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193 BEILAGEN über den Zusammenhang der Deutschen Flözgebirge, die Sole führende Lagerstätten und den wahrscheinlichen Zusammenhang aller Deutschen Salzquellen. Das Ansbachische Flözgebirge macht einen Teil des weit erstreckten Flözgebirges aus, welches die große deutsche Nie derung ausfüllt, die nach dem allgemeinen Abfall des deutschen Bodens sich gegen Nord und Nordwest senkt, eigentlich aber sich von Südwesten her, aus Schwaben durch Franken, die Rheinländer, Nieder- und Obersachsen, bis ins Magdeburgische und Paderbornische (und da ich die kleinen Gipsgebirge bei Lüneburg und Oldesloe in Holstein nicht für isoliert und nicht wie das Wehrauer Eisenflöz auf Sand aufgesetzt halte) noch weiter nördlich hinzieht. Es wäre ganz gegen den Zweck dieser Beilage, wenn ich diese Idee hier weitläufig ausführen wollte, da es ohnedies in der neuen Ausgabe meiner chemischen Theorie der Salzwerkskunde geschehen soll, — aber ganz übergehen konnte ich dieselbe nicht, da alles, was in der Folge vor geschlagen werden wird, sich auf Analogie mit der Lage nach entfernten, aber gewiß der Formation nach nahe verwandten Gegenden bezieht. Der mittlere Teil dieses großen deutschen Flözgebirges, der fränkische und thüringische, hat einige sehr ausgezeichnete Verhältnisse. 1.) Er hängt auf keine Weise gegen Osten hin mit dem böhmischen Flözgebirge zusammen. Das Böhmerwald-Gebirge und selbst ein Teil des Fichtelgebirges macht gleichsam eine Vormauer gegen Osten. Die Kalksteinlager an der böh mischen und pfalz-bayrischen Grenze sind körnigblättriger Kalkstein und also ein uranfängliches Gebirge. Der dichte Kalkstein, der das Tal zwischen dem Sächs. Erzgebirge und dem Böhmischen Mittelgebirge bei Teplitz, Kloster Osseg ausfüllt, ist ein isoliertes Depot, und alle Flözgebirge im Innern von Böhmen liegen wie im Kessel von hohen sie umwallenden Gebirgs-Rücken eingeschlossen. Das Elbtal bei Schandau, Königstein, Lilienstein, am großen Winter berge, die einzige Öffnung, durch welche ganz Böhmen seine Wasser dem Meere zuschickt, ist mit Sandsteinflözen ausgefüllt, die allerdings mit dem östlichen Teile des Thüringischen Flözgebirges Zusammenhängen. Dieser Punkt wäre also der einzige, durch welchen eine Verbindung zu suchen war, aber die Folge der Schichten scheint hier auf eine ganz andere For mation schließen zu lassen. In ganz Böhmen ist, so viel ich weiß, bisher noch keine Spur von Gips oder einer Salzquelle entdeckt worden. Dieser Umstand ist schon darum wichtig, weil er zeigt, daß man die östlichen Steinsalzflöze z. B. die pol nischen bei Wieliczka und Bochnia nicht für die Ursache des Salzgehaltes der Thüringischen und Fränkischen Solen halten kann, da die Wasser verbindung von Osten nach Westen durch Böhmen getrennt ist. 13*