Volltext Seite (XML)
u gelvmuicu ni, inii vic ivin- —- ------ ---->>- - ----- zu sördern und Sprengstosse j ancurückte, da kannte er noch in meinen Augen die Tränen sder Rührung wahrnchmcn. Den Sängern aber gebührt träge zu kommt, u ren Semi ein bekan „er Hörer dankensrr stellen, ui Fest zu b, auf das einem sei vielen M fugen, G abend' tei siöhlich« schweren SLinger Lsr Kaufte, lauscht auf! Wchrsdors, 11. Dezember. Worte vollster Anerkennung, die jedes Lausitzer Sätigerherz init freudiger Genugtuung erfüllen müssen, entnahm ich kürzlich einem Briefe des Vor- stand-Stellv. des Ostmärkischen Sängerbundes, Vorstands mitglied des Wiener M. G. V., Karl Engelhart aus Wien. Im Interesse der gesamten. Lausitzer Sängerschaft habe ich von dem Adressaten die Veröffentlichungsbcfugnis erwirkt. Nach marmempfnndencn Einleitungsmorten schreibt Engelhart über seine Eindrücke vom 1. Stichs. Sängerbun- desfest in Dresden: Der Sängerbund der Stichs. Oberlausitz verdient es vollauf, das; seine ungewöhnlichen Leistungen eingehend ge würdigt werden. Schon am Begrützungsabend lies; mich der Vortrag der drei Einzelchöre aufhorchen. Die klare Tongebung, leichte Beweglichkeit, mustergültige Dynamik, ein klingendes weiches Piano, ein schönes nicht gcschrieenes Forle, sowie eine vorzügliche Textaussprache liessen die her vorragende Schulung dieses ansehnlichen Chorkörpers er kennen. Dann kam die 1. Hniiptaufsührnng am folgenden Tage. Ich freute mich, als ich wieder einen Einzeloortrag dieses mir bisher noch unbekannten Sängerbundes im Prä g'.nnm augekündiH sand. Der prächtige Chor „Vaterland" n. Wohlgemut!) wurde mit bestem Ausdruck und mit hinrei- sz- -dem Schwünge gesungen. Nach diesem bekannten Werke t'e i die Uraufführung des Chores: „Oslmacht der Lausitzer" vc.i Paul Schöne. Ich war in Spannung, und alle meine Erwartungen wurden übertroffen. Das ergreifend schöne tiefempfundene Werk sand eine herrliche Wiedergabel Als ich mich zu dem zufällig hinter mir sitzenden Dichter und Tonsck'öpfcr wandte und ihm meine dankbare Bewunderung l Zauderen Vorfreude auf die festlichen Tage der immer sind mir von ihm geschieden ui herzlicher das Gebotene, das nicht blas; wunderbar schön, auch erhebend und weihevoll war. So war es der, als viele .Hunderte sich im grossen Saal des Neues aus aller Welt. — Die Selbstmordaffärc der Berliner Sängerin Jnr- jewskaja, die in Deutschland mehr Staub aufgewirbclt hat als manches größere politische Ereignis, kann als abgeschlos sen gelten. Durch einen Lokaltermin der Gerichtskommis sion an. der Selbstmordstellc wurde einwandfrei festgcstellt, daß die Sängerin wirklich durch eigene Hand ums Leben gekommen ist. Ihre Leiche wird in dieser Jahreszeit kaum zu bergen sein. Reparationszahlungen. Nur zu unbeachtet von der Ocfsentlichkeit, gleichsam im stillen, vollzieht sich jener verhängnivolle Aderlaß der deut schen Wirtschaft, den wir euphemistisch Reparationsleistun gen nennen. Das zweite Reparationsjahr des Dawesplans hatte bekanntlich am 1. September begonnen. Nach der Ab rechnung des Generalagenten für Reparationszahlungen war der Gesamtbestand der Reparationskasse nach de» beiden ersten Monaten des neuen Reparationsjahres S62.64 Millionen Mark. Hiervon sind 177,5 Millionen aus gegeben worden; der Rest von 84 Millionen Mark als Be stand in der Reparationskasse verblieben. An Frank 'eich, das wieder den Löwenanteil erhalten hat, sind 81,12 Millio nen gegangen. England erhielt 84.54 Millionen, Belgien 15,75 Millionen, Italien 11,91 Millionen, Serbien 6,85 Millionen. Auf die anderen Empfangsberechtigten: Rumä nien, Japan, Portugal, Griechenland und Polen entfielen zusammen 2,86 Millionen. gen über haben di lehn ihr vchmeii, lamme'ns Fmanza, sür Aus, Nach eir Minister- Frage' d Cesetzes ollgerkieii iwterblei kann. 5 Arbeitge beginnen erfolgt r rihy Darstellr waren Weihnac genden ! ien, z. Auch Lr setzt. A schon.vo dieselben deutsche) schickem zurück v telbarke lihyst h bewiese) mäßige sind gek nachtsgi nachtslb Christer auch Hk bringen und rei 15. oder penspiel möge a find! Nil reits gc Schule d Uh rsng. fällen i der W den W wird n werder gsnze dtzm E einem vorübx den Äi N. Met Kunsta ner,. uns rn Es wi Ze He Die B schenk ir abend« Weihr be n i ßen, r Erzgel Dresd unter pünktl Psenn s Glltsb «reife! Herd c 1 Semii Dezen dienn Augu Geort Piani nerü Wern Etüde aber erwek zwei (Näh ; z sich a lichen dem menz besM folge mach Äus der Oberlausitz. Bischofswerda, 11. Dezember. — I'. l.. Mcihuachlsabcud des Frauen- »nd Jungsraucnver- aliis der Gustav Aüols-Ltlstung. Schon seit vielen Jahren gehört k.-selb-.' zu der Weihnacht, und DanlDarteit für sondern immer auch gestern wi . „ Schühenhausc. zu solch' einem Weihnachtsabend eingefunden har ten, der vielleicht einer der jchönstcn war, die wir gefeiert haben. Siimnmnasvoll wirkten schon die beschneiten Chrislbäume aus der Bühne und als der Kurator des Vereins, Herr Pfarrer M ü l l e r, ir. beichten Worte hinwies, wie die Liebe des Gustav Adols-Ver- emc - uv.iercu evangelischen Brüdern im Auslände der Liebe einer Malter gleich', r,!.her der Sohn, der in der Fremde sich befindet und dorr maumerlcl Rot zu leiden Hal, der teuerste ist, so war der Grund,an sür den ganzen Abend gegeben: gut evangelisch und gut deutsch! Mit dem alten 'Advents-Lied „Wie soll ich dich empfangen?" wurde 'der Abend eröffnet und dann erfreute Frau Dr. Hunger alle durch drei he. k .he Weihnachtslieder, die sic mit ihrer schönen Tckmme ar mm m Mcllung brachte. Einen wahrhall künstlerischen Genuß bot aber das ans Klavier, Violine und Cello bestehende Tria der Herren LA l cl, e , Leh m a n n und R c i ch)n ann , das nut se-nen dre: Vorträgen den lautesten Acifall erntete, lind nun lnelr Herr Pfarrer Gottlieb aus Bodenbach seinen nach jeder Weife formvollendeten und innerlich tief gegründeten Vortrag über die auldallende L.rast des deutschevangelischen Glaubens. Sieht ein 2sw lld ^.prenglcr in seinem großen Eefchiebtswerk den Untergang des Abendlandes lammen, so sind wir im Glauben gewiß, daß es trag allem Dunilcn doch nicht abwärts, sondern vielmehr aufwärts u 'd vorwärts gchcn wird. Solcher Glaube weckt zuerst eine tiefe Sehnsuch! nach Vesferung alles dessen, das uns Hinabziehen muß in die Tiefe. Herrlich war der Nachweis, wie solche Sehn sucht sich schon bei den. alten Germanen zeigt bei ihrem Julfcst, eine Sehnsucht nach Licht, und wie dieselbe sich in der heiligen Weihnacht wunderbar crlüllt hat. Sie mar es, die einen Siegsried begeisterte und einen Dietrich von Bern nach dem schönen Schau spiel von Eberhard König. Sie ist es, die uns auch heute noch im mer hoffen läßt: „Ein feste Burg ist unser Gott — er Hilst uns frei aus oller 'Not,-die uns fegt hat betrosfeu"! Die aufbauende Krait des Glaubens zeigt sied weiter darin, daß er zum Kampfe treibt Tov« verurteilt. Der Verurteilte hat sich in der fraglichen Zeit überhaupt nicht in dem genannten Orte aufgehalten. Gleichfalls zum Tode verurteilt wurde von einem belgischen Kriegsgericht der Major a. D. Ewald Protz in Altdamm, weil Soldaten unter seinem Befehl „Kriegsgreuel verübt" haben sollen. Major Protz hatte, als er mit seiner Truppe in Lummen von Zivilpersonen beschossen wurde, diese über haupt nicht erschießen lassen, sondern sie einem Kriegsgericht überwiesen. zwilchen Gut und Böse, zwischen Licht und Finsternis. Er ist ab« zugleich ein so sonniger und froher Glaub«, daß er mitten in allem Leid uns doch immer wieder stärkt und aufrichtet. Baute sich einst der altgriechische Idealismus aus di« Werke der Kunst, so hat er doch nicht Ewigkeitswerte geschaffen, der deutsche Idealismus da gegen hat persönliche Glut und hat Helden heroorgebracht, zu denen wir immer wieder bewundernd aufschauen, einen Luther, eine» Stein, einen Fichte, einen Bismarck, tinen Kant und andere. Und heute schafft dieser Glaube überall ganze Menschen und Helden, furchtlos und treu. Er ist es endlich, der auch zur Ehrfurcht wir der.führt, die heute leider bet sehr vielen fehlt. Laßt uns, so schloß der verehrte Redner, zu einer großen Einheit zusammenschllr- ße», diesen Glauben nicht sterben zu lassen in unseren Herzen, denn werden wir Mensche» der Sehnsucht, der Kraft» der Freud, und der Ehrfurcht sei». Wissen wir auch nicht, was die Zukunft uns bringen wird, so wollen wir doch niemals diesen Glauben aui- gcben, der sich in der Liebe beweist und der uns hoffen heißt! In lautloser Aufmerksamkeit sind wir diesem herrlichen Bortrag gv folgt, der auf alle Anwesenden den tiefsten Eindruck machte, so daß der Beifall kein Ende nehmen wollte. Nach einer kurzen Pause be gann des überaus liebliche Weihnachtsspiel unserer heimifchen Dichterin Fräulein Margarete Küchler, für das ihr auch an die ser Stelle herzlichst gedankt werden soll, unter dem schlichten Titei „Weihachrsklänge". Nachdem ein Engelchor das Lied angestimmt: Tochter Zion, freue dich! zeigten uns sechs rasch einander folgende schöne Bilder die Kraft und Bedeutung der Weihnachtsliedcr. „Vom Himmel hoch da komm ich her", so klang es lm ersten Bilde und zeigte, wie unter demselben ein verzagtes Menschenkind wieder zum Glauben und Gotttoertrauen kommt. „Stille Nacht, heilige Nacht", so klang es weiter, und Einer, der ausgezogen war, um Rache zu üben, wird ein Kind des Friedens. „Morgen, Kinder, wird's was geben" und eine fröhliche Kinderschar sammelte sich um den Ruprecht mit Sack und Rute und gelobt freudig, inzmer fromm »nd artig zu sein. „O Jesulein süß, o Jesulein mild" und eine in ihrer Kunst Enttäuschte erhält neuen Mut und Freudigkeit. Und als Kinder gern die Engel einmal sehen möchten, erscheinen diese und stimmen nach einer neuen Weise das Lied an: „Vom Himmei hoch". Und endlich erklingt im letzten Bilde aus Engelmund das Lied: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit". Wars Wunder, daß auch hier der lauteste Beifall sich kund gab. Sn konnte am Schluß Herr Pfarrer Müller allen Erschienenen und vor allem dem Herrn Vortragenden und sämtlichen Mitwtrkenden, Groß und Klein, herzlichst danken. Das Lied aber von dem deut schen Glauben in der deutschen Seele, das an diesem Abend so schön und kräftig erklungen, soll weiter klingen, wenn es nun bald Weih nachten werden wird. —* „Zeitgemäße Kredit- und Mrtfchaftsfragen". Ueber dieses Thema referiert am nächsten Montag, abends 7 Uhr im Schützenhaussaale Herr Dr. Kuntze vom „Kreditstock für das Sächsische Handwerk und Gewerbe e. V", Dresden, in einer Versammlung der Kreditgenossenschaft Bischofs werda, die heute durch Inserat zu zahlreichem Besuch auf fordert. An den Vortrag schließt sich freie Aussprache an. —* Der erste Reichskriegerlag in Leipzig ist auch iin Filmband festgehalten worden. Der sehr interessante Film vom großen Deutschen Reichskriegertage läuft in Bautzen im Centraltheater, das am Sonntag von 11 Uhr vorm. und nachm. 2 Uhr ab Sondervorstellungen für Mit glieder der Militärvereine und Vaterländischen Verbände veranstaltet. Die Preise sind herabgesetzt worden. (S. auch das heutige Inserat.) —* Mieterschuhgesehgebung and landwirtschaftliche IVerkwohnungen. Die Frage des Arbeitermangels in der Landwirtschaft und in Verbindung damit die der Frei machung der mit Betriebsfremden besetzten Werkwohnungen ist so brennend geworden, daß ihre Lösung angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage der sächsischen Landwirt schaft nicht länger mehr hinausgezogen werden kann. Die Lcmdwirtschastskammer hat sich — wie uns mitgeteilt wird — in einer Eingabe an das Wirtschaftsministerium gewandt mit der Bitte, die Einleitung einer Erhebung über den Um gang dyt besetzten landwirtschaftlichen Werkwohnungen durch Betriebsfremde zu veranlassen, ähnlich wie es die preußische Slaatsregierung bereits zugesagt hat. Man er blickt in der entsprechenden Abänderung der gesetzlichen Be stimmungen ein wirksames Mittel zur Bekämpfung der Landflucht einheimischer Arbeiter. —* IVohlläligkeilsfeste. Es ist eine alte Klage, daß Gcldsammlungen für wohltätige Zwecke nur wenig aus sichtsreich sind, wenn nicht die Menschen durch Feste und dergleichen angelockt werden, wo ihnen das Geben leichter füllt. Hieran wird sich wohl solange nichts Wesentliches ändern, als die Eigenschaften der Menschen so bleiben wie bisher. Wichtiger erscheint dagegen die Frage, ob der Aus wand, mit dein solche.Wohltätigkeitsfeste vorbereitet werden, dem Ernst der heutigen Zeit entspricht und ob die Feste im einzelnen Falle überhaupt noch einen Ueberschuß abwerfen, der letzten Endes erst die Veranstaltung rechtfertigt. Es wird sich empfehlen, auf kostspielige Ausführungen und Vor Reichstagspräsident Loebe über das Alkoholverbot in Nordamerika. Reichstagspräsident Loebe hatte einem Pressevertre ter eine Unterredung gemährt, in der er über seine Eindrücke in bezug auf das amerikanische Prohiditionsgesctz befragt, folgende interessante und lehrreiche Ausführungen machte: .Ich persönlich habe nie abstinent gelebt, aber ein lehr reges Verständnis für die M ä h i g k e i t s bcstrcbungen empfunden. Selbstverständlich interessierte ich mich sür die aus verschiedenen Lagern stammenden Berichte über Er folge und Mißerfolge der amerikanischen Prohibition. Ganz so wie von den Gegnern der Abstinenzbewegung da'-geFelli wird, liegen die Dinge in Nordamerika freilich nicht Nach meinen jüngsten Reiseersabrungen dar! ich mich ungefähr dahin zusammenfasscn: In den ersten drei Wochen meines Aufenthalts in den Vereinigten Staaten bewegte sich das tägliche Leben vorwie gend innerhalb gemessener, mehr asfizicllcr Nich'Imien, nnd es wirkte ganz eigenartig, daß bei allen Empfängen, bei großen Tafclveranstaltungen, wie anch in unserem Riesen Hotel mit seinen 2000 Zimmern und Prachträumen, nur und ausschließlich klares T r i n lin a sser verabfolgt wurde. Zunächst nötigte das strenge Fejihaiten an der gesetzlichen Neuordnung Respekt ab. Es kann nun einmal nicht ge leugnet werden, daß die Trinkunsitten in Amerika einen be dauerlichen Charakter angenommen halten, uns daß er der Prohibition gelungen war, den übermäßigen Altohetgenaß, der namentlich in den groben Unsitten des Rundentrnnkes zutage trat, bis aus 30 Proz. hcrabzmnindcrn. Besonders war das Ucbermaß des Alloboige"niscs bei den Misst» ersten, vorab bei den Negern eingebürgert. Nach drei Wochen strenger „Trockenheit" haue ich dann Gelegenheit, die Folgen der Vrohibikion auf weitere drei Wochen meiner Besuchszeit nach der negativen Seile kennen zu lernen. So beispielsweise, wenn ich bei «mein Bankett oder bei einem speziellen Anlaß wnbrnahm, wie neben mir ein Würdenträger während den Eesnräches in die Hintere Rocktasche griff, eine gestillt Schnapsflasche h-.-rvor- zog, sie seinem Nachbarn, einem Generalkonsul reischtc, dieser ein geleertes Wasserglas ergriff, es unter den Tisch Hi lt, aus der Flasche mit ihrem AlkolWmhaU iüllle, nnd e? in. langen Zügen behaglich leerte. Weitere ähnliche Wah'neb mungcn bestärkten mich in de: Ucberzengung, daß die rigoros durchgcführte Prohibition dcnim doch nicht das r i ch t i g e M i t t e I znr Betä in p - fung des Alkol; olmis; branchs sei, daß ins besondere die Übertragung der z w a n g s io e i- s en Abstine n z aus unser denis ch cs Volt nicht d a s w i r k sa in st e M i t t e ! zur erfolgreichen Bekämp fung des A l k o h o l in i ß b r a n ch s sein könne. Aufklä rung und Belehrung zum Besseren erscheinen mir nach allen meinen Wahrnehmungen der richtigere Weg zn einer Ein dämmung des Alkoholmißbrauchs in Deutschland zu sein. Auf die Frage des Interviewers, ab der Herr Präsident gegen die Verwertung seiner im ungefähren. Wortlaut hier imedcrgegebenen Bemerkungen in der Oefsentlichkeit etwas einwendcn würde, erfolgte die Antwort: „Keineswegs! Das ist und bleibt der Ausdruck meiner durch meine Ämerila- reise nur noch bekräftigten persönlichen Erfahrungen nnd meiner Ueberzcugung." Aus dem GerichtssarU. * Empfindliche ,Zuchthausstrafen sür Kommunisten. Irr, Pro zcß gegen die Chemnitzer Kommunisten gor dem Slootsgerichls- hof in Leipzig wurden wegen Verbreche' .< gegen dos Sprengltoss- gesetz und das Republikschutzgcsetz, wegen Verbrimiichung von Wal- senlagern nnd iinbcsugicn Woßenbesitze- fünf Angellögle zn Zucht hausstrafen van zweieinbolb bis drei I ^ren und ein weiterer An geklagter zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Ge gen den Russen T o b i a s alias Mcner wurde auf süus Jahre Zuchthaus und Ausweisung ailb dem Reichsgebiet erkannt. Dle Untcrfuchiingshast murde teilweise ungerechnet. Bei vier Ange klagten wurde das Verfahren aus Grund des Ainnestiegesetzes ein gestellt. In der Begründung wurde besonders hervorgehoben, doß Tobias nur zu dem Zweck noch Sachsen gekommen ist, um die kom munistischen Umtriebe im Jahre 1N23 < ' ' nach Sachsen einzuschmuggeln. höchste Anerkennung. Dieser Vortrag war große, reife Kunst, die unvergeßliche Eindrücke hinterlaßt. Ich bin glücklich, Ihnen diese Worte verdienter Aner kennung widmen zu dürfen. Als Mitglied des Festausschus ses für das 10. Deutsche Sängerbundesfest darf ich der Hoff nung Ausdruck geben, daß der Sängerbund der Sachs. Oberlausitz auch in Wien der gesamten Sängerschaft seine Sangeskunst darbieten wird. Des jubelnden Beifalls kann er sicher sein!" — Lausitzer Sangesbrüder! So lasset uns rüsten und ziehen zum lachenden Leben in Wien. P. Gncuß. Vom Zirkus Sarrasani in Dresden. Es herrscht in Dresden mir die eine Meinung, daß sich mit der Rückkehr Sarrasanis aus Südamerika eine sehr fühlbar ge wesene Lücke im öffentlichen Leben der Stadt geschlossen hat. In dem prächtigen Zirkusbau in der Neustadt hat sich wieder die Kunststätte aufgetnn, die dem Schaubedürfnis, der Erholung und der Freude, besonders der Familien und der Kinder, gewidmet ist, die von arm und reich ausgesucht wird, und die sich mit Ihren glanzvollen Vorstellungen in die erste Reihe der Sehenswürdigkei ten Dresdens stellt. Begeisterung und Jubel herrschen allabendlich im festlich geschmückten Hause, wenn diese schöne Schau zweier Weltteile ihre sensationellen Ueberraschungen entfaltet, wenn Hans Stosch-Sarrasani die Herde seiner Riesen-Elefanten exerzieren läßt, wenn die herrlichen Exemplare der Südpolarbären in drolligem Spiele die Manege beleben, wenn Massendressurcn edler Pferde das Auge erfreuen, wenn verblüffende und tollkühne Leistungen er lesener Artisten, elegante Reiterei, Balletts von Tänzerinnen aller Farben und Spaßmacher aus allen Ländern in bunter Folge sich abwechseln. Aber nur noch wenige Tage ist Gelegenheit gegeben, dos aussehenerregende, erfolgreiche Gala-Eröffnungsprogramm Sarrasanis zu sehen, denn am 20. Dezember wird cs zum letzten Male in Szene gehen, um dann neuen Attraktionen Platz zu machen. Darum sollte niemand versäumen, noch diese Gelegenheit wohrzunehmen. Die Darstellungen beginnen täglich um 7^0 Uhr, Sonntags auch um 3ZV Uhr. Am Sonntag nachmittag zahlen Kinder bis zu 12 Jahren halbe Preise. SchlVuraericht Bautzen. (Nachdruck verboten.) Bautzen, 10. Dezember. Der Brand >m Grundstück Gabler Straße Rr. 46 ln Zittau am 10. August d. I. kam heute vor den Geschworenen zur Aburteilung in der Berhandlung gegen den 57 Jahre alten Landschaftsgärtner Korl August Hempel aus Zittau wegen vorsätzlicher Brandstif tung. Hempel ist Witwer. Er wohnte seit Weihnachten 1924 im erste» Obergeschoß des genannten Hauses bei Frau Lina Fehrmann geb. Israel, die von ihren) Mann getrennt lebt. Mit der Frau Fehrmcmn unterhielt Hempel nach seiner Behauptung ein Liebes verhältnis und hatte die Absicht, die Frau nach erfolgter Scheidung von ibrem Ehemann zu heiraten. Er hatte ihr Geschenke gemacht und Betten, Möbelstücke und Handwerkszeug bei ihr eingestellt. Ansang August d. I. war es zwischen Frau Fehrmcinn und Hempel wiederholt zu Zouk gekommen. Am Freitag, den 7. August, hatte ibn die Fran uns der Wohnung gewiesen und ihm am Sonntag 'Wüsche und den Schkrissel zu dem bei ihr eingestellten Glasschrank ungeschickt, der auch zum Schloß ihrer Küchentllr paßte. Am selben Tage hatte Hempel an die Fehrmann einen Brief geschrieben und sie darin gebeten, ihn wieder ausznnehmen. Zum Zwecke der Aus söhnung sollte seine Geliebte nach dem Gasthaus „Zur Reichs grenze" kommen, was «über nicht getmah. Am Sonntag, de» -10. August, nachmittags gegen 3 Uhr, war Hempel in »das Grundstück Gabler Straße 46 gegangen, und weil er die Wohnung der Fehr- monn verschlossen vorsanü, hatte er mit seinem Glasschrankschlüssel die Küchentür gcösfnct, in der Wohnung den Schlüssel zur Boden- lannner gesunden, und dann in diesem Raum, sowie in der Schlas- kannner der Fehrmann Feuer angelegt. Das Feuer wurde bald entdeckt nnd gelöscht. Außer verschiedenen Möbeln und anderen Sachen waren in der Wohnung die Diele, Decke und eine Tür an gebrannt. Der Gebändeschaden belief sich auf ungefähr 1000 ^<t. Größer noch war der Schaden der Fehrmann, die ihre Sachen nicht versichert hatte. Hempel, früher ein starker Trinker, hatte sich unter dem Elnslnß von Frau Fehrmnnu wesentlich gebessert. Als Grund znr Tat gab er heute au, er sei über die Abweisung der Fran Fehrmann in großer Erregung gewesen und sehr eifersüchtig geworden. Der Gedanke, daß in ihrer Wolmung ein anderer Mann Ausnahme sinden werde,, sei ihm unerträglich gewesen. Deshalb habe er ihre Sachen ungebrannt, dabei habe er aber nicht daran gedacht, daß anch das Haus in Brand geraten könnte. Zeugin Fehrmann stellte einen intimen Verkehr mit Hempel eidlich in Ab rede. Vom Sachverständigen, Gerichtsnrzt Dr. med. K'rast-Bautzen, wurde Hempel als ininderwcrtia, aber zurechnungsfähig bezeichnet. Hempel wurde, dem Skntrag seines Verteidigers, Rechtsanwalt Marschner-Vnußen, entsprechend, nur wegen fahrlässiger Jnbrand- lelping eines znr Wohnung von Menschen dienenden Gebäudes zu neun Monnlcn Ge'änguis verurteilt. Die Untersuchungshaft wurde ihm voll angerechnct.