die Weite, — die Welt besehn wir »Hielbewußt" — dann von der besten Seite, — heut wird als beste Wanderart — das Radeln anempfoh- len, — dieweil man erstens Zelt erspart — und zweitens Stiefel sohlen. — Einst nahm den Wanderstab zur Hand — der Bursch, den Straub am Hute, — das war einmal, denn er verband — da« Neue setzt und Gute, — die Macht der Technik hat gesiegt, — schnell bringt sie von der Stelle, — man radelt,, rattert, knattert, fliegt — dahin mit Sturmesschnelle. — Es gibt manch frohe Maienfahrt, — und frohe Maienzüge- — doch ßibt'e auch Fahrten höh'rer Art — und Welt- und Nordpol- Fluge, — der Flieger hat stch eingestellt — auf „HSH're" Atmosphä ren — und keine Ziele hat die Welt, — die unerreichbar waren. , Seit langer Zeit ist man bestrebt, — den Nordpol zu entdecken, — von kühnem Wagemut belebt, — blieb man im Eise stecken, — da stieg ein Flieger der Union — hinauf im kühnen Bogen — und funkt« nächsten Lage» schon: — Bin tiber'n Pol geflogen! — Gebührend sei die Tat belobt» — und wieder war's ein Flie- aer, — der zielbewußt und kampferprobt — geworden Ist zum Sieger. — Bald finden weitre Flüge statt, —um weiteres zu kün den, — denn wer den Nordpol einmal hat, — der will ihn auch „er- gründen". — Hart ist der Kampf in Lust und Meer, — von Not und Sturm durchdrungen, in diesem Kampf hät heiß Und schwer — mdnch Cdker schon gerungen, — wer inanes auch der Sieger sei, — er straw tm reinsten Lichte, — ein Markstein bleibt der V. Mai —in