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173 3. ) Dagegen so viel als möglich zu eilen, da hinzugelangen, wo der besagte Bruch im Querbau entstanden, und wo man im Streb noch 6 Lr. mit 2 F. Ortstoß Höhe aufgefahren war; weil man es für zu gefährlich hielt, den Bruch aufzufangen und etwa 3 Lr. zurück gegen Mittag zu, die oben genannte Strecke fast im Winkel St. 8,1 getrieben ist, so wäre es sehr bequem, von dieser Strecke aus einen Querschlag gegen Mitter nacht zu treiben, den Bruch in einer Entfernung von 1—2 Lr. zu um fahren und so in den alten Krumhälserbau 1 , wo noch Schiefer an stehen, zu gelangen. 4. ) Das neue Stollort sowohl als den vorgeschlagenen Querschlag so weit ins Feld zu treiben, als nur immer Hoffnung auf Alaunschiefer vor handen ist, und dann den Abbau von hinten zu nach vorn, nicht um gekehrt anzufangen, damit (wenn das Dach auch eingeht) man sich doch nicht den Raum zur Förderung versperrt. Die Grube ist dermalen mit 4 Mann belegt. Näher bei der Stadt Crailsheim ist ein Suchort getrieben. Der Stollen ist erst 4 Lr. mit St. 11,2 gegen Sept, aufgefahren. Das 5 Zoll hohe Alaun schieferflöz, auf den man ihn getrieben, verdrückt sich vor Ort. Ehemals war die Grube unmittelbar bei der Bühne und beim Sied hause. Jetzt ist dieselbe, da sich das Flöz verdrückt, oben in einen Keller verwandelt, und man hat die Unbequemlichkeit, den Schiefer % Stunde weit bis ans Siedhaus transportieren zu müssen. Zu diesem Transport werden jetzt Hofbau-Pferde aus Ansbach be nutzt. Im Gedinge würde 1 vierspänniges Fuder von der Grube nach der Bühne 20 Kr. kosten. Die Bühnen (man hat ihrer dermalen 4 elend zugerichtete) stehen hier 12—14 Jahre, dann werden die Schiefer geröstet und geben Alaun. Man machte jetzt eine Wasserleitung, um sie nicht immer besprengen zu müssen und Tagelohn zu ersparen. Im Siedhause ist 1 Alaunpfanne und 2 Vitriolpfannen, 1 zum Vorsud und 1 zum Garsud. Sie sind 6 Fuß lang, 5 Fuß breit, 3/4 Fuß tief. Zum Kupfersud setzt man 28 Pfund Kupfer, 12 P. Eisen und erhält daraus 5 Ztr. Kupfervitriol und 7 Ztr. Eisenvitriol. Dieser Zusatz von 12 Pfund Eisen beim Kupfersud ist eine neue Gailendorfer Methode. Man erhält mehr Kupfervitriol, etwa weil die überflüssige Säure, welche das Anschießen des Kupfervitriols verhindert, nun an das Eisen tritt? Einen andern Grund wüßte ich nicht aufzufinden. Zum Eisensud setzt man 55—60 Pf d. altes Eisen zu. Beide Pfannen gebrauchen zu 1 Eisen- oder Kupfersud 3—4 Klafter Holz. Der Garsud dauert 48 Stunden. Krum(m)hälserbau: Sehr niedriger Grubenbau, in dem die Arbeiter „krumme Hälse“ be- kommen.