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abe Birnen- Wachs- l«r. Lster, Ntcht-r utzö H«tl«a»n «r». HerrSt». Göhler stellt gtiichzettia^en Antrag den apzahlten Be trag von 1000.— Ul der Firma Mrrückzugeden und auf einen Beitrag M verzichten. Herr Stv. L e' bei zur Sprache, dph seinerzeit durch i an verschiedene hiesige Ge« -ni kalt stehen, muß bis zum Rand gefüllt sein und mit Mull- Läppchen zugebundcn werden. Tritt die Flüssigkeit zurück, muß immer wieder aufgcfüllt werden. Ende November kommt die Gärröhrc daraus. Die weitere Behandlung der Weines erfolgt in der bekannten Weise. Ende Februar oder Anfang Mörz wird der Wein sorgfältig abgezogen. Man erhält von ihm 75 bis 80 Flaschen. Die Herstellung macht sich also bei den heutigen Preisen bezahlt. Das Villerwerden der Gurken ist eine unangenehme Eigenschaft, die manchen Gurkensalat verdirbt. Und doch ist die Bitterkeit verhältnismäßig leicht wegzubringen. Ein jedes kennt wohl das übermangansaure Kali, jene dunkelvio letten Kristalle, die sich im Wasser schnell auflöscn und es je nach der Menge b.ellrosa bis dunkclrot färben. Ist eine Gurke bitter, so löst man einige solcher Kristallchcn in Was ser auf, bis cs eine hcllrosa Flüssigkeit tzibt, und gießt diese Lösung kurze Zeit über die Gurkenscheiben. Hierauf spült man sie im reinen Wasser ab und richtet den Gurkensalat der. Die Bitterkeit ist dann weg, ohi" daß die Güte und der Geschmack der Gurken darunter gelitten hat. Ter bittere und unangenehme Geschmack der Gurken wird durch Saft- stcckung bei andauernd naßkalter Witterung hervorgerufen, so daß wir dieses Jahr gewärtigen müssen, vielfach bittere Gurken zu erhalten. lomatenpasten sind die einfachste Form der Tomaten konservierung. Reife Tomaten werden zu Brei gekocht, durch ein Sieb getrieben und in flachen Gefäßen in den Bratofcn gestellt. Dieser Brei bleibt dort, bis er so einge trocknet ist, daß man ihn in Würfel schneiden kann. Man läßt diese nachtrocknen und bewahrt sic dann kühl und trot ten in LeiNWsäckchen auf. . - Liter kochende» Wasser einlaufen, ihn darin steif ausquellcn und dann in einer Schüssel etwas auskühlen. Unterdessen röstet man für zwei Mark altbackene, geriebene Semmel in reichlich Fett, mit etwas gewiegter Zwiebel zusammen, hell braun, mischt das unter den steifen Grieß, tut ein verquirl tes Ei, einen Teelöffel Salz und einen Eßlöffel voll Kartoffel mehl dazu und sonnt aus dieser gut gemengten Grießmasse mit nassen Händen länglich-runde Mößchen, so daß man mindestens 30 Stück daraus bekommt. Diese legt man in die kochende Petersilienbrühe ein, läßt sic darin möglichst schnell zum Aufkochsn kommen und dann im offenen Topf langsam wciterkochcn. Die Petersilienbrühe verdickt man et was, indem man zwei Eßlöffel Mehl, in Fett gelblich ge röstet, daranrührt, und das ein paarmal mit aufkochen läßt-, man muß dann meist auch noch Brühe oder Wasser zuseßen. Das Gericht genügt für vier Personen. Iohannisbeerwei::. Zur Bereitung von etwa 60 Liter Johannisbeerwein sind 40 bis 50 Liter Beeren erforderlich. Der Wein wird an Qualität verbessert, wenn ein Teil aus schwarzen Johannisbeeren besteht. Die Beeren werden in der üblichen speise durchaepreßt. der Saft durch Tücher ge gossen und dös zurückgebliebene Mus kräftig ausgespült. 36 Pfund Zucker werden aufgelöst, geklärt und zum Saft Ac htes. Lerhältntfl«, insbesondere von dem Vorhandensein von weiteren nicht tn die Vorlache aufgenommenen Beamten er- fclgen. Diese Vorlage soll den Mitgliedern vor Beratung zugefertigt werden. 9. Bakletdungsgeld an die städtischen Forftdeamteu. Auf Ansuchen der beiden hiesigen Forstbeamten hat der Ayl beschlossen, ihnen ein Bekleidungsgeld in Höhe der staatlichen Zuschüsse — z. Zt. 480.— — vom Beginn des Iah«» 1921 ab zu gewähren, wie dies in anderen Orten ebenschl» gewährt wird. Dagegen sprechen die Herren Stv. Poli tisch und Lehmann, dafür die Herren Stv. May, Dr. Strübig und Richter. Das Kollegium stimmt der Rats Vorlage gegen die Stimme des Herrn Stv. Paulisch zu. 10. LrhHtzung der SrankenhausverpslegsShe. Infolge der andauernden Steigerung der wichtigsten Lebensbedürf nisse, der Heizung, Beleuchtung und sonst. Unterhaltungs kosten ist eine Erhöhung der derzeitigen Krankenhausver vflegsäße unbedingt erforderlich geworden. Auf Vorschlag des Krankenhausausschusses hat der Rat beschlossen, die seit herigen SAe mit Wirkung vom 1. 8. 1922 vorbehältlich der Zustimmung «s Kollegiums um 100 Proz. zu erhöhen. Die Erhöhung ist bereits bekannt gemacht worden. Es knüpst sich hieran eine eingehende Aussprache über das Kranken haus und seine Leistungsfähigkeit bezw. Rentabilität, wozu Herr Stadtrat Wagner Auskunft gibt. Hierzu sprechen die Herren Stv. Heilwann, Eckardt und Paulisch. Das Kollegium stimmt der Erhöhung hierauf einstimmig zu. : 11. Allgemeiner. Hierbei verurteilt Herr Stv. P a u - lisch das Vorgehen des Stadtrates in Sachen des Feuer löschdienstes im Waldeck, zu welchem die Mieter — entgegen der Feuerlöschordnung — von 18—4s) Jahren im Mietver trag verpflichtet werden. Herr Stadtrat Wolf tritt dem Standpunkt entgegen unter Berücksichtigung der Abgelegen heit des Waldecks von der Stadt. Auch Herr Stv. Göhler kann in dieser Pflicht der Mieter nichts Unbilliges finden,. desgl. nicht Herr Stv. Heilmann, dieser erachtet nur den eingeschlagenen Weg nicht für richtig. Nach Erläuterungen vom rechtlichen Standpunkt durch Herrn Stv. Dr. Strü- b i g ist die Anfrage erledigt. 12. Anfragen. Anfragen des Herrn Stv. Paulisch über Herstellung der neuen Derbindungsstraße an der Neu- städter Straße werden an den Stadtrat zur Erledigung nach vorläufiger Beantwortung durch Herrn Stadtbaumeiste: Klemm weitergeleitet werden. Dabei!wend«t sich Herr Stv. Eckardt gegen die Benutzung von ästen Ziegelsteinen als Packlager für die neue Straße, sowie für die Benutzung der alten Straße als Ablagerung für die Sachsenhütten. Nach Äußerungen des Herrn Stadtbaumeisters, sowie der Herren Stv. Heilmann und Aster übr die Kostenfrage einer anderen Ausführung des Straßenbaues und Anfrage des Herrn Stv. Richter wegen der Erwerbskosten des Stra ßenareals ist diese Angelegenheit als erledigt zu betrachten. 13. Schulkinderspeisungen. Ein« nachträglich an das Kollegium gelangte Ratsvorlage um Bewilligung von 20 000.— -4t zur Weiterdurchführung der Schulkinderspei sungen wird vom Unterzeichneten vorgetrageu und vom Kol legium zu behandeln beschlossen. Herr Stv. May empfiehlt Annahme der Ratsoorlage. Das Kollegium stimmt dersel ben unter^Bewilligung der Mittel einstimmig zu. 14. Bezuschussung der Autolinie Radeberg—Bischofs werda. Eine ebenfalls nachträglich eingegangene Vorlage wegen Bezuschussung der Autolinie Radeberg—Bischofs werda infplge Betriebsausfällen will das Kollegium behan deln. Die vom Verkehrsausschuß vorgeschlagene Summe von 5400 -ll wird vom Kollegium einstimmig bewilligt. Hierauf findet nichtöffentliche Sitzung statt. Mittag, Vorsteher. v- Sonnlagsgedanken 10. Sonntag nach Trin. Evangel. Matthäi 24, 38: „Jerusalem .... Dein Haus soll wüste gelassen werden." , Goktes Ansprüche. „Macht denn Gott Ansprüche?" fragen viele erstaunt. Manch: würden am liebsten fragen: „Darf er denn das?" Wir malen uns das Bild Gottes gern so, wie wir es sehen möchten: mild, allzeit hilfsbereit, ein guter, ehrwürdiger Väter, der alle Fehler freundlich übersieht, aus dessen Munde kein ernstes Wort kommen kann oder darf. Nun ist es gewiß richtig: Golt ist die Liebe, die Langmut, die Güte, die Barm herzigkeit. Aber es gibt auch für ihn eine Grenze. Wenn er trotz allen Entqeqenkonunens nur Widerstand findet, da spricht er: „Halt, bis hierher und nicht weiter", und je größer die Gnade gewesen ist, die er einem gezeigt hat, desto sicherer hat dieser das Halt zu erwarten. Das eine Wort: Jerusalem s— wir pflegen am heutigen Sonntag an die Zerstörung Je rusalems zu denken —) liefert den Beweis dasür. Diese ehrwürdige Stadt, deren Geschichte man vier, fünf Jahrtausende zurückversolqen kann, war ausgezeichnet wor den wie keine andere Stadt der Welt. Sie beherbergte einst die Bravesten, die gewaltigen Gottesmänncr, die eine für dis damalige Zeit erstaunliche, ja geradezu einzigartige Reinheit und Tiefe der religiösen Erkenntnis besaßen. Über derselben Stadt ging die Sonne der Offeirbarnng auf in Jesus Christus. Und Jerusalem, was tat cs? Es verfolgte und tötete die Propheten und schlug den Herrn ans Kreuz. Nun mar das Maß voll, es kam das Gericht. Jerusalem hotte gedacht: Weil ich Gottes Stadt bin, kann mir nichts c-eschehen. Gott ist bei mir. Gott dacht«: Weil du die heilige Stadt bist, hast du doppelte Pflichten gegen mich, denn welchem ich viel gebe, von dein kann und werde ich viel fordern. Er gibt keine Auszeich nung, um Vorrechte zu schaffen: jedes Vorrecht schließt eine Pflicht in sich, di" Pflicht. Gott in der West in größerem Kreise und in stärkerem Maße zu dienen alsM> die anderen können. Diese Ansprüche macht Gott und sie sind fürwahr ge recht. Er fordert ja (um mit dein Gleichnis Jesu zu reden) ' nicht von dem, dem er 1 Pfund gibt, 5 Pfund, aber er be Hvügt sich auch nicht bei dem. dem er 5 Pfund gibt, mit einem. Und wenn von einer Stadt, so konnte er von Jcrusa- lciy dog volle Maß verlangen, und er Kat cs verlangt. . , Was das der Christenheit unserer Zeit, unserem Volke, uns selbst zu sagen hat, das wollen wir uns am Tage" der Zerstörung Jerusalems in alldr Stille aber auf das ernst lichst«, überlegen. Zeitgemäße Betrachtungen. - Es bleibl beim Astcnt Was ist in diesen Sompr-rwochen — nicht schon beraten üttö Wpröchen, — längst steht man mit besorgter Miene, — Europa stehn vor dem Ruine, — man möchte den Bant'rott LksskMhk SMumittlklßtm am Mtttwoch. h«n 1«. 1922, nachmittag» « Uhr. : im Saate der Bürgerschule. * Vie ordnungsmäßig einberufene Sitzung wirb bei An- mesenheit von 12 Stadtverordneten vom Unterzeichneten kurz nochj^der, angegebenen Zeit eröffnet. Vom Rat« sind anwe send di« Herren Stadtvat Wagner und Stadtrat Wotf. ' 'Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt der Unterzeich nete gin Schreiben des Herrn Stv. Schober bekannt, in Hem dieser sein Stadtverotdneten-Mandat wegen Krankheit niederlegt. Das Kollegium nimmt hiervon Kenntnis und be- öMliät uyter Dank für die im Interesse der Stadt geleisteten Menst,« seine Entlassung. Sein Nachfolger wird zur nächsten Sitzung eingeiaden. Sodann wird in die Tagesordnung ein- gesteten. ,1. Instandsetzung des Dache» der Mädchenschule. Die Zintbsechbedachung des oberen ebenen Teiles der Mädchen schule ist stark angerostet und muß Ölanstrich erhalten: ferner ist'das Ziegeldach reparaturbedürftig. Die Kosten betrogen «g. 3000.— -4t. Der Rat hat diese Ausführungen beschlossen. Harr Stv. May regt an, hierbei zugleich die kleineren Dach- repavaturen an der Knabenschule mit vorzunehmen. Das Kollegium stimmt nach einer Anfrage des Herrn Stv. Aster «egen der kurzen'Haltbarkeitsdauer des Zinkblechdaches der Ratsvcrlage unter Bewilligung der Mittel zu. 2. Instandsetzung de» Vutterberggafihauses. - An den Gebäuden des Butterbergrestaurants machen sich verschie dene Reparaturen nötig an Dächern, Schornsteinen, Aschen grube und Frauenaborten. Die Kosten betragen 1000.— ^l. Der Rat hat Ausführung beschlossen; das Kollegium stimmt der Rotsvorlage einstimmig zu. ,3. Bewilligung der Rosten für die Lichtanlage im Vür- gerschulsaale. Es ist erforderlich, daß die Beleuchtungsan lage im Bürgerschulsaale ordnungsmäßig verlegt wird. Die Kosten betragen nach dem Anschläge 1225.— -ll. Der Rat hat diese Ausführungen unter Bewilligung der Mittel be schlossen; das Kollegium stimmt der Ratsvorlage einstim- mig zu. . . 4. Erhökunq der Schornsteinfegerkehrlöhne. Infolge der fortschreitenden Teuerung ist vom hiesigen Schornstein- fegevmeister die Erhöhung der Kehrlöhne beantragt worden. Im amtshauptmannschaftlichen Bezirk ist die Erhöhung be reits erfolgt. Der Rat har eine Erhöhung der bisherigen Sätze um 40 bewilligt. Die Kehrlöhne find nach dieser Erhöhung auch dann noch geringer, als im amtshauptmann schaftlichen Bezirk. Das Kollegium stimmt der Erhöhung einstimmig zu. Ein von Herrn Stadtrat Wagner vorqe- tragener erneuter Erhöhungsantrag wird nach geregelter Beschlußfassung durch den Rat an das Kollegium gelangen. 5. Beitrag der Firma A. Meier L Co. zur Anschaffung her Motorspritze. Die Firma Meier L Co. hatte bei den seinerzeitigen Verhandlungen wegen Beschaffung einer Mo torspritze für die kiesige Stadt gleich den anderen, an dieser Verbesserung des Feuerschutzes wesentlich interessierten hie sigen Industriellen und Gewerbetreibenden durch ihren Ge sellschafter Herrn Näther die Summe von 5000.— -4t schriftlich gezeichnet. Die Zahlung dieses Betrages ist jedoch von der Firma nur mit 1000.— -tt erfolgt und die Zahlung dies Restes unter Bezugnahme aus den Ausgang der bereits dem Kollegium zur Beschlußfassung vorgelegenen Holzliefe rungsfrage und mit dem Hinweis abgelehnt worden, daß Herr Näther nur Gesamtvertretungsbesugnis mit 2 Gesell schaftern besitze und allein Verbindlichkeiten nicht überneh men könne. Der Rat hat beschlossen, die dadurch fehlenden 4000.— ->t auf die Stadtkasse zu übernehmen. Das Ver halten der Firma wird vom Kollegium mißbilligt. Jnsbe- soRder« sprechen sich in dieser Hinsicht die Herren Stv. Göh - Küchenzettel. Mcr.küa: Rindfleisch und Petersilicngcmüsc mit Grieß- llößchcn?) Dienstag: Erbssuppc, Buttcriwlchvlinfcn mit kompott. Mittwoch: Dicker Reis mit Stcinpilzgcmüse. Donnerstag: Wiegebraten mit Kartoffeln und bohnensalat. Freitag: Tomalenkartoffeln mit Speck. Sonnabend: Schellfisch mit Scnfbelguß und Kartoffeln. Sonntag: Pilzsuppe, Schweinebraten mit Rotkraut und Kartoffeln. ) Vetersitiengemüse mit Grietzklätzchen gibt, mit Rind fleifchbrühc gekocht, ein ausgezeichnetes Mittagsgericht. Man nimmt ungefähr ein halbes Pfund von den Stielen gepflückte frische Petersilie und dazu noch einige Petcrsilienwurzeln, die man abschabt und in kleine Stückchen schneidet. Die Pe tersilienblätter wiegt man grob, übergießt sie, auch die Wur zeln mit, mit kochend«!« Salzwasser, gießt es gleich wieder ab und füllt ungefähr N/- Liter würzig« Fleischbrühe auf. Mährend die PeterW» kocht,.läßt.mM ^ Liter-Grieß mein rraa von ivvv.— oer ylvma zurückzugeben und «ff einen Beitrag M verzichten. Herr Stv. Lehmann bringt hier- , bei zur Sprache, dgß seinerzeit durch ein schroffes Mahn- » schreiben an verschiedene hiesige Gewerbetreibende und In dustrielle durch den Rat (das zmn Vortrag gebracht wird), viele sich an der Zeichnung nicht beteiligt hätten. D^s Kolle gium kann keine Einwendungen gegen das Schreiben er heben. Nach weiterer Aussprache, an der sich die Herren Stv. Eckardt, Richter, Heilmann beteiligen, stimmt das Kollegium — gegen die Stimme des Herrn Stv. Strübig — dem Antrag« des Herrn Stv. Göhler zu, so wie einstimmig der Bewilligung der hiernach fehlenden 5000.— -4t. 8. Neuwahl eine» Esternvertreter» in den Schulausschutz. Anstelle des gegenwärtig als Elternvertreter im Schulaus schuß befindlichen Herrn Oberpostsekretärs Sorfch, der nach der B.-O. des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Un terrichts als solcher auszuscheiden hat, weil von ihm Kinder die hiesige Volks- Uick» Fortbildungsschule nicht mehr be suchen, ist ein anderer Elternvertreter zu wählen. Herr Stv. May beantragt hierfür Herrn Konditormeister Erich Lange, Herr Stv. Göhler Herrn Alwin Lehmannzu wählen. Die schriftliche Abstimmung ergibt Wahl des Herrn Lange mit 8 Stimmen. 4 Stimmen entfallen auf Herrn Alwin Lehmann. 7. Gas- und Elektrizität-Preiserhöhung. Infolge der Erhöhung der Kohlenpreise, Gehälter und Löhne macht sich die Erhöhung des Preises für elektrisches Licht auf 9.50 -4t pro kw. ab 1. 7. und auf 12.— -4t vom 1. 8., für elektrische Kraft auf 8.50 -4t pro Hw. ab 1. 7. und auf 11.— -4t vom 1. 8., für Gas auf 6.— -4t pro cbm. vom 1. 7. und auf 9.— Mark vom 1. 8., für den Koks auf 130.— -tt pro Hektoliter vom 3. 8. 1922 an nötig. Der Betriebsausschuß hält diese Erhöhungen für unbedingt erforderlich. Der Rat hat diesel ben beschlossen. Herr Stadtrat Wagner erläutert die Vor lage eingehend und empfiehlt deren Annahme, zugleich für den Betriebsausschuß die Ermächtigung zu den fortlaufen den Erhöhung ohne das Genehmigungsverfahren durch das Stadtverordneten-Kollegium nachsuchend. Den Erhöhun gen wird seitens des Kollegiums einstimmig zugestimmt. Über den Antrag des Herrn Stadtrat Wagner erfolgt län gere Aussprache, dieser wird von Herrn Stv. Dr. Strü b i g unterstützt. Dagegen sprechen der Unterzeichnete, Stv. Richter und Aster. Herr Stv. E ck a rd t wünscht für den Fall der Erweiterung der Befugnisse des Ausschusses auch eine Erweiterung des Ausschusses selbst, dem spricht Herr Stv. Paulisch entgegen. Der Antrag wird hiermit vom Kollegium abgelehnt, das Verfahren hat also wie bisher zu verbleiben. Der Betriebsaussckuß beschließt die Erhöhun gen unter Vorbehalt der Zustimmung der städtischen Kollegien. §. Stellenplan zur Besoldunasordnung. Die Ratsvor lage, die den hies. Stellenplan der Gemeindebeamten nach den maßgbenden gesetzlichen Bestimmungen neu ordnet, wird vom Herrn Stv. May als Berichterstatter eingehend vorge tragen. Herr Stv. Lehmann beantragt Vertagung der Angelegenheit, da diese noch nicht genügend geklärt worden ist, in gleichem Sffme sprechen die Herren Stv. Göhler, Richter und Eckardt. Gegen die Vertagung sprechen Herr Stv. May und Stv. Dr. S t r ü b i g, da die Vorlage reichlich 14 Tage zur Einsicht der Mitglieder ausgelegen hat. Das Kollegium beschließt daraufhin Vertagung des Punktes. Dabei möchte die Vorlage noch daraufhin Auskunft geben, warum nicht alle Beamten in die Vorlage ausgenommen worden sind. Vor der erneuten Vorlage soll nochmals An frage beim Gemejttd^g unter besonderer Klarlegung der inan hat Konf'renzen abgehaltcn — und doch bleibt alles noch beim Alten! Wo immer Konferenzen waren, — da haben wir zum Schluß erfahren, — und die Ereignisse ergaben, — daß we nig wir zu hoffen haben; — ergebnislos ist abgebrochen, — ! was anfangs hat so viel versprochen, — cs wird vertagt ins : Ungewisse — durch immer neue Hindernisse. 1 Auch dieser Sammer eilt vorüber — und unsre Zukunft : malt sich trüber, — viel Sorgen wurden uns beschieden. — 1 die Ernte stimmt uns nicht zufrieden, — zur Hundstagszeit i kann Sturm und Regen — im reichen Maß uns ungelegen, ' — so waren meist die Ferientage — trüb wie die allgemeine l Lage. 1 Das ist kein Sommer mehr, kein rechter, — die Zeiten , werden immer schlechter, statt einer Reihe schöner Tage — , gibt's Mühe, Kummer, Sorg und Plage, — gibt's allerlei ; Verdrießlichkeiten — und Aussicht auf noch schlechtrc Zeiten, — denn weiter steigt mit Riescnschnellc — der Dollar und die ; Teurungswellc. ! Der erste ist der zweiten Leiter — steigt er, dann sorgt j auch diese we,iter, — da hilft kein Wünschen und kein Bitten, — er hat die Tausend überschritten, — und nur die Börsen spekulanten, — die recht viel Geld auf ibn verwandten, —„ . sind jetzt vergnügt und guter Dinge, — ob manches auch zu lfügt. Das Fäßchen oder der Ballon mit dem Satt darf nicht Grunde ginge! - ---- m>..« Der Dollar stieg ganz ungeheuer — und alles wurde maßlos teuer — Kartoffeln, Butter, Brot und Zucker, — wir werden dabei arme Schlucker. — Der Dollar ist der Münze König. — für'n Tauscndmarkschein gibt's nur wenig, —mit tausend Dollar kommt man weiter! — Ach ja, die Zeit ist schlecht! Ernst Heiter.