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Der Sächsische Erzähl« «MsMssssMssss—ssssssssss^s bEfiMdEVA oD- HEU1M «LOS7xx»V L«xp^LVD? nach ;r In Bettzlatt z» Sl«»«er 71 Kat »ick millloneillaek derväkrt »ad sickert Urnen d»i jsuta Odlin^aa pr8«ktlL« Kucken, Mortem und Kleinxekaolr «Ilor ^rt. 8«»ckt«a Li« bitt« eien xroöeo Vorteil, ciaü Li« all« Lo tsten kalt verwenden und dvu kortix xerükrteo "kciz aokort backen Icöoaea. Lott gowattttott — 1,t <1sI«L 8000 Mk. Liäaaben. Au bemerken ist noch, daß die Ein» nahmen au, Steuern, Gebühren und Straßen mit 481000 Mark eingestellt sind. In der Aussprache wurden verschiedene Wünsche au» dem streik der Bezirksfürsorae vorgebracht. Dabei wurde u. a. beschlossen, den Betrag für die Schulzahnpflege von 8000 auf 50Ü0 Mk. zu erhöhen. Herr Rittergutsbesitzer v. Boxberg-Grvckwelka wies darauf hin, daß der Verwal tungsaufwand beim Fürsorge-, Wohlfahrts- und Jugend amt um etwa ein Viertel hoher eingesetzt sei als im alten Hauebaltplan. Herr Bürgermeister Dr. Kuh n-B ischofs- werda brat dafür ein, den Darenverkaüf, für welchen 20000 Mk. eingestellt sind» als selbständigen Betrieb des Kommunalverbandes aufzugeben, um schon die Berwal- tungskosten zu ersparen. Herr Kammerherr v. Nostiz- Wallwi tz war gleicher Ausfassung, ebenso Herr Gutsbes. Pietsch-Burk, der betonte, daß dieser, den Kleinhandel schädigende Warenverkauf aufgehoben werden möchte. Cs Oie Kre-iialttorr für -as Hau-wert. Zwischen dem Reich und den Ländern schw»en fetzt, wie eine Berliner Korrespondery meldet, BetchaNdlungen wegen der Beschaffung von lan Handwerk, da die bisher bewillig der allgemeinen Auffassung der . , Frage kommenden Spitzenverbände nicht bewährt haben. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß diese Sonderkredite verzettelt wurden und nur in geringer Anzahl die erforder liche Hilse bringen konnten. Rach eingehenden Besprechun gen im Reichswirtschaftsministerium und andtzren/Stellen ist man zu der Ueberzeugung gekommen, daß nur langfristige Krevlte eine wirkliche Hilfe bringen. Der Reichswirtschaftr- minister Dr. Curtius hat bereits im Plenum des Reichstages seiner Ansicht Ausdruck gegeben, daß die Sparkassen sich wie der mehr, als es bisher geschehen ist, dem Realkredit zuwen den sollen. Dieser Wunsch des Reichswirtschaftsministers soll nun bei der Kreditgewährung für das Handwerk in die Tat umgesetzt werden und die Länder sollen als di« in Frage kommenden Instanzen veranlaßt werden, die Sparkassen in den Dienst dieser neuen Kreditaktion zu stellen. Die erfor derlichen Vorbesprechungen zwischen Reich und Ländern sind bereits in die Wege geleitet worden. Aber auch mit den Vertretern des Handwerks hat man bereits insofern Fühlung genommen, als die Frag« der Kreditgewährung im Hand werkeausschuß erörtert und begrüßt worden ist, der dem Reichskommissar für das Handwerk al« Sachverstandigen- gremium beigeordnet ist. Auch in diesem Ausschuß war man der Meinung, daß eine Verwirklichung diese» Gedankens zur Bekämpfung der Kreditnot durchaus geeignet sei. irreuyen uno oen B«rag au» «uuery« « Lagerhalter Wehle äußerte, baß feine v gegen da» Kapitel „Verwaltung des Wohl men werden, da sie Mißtrauen heg Person des Wohlfahrtsamtes und geg Bezirkspflegerinnen. Herr Ritterguts! Großwelka bat, den Haushaltplan in dem Bezirkstag zur Entschließung vorzulegen, öle werde dort zu dem unverständlichen Einwurf do Wehle Stellung nehmen. Im Finanzausschuß war« gebracht gewesen, diese Bemängelungen anzudrinaen. ab nichts sei geschehen. Die Mehrheit schloß sich diesem Oh schlage an und verabschiedete damit den Haurhaltplak. Vie weiter« Tagesordnung brachte dann eine Vorlage über die Grundsteuer», G erwerdssteuer- und Zuwachssteuerordnung des BtM bandes, die nach einigen kleinen redaktionellen gen Annahme fand. Dem Gemeinderat zu Sohland (Spree) wurde» für Waldtheat« r 100 «K als Beitrag zu dem etwa Stztz betragenden Defizit aus den Jahren 1924 und 1928 ligt, zu dessen Abdeckung ander« interessiert« Gemeinden be^ reits 100 zugeschossen haben. Herr Bürgermeister Bal» del- Kirschau trat für den Beitrag ein, war aber -egt» eine Bindung für die Zukunst. Cs sei vielmehr Sache vtzr hei ligten Gemeinden, sich zusammenzuschließen, UM di« des Waldtheaters sicherzustellen. Auch Herr K Richter. Wilthen trat warm für die Erhaltung db theaters ein, während Herr Gutsbesitzer Pietsch darauf hinwies, daß die nördlich gelegenen Gemebdden tzstz Bezirks stets stiefmütterlich gegenüber den siidllch gesttzSEt Gemeinden behandelt würden, und daß es Sach« der iNts» ressierten Gemeinden sei, das Waldtheater zu trdalten. Im merhin sei er dafür, 80 -lt zu bewilligen. Scksiießlich wurdW die beantragten 1O0 -4l bewilligt. Das vorliegende Gesuch der Deutschen lurtrhikq schäft (Geschäftsstelle Berlin) um eine Beihilfe soll Pb» nächst dem Verband der Begkrksverbänd« zur Stellung nahme unterbreitet werden. Herr Kassierer Richter», Wilthen war der Ansicht, daß derartige Bestrebungen MM Reiche unterstützt werden müßten. Der Beitritt zur Sächsischen Vemeindelehranstakt wmtztz abgelehnt. Der Antrag der Gemeinde Dolbritz auf Ausbeztrkung der Ortsteile Döberkitz und Jannowitz und der Antrag der Gemeinde Döbschke auf Ausbezirkung au« dem Feuerlösch- verbande Göda und Einbezirkung nach Bolbritz, die wegen der Begründung eines eigenen Verbandes b«zw. w«g«n ver Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschaft Bautzen am rr. März, vormittag» 10 Uhr. Herr Amtshauptmann Dr. Jungmann eröffnete die von sämtlichen Mitgliedern besuchte Sitzung- mit begrüßenden - Worten und trat dann sofort in die Tagesordnung ein. Der Haushaltplan des Bezirksverbandes und Bezirkssürsorgeverbande» der Amtshauptmannschaft Bautzen 1928/27, der bereits in der letzten geheimen Sitzung vurchberaten worden ist, wurde nochmals eingehend besprochen. Der Haushaltplan schließt in Einnahmen mit 1584798,60 Mk., in Ausgaben mit 2 060 229 Mk. ab, so daß «in Fehlbetrag von 475 430,40 Mk. zu verzeichnen ist. Das Fürsorgeamt bringt 228 800 Mk. an Einnahmen und fordert an Ausgaben 643 230 Mk., beim Wohlfahrtsamt betragen die Einnahmen 148793,60 Mk., die Ausgaben 220 530 Mk., beim Jugendamt die Einnahmen 26170 Mk., die Ausgaben 75 670 Mk. Der Warenverkauf des Bezirkefürsorgeverbandes gibt als Einnahmen 463763,60 Mk., als Ausgaben 959 430 Mk. an. Das Pflegeheim Bautzen-Seidau hat 171290 Mk. Einnahmen und 170 900 Mk. Ausgaben, das Genesungsheim Schwepnitz 4000 Mk. Ausgaben, das Amtshauptmann Dr. v. Pflugk-Kinderheim -«uk der 3. UmLckI«x»eit« ries Ootk«r-llerepikuck«s,bx«kild«t. <-or»ck»kkt llu>«o de» w«itei-«v Vorteil, »ut *tk«aer 6ssfl»mmv k«i sparsLM»t«w V«rkr«uek vivl« Kucken bscksa ru können, venn lknen eio ösckokvn nickt rur Verküxunx stekt ods» wenn Li« »uk xroL« Lperssinkeit tVert lexsn. Oi«»er Apparat ist von mk sosprokiert und kür xut Ke künden. Oi« beliebten Oetker-KvreptkÜcker mit 87 eorxksltix »usprvbierten kerepten xeken Ibn«n vielseitixo ^nrezungen. Lis erbeten dien« knitenlo» in eilen einLeklüxixen Leecksktvn, «eon verxrikkeo, umsonst und portokrei von vr. Oetlcer. LLelekelck DerMWWderMMche. Roman von Anny von Panhuys (Barcelona). Copyrigt 1925 by Alfr. Bechthold, Braunschweig. - (8. Fochrtzung.) (Nachdruck verboten.) „Ja, ja, Frau Weidemann, sehr dankbar wäre ich Ihnen dafür." Sie sagte es ganz ernsthaft. „Die Erkundigung hängt nämlich mit meinen drei Gespenstern zusammen. Ich er zähle Ihnen später einmal davon, liebe Frau Weidemann." „Ich schreibe meiner Tochter sowieso heute, also sagen Sie mir, was sie in Madrid erfragen soll?" „Das ist sehr gut. Also, liebe Frau Weidemann, ich möchte gern wissen, in welchen Verhältnissen in Madrid der Juwelier Juan Fernandez lebt und ob er sich zur Zeit in Madrid befindet?" „Schön, Fräulein Dühren, die Fragen werde ich an meine Tochter weitsrgeben. Ich bin überzeugt, Sie bekom men ausführliche Antwort von ihr mitgebracht, da mein Schwiegersohn erster Angestellter in einer Madrider Aus kunftei ist." ' Abends machte sie sich an» Zeichnen; sie durfte über ihren eigenen Interessen nicht vergeßen, daß sie für den Mo desalon „La Espagnola" zu arbeiten hatte. Sie zeichnete fast die ganze Nacht hindurch, entwarf wunderschöne Toiletten für die Baronesas de la Torre. Donna Antonia war entzückt. „Sennorita, Sie sind ein Geniel" lobt« sie. „Ich möchte nicht, daß Sie sich fortan durch die Atelierarbeitsstunden be irren lassen. Kommen Sie nur vormittags, die andere Zeit will ich Sie nicht hier halten — «in Talent, wie das Ihre, muß frei schaffen können." Damit war Magda sofort durchaus einverstanden. Ihr war es, als könne sie gar nicht Borbereitungszeit genug für den morgigen Nachmittag haben. Da» eigenartige St«lldich- ein beängstigte und lockte sie. Und dann war es so weit Magda hatte sich so einfach wie möglich angezogen. Einen schwarzen Tuchrock und eine dünne weiße Bluse. Viel Schmuck besaß sie überhaupt nicht, aber sie hatte heut« selbst den kleinsten Schmuckgegenstand vermieden, und ihr Haar so glatt wie möglich aufgesteckt. Aber ihr« Blondheit siel den noch auf, da« konnte sie nicht verhindern. Als sie die Straß« Cond« del Asalto hinuntergina, ver- spürte sie leichte» Herzklopfen, aber dadurch ließ sie sich nicht beirren. Sie mußte da» Rätsel ihrer dr«i Gespenster läsen, sie hätte sonst kein« Ruh« gefunden. Da drüben durch da» avoß« bräunlich« -au» führt» der Torweg direkt in di« Calle Mediodia. Sie hielt scheu Umschau, «» wär» ihr unangenehm gewe sen, wenn sie von dem Schutzmann gesehen würd«, der fi« vor zwei Tagen vor der Straß« gewarnt halt«. Rein, bei den beiden -üt«rn de» Gesetz«», di« sich «in Stückchen abseits miteinander unterhielten, befand sich dek Warner ntM, . Also schnellen Schrittes hinein in das Abenteuer, das sie zu gleicher Zeit anzog und abstieß. Dor dem Torbogen lungerten zwei Burschen herum, die sie prüfend ansahen. Hinter ihr gellte ein leichter Pfiff auf. In der nächsten Sekunde stand, wie Mrs dem Boden gewach sen, der Masin von vorgestern vor ihr, grüßte sie, wie ein spanischer Grande wohl eine Dame seines Standes grüßt. Magda lächelte etwas verlegen. Sie war auf den Mann mit Mütze und ohne Kragen vorbereitet gewesen. Neben ihr aber ging ein Herr in elegantem Hellen Anzug, auf dem Kopfe einen etwas phantastisch anmutenden großen grauen Filzhut, mit Einbuchtungen, wie man sie an den Hüten der Cowboys sieht. „Nun sollen Sie meine Straße kennenlernen, Sennori ta", sagte er, und seine dunklen Augen strahlten, als lege er ihr mit den Worten ein Geschenk zu Füßen. Magda war erstaunt, wie belebt die Mediodia war, neulich war ihr das nicht so sehr wie heute aufgefallen. Aber daran hatte wohl ihre Verwirrung die Schuld getragen. Sie gingen eben an der düsteren Taverne vorbei, aus der vor gestern das scheußliche alte Weib gewinkt hatte. Die Alte saß genau am selben Platz, aber sie rührte sich nicht und überall, wo Magda mit ihrem Begleiter vorbei schritt, wagte keiner ein Wort oder ein Lachen, wie es ihr doch letzthin geschehen. Man nickte ihrem Begleiter zu, und es war, als mache man ihm Platz, wohin er kam. Er schien etwas hier zu gelten. Er sprach zu ihr nur deutsch und erklärte: „Da drüben di« Taverne, die gehört einem, der soll einen Mord auf dem Gewissen haben. Man hat ihm nichts beweisen können. Die dicke Frau, die dort in dem grauen Hause zum Fenster hin- aussieht, nahm früher neugeborene Kinder in Pflege, älter al» «in paar Monate wurde keins» sie behauptet, der Himmel brauch« Engel. Die zwei rothaarigen Männer, die dort an der Mauer lehnen, sind Paßfälfcher erster Güte, sie könnten in anderer Gegend wohnen, o wohlhabend sind sie, aber sie lieben unsere Mediodia, wie wir sie alle lieben, die wir sie kennen." Magda warf nur manchmal ein leises „Ja" ein. Die Umgebung bedrückte sie immer stärker, und sie fragte sich, weshalb war sie eigentlich gekommen? Gut, es gab drei Männer, die sich so ähnlich sahen, wie ein Ei dem andern: Das war vielleicht als Naturwunder an zusehen. — Aber es war kein Grund für sie, die Drauk Bern hard Zenks, mit einem Menschen, wie ihr Begleiter, in so einer Straße wie diese, zu promenieren, als befände sie sich in Frankfurt am Main im Palmengarten. Einmal und nicht wieder! nahm sie sich vor. Dor einer Bar, die sich durch Sauberkeit sehr vorteil haft von ihrer Umgebung auszeichnete, macht« der Mann „Ich darf Sie wohl zu einer Erfrischung einladen, Sen norita". fragte «r, sich Magda «in w«nig zun«igend, und si« wagte nicht, die Bitte abzuschlagen. An einem Marmoxtisch nahmen beide Platz, und sie musterte unauttälsia die anderen Gäste. ... Wie entsetzlich geschminkt die weiblichen Wesen wamt, die man hier sah, und wie verschlagen und LerauslprdtNch die männlichen. Magda bestellte Kaffee. Der Kellner sah die Blonde verwundert an, aus der«n Lippen kein falsches Rot leuchtete und die anscheinend kein« Ahnung davon hatte, was Puder und Schminke eigentlich waren. , ,, Ihr Begleiter fixierte den Kellner, sprach «twas in spa nischer Sprache zu ihm. Es genügte, den Kellner sofort zu verscheuchen. „Sennorita, Sie werden entschuldigen", lächelt« Hr Be gleiter jetzt, „aber ich habe mich Ihnen bisher noch nicht vor gestellt, ich heiße Carlos Numez und bin von Beruf alles und nichts." > Magda dachte, so heißen also meine drei Gesvenkter: Juan Fernands! Esteban Viläl Carlos Numezl Und von Beruf waren sie: Juwelier! Wohnungsagent! Alles und nichts! Sie fragte: „Was ist das für «in Beruf: All«» und nichts? Ich vermag mir kein Bild davon zu machen." Er lachte, und sein schmales, herbe» Gesicht verschönt» dieses Lächeln. „Ich bin eins von den unglücklichen Geschöpfen, di» zu viele Talente ins Leben mitbekamen. Die Eltern und Bir- wandten quälten ein Talent nach dem anderen au» Mir her aus — bis ich ein ganz eingebildeter Mensch ward. Einer, der sich schon als Halberwachsener etwas Besondere» dünkt», ein Dilettant in allem. Im Grunde bin ich nicht», bin Md kann nichts." Magda versuchte zu lächeln. Sie brachte e» nicht recht fertig. Die Art, wie Carlos Numez gesprochen, war wokl leicht gewesen, doch ein schwermütiger Unterton hatte mitgeschwan- gen. Ein Untertan, der so gar nicht zu diesem energisch« Männergesicht patzke. . Sie blickt« gedankenverloren auf das an der Bar vorbei flutende Leben. Zuweilen drängten sich die Menschen io der engen Straße, deren hohe Häuser, mit der vielen Wäsche, dis auf den Balkons zum Trocknen hing, «inen schmutzig Mo- rerken Eindruck machten. Ein beinloser Krüppel verkaufte Streichhölzer. Er lacht» Carlo» Numez an und sagt« auf spanisch: „Hast «ine» schämst blonden Schatz, Ma«stro (Meister). P«vito kratzt lllr dis Augen au»." (Fortsetzung folgt.)