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>r, in Tumen, Spiel und Spori Sportverein 08 e. B. Bischofswerda. os I schlägt 1S9Z Dresden I 4 : 1 (2 :1). atzenllch^ Aler Felder dürfen , bl- der «Ke die Natur chr Nun weiß ich, warum ich lunger Mensch verbräm nutzt und alt — und meine alte Mutter, die ni alter aussieht, als ihre Jahre sind, die verarveittte, te Bauersfrau, wie ist sie so frisch noch an der Seele, Weil sie hier schlafen dürfen bei Nacht. Leib und Seek ühen in der treuen Mutter Erde Hut. Tief, tief aus« der schlimmsten Proletarierwohnungen abzureißen und da- für rimd 80000 gesunde Neubauwohnungen zu errichten. Zugleich wird in Zukunft eine Kontrolle darüber durch«- führt »erden, daß in jeder Wohnung nur «ine bestimmt« An zahl von Personen wohnen darf, um do- Entstehen neuer Massenquattiere -u vermeiden. Es ist anzunehmen, daß das Brisplel der englischen Hauptstadt vorbildlich auch auf ande re englische Städte wirken wird. Insbesondere ln den gro ßen englischen Industriestädten finden sich heute die gleichen trostlosen Wohnverhältnisse. bekeuchtung. Im dritten Stock sieht man matt den weißen Briefkasten schimmern, wenn man so hoch ist, dann kommt nur noch der letzte Anstieg. Er muß im Flur leise gehen, sonst stört er die Wirts- leuke. In seiner Stube hat er elektrisches Licht. Nun ist er mal wieder oben. Als er anknipst, denkt er: „Ob Antwort da ist?" — Da sieht er ihn schon liegen, den Brief, den — Doppelbrief. Es schlägt ihm in die Knie. Er läßt den Geigenkasten, zu Boden fallen, weil er den Stuhl verfehlt. Gepolter, er merkt es kaum. Er hält den Brief in der Hand. Will ihn auf reißen, läßt es, sucht sein Taschenmesser, schneidet sorgsam auf. Da hat er die Bogen. Er liest das erste stehend, dann sitzt er. Es geht wie Wellen, wi« Wellen über ihn. .Lieber Ienne! Das ist man schön, daß Du wieder schreibst." — Cs ist sehr, sehr unorthographisch aber seine Augen lesen es richtig, da kann es auch hier so stehen. „Ich will Dir mitteilen, wie alles hier ist. Das Bieh ist gesund, ich habe es vermehrt. Ich hab; von Herrn Pastohrs Wiese «in Stück dazu gekauft, am Bol lerbüsch, da wo Ihr Iüngs manchmal gebadet habt. Wir haben gute Milch, Herr Pastohr läßt immer bei mir holen. Wir habeü rin geflecktes Füllen von der Rosa und ein neues schwarzes Pferd. Das hat keinen Namen, schreib' mir, wie es heißen soll. Es ist arH und hat einen kleinen Kopf. Dünn ist der Stall seit letzten Martini unter Dach. Da muß ich Dir davon Rechenschaft geben, denn das war das Größte. Da» mußte sein, weil der alte Stall von der Feuer versicherung gestrichen ist und man kein lebendiges Vieh (es war geschrieben: Bi) darin haben soll. Also da aeht das -Bauen-los. Im Jahre vorher hatte ich schon das Holz aus der Güstorfer Heid« gekauft, kostet 375 Mark. Das haben Mir di«. Nachbarn geholfen, ran fahren, bloß Aut« Appel hat zehn Mark dafür genommen, di« andern nix. Das war gut, aber nun habe ich Steine gebraucht für den Grund. Da sind die Sorgen angegangen. Denn wo sollte ich die Steine nehmen. Da bin ich zum Inspektor aufs Gut gewesen, der hat gesagt: Von mir könnt ihr die haben. Da bin ich zum Buddeln «wesen, vier Tage lang, und hab den kleinen Böhm und seinen Großvater mitgehabt. Dann hab Ich die ranfahren müssen. Sowas ist allemal für eine Witwe ohne Kinder schwer, da» ist nicht anders . E» haben mir aber ein paar von den Dauern abends noch ein Fuder mitaebracht. Wir haben aber noch nicht den Roggen alle gesiiet und mußte Dung gefahren werden, dann auggeharkt, bann ein gesät. Ich hab nacht« gedacht, es ist wohl «in büschen viel, und ob ich da» wohl überseh? Aber wie ich so am meisten ganz verzagt bin, hat ein Unsichtbarer bei mir gestanden» da ist glles gegangen. Ja, mein Jung, es ist sa nun alles fertig geworden, und ich muß mich für meinen Kleinmut, wo mich öfter überkommen hat, gar zu doll schämen. gen sich die Berliner, die Bayern unö die Schwaben, La redet «ine schlanke Amerikanerin lebhaft auf ihr«n Bereiter ein. Feuerrot«, geschminkte Lippen und «in« PuderstPcht „schmücken", so dick aufaetragen, ihr Gesicht, daß man Mer- legt, ob es für sie nicht wirtschaftlicher sei, Pud« und Schmink« pfundweise einzukaufen. Der schm bemüht« Mann an ihrer Seite zermalmt gleichgültig sein Kaugummi und sagt nur immer zustimmend: „Ye-, my doar." Ein gutmütiger breiter Mann winkt dem Steuermann mit dem Koffer, er solle noch warten, und schreit ihm dabei aus heck ländisch immer denselben Satz zu, den kein Mensch auf dem Schiff versteht. Mit dem nächsten Dampfer fahre ich. Klarblau ist die Flut, am Bug färbt sie sich grün und läßt immer neue For men weißer Gischtpritzer über sich btnwegträuseln. Nach kurzer Fahrt ragen auf weißem Küstensand die ebenfalls weißen Häuser auf der polnischen Landzunge Hela empor. Wie flüssiges Blei erscheint jetzt das Meer, auf dem die Helle Mittagssonne glitzert. Die Schwingen einer immer größer werdenden lautlosen Schar Möwen begleiten uns. Ein selt sam schönes Bild, diese weiß-silbrige Uebereinstimmung von Licht, Wasser, Erde, Tieren und Häusern. Dicht an der Ostseerüste entlang geht es weiter bis zum Abend. Dünensand wechselt mit dunklen Kiefernwäldern, kaum ein Haus oder lebendes Wesen taucht auf. Die Sonne sinkt bluttot am Horizont, dann wird da« Meer schwarz, nur die weißen Spitzen am Bug formen sich rauschend im mer neu. Klar steht der Mond am nachtblauen Himmel, feiner Regen rinnt. Eine heisere Stimme krächzt durch den Lautsprecher: „Wir kommen jetzt nach Deutschland. Es ist verboten, sozialdemokratische oder antideutsche Zeitungen mitzunehmen. Strafen von . . ." Mehr höre ich nicht, denn da steigt es heiß in mir auf. Was hatte der Mann gesagt? Wir kommen nach Deutschland? Waren wir denn im Aus land? Ich habe nur eine uralt« deutsche Stadt kennengelernt, in der ein neues deutsches Denken Sieger geworden ist. Fünf Tore verschaffen Sieg und Punkte. Unter der einwandfreien Leitung des Schiedsrichters Leusch- ner (Südwest-Dresden) entspann sich «in interessant« Kampf. Die 08er mußten unbedingt das Spiel für sich entscheiden, nachdem die beiden letzten Spiele so leicht vergeben worden waren. Es gelang ihnen auch, dem Spielverlauf nach als verdienter Sieger den Platz zu verlassen. Beide Mannschaften versuchten sofort nach Anstoß, das Spiel in ihre Hand zu bekommen. Die 93«, die den Anstoß ausführten, verstanden es, sich sogleich in dem Strafraum des Gastgebers festzulegen, mußten aber die Feststellung mache», daß dessen Hintermannschaft in fabelhaftem Schwung war. Beide Verteidiger, Gerhardt und Wosnitza II, u. schließlich auch der vor zügliche Torwart Krüger bildeten ein unüberwindliches Bollwerk. Die Läuferreihe störte in gewohnter Weise, ohne dabei das Ausbau spiel zu vergessen, Die Stürmer schossen aus allen Lagen. Ja, so möchte man die Mannschaft immer sehen, das macht Freude. Die Ncuaufstellung hat sich glänzend bewährt: es gab keinen Ausfall, jeder kämpfte und gab sein Bestes. Hoffentlich behält die Mann schaft diesen Stil auch in den kommenden Spielen bei, dann sollten die Punkte nicht so leicht vergeben werden. Auch die 93« kämpf ten bis zum Schlußpfiff, hatten auch mitunter einige Großchancen, kamen aber nicht an der Verteidigung vorbei. Ium Spielverlauf: Sofort nach Anstoß entwickelte sich ein lebhafter Kamps. Bereits in der 8. Minute feuerte Wosnitza einen Ball knapp über die Latte, um wenige Sekunden darauf einen an die Latte zu plauzen. In der 16. MI- nute brachte er aber einen wunderbaren Ball unhaltbar in den Maschen unter. Die Ueberlegenheit arbeitet« sich immer mehr alte Stall ganz heruntergenommen. Das Vieh zieht «in. Der kleine Böhme kann nun auch sein Nachtlager dort beziehen. Zuletzt kommt der letzte kleine Bogen. „Wien Jung, da ist nu alles, und manchmal hab ich jawoll gedacht: warum, warum? Und die Leute sagten dann auch: „Weesche, büst jawoll dumm. Wat plogst di dormit? De Jung is weg und kömmt nich wedder, und wenn du dot büst, ist allen- ut.' Aber Jung, ich denk ja: Lana vorm groten Krieg dor sünv all Stuhrs hier west, und dörch den groten Krieg, wo sie afbrannt sünd und wedder upbugt. Und da denk ich: der Unsichtbare hat mir geholfen, und solang ein Stuhr lewt, solang hüt Ick em ook noch den Hoff. Und nun jchloov man, mien Jung, und en poor Wärst will ick di jo giem schicken. Damit verbleibe ich bis in den Tod deine getreue Mutter. — Cs ist wieder ein Tag gewesen, der geht zu Ende. War er lang, war er kurz? Wer weiß es. „Jung, wi willn man Io Bed gähn. Ick tünn mien Oogen kum miehr uphollrn. Wat so'n Dag einen angriepen künn, dat harr'k nie nicht gedakt." „Ich geh nochmal nach draußen", sagte Ienne Stuhr zu seiner Mutter. „Jung, in de Nacht. Du kahnst jo ball nix mi«hr seihn- Goh man baben in dien lütt Stuw, ick beff dien Deo nie' upschiitt. De Dag is nu to Enn, wien Söhn." Er geht im fallenden Dämmer den Weg entlang am Roggenfeld, links der dunkle, schweigende Wald. Hoch spannt der Himmel sein sternflimmerndes Gezelt. Die stille dunkle Neumondnacht rückt herauf. Hier brennt kein taghelles elektrisches StrcMenllcht. Hier schnurren keine Bahnen. Diese Bäume, diese Felder dürfen schlafen. Tief versinken in der dunklen Stille, bi- der kühle Morgen über ihnen wieder aufgeht. Bis die Natur ihr „Wachtaufi" ihnen zuruft. s- - - - --- — abgenutzt und" alt Jahre, . , zersorgte Bauersfrau, wie ist sie so frij so unverstört in ihrem Lebensglauben. ausruhen in .... ruhen in dunkler Stille, bis der junge Morgen sie all« zu neuer Arbeit ruft. Ich werd'» auch wieder können. Und' dann — soll Ser Morgen auch mich rufen. Denn es ist noch viel zu tun, für Mutter und' für mich Nach dem Stall kommt das Haus dran, da- wirklich HM zerfällt. Erst Land und Vieh und dann der Mensch Tag arbeiten und nachts schlafen, das ist die Reihenfolge bei uns auf dem Dorf. vorzuspringen. Nur di« Beischläge, die wie anmutig vorge setzte Füße wirken, erlauben sich vi« vorgeschrlebene streng« Form zu brechen. Durch das hölzerne Krantor, besten Rad zum Hinauf winden der Handelswaren früher von Gefangenen getreten wurde, komm« ich zur Speicherinstl. In Reih und Glied scheinen die großen, düsteren Speicherhäuler de» Mittel alter- an der toten MottlaU entlang in da- Wasser hineinge baut zu sein. Kräne ragen aus den obersten Fenstern her aus. Lange st«h« ich vor dem Neptunbrunnen auf dem Langen Markt. Innerhalb eines handgeschmiedeten Renais- sanceaitters erhebt sich di« Figur des Meeraottes Neptun, umgeben von Seetieren und anmutigen Sphinxgestalten. Rathaus mW Artushof, reich geschmückte, alte Häuser bilden einen wirkung-vollen Hintergrund. Auf tinmat empfindet man das Klingeln der Straßen bahnen, das Surren der Kraftwagen, die modisch gekleideten Menschen beinahe als störend. Ratsherren in der spanischen Amtstracht mit langen schwanen Gewändern und gesteiften Spitzenkragen müßten jetzt «mestenen Schritte» Vorbeigehen und hinter dem prächtigen Portal des Rathauses verschwin den. Dort würden sie gewichtig über .ihren Akten sitzen, während durch die tiefen Fensternischen gedämpftes Licht auf die Gemälde an den Wänden, das Gold des Schnitzwer ke» und den purpurnen Samtbehang der Bänke fällt. Die Zägerhütte. Im ^Gasthaus zur Jägerhütte trinken die Männer einen Machandl nach dem andern, di« Frauen nippen an Danziger Goldwaster, und alle wundern sich über ihre seltsame Um- gebung. Da hangen an den Wänden Schlangenhäute, Geweihe von verschiedenartigsten Antilopen, Büfselköpfe. Ein indi scher Buddha stiert geheimnisvoll lächelnd ins Leere, die Fußsohle eines Elefanten schlappt irgendwo vom Wand brett. Meine Neugier wird wach „Herr Wirt, sind wir hier eigentlich in einem Gasthaus oder in einem Museum?" Da lacht der weißhaarige Mann hinter dem Schanktisch und sieht mich mit listig zwinkernden Augen an: „Das ist kein MuseUM, min Deern, das sind meine Iugenderinnerun- gen." Und dann erzählt er, daß er jahrhundertelang Taucher gewesen sei, an den Küsten von China, Japan, Afrika. Er zeigt noch ander« Kostbarkeiten: ein Tintenfaß, das Gustav Nachtigal benutzt haben soll, als er seinen letzten Kolonial- vertraa unterschrieb. Opiumpfeifen, bemalte Straußeneier bewundere ich und will wieder zu den andern gehen. Sie find fort. So wandere ich allein in die dunkle Nacht hinein. Nach einer viertel Stunde merke ich, daß ich mich völlig verlaufen habe. Ich frage zwei Frauen, wie ich nach Langfuhr komm«. Sie sehen mich aufmerksam an. „Sind Sie Reichsdeutsche?" Und als ich bejahe, schlagen sie vor, mich zu meinem Gast haus zu bringen; ich solle ihnen dafür von meiner Heimat erzählen. So schmerzlich wehmütig sagen sie dieses Wort „HeiMat". Ich berichte dann von meiner Stadt, wie wir alle voll Hoffnung und Begeisterung sind. Als ich mich darüber wundere,. daß es hier kaum ein erleuchtetes Vergnügungs lokal gibt, meint die Jüngere: „Wir haben ja auch keine Männer mehr." Sie erklären, daß von den jungen Danzi gern in der wirtschaftlich schweren Zeit viele ausgewandert sind, zum Teil ins reichÄeutsche Gebiet, wenn es möglich war» zum Teil aber auch ins Ausland. „Vielleicht kommen jetzt einige wieder zurück, es ist ja nun auch bester gewor den." Zoppok und dle Ostsee. Am Zoppoter Landungssteg ist dichtes Gedränge. Lang gezogen heult ein zur Abfahrt bereiter Dampfer. Da drän- Mit dem Zimmermann Brant hab ich noch Streit ge habt, wo er hat alles liegen lasten und hat seine Landarbeit getan. Das war, weil das Holz schlecht werden konnte zum Bauen . Da ist er dann auch so gut gewesen und ist bei gegangen, mit seine Jungs, da sind Ne auf einmal fertig ge wesen mits Behauen und er hat über mir gelacht. Das ist alles rangefahren bis auf ein paar Stück, die sollen in der Mitte ausgeschnitten werden, das wird auf Herrn Pastohrs Hoff gemacht. Dann habe ich mit Witte Kohrt zugesät und Erde weg gefahren, wo der Stall stehen soll. Aber was geschah da! Da koMmt der Ländreiter vom Gericht und schreibt alle Steine auf, wo ich doch vom Inspektor frei hatte zum Suchen. Da sagt der Inspektor, ja, das Land ist seit Montag an die Forst übergegangen, und' er hat vergessen, es mir sagen zu lassen. Da muß ich die Steine, wo ich mit dem kleinen Böhm und seinen Großvater gebuddelt hatte, ans Amt bezahlen. Da hab ich gedacht, der Herrgott will mir nicht bauen lassen, er giebt seinen Segen nicht. Da hab ich gedacht, wa rum bin ich nicht lieber tot wie die Anderen aus meiner Fa milie. Aus dem Rückweg übers Moor ist wieder ein Unsicht barer bei mir gegangen und hat gesagt: Fürchte dicht nicht, Weesche Stuhr, bau du man Welter. Das Geld mußt du dem Amt tun, aber ich vergesse und verkäste dich nicht. Da habe ich weiter gemacht. Da hab ich unsre beste Kuh verkauft, lieber Ienne. Damit habe ich dann die Steine bezahlt, und es ist noch was übrig geblieben. Sieh mal, darum, daß die Feldsteine geschaffen werden mußten, und für das Abräumen 1 Tag. Und dann an Mauersteinen aus Sewekow zweihundert Taler. Und nun will ich Dir die ganze Aufstellung machen, daß Du sehn sollst, wo all das viele Geld geblieben ist, und ich nicht zuviel an Arbeitslohn gegeben, was ich doch sonst selber tun konnte.." Nun folgten vier Seiten lang genaue Rechnungen über die Kosten. Die Endsumme betrug einiges über 800 Taler, denn sie setzte sich noch alles in Taler um. Dazwischen tage- buchartiae Aufzeichnungen, die zeigten, wie sie laufend Buch geführt hatte... Der Dau steigt. Die Frau muß mit Bökms Großvater den Maurern sand zufahren und Steine schlözen. „1. Juli haben sie gerichtet. Dazu haben wir S Liter Branntwein, 27 Pfund Fische und 2 Kisten Bier gebraucht. Ging aber alles ganz nett zu." Dann kamen die Pfeiler, die Sparren, die Trennung», wände im Stall. Die Latten machten wieder Schwierigkeiten. Das Verstreichen, das Dach. Schornstein gemauert. Di« Fenster. Der Klempner bekam 33 Taler. Am S. August ist Schwein- und Pferdestall fertig, nebst ausgemauertem Iaucheloch Erst am 21. November wird der stützen ^>t Zeugnis ablegt. Zwischen diesen größtenteils gotischen Backswinbauten beherrschen reich verziert« Patti- zierhäuser im Stile niederländischer Renaissance das Stadt- bild. Gerade Lasten bahnen ihre Wege zwischen den in gleichmäßigen Fronten stehenden Häusern hindurch und lau fen fast rechtwinklig aufeinander zu. In der Fern« glitzert das Meer, ich Nebel verschwinden undeutliche Hauserum-, riffe: d»r polnische Hafen Gdingen. Ganz erftillt von dem eben Geschauten schlüpfen wir beim Abstieg zwischen die Meterbreiten Mauern einer. Fen steröffnung uNd rufen „H e i l Danzig!" auf die Straße hinunter. Da heben die Menschen unten den rechten Arm. »Heil Deutschland l" erschallt der Gegenruf, und ein kleinem BSckerjunge auf dem Fahrrade,- in- der Linken den Brötchenkorh tragend, nimmt auch den rechten Arm von der Lenkstange, reckt ihn schräg hoch empor, schreit dreimal be- Mütert.,Heil Hitler!", pfeift «in.Sturmlied und biegt LMnd^vhmntt > »gch.Mit ausgestrecktem Arm, um die nächste Straßenecke. Ku Saug durch die Stadt. Ueber holpriges Kopfpflaster führt der Weg. Schmal sind' die Fronten ver Häuser, meistens zwei, hin und wieder ,auch, drei Fenster breit. ,Ls gibt keine vorgekragten Stock werke, wi« sonst häufig in alten Gaffen. Kein Haus wagt Mer aas dem deMen vanzig. Bon Hildegard Müller. Lu» West-, Mittel- und Güddeutschland waren wir ge- kommen, um unseren deutschen Brüdern im abgettenMen Danziger Gebiet zu zeigen, daß wir uns mit ihnen eng ver- bunlttn fühlen. denn «- ist ja Mutter Deutschland- Sorgen- lind, diese, Stadt im äußersten Osten. Und Sorgenkinder hat Man immer am liebsten. Wir stehen auf dem Turm der Marienkirche, eine kleine von der reich-deutschen Gästemeng« abaesonderte Schar, und sehen auf dle im Hellen Mtttagssonnenschein vor uns liegen- de schöne alte Stadt am M«er. Ganz still sind wir jetzt, wir, die Krad« vor einer Minute unter lautemScherzen an einem dick«» Seil, das als Treppenaeländer dient, die engen Stufen he«iukeklonM«n «raren. Di« Eigenart diese» altertüm- 1ich»traut«n Stadtbildes muß gefangen nehmen. Wir sehen m,M«n schmalen, jahrhundertealten Häusern und engen WseN monumentale Bauten austagen. Ueber die zierlich Netzförmigen Ecktürme der Marienkirche hinweg schauen wir apf den hohen, schlanken Rathausturm, der vielfach Mchbrochen und lichtdurchflutet wie eine Gestalt gewordene Himmelssebnsucht noch Wetter emvorzuwachsen scheint. Go tisch« Eckpfeiler, überdacht von einer kleinen Laterne, tra gen eine feingegliederte Galerie. Aus der Mitt« steigt ein Schaft auf, auf dem dcw Glockenhaus ruht. Wieder ein« Dmchbrechung, eine spitze Laterne, und darauf steht der ^güldene Kerl" als Wetterfahne, das Wahrzeichen Danzigs. Hinter dem Rathäus breitet sich seit Jahrhunderten -er Artushof aüs, steigen Kunstwerke mittelalterlichen jttr- chenbaues auf wie Sankt Nikolai, Johannis-, Trinitatis-, Katharinenkirche, der düstere Stockturm, die mächtige Front de» Zeughauses, dle von der einstigen Wehrhaftigkeit der stoben Stadt Zeugnis ablegt. Zwischen diesen größtenteils