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z DerTranspoit -er Wahlurnen nach Saarbrücken «rf»lgle auf Lastaulo» der inlernaliona «n Polizei- truppen »ler milllSritcher Bewachung. Die Urnen waren für diesen Lranlport sorgsälllg versiegelt ward«». Wetterbericht -er sächsischen Landeswetterwarte Vom 15. Januar, mittags 12 Uhr. Witter» ngsaussichten: Abnehmende Bewölkung. Nachts 'krostverschärfung. keine oder höchstens unbedeutende Schneefälle. Meist leichte nordwestliche bis nördliche Winde. Ungeheurer Eindruck -es Wahl ergebnisses irn Saargebiet. . SoArESen, 15. Januar. (Eig. Funkmeld.) Als um 5,14'llhrao» den Lautsprechern im Saargebiek die Sttmme der Präsidenten Rodhe ertönte und nuU das Ergebnis ver lese» wurde, da spielten sich Szenen alb, die zu beschreiben die Sprache zu arm ist. In tiefer Ergriffenheit stand dar Saar- volk, und erst nach Minuten konnte es fick» in Liedern Luft machen. Hann Uber brauste urmächtig durch die Straßen dds Niederländische Dankgebet „wir treten zum Bet«».". An anderer Stelle wieder hörte man den Lharal von Leuthen; Deutschland- und Horstwessellied klangen viÄfältig aus und das Saargebiek war fast eine singende Gemeinde. ».Der Gott, der Eisen wachsen lieh, der wollte kein« Knechte." Trotzig klingt es durch die Strahen. Fenster auf FerHer öffnet sich, und es dauert nur Minute«, dann sind die ganzen Strahen mit Fahnen übersät. Man sieht im wer denden Tag nur noch ein rotes, leuchtendes nenmoer, darin das Heilszeichen des neuen Deutschland, das Hakenkreuz. Alle Müdigkeit ist nun fortgewischt, all« Bangigkeit beendet. Menschen, die sich nicht kennen, sallen sich gegenseitig um den Hals und schütteln sich die Hände Auf her Straße lachen sich die Menschen an, werken ihre Hü,le e tn p o r und Frauen sallen ungeachtet des Straßen- schmühesda nkend in die knie. Nun sind die Stra- ßch» von Menschenmengen dicht gefüllt, u. die meisten jener, die an der^ Durchführung dieser Wahl beteiligt waren, die Tausende von Ausländern, die im Saargebiet »veilen, wer den Je UÄ «n einer nationalen Freudenrau. scher, wie sie ihn vielleicht noch nie erlebt haben. Sir äpßrrn selbst, daß sie diese Stunden für ihr ganzes Leber niemals vergessen werden. Dav sei ihr größtes Erlebnis ge wesen, wiederholen, sie einmal um da» andere. Im Hause der „Wartburg" hören sie da» Ergebnis wie eine Sensation, und bei denen, die noch in den letzten Tagen dadurch versuch, ten, gegen Deutschland Stimmung zu machen, daß sie von 40 A, Statur quo-Stimmen sprachen, hat da» wuchtige Bekennt nis der Saarlandes zum Deutschtum wie eine Bombe ringe- schlagen. Im-Hause -er „Wartburg" und in ganz Saarbrücken sind ab 8 Uhr alle Telephone gesperrt, und man darf nur — mit Ausnahme von Paris und Berlin — 3 Minuten mit den einzelnen Orten sprechen. Journalisten sind sindia, und so haben sehr viele doch Wege gefunden, ihre Eindrücke rechtzeitig aus dem Saargebiet herauszubringen, sei es durch Kuriere in das nahe Lothringen oder nach der Pfalz, von wo aus ja jede Fernsprechmöglichkeit vorhanden ist. „Wegen Abschiedsfeier für die Emigranten geschlossen", liest man an einem Lokal, an einem anderen ist an eine» Fahnenstange ein Koffer herausgehänat mit der Aufschrift: „Mr Emigranten zu vermieten." Di« Extrablätter der Zei tungen werden den Verteilern aus den Händen gerissen. Der in der Nacht im Keim erstickte Putschversuch separati stischer Polizeibeamter ist das Tagesgespräch, und mit Ge nugtuung hörte man überall die Aeußerung: „Die haoe sich selbst in de Luscht gesprengt." Ueberall an den Häusern fallen die Hüllen von den Giebelinschriften, die am 10. Dezember entweder überstri chen oder verdeckt wenden mußten, und nun kann man wie- der lesen: „Deutsch war, deutsch ist, deutsch bleibt die Saar." Die Sirenen zahlreicher Fabriken beginnen zu heulen, und auch die Lokomotivführer tun ihren Gefühlen leinen Zwang mehr an. Und so gellt vom Bahnhof das Zeichen der Lokomotiven. Matz Braun tobt. Man sieht auf den Straßen nur wenig Mißgünstige, di mißmutig beiseitestehen. Und Matz Braun, zu dessen Presse besprechung aus Mangel an Interesse jedenfalls zur festge- etzten Zeit kaum jemand erschienen ist, weil zu dieser Zeil die Verkündung des Ergebnisses noch im Gange ist, ist voll ohnmächtiger Wut. Er tobt über den von der Deutschen Front angsletzten Arbeitsfeiertag und nennt ihn einen kal- ten Generalstreik. Das Recht zum Generalstreik hat aber die Arbeiterschaft nur, wenn Matz Braun dazu aufruft, und es ist eine Frechheit, wenn ander« in das Gehege seiner geheiligten Rechte einbrechen.. Mit allen Mitteln versucht er Nock) einmal, den Rest der Separatisten auszuput'ckvn Aber unter dem Eindruck dieses ungeheuren Abimmunas- ieges begann am Montag eine große Reihe von separat!- tischen Organisationen sich aufzulösen. Die Kommunisten -aber» zwar noch einmal zur Bildung eines ssä^-rsrlmäes aufgerufen, „um dieArbeiterwohnungen vor demTerror der Verlesung beenden kann, ein Beifallsorgan los, HAlrufe werden läut und Hunderte, darunter auch viele Aüpländeh heben begeistert den Arm. Geradezu überioiiltigend ist diese Minute, und die im Hause Anwesenden Reichsdeutschen können sich kaum der Glückwünsche erwehren, die ihnen zu Hunderten von .n ÄuMstdern entgegengebracht werden. Es ist ein allge meines Händeschütteln, - eine gewisse Verbrüderung, uW die Deutsches» geben ihten Dank an alle diejenigen zu rück, die an der Durchführung dieser Abstimmung beteiligt rochen und. so halfen, das Saqrgebiet heimzuführen nach Deutschland. In dieser allgemeinen Jubelstimmung ver drücken sich heimlich ünd leise die Vertreter des Status quo, schlagen den Mantelkragen hoch und schleichen sich an der Deutschen Front zu schützen": aber sie können beruhigt sein; man wird sie nicht aus den Häusern hdlen, um sieniöderzu- Klagen, sondern dieser Terror wird, genau so wie senkest, > »er Grenze, in der Pfalz, darin bestehen, ihnen anständige Häuser zu bauen und sie dann aus ihren Häusern zu holen, um ihnen Wohnungen in diesen neuen Häusern zu geben. Reichsminister Dr. Goebbels über die Bedeutung -es deutschen Sieges. Berlin, 15. Januar. (Eig. Funkmeld.) Vor Pressever- tretern machte Reichsministcr Dr. Goebbels über die Bedeu tung des deutschen Abstimmungstages folgende Ausführun gen: E» «st über 1 Jahr her, datz ich da» letzte Mal bei Ihnen auf der Pressekonferenz der Reichsregierung erschien. Da mals hatte ich die schwere Aufgabe, Sie von dem verant wortungsvollen Entschluß der Relchsregierung über den Austritt au» dem Völkerbund und au» der Abrüstungs konferenz auszuklären, wir waren uns damals alle des großen Ernstes dieser Stunde bewußt und ich glaube, ich kann heule mit tiefer Freude und Beglückung feststeven, daß die ersten sichtbaren Früchte au» dieser Saat hervorgegan- gea sind, denn es wird keinem Zweifel unterliegen, datz der grotze nationale Erfolg, den da» deutsche Volk am Sonntag im Saargebiet errungen hat, mit eine Folge diese» auf ganz weite und kühne Sicht gestellten Entschlusses gewesen ist. Was mir von außerordentlicher Bedeutung erscheint, ind folgende Tatsachen: Im Saargebiet können die Gründe, )ie man für die Stabilität nationalsozialistischen Regimes eitens des Auslandes ins Feld führt, nicht angegeben wer den. Im Saargebiet gibt es keine Konzentrationslager, gibt cs keine sogenannte Knebelung der öffentlichen Mei nung, gibt es kein Pressegesetz und gibt cs keine sogenannte Diktatur einer kleinen Clique von Männern. Jin Saargebiet war keine Pressezensur, so wie sie in Deutschland bestand, in der Zeit, als die nationalsozialistische kewegung noch um die Macht kämpfte. Nicht nur das, es stand uns dort eine Regierungskommission gegenüber, die alles unterstützte, was gegen Deutschland gerichtet war, die aber niemals sich einsetzte für deutsche Belange, die in so ein deutiger Weise heute durch das Saaroolk selbst in die Er scheinung getragen worden sind. Das Saargebiet war zudem ein Sammelpunkt aller in ternationalen defaitistischen, anarchistischen Elemente, ein Sammelpunkt des Weltkommunismus und des Weltmar xismus. Wenn wir trotzdem über SO Prozent aller abge gebenen Stimmen für Deutschland verbuchen können, so ist damit eindeutig der absolut deutsche Charakter dieses Lan des vor aller Welt festgestellt. Dieses Bekenntnis aber, und das glaube ich, ist das Ausschlaggebende für unsere innerpolilische Betrachtung, ist nicht nur ein Bekenntnis zur deutschen Nation, sondern ein Bekenntnis zum nationalsozialistischen Staat; denn Sie wis sen so gut wie ich, daß die Status quo-Richtung wenigstens nach außen hin sich nicht als antideutsch gab, sondern daß die Status quo-Richtung den Eindruck zu erwecken suchte, sie sei nur das Sammelbecken für die zwar deutfchgesinnten Ele mente, die aber nicht den Entschluß fassen könnten, sich zuin nationalsozialistischen Staat zu bekennen. Die Status quo- Richtung bedeutet nichts anderes als: Wir wollen zwar zu Deutschland, aber in einem Augenblick, wo der Zugang zu Deutschland uns als Demokraten oder Marxisten oder als Altramontanlsten uns überhaupt gestattet ist auf der Grund lage unserer Weltanschauung und allgemeinen politischen Aeberzeugung. Das heißt also mit anderen Dorten: Das uns die größte Sorge in der Zeit des Kampfes gemacht hat, das ist zu gleicher Zeit unser größter Erfolg geworden, indem nämlich die Status quo-Richtung in den letzten Zei ten des Kampfes eindeutig hcrausgestellt hat, wer sich zu Deutschland bekennt, bekennt sich Zu Hitlerk Das heißt mit anderen Worten: SO Prozent des saarländischen Volkes haben sich zu Deulschland und damit zum Nationalsozialis mus und damit zu Hiller bekannt. Um sich anders auszudrücken: Das Ergebnis im Reich selbst unter anderen Regierungsmethoden, das Ergebnis in Danzig unter etwas gemilderten Methode» dem Reich gegenüber und das Er gebnis im Saargebiet unter absolut freien Methoden, alle drei haben insgesamt feslgesteltk vor unserem Volk und vor der Welt, daß der Nationalsozialismus eine unerschüt terliche deutsche Macht darslcllt, ein Phänomen, das durch keine Argumente aus der Welt wegdiskutierl wer den kann. (Bei Schluß -des Blattes dauerte die Rede noch fort.) Wl'ilterhlisswerk Siwosswerda. Die Verteilung des bestellten Fischfilets für unsere WHW.-Empfänger erfolgt am Mittwoch früh, den 16. Ja- nuar 1SZ5, durch die Firma Heinrich, Dresdner Straße, und zwar in der Reihenfolge der Anfangsbuchstaben, wie bei der Ausgabe von Gutscheinen. Das bestellte Filet muß am Mittwoch abgeholt werden. Winlerhilfswerk Bischofswerda. Üauvlichrillleilcr: Max gl «derer Stelloerlreicr. AlsredMöckel: verantwortlich für den Lexttell mit Auenahm» de» Sportteils: Mckxg»,d«r«r,jüldra Sport teil: Alfred Möckel Druck und Verlag non Friedrich May, B. m. b. H , verantwortlich für di« Ünzeiaenleitung: M «la nie Map, stattlich la Lilchotiwerdq. MW MMWDWN. Die Polizeistunde am heutigen Tage endet nacht» Uhr. Der Stadtra». Da» heutige Blatt umfaß» 12 Sellen Durchschnittsauflage Dezember 1S34: S01S.