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DerSMscheLrMer MlcHosisweröaor Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirkr Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, der Schulinfpektion und de» Kouptzollamts zu Bautzen, de > Amtsgerichts, der Finanzamtes und de» Stadtrat» zu Bischofswerda' dcrgeHLcrtt^» Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. DtchtesteVerbreitung inallenBolksfchichten Beilagen: Sonntags - Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftlich« Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 18. — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May G. m.b.H. in Bischofswerda. Fernspr.Nr.22 Landtag bei den Anträgen über die Vertrauens- und die Mißtrauensfrage geschlossen gegen die Regierung Marx stimmen. Das Ergebnis dieser Abstimmung ist völlig vom Zufall abhängig, denn es handelt sich dabei um gaanz ver- einzelte Stimmen, die den Ausschlag geben können. Das Zentrum, das in letzter Stunde eine Beratung abgehalten hat, um zu dem volkspärteilichen Vorschlag einer Neubil dung der preußischen Regierung unter Marx Stellung zu nehmen, gibt offiziell bekannt, daß es im Falle eines Sturzes der Regierung von einer Wiederaufstellung Marx Abstand nehmen würde, und daß es nicht daran denkt, mit denselben Parteien, die jetzt das Ministerium Marx zu Fall bringen wollen, in eine Regierung zu gehen. Wenn es der Opposi tion gelänge, Marx zu stürzen, so müßte sie ohne Mitwir kung des Zentrums versuchen, eine Lösung der Regierungs krise zu finden. Tagesschau. Der Generalbericht der Kontrollkommission umfaßt zu sammen mit den 12 technischen Anhängen Z50 Maschinen seiten. Nach Mitteilungen der Pariser Presse werden Deutschland 2700 Verfehlungen vorgeworsen. Die Armeekommission der französischen Kammer for dert vom Kriegsminister Angaben über die gegenwärtige Stärke der deutschen und der russischen Armee. Die italienische Handelsbank soll für 50 Millionen Lire einen Teil der russischen Kronsuwelen gekauft haben. Das britische Handelsministerium wird einen Gesetzent wurf zur Beseitigung der letzten aus der Kriegszeit stam menden Bestimmungen gegen Deutsche vorlegen. Die Boranschläge für den Ausbau der britischen Luft flotte werden heute dem englischen Unterhaus vorgelegt. Grünbuch herauszugeben, das alle auf diesen Streitfall be züglichen Dokumente enthalten solle. Ferner wird bersschhch, die rumänische Regierung werde zu keinen Ausveckmgeu von Deutschen, sondern zu wirtschaftlichen Zwangsmaßnah men greifen. Das Dauervisum Barmats- Berlin, 20. Februar. Der UntersuchungsauHchnh ba» Reichstages für Bannat-Kutisker usw. setzte am Donnerstag seine Vernehmung fort. In einem Schreiben an d«> Uns, schuß erklärt der ehemalige preußische Ministerpräsident Hirsch, daß er sich weder schriftlich noch mündlich für die Barmats verwendet habe. Ebenso teilt der Oberpräsckent von Hannover Noske mit, daß er bis zum heutigen Lage keinen Barmat gesehen habe. Die deutsche Gesandtschaft im Haag h»t 0M ihren. Nvp» sestgestellt, daß Julius Barmat am 20. Mai ISlS ein Dauer visum auf drei Mcnate erhalten habe. Das Telegramm Barmats an Wels datiert vom 15. Rat ISIS. Der Ll ei st istvermerk des Reichspräsidenten M mit dem Telegramm erst am 20. Mai in das Privatbüro de» Reichspräsidenten gelangt, also zu einem Zeitpunkt, ab» Barmat das Dauervisum bereits hatte. Unser Eid wir» hie rauf Staatssekretär Dr. Meißner vernommen, der ausjührih daß er, abgesehen von einer zufälligen Begegnung «« Julius Barmat, selbst niemals Beziehungen zu den PargtM gehabt habe. Abreise de» rumLnisrhen Gesandte« au» Bertt«. (Eigener Informationsdienst.) Berlin, SO. Februar. (Drahtm.) In den Berliner diplomatischen Kreisen verlautet, daß der rumänische Ge sandte am Freitag Berlin verlassen wird. Ob keine Abreise mit der geplanten Unterbrechung der diplomatischen Bezieh- ungen durch die rumänische Regierung im Zusammenhang steht, läßt sich zur Stund« nicht feststellen. Wie wir hören, hat neuerdings eine Unterredung zwischen dem Außenmini ster Stresemann und dem rumänischen diplomatischen Ver- treter stgttgefunden, über deren Verlauf jedoch Stillschwei gen gewahrt wird. Zürich, IS. Februar. Die „Reue Züricher Zeitung* meldet aus Dukarest: In der Mlttwochsltzuna des Parla ments gab der Außenminister die eingelaufene deutsche Note bekannt. Er fügte hinzu, daß er nicht daran dem«, mit Deutschland hierüber in neue Verhandlungen elnzutreten. Rumäniens Geduld sei erschöpft und der Weg des Zwanges unvermeidlich. Die Auslassungen des Ministers fanden stürmisch begeisterten Beifall im ganzen Hause. Vie«, SO. Februar. (Drahtb.) Blättermeldungen am Bukarest zufolge, wurde bei der heutigen Minipertonfe- renz beschlossen, über den Konflikt mit Deutschland ein Da» wahre Gesicht der Entente. Genf, 19. Februar. Die erste französische Zeitung, die von dem Ergebnis der Beratungen des Militärrates über die Entwaffnung Deutschlands schreibt, ist der nationali stische „Temps". Dem Blatte zufolge habe der Militärrat einstimmig dahin entschieden, daß die deutsche Entwaffnung als nicht ourchgeführt anzusehen sei und die Verlängerung der Kontrolle bis zum 1. April 1926 vorzuschlagen ist. 2700 Verfehlungen Deutschland». — Landesverrat »deutscher" Zeitungen. Genf, 19. Februar. Der „Matin" meldet: Aus dem Schlußbericht ist mitzuteilen, daß Deutschland die gewaltige Zahl von 2700 Verfehlungen gegen die Entwaffnungsver pflichtungen vorgeworfen wird. Der alliierte Militärrat kann keinen anderen Ausweg sehen, als neben der Verlän gerung der Kontrolle ihre wesentliche Verschär fung herbeizuführen. Die meisten Verfehlungen wurden dadurch sestgestellt, daß Anzeigen beim Ches der Kon trolle, besonders von der Pressestelle der Kommission ein gingen, die sie erfreulicherweise aus „deutschen" Zei tungen entnehmen konnte, so daß keine Ableugnungen Deutschlands etwas helfen werden. (Natürlich sind mit den „deutschen" Zeitungen die Organe der sozialistischen und pa zifistischen Presse gemeint, die sich seit Monaten in sogr- nannten Enthüllungen über die Reichswehr, Schupo usw. überbieten und damit wieder einmal die Geschäfte des Feindbundes besorgt haben.) London, 20. Februar. (Drahtb.) Im Unterhaus fragte Wedgewood, ob die deutsche Regierung auf sofortige Räu mung der Kölner Zone rechnen könne, wenn sie sich dem bri- tischen Standpunkt, betr. die Entwaffnung anschlösse oder ob die britische Regierung der Ansicht sei, daß die Bestim mungen des Versailler Vertrages eine weitere Herausschie- bung der Räumung rechtfertige. Chamberlain antwortete, nicht die britische Regierung allein, sondern die alliierten Regierungen hätten über diese Frage Ml entscheiden. Paris, 20. Februar. (Drahtb.) Der Ministerpräsident Herriot verhandelte gestern mit dem Vorsitzenden der interalliierten Militärkontrollkommission General Walch. Nach einer Meldung des „Matin" hat der General dem Mi- nlstervrästdenten einen Vortrag über die Schlußfolgerungen des Berichte» der Kommission gehalten. Der Kampf der Demokraten gegen die Reichsregierung. (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 20. Februar. In den politischen Kreisen stellt man sich heute die Frage, ob es die demokratische Reichs- tagsfraktion darauf anlegen will, die Regierung Luther zu stürzen. Die Debatte über die Ruhrdenkschrift, die jetzt im Reichstag geführt werden wird, dürfte jedenfalls geeig net sein, die innenpolitische Lage im Reiche außerordentlich zuzuspitzen, denn diesmal handelt es sich für die Opposition nm eine Streitfrage, die das Ansehen der maßoebendsten Mitglieder der Reichsregierung betrifft. Die Demokraten wollen der Regierung eine Gegenrechnung zu der Denk- schxift des Reichssinanzministeriums über die Ruhrentschä digungen präsentieren, eine Gegenrechnung, in der beispiel los schwere Vorwürfe gegen die Finanzpolitik während des Ruhrkampfes erhoben werden. Der Reichskanzler Dr. Luther war zu jener Zeit Reichsfinanzminister, so daß sich alle Beschuldigungen gegen seine Person richten. Die Demo kraten saßen aber mit in der Regieruvg, so daß das demo kratische Ränkespiel sonderbar anmutet. Es besteht die große Wahrscheinlichkeit, daß der Antrag auf Ein setzung eines Untersuchungsausschusses im Reichstag tatsächlich eine Mehrheit findet. Man rechnet wenigstens mit der Möglichkeit, daß ein großer Teil des Zentrums, unter Umständen sogar die aanze Zen trumsfraktion, für diesen Antrag stimmen wird. Wie wir hören, würde die Annahme des Antrages aus Einsetzung eines Untersuchungsausschusses keineswegs dazu führen, daß die Regierung Luther irgendwelche Konsequen zen daraus zieht, denn es ist bereits mitaeteilt worden, daß die Regierung keine Veranlassung hat, die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu scheuen. Man glaubt daher auch nicht, daß die Debatte über die Ruhrdenkfck"'ift zum Sturz der Regierung Luther führen könnte. Im Gegenteil ist man der Ueberzeugung, daß die Demokraten nicht beab sichtigen, schon jetzt eine Regierungskrise im Reiche herbeizu führen und daß es ihnen lediglich darauf onkommt, die par lamentarische Position der Regierung Luther allmählich zu schwächen. Ernster ist dagegen die Gefahr, die aus einer Verschärfung der Lage in Preußen für die Regierung Luther entstehen könnte. Es hat zwar den Anick>ein, als ob csMarx gelingen würde, den Ansturm der oppositionellen Mißtrausnsanträge erfolgreich zu überwinden, aber trotz dem ergibt sich der Zustand der dauernden Unsicherheit, denn das geschlossene Vorgehen der Rechtsparteien mit Un- terstützung der Wirtschaftspartei gegen das neue preußische Kabinett wird früher oder später zu einer grundsätzlichen Entscheidung führen müssen. Aue diesen Gründen bedauert inan es in den der Reichsregierung nahestehenden Kreisen, daß es nicht gelungen ist, in Preußen eine Regierung der bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft zu bilden, die unbedingt § zu einer Konsolidierung der Verhältnisse im Reiche geführt haben würde. Nach Lage der Ding« werden die bevochehen- § den Entscheidungen im Preußischen Landtag wie auch im . Reichstag nicht zu einer Krise führen, aber die parlamen tarische Gefahr besteht nach wie vor weiter, well die außer- § ordentlich peinlichen Zusammenhänge zwischen dem Regie- 1 rungsproblem in Preußen und dem im Reiche nicht länger , fortgeleugnet werden können. > Dor der entkleidenden Abstim»««g t« Prenße«. ! (Eigener Informationsdienst.) Bersin, 20. Februar. (Drahtmeldung.) Wie wir ersah- ! ren, werden sämtliche Oppositionsparteien im Preußischen i Der Reichspräsident , habe Barmat im Mai 1919 au» politis, „ mal empfangen. Seit etwa dem 10. Mai 1919 habe der . Reichspräsident weder Julius Barmat noch einen Angehffri gen dieser Familie weder gesehen oder sonst mittelbare Be ziehungen zu ihnen gehabt. Ein Liebe-gaben-Pokeh dM Herr Barmat einmal an Frau Ebert geschifft hat, hohe Fragt Ebert zurückgehen lassen. Am 9. Mai beging der Reichs präsident seine silberne Hochzeit. Barmat hat eine Aufmerk samkeit übersandt, einen Blumenstrauß oder Blumenkorb, und hierfür hat ihm der Reichspräsident mit einer Karte ge dankt, wie dies auch in vielen anderen Fällen an andere Persönlichkeiten" geschehen ist. Staatssekretär Meißner gibt hierauf eine ei Darstellung über das Telegramm Barmats an den neten Wels und über die Bleistiftnotiz des Relchspräsi Diese Darstellung gibt im wesentlichen das noch wieder, was Staatssekretär Meißner bereits ausführlich vor dem Untersuchungsausschuß des Preußischen Landtage» ausgesagt hat. Dex Abg. Krüger, der damals im Büro des Reichsprä sidenten beschäftigt war, habe unter Mißbrauch der Bezeich nung „der Reichspräsident" für Angehörige Barmats schrift lich ein Einreisevisum beim Generalkonsulat in Amstinmam beantragt. Staatssekretär Meißner erklärt, daß es keinem ZweM unterliegen könne, daß dieser Schritt Krüger», sowie bse Er laubnis, an Barmat vom Büro des Reichspräsidenten «w zu telephonieren, persönliche Eigenmächtigkeiten warm». Der frühere Unterstaatssekretär Töpfer stellt sesid daß eines Tages Julius Barmat bet Ihm mit einem Einfüh rungsschreiben von Heilmann erschien. Er äußerte sich sehr abfällig über das deutsche Generalkonsulat in Amsterdam. Auf die Frage, woraufhin er von intimsten Beziehungen Barmate zum Reichspräsidenten in einem Briefe an oen Gesandten Rosen gesprochen habe, erklärte Töpfer, daß er vermute, daß Hellmann eine der Quellen war. Dr. Töpfer hielt es für ausgeschlossen, daß au» feiner Korre spondenz auf nicht ordnungsmäßige Weise etwas hinaus-e- kommen sei. Damit war die Vernehmung Töpfers erledigt, Die nächste Sitzung des Ausschusses findet am Freitag vormittag statt. Es soll zunächst Gesandter v. Rosen ver nommen werden. Unter dem Protektorat Bartel«, Bersin, 19. Februar, lieber des Berliner Polizetpröfi- denten Richter mehr oder nzinder zarte Beziehungen zu Tänzerinnen, Barinhabern usw., sowie seine «iaenartiae Freundschaft zu den Gebr. Barmat sind mancherlei fstr chn recht unangenehme Dinge in die Oeffentlichkeit achriMgen., Damit ist aber das Charakterbild des famofey Posizeipräfl- denten noch nicht vollständig. So wurde heute in eine»' Prozeß des Berliner Landgerichts wieder einmal die «tge» artige Rolle erörtert, die Richter mit feiner Handhabuo» von Paßgeschäften spielte. Auf der Anklagebank «Mta» sich Betriebsossisteilten und Polizeiwachtmeister eiNWWh mit ihnen in innigen, Bunde auch fragwürdige EaßMW aus dem Osten, darunter der Hauptangeklagte Feldmann, ein Russe. Len. Angeklagten wurden zahlreiche UnterWaN, bei der Besorgung von Pässen zur Last gelem. L« LMM ^-tchetnnna*n»etse: Jeden Werktag abend« für den folgend. Tag Begugopeei» >ür die Zeil vom IS. Febr. dl» 1. Mäq: Frei in» pvu» vierzrhntligig Mk. t.lv, beim Adholen tn der Äefchastsstell» wöchentlich L>^ Pfg. Einzelnummer IS Pfg. — Alle Postaastalten, owie unirre Zeitungsausträger und dir Geschäftsstelle nehmen iederzeii Bestellungen entgegen. Postscheck-Konto: Amt Dresden R». ILLI. Gemeinde- verdan»»gieobafs« Bischof»Meebo Konto Str. «4. Im Falle höherer Gewalt -- Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebe» der Zeitung oder der Beförderungseinrich. tüngen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aut Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis (in Goldmark): «le 43 «m breit» einspaltige Grundschristzeile 20 Pfg., örtliche Anzeigen IS Pfg, die SO mm breite Reklamezeile (im Textteil) SO Pfg. Zakluog ar Papiermark zum amtlichen Briefkurs vom Zahltag, jedoch nicht ukdrMer als zum Kurs vom Tage der Rechnung. — Rabatt «ach Tarifs Wir Sammelanzrigen tarifm. Aufschlag. — Ersitllung»«tBitchof«l0ywo Nr. 44. Sonnabend, den 21. Februar 1S25. SV. Jahr-IM-