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Während bet senen die Paar« sich tn- ntttich fremd aeaenübertraten, kalte Höfllchkeitrformen wechselnd und die Tänzer fick meist erst am Büfett di« nö- ttae .Stimmung" holen mutzten, springt bet den Volkstän- zen Frohsinn und Laune au« den Tänzern selbst heraus, ohne Alkohol und Labaldunst. Mancher von den Zu- schauem wird sich gesagt haben: Schade, daß du schon so alt bist: unter dieser Jugend möchtest du noch einmal jung sein. Da» ist doch edoas anderes als zu unserer Zelt mit Gehrock, weißen Handschuhen und hohen Stehkragen zur Tanzstunde. Die re« Beteiligung und di« sichtbare Freu de der TSmer und Tänzerinnen lohnen die Mühe, die der Leiter des Neukircher Tanzkreise» „Am Battenberg", Herr Lehrer Freiberg, aufwendet, um die alten Volkstänze wieder zu Ehren zu bringen. Möge der Besuch seiner Tanz abende recht wachsen, damit auch auf diesem Gebiete am echten Alten das Boll gesunde. -keukirch (Lausitz), 20. Nov. Aerztlichen Dienst hat am Mittwoch (Bußtag) Herr Dr. Stavenhagen. Veifa, 20. Nov. Da« Fest der goldenen Hochzeit be- gingen der hiesig« Einwohner August Lebelt und seine Ehefrau Wilhelmine geb. Erler. Sie waren beide Eltern von 10 Kindern, wovon noch 6 leben. Ebenfalls erfreuen sie sich noch 14 Enkel und Meier Urenkel. Bereits 65 Jah re ist der Jubilar als Handweber tätig und bedient heute noch al» 78jähriger seinen Handwebstuhl in seiner Wohn stube. Das Jubelpaar empfing auch von unserem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler herzliche Glückwünsche. !. Wilthen, 20. Nov. 50 Jahre Heimbürgin. Cs sind nun öO Jahre vergangen, daß Frau Pauline Liepke das Amt als Heimbürgin in unserer Gemeinde mit viel Treue bekleidet. Die Zochl derer, die sie zur letzten Ruhe einge bettet hat, reicht bis ins 8. Tausend hinein. Wilthen, M. Nov. Vorbildlicher Deschluß. Einen lo benswerten Beschluß faßten unsere Gemelndeverordneten. Sie beschlossen, auf ihre Aufwandsentschädigungen zugun sten bedürftiger Kinder zu verzichten, denen die Diäten in Form eines Milchfrühstücks zugute kommen sollen. Dadurch werden 64 wirklich bedürftige Schulkinder zweimal wöchent lich «in Milchsrühstück «chatten. t. Schirgiswalde, 20. Nov. Dm SO. Geburtstag konnte am vergangenen Sonnabmd der Rentner Franz Eckert feiern. Der Jubilar erfreut sich verhältnismäßig guter Rüstigkeit. Geistig ist er noch sehr rage, nur das Äugen liest ist stark gemindert. Dem greisen Geburtstagskinds wur den verschiedene Ehrungen zuteil. Schirgiswalde, 20. Nov. Neuer Gericht-Vorstand. An Stell« des Herrn Amtsaerichtsrat Dr. Poeschel, der ab 1. Dezember 1934 an das Landgericht Bautzen versetzt wird, tritt als Dorstand -es hiesigen Amtsgerichts Herr Amtsge- richtsrat Dr. Arno Wappler, d«r bisher dem Amtsgericht Frohburg vorstand. Bautzen. 20. Nov. Neue Kirchen werden geweiht. Die Kirchgemeinden Milkel und Neschwitz begingen am Sonst- tag in feierlichen Festgottesdiensten die Einweihung der in monatelanger Arbeit erneuerten beiden Gotteshäuser. In beiden Orten hielt Superintendent Berg-Bautzen die Weihe rede Im Auftrage des Bezkrkskivchenamtes überbrachte Oberkirchenrat Dr. Thomas-Bautzen Grüße und Glück wünsche.- " -- ' Bautzen, 17. Nov. 40 Jahre Orgelbauer. Der Orgel bauer Alfred Ernst Müller konnte bei der Dautzner Orgel bauanstalt von Hermann Eule fein 40jähriges Arbeits- iubiläum feiern. Die Gewerbekammer Zittau zeichnete den JubAar durch da» tragbar« silberne Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit und eine Urkunde aus. Glückwünsche über mittelten die Ortsleitungen der DAF. und der Reichsbe triebsgenreinschaft „Holz" sowie der Stadtrat. Araakenlhal, 20. November. Werbeturnen des Turn verein» „Gut Heil". Am Sonntag veranstaltete der Turn verein „Gut Heil" e. B. DT. im Saale des Erbgerichts ein Werbeturnen in Form eines öffentlichen Bühnenschautur- nm». Der Verein gab damit wieder von feinem Dienst am Bolle auf dem Gebiet der edlen Leibesübung beredtes Zeugnis. Der Abend war von Konzertdarbietunaen, von Ehren- und Mitgliedern ausgesührt, umrahmt. In seiner Begrüßungsansprache wie» der Vereinsvorptzende, Herr Alwin Haufe, auf das kürzlich stattgefundene Werbe turnen für die Leibesübungen der Frauen hin, das hier den erfreulichen Erfolg gehabt habe, daß dem Verein eine Frauenrieae angegliedert werden konnte. Er verlieh der Hoffnung Ausdruck, daß der Ber«in sich auch weiterhin ent wickeln möge. Die nun folgenden verschiedenartigen turne rischen Uebungen der Abteilungen wurden mit Schneid ausaeführt und zeugten von fleißigem Streben. Besonderen Beifall ernteten die jüngeren Turner mit ihrer reizvollen Aufführung „Das ist die Liebe der Matrosen". Ein Teil der Bühne war in ein „Schiff" umgewandelt worden. Auch die Gruppenstellungen der Turner und Turnerinnen boten „zu Schiff" ein schönes Bild, ebenso die Tänze der Turnerinnen bei prächtigem Lichteffekt. Den beiden bewährten Fach warten, Oberturnwart Herrn Arth. Löpelt, und Frauen- turnwart Herrn Max Schlenkrich, in deren Händen wiederum die Leitung der Veranstaltung lag, gebührt größte Anerkennung und herzlichster Dank für ihre mühevolle Auf opferung, zugleich aber auch den Mitwirkenden, die für ihre Darbietungen reichen und wohlverdienten Beifall ernteten. — Es war bedauerlich, daß der Abend trog* geringem Ein trittspreis so schwach besucht war, zumal sich der Turnver ein schon seit Mer in den Dienst der guten Sache gestellt hat und mit beachtlichen Leistungen aufwartet. Samens 20. Nov. „Ein deutsches Handwerkssplel". Veranstaltet vom Nationalsozialistischen Lehrerbund, Kreis Kamenz, «klebte am Sonnabendabend im größten Saale der Stadt vor fast 1500 Zuschauern ein Bühnenwerk seine Erstaufführung, das unter dem Titel „Ein deutsches Hand- werkerspiÄ" alte Handwerkersitten und Zunftbräuche, die sich um Lehrlings-, Gesellen- und Meisterzeit ranken, vor Augen führt. In sinngemäßer Anlehnung an alte Urkun- dm zeigm sieben wirkungsvolle Bühnenbilder u. a. die Meister bei der Morgenfprache, Lehrlingsaufnahme vor offener Lade, Lossprechen des Lehrlings zum Gesellen, Ab schied des Wandergesellen, Einkehr in der Herberge und das Meisterwerden. Volkslieder, Volkstänze und Sprechchöre beleben das Spiel. Unter den annähernd 200 Mitwirken den befanden sich 80 Arbeitsdienstmänner, ferner Hand werksmeister und Schuljugend. Der Autor des Handwer kerspiels, dem eine lOjähr. Forschungsarbeit zugrunde liegt, ist Berufsschullehrer Hans Steglich-Kamenz. Ihm wurden am Schluff« der Vorstellung stürmische Huldigungen be reitet. Kamenz, 20. Nov. Dahn Schwqmitz—Bernsdorf fertig gestellt. Di« Bahnstrecke Schwepnitz—Strakqräbchen— Bernsdorf ist jetzt nach IZHjähriger Bautätigkeit sertigge- teilt worben. Zu dem Bau der 8 Kilometer langen Bahn- trecke war am 12. Juni 1933 der erste Spatenstich ausge- ührt worden. Es wurden rund 70 000 Tagewerke geleistet. Durchschnittlich waren bei dem Strecken- und Bahnhofs- bau etwa 800 Arbeiter beschäftigt, die rund 200 000 Kubik meter Erbmassen bewegten. . In die Bahnstrecke sind els größere Brücken, acht Gleisübergäng« und ein Bahnhof, die Haltestelle Großgrabe Bulleritz eingebaut worden. Durch die neue Bahnlinie, die von Dresden aus über Klotzsche die Verbindung nach Senftenberg, Hoyerswerda, Sprem» berg und zur Reichshauptstadt herstellt, mußte der Bahn hof Bernsdorf als neuer wichtiger Knotenpunkt des Perso nen- und Güterverkehrs um- und ausyebaut werden. Hier Aus dem Meißner Hochland. Langburkersdorf, 20. Nov. Verhaftet. In der Nacht zum Sonntag wurd« «in Unbekannter, der sich in Privat «inquartiert hatte, von der zuständigen Gendarmerie aus seine Papiere kontrolliert. Es wurde sestgestellt, daß es sich um den ehemaligen KPD.-Funktionär Karl Weitz Han- delte, der polizeilich gesucht wird und im Begriffe stand, die deutsch-tschechoslowakische Grenze zu überschreiten. Der Festgenommene wurde in das Amtsgerichtsgefiingnis Neu stadt «ingeliefert. Alschbach, 20. Nov. Eine elektrische Helzungsanlage wird augenblicklich in unser« Ortskirche eingebaut. Schon seit etlichen Jahren wurde dazu ein besonderer Grundstock gesammelt, dem außer verschiedenen Ortsvereinett besonders auch der Frauenverein alljährlich Zuwendungen stiftete. Durch eine größere Beihilfe vom Landeskirchenamt ist es nun möglich geworden, -en lang gehegten Wunsch zu ver wirklichen. In Kirchenkreisen hofft man, zu Beginn de» neuen Kirchenjahres die neue Heizungsanlage in Betrieb nehmen zu können. Bezirksausschuß Bautzen. Tageordnung zur Sitzung am Montag, den 26. Nov., vor mittags 10 Uhr, im Sitzungssaals der Amtshauptmannschast Bautzen. 1. Mitteilungen. 2. Schlämmung von Feuerlöschteichen in 35 Gemeinden des Bezirkes und Klarschlagherstellung im Wege der Winterarbeitsbeschafsung. 3. Satzung des Bezirksverbandes über die Erhebung einer Bürgersteuer in den selbständigen Guts bezirken. 4. 6. Rate Landesmittel und Relchshilfe für November zur Erleichterung der Wohlfahrtslasten. S. Verordnung des Min. d. Innern vom 25. 10. 1934 über künftige Unterzeichnung der Verfügungen usw. der Amtshauptmannschaft. 6. Neuregelung de» Strahenwcsens. 7. IV. Nachtrag zum Ortsgesetz über den Wasser bezug in der Stadtgemeinde Schirgiswalde. 8. Nachtrag zur Ge- meindesteucrerdnung der Gemeinde Dreikretscham (Erhöhung der Hundesteucrsätze). 9. V. Nachtrag zur Verfassung der Gemeinde Großpostwitz. 10. Ortsgesetz der Gemeinde Sohland zum Schutz der Himmelsbrücke. 11. Kohlmann, Otto, Milkel: Schankerlaub nisgesuch. 12. Erneutes Gesuch der Krvftverkehr-Freistaat-Sach- sen-A.-G. um Bewilligung der früheren Garantieleistungssumme für die D'aftwagenlinie Bautzen—Kamenz. 13. Ortsgesetz der Gemeinde Niedergurig über die Umlegung der Schlachtvieh, und Fleischbeschaugebühren. 14. Desgleichen der Gemeinde Wartha. 15. Desgl, der Gemeinde Lomske b. Milkel. 16. Desgl. der Ge meinde Kleinsaubernitz. 17. Ortsgesetz für den Hebammenbezirk Gaußig über die Umgehungsentschädigung der Bezirkshebamme. 18. Grundstücksabtrennungen. 19. Sonstiges. Das Bauerntum auf der Ausstellung „Volk und Raffe". Bautzen, 10.—25. November, Skadkmuseum. Das Bauerntum ist die Grundlage von Volk und Staat, aber noch mehr: es ist di« ewige Blutsauelle des deutschen Volkes. Stärker als je zuvor steht der Dauer im Mittelpunkt der Politik. Der Nationalsozialismus machte aus dem Stiefkind früherer „Wirtschaftspolitik" den mit hohen Rechten belehnten, dabei aber im höchsten Maße ver antwortlichen Träger der deutschen Zukunft. Eine so grundlegende Umwälzung, die nicht den Bauernstand allein betrifft, sondern an der. zwangsläufig das ganze Volk teil- nchmen muß, verpflichtet nicht nur den Bauern, sondern jeden Volksgenossen zur Besinnung und Erkenntnis vom Wes«n des deutschen Bauerntums. Noch herrscht vielfach sind jetzt noch Gleisarbeiten im Gange, Li« der vermehrten Ranairrtätiokoit Rechnung tragen sollen. Das Bernsbor- fer Bahnhofsgebäude ist mit allen neuzettliehen Einrichtun gen versehen worden. Das Gebäude der Güterabfertigung ist abgerissen und an anderer Stelle n«u erbaut worden. Dresdner Kunstschau. Heinz Rühmann al« „Mustergatte" im Albert-Theaker. Heinz Rühmann ist vorzugsweise al» Filmdarsteller kn allen Kreisen bekannt geworden und gehört fraglos zu den Lieblingen Ler Kino- und Theaterbesucher. Am Sonnabend eröffnete er ein Gastspiel im Albert-Theater. Er hatte sich den amüsanten Schwank „Der Mustergatte" von Avery Hopwood gewählt, der früher viel oufgeführt wurde und nun von Rühmann zu neuem Leben auf den die Welt bedeutenden Brettern erweckt worden ist. Er spielt den Mustergatten, der tagsüber in seiner Bank sitzt, müde nach Hause kommt, nicht ausgeht, seine Milch trinkt und sich schlafen legt. Kein Wunder, daß sich seine Frau langweilt und ihres Man nes Überdrüssig wird, da von ihm keine An- und Aufregung aus geht, geschweige denn eine leidenschaftliche Liebe; und da wirst sie das Wort „Scheidung" in die Waagschale und geht mit einem Freund. au». Da» Ehepaar, da» über den beiden wohnt, ist der Gegensatz: da macht der Mann Seitensprünge und dl« Frau ist die vertrauensselige Gattin. So kommt es, daß sich die Harmlosen zu sammentun, um sich an den beiden Leichtfertigen zu rächen. Die Fra« de» Mustergatten verzichtet gern auf die Scheidung und bittet ihren Mann, nicht dem Vorbild de» Nachbarn zu folgen, sondern der Mustergatte zu bleiben. Rühmanns trockener HuMor, sein.na türliche», ungezwungene» Spiel, da» mehr Jungenhafte» als Mann bare, offenbart, aber gerade dadurch «inen eigenen Reiz erhält, zeichnen die Darstellungskunst besonder» aus. Natürlich zündet feine meisterhafte Darstellung, s^daß man aus dem Lachen gar nicht herau»kommt. Ausgezeichnete Leistungen boten noch W. v. Hendrich» und die Damen Flemming und Kirchner. —g. Heitere» von der Autobahn. Wie es -er Krämerin von Pfeffens- Haufe« erging. Erzählt von E. Trost. Querdurch das bayerische Voralpenkand, durch Wälder, Feld und über die Moränenhügel, die hier die Ausläufer der Alpen bilden, zieht in breiter Tröffe die neu« Reichs autostraße. Da» heißt, sie wird später einmal hier entlang- führen. Bis einst wuchtige Lastkraftwagen und -ie spie gelblanken Luxusautos der Fremden auf dem 24 Meter brelten Band dahinsausen werden, hat es noch gute Weile, vorläufig beherrscht da» Getöse und Getriebe der modernen Stratzenbautechnik die gesamt« Gegend. Gewaltige Bag ger reißen mächtige Fetzen au» saftgrünem Ackerland. Ma schinen dröhnen und stampfen, Lastzüge schaffen Arbeits material herbei. Riesige Scheinwerfer bestrahlen früh und abend» das Gelände. Auf Fekdgeleisen befördern unzählige Klppwaaen Sand und Stein« von einer Baustelle zur an deren. Beil und Säge fressen breite Schneisen durch dunk le, rauschende Fichtenwälder, die dem Werk im Wege stehen. Tausend« von Händen schaffen fast Tag und Nacht an dem gewaltigen Bau. Die kleinen welffernen Dauerndör- fer, die nun an der neuen „Autobahn" Nagen und bisher oft noch nicht einmal Bahnverbindung besaßen, sind aus ihrer beschaulichen Ruhe jäh aufgescheucht. Die zahllosen Arbeiter, die beim Straßenbau Beschäftigung fanden und entweder aus der Stadt oder aus wett entfernten Gebieten des Landes stammen, wohnen bei den Dauern und in den kleinen Landgasthöfen. Ueberall herrscht ein Leben und Treiben, wie einstmals zur Manövorzeit, wenn die Solda ten in den Dörfern im Quartier lagen. Die Bäuerinnen ha ben alle Hände voll zu tun. Die Wirte brauchen gegen früher ein Vielfaches an Bier und Zigaretten, und an den langen Abenden geht's in den Gaststuben meist recht lustig zu. Einer ist immer da, der auf der Zither oder der Zug harmonika spielen kann, es wird getanzt und „gekartelt". Und genau wie seinerzeit mit den Soldaten, gibt es auch mit den „Autobahnlern" häufig allerhand Auseinanderset zungen, deren Ursache die mehr oder minder netten Dorf mädel sind. Die Schönen haben jetzt eine feine Zeit. So viele stramme Burschen auf einmal haben sie noch nie bel- sammengeseben — blonde, schwarze, braune sind da: grade nur zum Aussucheni Da kann es nicht ausbleiben, daß manche hübsche Mirzl oder Liesl Vergleiche anstellt, die nicht gerade zum Vorteil der bisherigen dörflichen Verehrer aus fallen. Na, und dies führt dann eben zu Meinungsver- schiedenheiten zwischen Stadt und Land, di« In mancher er frischenden Feiertagsholzerei ausgetragen werden. Auch sonst geschehen mitunter drollige Dinge. — Die Krämerin von Pfeffenshausen ist eine Quartierfrau, mit der sich dl« fremden Autobahnler gar nicht recht verstehen können. Si« ist „soviel an Akk'rate", halt in ihrem Häu sel alles blitzsauber, und wenn einer mit schmutzigen Stie feln hereinkommt, schlägt sie jedesmal ein Mokdsgezeter auf. Auch sonst ist sie «ine resche Perfon mit tüchtigem Mundwerk und meint, sie könne alle Welt so regieren wie ihren Mann, der sich schon lange ergeben in sein Schicksal gefunden hat... So war eben tm Kramerhäusel wieder einmal Krach mit den fremden Gästen, und ein paar jung« Burschen ha ben beschlossen, sich zu rächen und der Krämerin einen rich tigen Streich zu spielen. Ein«s Abends weilt der Kramer im Wirtshaus, und die Krämerin g«ht, nachdem sie alles gut verschlossen hat, in die Schlafkammer hinauf, um sich ins Bett zu begeben. Sie zieht da« Kleid aus, den Unterkit tel, streift die Nachtjacke üb«r, bückt sich nach den Filztap- pern: da sieht sie zu ihrem Entsetzen ganz hinten unter dem Bett ein Paar große Männerstiefel hervorgncken. Ein Stück von den Hsten ist auch noch zu sehen — kein Zweifel, da lieat ein Einbrecher, ein Mörder vielleicht, der nur darauf paßt, bis alles schläft, um dann sein grausliches Handwerk ungestört auszuüben! Die Krämerin ist zunächst starr vor Schreck. Dann springt sie mit einem Riesensatz zyr Kam mer hinaus, hat aber doch noch so viel Geistesgegenwart, die Tür von außen fest zu versperren. Wie sie geht und steht, in Nachtjacke und mit hängendem Zopf, rennt sie ze ternd durch das nachtstille Dorf und alarmiert die Nach barn: „A Einbrecher is bei mir! A Räuber! Unter'm Bett is a drin!" Die Nachbarn sind zur Hilfeleistung gern bereit. Der Schneiüerbauer bewaffnet sich mit einem allen Jagdstutzen, sein Knecht mit einer Handsamen Mistgabel. Die Buben vom Riederhof greifen nach Küchenmessern und Zaunlat- ten, und der Anderlbauer holt den Dreschflegel hervor. An die zwölf Mann trappen schließlich die schmale Stiege zur Schafkammer hinauf, diesmal hat die Krämerin keine Zeit, sich über die schmutzigen Stiefeln zu entrüsten. Zitternd wartet sie, bis die Männer aufgeschlossen haben und sich vorsichtig dem Bette nähern. Auf mehrmalige energische Aufforderung, doch hervorzukommen, rührt sich der Einbre cher nicht. Da greifen zwei besonders beherzte Männer rasch zu und versuchen, den unheimlichen Gast hervorzu- ziehen. Ein Ruck — noch einer — beide purzeln nach rück wärts, und jeder hält einen leeren Stiefel tn der Hand. Ein weiterer Griff bringt noch «ine alle, mit Heu und Stroh ausgestopfte Hose zum Vorschein. Und nun weiß di« Krä merin, daß sie einem Spahvogel aufgesessen ist. Geld alleln macht nicht glücklich. Geld allein macht nicht glücklich, aber es beruhigt. Du trägst sehr leicht, wenn du nichts hast. Aber Reichtum ist eine leichtere Last. Zudem macht das Geld niemand recht fröhlich, sondern macht einen viel mebr betrübt und voller Sorgen. Luther. * Und all das Geld und all das Gut Gewährt zwar viele Sachen; Gesundheit, Schlaf und guten Mut Kann's aber doch nicht machen. M. Claudius. W Enthaltsamkeit ist das Vergnügen An Sachen, welche wir nicht kriegen. Drum lebe mäßig, lebe klug. Wer nichts gebraucht, der hat genug! W. Busch. Wer durch kein ander Ursach m« Denn durch Geld» willen greift zur Eh', Der hat viel Zanks, Leid, Hader, Weh. Seb. Brant. Die Frau im Haus, so selber wacht, Aus einem Pfen-ig zehne macht. Alter Spruch.