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Danzig wählt deutsch! Zu den Danziger Wahlen, Über deren Ergebnis — ein überwältigender Sieg der NSDAP. — wir gestern berichte ten, ist vor allem zu bemerken, daß in Danzig das Parteien system noch in Reinkultur herrscht. Um so bemerkenswerter ist da» Ergebnis, das ein überwältigendes Bekenntnis zum Nationalsozialismus darstellt. Einmal muß die hohe Wahl beteiligung vermerkt werden. Mit 93,2 v. H. ist in den ländlichen Bezirken trotz Sturm und Regen ein« selten hohe Beteiligung erzielt worden. Dann ist aber auch an das Anwachsen des Nationalsozialismus zu erinnern. Von den abgegebenen Stimmen hat er 79,4 v. H. gegen 62 v. H. bei den Volkstagswahlen im Mai des Vorjahres errungen. Er bat also die absolute Mehrheit. Da die Christlich-Nationa len und die Deutschnationalen, aber ebenfalls zu den Trup pen gehören, die das Deutschtum hochhalten, steht einer Front von 17 Abgeordneten im Kreistag das winzig« Häuf lein von 3 Marxisten und Kommunisten gegenüber. In Danzig-Werder entfielen 78 v. H. der Stimmen gegen 60,8 v. H. bei der Volkstagswahl auf die Nationalsozialisten, bei den Gemeindewahlen im Kreise Danzig-Werder erhielten sie sogar 86 v. H. Das ist «in Sieg, wie er von den Gegnern für unmöglich gehalten wurde. Die Sozialdemokraten und Kommunisten, die einst sehr stark waren, sind trotz eifrigster Propaganda auf «in Nichts zusammengeschrumpft. Die Polen haben in Danzig-Werder ganze 25S Stimmen erhal ten. Damit hat das Danziger Land gezeigt, daß es deutsch ist und deutsch fühlt, und daß die durch den Nationalsozia lismus im Reiche bewirkte Einheit und seine Tatkraft im Kämpfe gegen die Arbeitslosigkeit und gegen die zersetzen den Elemente jene Anziehungskraft besitzt, die, wie der stär kere Magnet, alle Teile in seinen Stromkreis bannt. Natio nalsozialisten und Christlich-Nationale haben in Danzig, einem vielumkämpften Posten, der Welt bewiesen, daß all:s was deutsch denkt, sich hinter den Nationalsozialismus stellt. Er ist nicht nur die deutsche, sondern die gesamtdeutsche Be wegung schlechthin. Daß die Sozialdemokraten und Kom munisten eine schwere Niederlage erlitten haben, beweist, daß alle Spekulationen der Emigranten und Gegner Deutschlands auf einen Sieg dieser Elemente fehlschlugen. Um so mehr ist das Ergebnis zu begrüßen, als im letz ten Jahr auch in Danzig der Kampf um die Richtung und die Aussöhnung mit Polen im Vordergrund aller Erörte rung stand. Das Volk hat in diesem von Deutschland ab getrennten Teil sehr wohl begriffen, daß eine kühle Real politik bei aller leidenschaftlichen Betonung des deutschen Charakters die einzig richtige Form der Betätigung des Deutschtums ist. In Danzig hat sich das Bekenntnis zum Deutschtum ebenso ausgesprochen, wie es sich am 13. Januar an der Saar aussprechen wird. Auch dort geht es in erster Linke um die Behauptung des Deutschtums. Gegen Sepa ratisten und Emigranten, gegen eine deutsch-feindliche Re gierung ist dort in der Deutschen Front alles zusammenge- schweißt, was für die Betonung des Deutschtums über alle Parteischranken hinweg sich einsetzt. Der Sieg des deut schen Gedankens in Danzig, und zwar ein größerer Sieg, als selbst die Nationalsozialisten erhofft hatten, ist ein Bei spiel für die Saar. Heber alle Parteien hinweg marschiert in geschlossener Front der Deutsche, wenn es gilt, sich zu entscheiden, ob er sich dem großen Stromkreis der deutschen Nation anschließen will. Noch eine Wahlniederlage der Marxisten. In Genf hatte man die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich im Rahmen einer Volksabstimmung über die Finanz- und Steuervorlage der Regierung ^-s Kantons unter der Führung des Marxisten Nicole zu entscheiden. Leon Nicole ist längst kein Unbekannter mehr, wenn er auch nichts weiter als die Präsidentschaft des Genfer Kantons inne hat. Aber in dieser Eigenschaft wußte er die internationale Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Am 9. November 1932 war es, als in den Straßen Genfs ein blu tiger Bürgerkrieg tobte, für den Nicole, mehr Kommunist als Sozialdemokrat, verantwortlich zeichnete. Man zeigte Als das Wild bei uns noch Landplage war. Von DoraZantner-Bufch. In früheren Jahrhunderten wuchs sich besonders in Harfen Wintern mit reichen Schneefällen die Gefährdung unserer Heimatgaue durch reißende Tiere und allerhand jagdbares Wild jedesmal zu einer wahren Landplage aus. Aber nicht nur zur Winterszeit. Jagd- und Forstwesen waren noch ziemlich ungepflegt und der Willkür einzelner preisgegeben. Das Wild, besonders aber das Raubzeug, konnte sich ungestört vermehren und nahm allerorts über hand. So erschienen in den Sommermonaten des Jahres 1516 an der Donau, im Jura und dessen Tälern Wölf« in gro ßen Scharen, überfielen Kinder, die ohne schützende Beglei tung im Walde Holz oder Beeren sammelten und fraßen sie auf. Auch Fuhrwerke wurden auf einsamer Landstraße sehr ost angesallen. Im Dreißigjährigen Krieg, infolge der Entvölkerung und Verwüstung weiter Gebiete und des vollkommenen Darniederliegens der planmäßigen Jagd, erreichte die Wild gefahr einen Höhepunkt, der dringende Abhilfe von feiten der Landesherren heischte. So schrieb in den fünfziger Jah ren dieses unglücklichen Jahrhunderts der Eichstätter Bischof Marquard wiederholt große öffentliche Jagden aus, wobei die pflichtigen Untertanen, aber nur „starke, mannpare leith", zu Scharwerkdiensten aufgefordert wurden. „Dem nach wir erhaischender nothdurfft nach, unfern Jägermay- ster uffgetragen, daß er uf vorstehende Winterszeyth zur Ausreuthung des überhandt genummenen schedlichen un- zifers, der Wölff ayn allg«main Wolffsjagden in unserm Lent durchgehends übermalen anstellen und vürnemen sol." Auch im Pfalz-Neuburgischen Herzogtum wurden ener gische Vorkehrungen getroffen. „Demnach bey disen be- trübethen Zeythen das schedlich Tier der Wolff also iber- handt genohmen, daz weder Mensch noch vieh vor dem sel ben noch sicher seyn", so ließ der Herzog Wolfgang Wilhelm, wie sein Schreiben an das Reichsstift Kaisheim vüm 9-ten Oktobris 1643 besagt, „mit einem des werkhs wolerfahrenen Mann, namens Hanns Maynsohn a-handeln, daß er in drm „Petit Doirrrml" über die Stellrnrg des Vatikans Mr Saaradstimmnng. Paris, 20. November. (Eia. Funkmelda.) Der Bericht erstatter des „Petit Journal" in Rom Meldet zu den Ver handlungen, die Außenminister Laval vor seiner Abreise aus Paris mit dem Apostolischen Nuntius in Varis, Magione, und dem französischen Botschafter beim Vatikan, Roux, hat te, der Vatikan habe nach reichlicher Ueberleguna der fran zösischen Regierung den Standpunkt zur Kenntnis gebracht, den er hinsichtlich der Saarabstimmung für den dortigen Klerus einzunehmen sich entschloßen habe. Di« Saarbeoöl- kerung würde von ihren Priestern, wenn auch nicht förm liche Ratschläge, so doch den Hinweis erhalten, daß di« Stimmabgabe für die Rückkehr nach Deutschland als „Aus druck ihrer vollkommen wahlberechtigten (legitimen)Änsicht" angesehen werden würde. Enttäuschung in England über Japans Antwort in der Flottenfrage. Die amerikanische Abordnung für Abbruch der Besprechungen? DNB. London, 20. November. (Eig. Funkmeld.) Die Londoner Morgenblatter geben ihrer Enttäuschung über di« japanische Antwort auf die britischen Aiottenvorschläge Ausdruck. Sie suchen sich aber mehr oder weniger mit der Erwartung zu trösten, daß die Besprechungen weitergehen würden, und daß infolgedessen die Hoffnung auf das Zu standekommen einer Vereinbarung nicht aufgegeben zu wer den brauche. In der „Times" heißt es, es scheine zweifelhaft, daß Japan die Kündigung des Washingtoner Vertrages end gültig beschlossen habe, falls nicht die britische oder ameri kanische Regierung die japanischen Vorschläge vor Ende dieses Jahres — dem Kündigungszeitpunkt — als Erörte- rungsgrundlage annehme. Zweifellos müsse der Washing toner Vertrag auf die eine oder andere Weise verschwinden. Ein neuer Vertrag dürste kaum den Wert des alten haben. Aber er brauche auch nicht wertlos zu sein. „Daily Telegraph" hofft, daß besonders die javanische Finanzlage ein Gegengewicht gegen den javanischen natio nal«» Stotz bilden werde. Schließlich berichtet das Blatt, die amerikanische Abordnung sei für den Abbruch der Be sprechungen. Amerika scheine zu glauben, daß Japan eine „vernünftigere Haltung" zeigen würde, wenn es sähe, daß Großbritannien und Amerika ohne Japan Pläne ausar- beiteten. Macdonald und Simon aber schienen diese Mei nung nicht zu vertreten. Der Marinemitarbeiter der „Morning Post" weist auf einen Punkt hin, der bei den Erörterungen über die Lon doner Besprechungen meist unerwähnt bleibt, nämlich auf die Stellung Sowjetrußlands im Fernen Osten. Von unter richteter japanischer Seite verlaut«, daß Sowjetrußland in Wladiwostok 25 U-Boot« habe. Weitere 25 U-Boote seien fürstlichen Landgericht eyn auff ville Jar bestehendes Wolffswerth, deren er schon «tzliche nit ohn sonderpare Furcht uffgericht, darayn sich die Wölfs selbsten fangen, machen solle." Die hierzu nöngen Bretter, Balken und Palisaden — von diesen allein wurden 200 Stück gebraucht — mußten die eingesessenen Untertanen durch Scharwerk und Fron an Ort und Stelle schaffen. Noch im achtzehnten Jahrhundert litt die ganze Oberpfalz schwer unter der Wolfsplage. Das herzogliche Amt zu Sulzbach beauftragte anno 1745 den Weidener Forstmeister streng mit der Ausrottung dieser Raubtiere. Und mehr als hundert Jahre später mußte in der Oberpfalz noch Jagd auf einen Wolf gemacht werden, der innerhalb ganz weniger Jahre 82 Schafen und einem weidenden Stier den Garaus machte. Der letzte Wölf wurde dort erst 1882 erlegt. Noch unter einer anderen Landplage, die indessen einzig der ungehemmten Jagdlust und Jagdleidenschaft der hohen weltlichen und geistlichen Herren entsprang, litt das Volk ungeheuer: Vielerorts verwüstete das allzu zahlreiche Wild, das natürlich auf fürstlichen Wunsch noch besonders beschützt wurde, die Felder der Bauern. Eine Zeitlang waren srei- aufende Hunde, die Haus und Hof, Gärten und Felder von >em lästigen Wild frei halten sollten, von „Hoffs wegen" treng verboten. Den treuen Hütern mußten sogar „zu ge- ehrlichen Zeythen" Prügel angehängt werden, und zwar vier Spannen lang und „eynen rechenstiel aros und dick . Laute und unaufhörliche Klagen der so Übel geplagten Untertanen zwangen dann doch die mächtigen Jagdherren endlich zu durchgreifenden Maßnahmen: große Treibjagden wurden unter ungeheurem Perfonenaufwand veranstaltet und zeitigten riesige Ergebnisse. So wurden einmal vom pfalzgräflich Neuburgischen Jagdschloß Trünäu an der Do- nau aus an einem Tage sechzig bis siebzig starke Hirsche ge hetzt, die flüchtend den Strom durchschwammen und am an- dem Ufer dann leicht erlegt wurden. Außerhalb der Umzäu nung der Höfe und Sitze dursten aber Hunde doch noch lange Zeit nicht freilaufen. Nur die kleinen, nicht gefährlichen Hunde konnten „zu holltz" (in den Wald) geführt werden. Allmählich trat auch hier wieder Ordnung «in; geregelte Jagd- und Forstverhältnisse taten das ihre. Vielleicht half der oder jener Bauer auch selbst einmal nach .,, wohl seitdem mit Fing«m auf ihn, trotzdem wußte er bei der nächsten Wahl einen Sieg davonzutragen, den er nun sofort benutzte, um in Genf «ine Diktatur aufzurichten, die mit politischen Anschauungen und Lehren kaum noch etwas zu tun hatte, wenn ihm auch die Marxisten nach wie vor die Steigbügel hielten. Was Nicole zuvor verdammt und verurteilt hatte, das betete er plötzlich an, mit dem Ergeb» nis, daß man in Genf ebenso wie in der übrigen Schweiz voller Schrecken dem Treiben dieses Manne» -usah. Mit den Bundesbehörden lag Nicole dauernd im Streit. Eben erst mußte er sich ein paar deutliche Worte von Bern au» sagen lassen, weil er den Saarseparatisten Braun begünstigt hatte. Sein Hauptschlag sollte jedoch die neue Steuergesetz gebung werden, die er sich so dachte, daß künftig nur noch ein paar wohlhabende Bürger für alles aufzukommen ha ben, was er mit seinen Getreuen^ an Ausgaben beschließt. In der Schweiz legt man aber derartig« Gesetz« sehr ost dem Volke zur Entscheidung vor. Das tat auch Nicole, nur wurde die Abstimmung für ihn zu einer furchtbaren Ohr feige: man lehnte die bolschewistischen Steuern ab. Genf hat genug von den Segnungen der roten Herrschaft Leon Nicoles. zent de In der 1 lin mar Spitze t „-Zeugen ge eit einem 2ahr Sowjelrußland B« der Krei Preisorl Preis einer R< geführt, Dortmur Osnabrü die Preß kontrolle Dortznun die Wo stapelt trächtl Die volksschäi Adost S Schutzs niaungi Eckener Kch' NZ Lüftsch» Fortschi bunbes MitzlK wovden der Do gibt, da von de Sruppei Baden-! (S Proz klärt, d« Landest Werb un rischen städten i sei aber dm Lan Düng, Berlin der vom schlacht" i sorgung i 3ung. D setz zur l aung erst NR cher Weis Entsprech wirtschaft tute wird zu einer der Lage den bishe sten Ernt, Durä Erträgen erheblich i auch nach Rückzahlu besser da, zeitig brir ten (Hänt Lage, auci denen ihn nicht mD Das Ge gen aus t Dezember das Früch den war, düng „im ist nunmel vorgesehen die Descha nungsmäß Früchtepfa denen bish gedüngt ls getragen, ! Erzeugung Pfandrechte von dem nicht auf d jenigen Fri nächsten E Bauern un sich sind. Kredit ist d ditinstitut im Bau. Ebenso Unn« Japan die Tatsache nicht außer Acht lasten, daß die Sowsttstotte zum größten Teil au» Minenlegern besteh«. Infolgedessen hätten die Japaner Präsident Roosevelt» Annäherung an Sowjetrußland mit der größten Sorge beobachtet. KomfetruKtand* milttürifche Norbererttmgen in Asten. DNB. London. 20. November. (Eig. Funtmeld.) Ein Sonderberichterstatter der „Momiug-Post" meldet, er hab« ans eiwor BahAhrt zwischen Irkuffk und Chabarowsk bei Aer Statt« Slmzmgfchvppm »« vielen Flugzeug« ge- sehen. Vie Anzahl der Schuppen habe sich verdoppelt. Alles deute darauf Hin. daß auf einen Augriff an feiner asiattfchen Grenze durchaus vorbereitet stt Die Eifeubohminle vom Batkal-See nach dem Amur sei fehl zweigleisig, «m vor allem Kriegsmate rial uuualerbvocheu ohne Behinderung durch «lammkom- mende Züge befördern zu können. Der OberbqWshaber der Sowjetstreitkräste im Herum Osten, General Blücher, fei letzte Woche vou einer Besichtigungsfahrt aller dortigen Sowsttttreitkräste znrückgetehrt. Er sei mit der Verfassung der Soldalm sehr zufrieden. Eia« Exchange-Meldung ans Lharbia erwtchat die Be- fördern«- starker Lruvpenmastm und großer Mengen von Kriegsmaterial aus dem Inner« Sowjetrußland, nach dem Hem« Ost«. Arrtthakslnrrgische Kundgebungen in Budapest. Budapest, 20. Nov. Anläßlich des 22. Geburtstages des Erzherzogs Otto htzlt der legltimstische Verband „Hei lige Krone* am Montag sein alliäbrliches Otto-Mahl ab. Da die Jugendgruppe der „Antihabsburgliga" in Flugschrif ten zu Kundg«bung«n gegen die Rückkehr der Habsburger und gegen das Otto-Mahl ausgefordert hätte, umstellt« ein Polizeiaufgebot von Mehreren hundert . Mann die „Redoü- te" und ließ nut diejenigen ein, di« ein« Einladung hat ten. Trotzdem gelang es einer Gruppe von ISO jungen Leuten, «ne habsburKeiMiche Aundg«ung zu veranstal ten. Di« Demonstranten wurden von der Polizei rasch entfernt. Viel« junge Leute, die aus Latten ein« Galgen herstelltm und daran Strohpuppen aufknüpfen wollten, wurden sestgenommen. Das Abendessen verlies ohne wei tere Störung. Beginn der derttfch-frarrröstfchen KandelsvertmgsvEryandlrurgen. DNB. Paris, 20. Nov. Im französischen Handelsmini sterium haben am Montag die deuHch-französiscken Han- oelsvertragsvekhandlungen begann«. Den Vorsitz führte Handelsminister Marchandeau. Die deutsche Abordnung, die Montag vormittag in Paris «inaetroffen ist, wurde vor Beginn d«r Verhandlungen vom französischen Handels minister empfangen, der sich anschließend zum Quai d' Or say begab, wo er mit Außenminister Laval sine längere Unterredung hatte. Sr^Wner über dm Luftverkehr der Zukunft. Von Mitte Juki bl» Oktober ISIS Lnfiverkehrs-lenfi nach Nordamerika. — Hinfahrt SS Stunden, Herfahrt 4S Stunden. Arledrichskasen, 20. November. (Eig. Funkmeld.) Dr. Eckener, der sich einige Wochen in Nordamerika aufhielt und mit den interessierten Kreisen über die Schaffung eittes regelmäßigen Luftdienstes zwischen Europa und Nordame rika verhandelte, ist wieder in Friedrichshafen eingetryffen. Dem Vertreter des DNB. gewährte er heute eine längere Unterredung, in der über seine Verhandlungen mit den maßgebenden Kreisen der amerikanischen Luftfahrt und dem Generalpostmeister der Vereinigten Staaten berichtete. Dr. Eckener ist grundsätzlich mit. den Bereinigten Staaten über eingekommen, daß da» neu« Luftschiff ,L. Z. 129" nach In dienststellung von MUke 2uli 1SZS bis Oktober 1935 alle 10 bis 14 Tage den LufiverkehrMeust über de« Rordallaattk zwischen Deutschland und Lakehurfi oder Miami aus führt. Dies« Fahrten, die zunächst als Versuchsfahrten gelten, wer den bis «ir Fertigstellung der im Bau befindlichen Halle in Rio de Janeiro ausgeführt. Die Halle dürft« bis Oktober 1935 vollendet sein. Die interessierten amerikanischen Be hörden haben Dr. Eckener die volle Unterstützung für die Versuchsfahrten zugestchert. Sie haben in Lakehurst eine Halle, den Ankermast, di« Gasanlage sowie die übrigen notwendigen Einrichtungen gegen Erstellung der tatsächlich entstehenden Kosten für Landungen, Material, Gasfülumg usw. zur Verfügung gestellt. „L. 1.129" wird anher dm Fahrgästen noch 20 Ton- nen Fracht und Post befördern können. Vie Fahrldaner über d«n Nordatlantik von Küste zu Küste berechnet Dr. Eckener auf der Strecke von Amerika nach Europa mit 48 Stunden, in umgekehrter Richtung mit SS Stand«. Der Fahrpreis wird etwa SOS Dollars betragen. Preis entspricht der mlttteren Kabine eines Ueberseedamv- fers. Die Fahrzeiten werden, wie für die bisherigen Süd» amerlkafahrten, genau festgesetzt werden. Der nächstjährige Südatnerikadienst wird bis zur Fertigstellung in Rio de Ja neiro weiter mit dem Luftschiff „Graf Zeppelin" ausgeführt werden. . . Anschließend kain der Vertreter de» DNB. auf verschie dene Pressenachrichten der letzten Tag« zu sprechen. Zu einer Meldung der Presse vom 12.11. sagte Dr. Eckener, daß der Plan für eine Luftschiffoerbindung zwischen Europa und Holländlsch-Indien nicht welter gekommen sei. E» habe sich weder eine holländische Sachverständigenkommission an den Luftschiffbau gewendet, noch sich bei ihm, Eckener, an gemeldet. Don einer Teilnahme der Engländer am Welt lustschiffverkehr ist Dr. Eckener ebenfalls nicht, bekannt. Die Angaben über Beförderung von Heliumaas von Amerika nach Friedrichshafen entsprechen nicht den Tatsachen. ,K Z. 129" wird für den Luftpostdienst nach den Vereinigten Staa ten nur Wasserstoffgas verwenden. Erst nach der endgülti gen Indienststellung wird das Luftschiff mit Helium ge füllt werden. Bon dem Bau einer nmen Lager- und Rei-