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Der sächsische Erzähler : 25.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192603258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260325
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260325
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-25
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 25.03.1926
- Autor
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Das heutige Blatt umfaßt 10 Seiten, einschließlich der Landwirtschaftlichen Beilage. Rotationsdruck a. veriap von Friedrich M chy, G«mdH, verantworUicher Schriftleiter Mar Niederer, sämtlich I» Bischofaraard*. AMe PekMwWM. Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche unter dem Klauen - Viehbestände 1. des Gutsbesitzers Hermann Max Larraß In GSda Br. St. 2. des Rittergutsbesitzers Lucius in kleinsörstchen Br. 1. S. des Gutsbesitzers Hermann Thomas in Rlngenhain M. S. Br. 4, 4. des Gutsbesitzers Paul Kubasch in weiht- Br. 1 Ist amtlich sestMellt worden. Sperrgebiete sind die Scuchengehöftc, Boobachtungsgebiete die übrigen 4 Ortschaften. Die für Sperr- und Beobachtungsgebiete geltenden Bestimmungen sind aus der amtsh. Bekanntmachung vom IS. März 1S2S zu «riehen. Bautzen, am 22. März 1926. Die «mkshauplmannschaft. Freitag, den 26. Mär, 192», vorm. 10 Uhr, sollen in Bischofs werda (Amtsaertcht) 1 elettr. Schleifmaschine. 1 Lastwagenvergaser, 4 Motorrad-Hupen, 7 elettr. Fabrradlampen, 2 kompl. Bäder fär Motorräder, 4 Gummi-Schutzhüllen für Zündkerzen, 1 Frellanf, IS w Spirale-Voudenzug, 1 Schlauch für Motorräder, 1 Papier schneidemaschine, 2 Biwer, S Bänd« Vrockhan», se 1 »and Statten uad Spanien, meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher de, «ml^ericht, Bischofswerda. MtterungSbericht der Lan-e-ivetterwatte vom 24. Mürz, mittags 12 Uhr. Weiterloge. Die im Süden Europas gelegenen Störungen haben, von stei gendem Luftdruck überlagert, an Intensität verloren. Nunmehr beherrscht das Hochdruckgebiet, das sich als schmaler Rücken von Is land über das Nordseegebiet und Deutschland bis zum Schwarzen Meer erstreckt, völlig die Lage. Die absteigende Luftbewegung im Hochdruckgebiete führt über Deutschland und Polen wolkenlosen Himmel herbei. Bei somit unbehinderter Ausstrahlung traten im gesamten Deutschland Nachtfröste auf, während tagsüber die kräf tige Sonnenstrahlung die Temperaturen nunmehr auf mehrere Wärmegrade ansteigen ließ. Ueber dem nördlichen Europa fällt der Luftdruck. Die vom Atlantischen Ozean vordringenden Depressio nen werden voraussichtlich in den nächsten Tagen über das nörd liche Europa ziehen und mit ihren Randbildungen störend in die Witterung Deutschlands eingreifen. Die Umwandlung der Wetter lage geht jedoch nur langsam vonstatten, sv daß in der kommenden Nacht mit heiterem Himmel und Wiederholung der Nachtfröste zu rechnen ist. Tagsüber wird voraussichtlich leichte Bewölkungs zunahme einsetzen. Wettervoraussage. klare Bachl mit kräftigem Bachlsrost. 2m Laufe des Tages leichte Vewölkerungszmiahme, trocken, mehrere Wärmegrade. Flachland schwache bis mäßige, höhere Lagen lebhafte südwesküchx bis südliche winde. Allgemeiner Witterungscharatter der nächsten Tage: Allmählich Umgestaltung zu etwas milderem Wetter, Nacht frost mit etwas verminderter Intensität auch in der Bacht zu über morgen nicht ausgeschlossen. Rundfunk Leipzig-Dresden. Win- N, - Ebemnth W,iie 454, — Weimar Welle 454. — Wochentags: 10: Wirtlchaitsnachrtchten, Wetterbericht d. SSchs. Verkehrsverbandes. S 11.45: Wetterdienst der Wetterwarten Dresden, Magdeburg, Weimar S 12: Millagsmusik. D 12.55: Nauener Zeitzeichen. D 1.15: Börsen- u. Prellebericht. D 2.45: Wirtlchastsnachrichten. S 3—4: Pädagogischer Rundlunk des Zentral-Jnltitutes lDeutlche Welle 1300) S 4—4.45: Konzert. D 5—5.30: Konzert. D 6: WirtlchastsnaS- richten. S 6.15: Mitt. d. Leipz. Meiseamtes. D Anschließend an die Abendveranstaltung: Presse-, Svorlsunkdienst etc. 25. März. 6.30: Aufwertung. D 6 45- Steuerrund. Uarett/- - n: R Mocker: Vv/ der Mak^ 5-r Mundaktdichlung" ^'rk>-r^„V^n der Sendung Mung: W. Stober, Lieder zur Laute: E. Müller-Dresden R Blö' Mundartproben. Darnach L Burkau, 24. März. Der hiesige Spar- und Darlehns- kassenverein hielt am 20. März im Lehngericht seine 33. or dentliche Generalversammlung ab. Der Herr Vorsitzende, Gutsbef. August Grüne rt, begrüßte die erschienenen 95 Mitglieder, insbesondere Herrn Dr. Kretzschmar, Gene ralsekretär vom Verband der Landwirtschaftlichen Genossen schaften aus Dresden. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte er mit ehrenden Worten der im vergangenen Jahre verstorbenen 7 Genossen. Der Herr Vorsitzende beglück wünschte hierauf den Geschäftsführer Herrn Bruno Gneutz zu seinem 25jährigen Dienstjubiläum und zollte ihm Dank und Anerkennung für seine Dienste um die Genossenschaft. Zu Punkt 1 der Tagesordnung erstattete der Geschäftsfüh rer einen ausführlichen Bericht über das abgelaufene Ge schäftsjahr, demnach betrug der Gesamtumsatz 6 407 425,— Reichsmark, ein Mehrumsatz von 1740 938,— Rmk. gegen 1924. Der Umsatz an Waren und Getreide ist erfreulich ge stiegen und übertrifft in der Gesamtheit den Umsatz des letz ten Friedensjahres bedeutend. Der Bericht schloß mit der Mahnung, daß die Mitglieder auch weiterhin treu zur Ge nossenschaft halten, um somit der wirtschaftlichen Not besser begegnen zu können. Der Herr Generalsekretär Dr Kretzschmar ergriff hierauf das Wort, dankte Herrn Gneuß im Namen des Verbandes für seine treuen Dienste, die er in den 25 Jahren der Genossenschaft geleistet hat und entwickelte die Grundsätze weiterer genossenschaftlicher Ar- beit, insbesondere richtete er an die Mitglieder den Appell, sich nur der Genossenschaft als Geldausgleichsstelle und Geld anlagestelle zu bedienen, da wir vom Ausland keine Hilfe zu erwarten hätten, sondern nur Selbsthilfe geboten sei. — Die Jahresrechnung und Bilanz, welche vom Aufsichsrat geprüft und für richtig befunden ist, wurde richtig gesprochen und dem Vorstand Entlastung erteilt. Es wurde beschlossen, von dem im Jahre 1925 erzielten Reingewinn von 4340,90 Rmk. 25 Proz. dem Reservefonds und 35 Proz. dem Betriebsfonds zu überweisen, 10 Proz. auf die bis 31. 12. 24 eingezahlten Geschäftsguthaben zu verteilen und den Rest auf neue Rech nung vorzutragen. — An Stells des aus dem Vorstand aus scheidenden Herrn Rudolf P a r r i s i u s-Ober-Burkau wird Herr Gutsbesitzer Oswin WStzlich-Burkau gewählt, die anderen ausscheidsnden Herren des Verwaltungsrates wur den wiedergewählt. Schmölln, 24. März. Bühnenfchautnrnea. Am Sonn tag, den 21. März, hielt der Turnverein Schmölln e. D. im Gasthof Oberschmölln ein Dühnenschauturnen ab. , Es sollte «in Werbeabend für die gute Turnsache sein, der insbeson dere den Jugendlichen, die Heuer die Schule verlaßen, den Wert und die Schönheit der Leibesübungen zeigen wollte, lind er wird gewiß sein Ziel erreicht haben und gute Erfolge buchen können. Denn keiner >er anwesenden Jugendlichen wird anders denken können, als daß er hier eine Stätte echter Geselligkeit, eine Vereinigung mit ernstem Streben und in tüchtiger Arbeit findet, die nur das eine Ziel hat, den Körper und damit den Geist in seinen natürlichen Kräften und Fertigkeiten zu üben, Kraft, Mut, Gewandtheit zu stei gern und den Schäden, die die Berufsarbeit und die Uebel- stände der Zeit dem Körper zufügen, entgegenzuwirken. Und feder weiß doch, daß er heute zumeist aus seinem El ternhause nicht viel mehr mitnehmen kann als eben seinen Körper, daß er in den harten Lebenskampf nichts andere» mitbrlngt, als seinen Körper und damit notwendig diesen einzigen Besitz pflegen, hegen, üben und rein halten muß, «ine dem Nachkargut gehörig, Feime miß da. Tut selb,, «st unmittelbarer Gefahr standen. Da'gerade di« Frei oilligß Feuerwehr von Allbernsdorf ihre v^rsannalung im .Blu mengarten"' abhielt, waren Wehrleute bald erschienen, brauchten aber nicht in Tätigkeit zu treten Ostrlh, 24. März. Ueberfahren uad gelötet. Ein schwe res Unglück ereignete sich am Montag vormittag in der neunten Stund« auf der Görlitzer Straße. Die schwerhörige 61 Jahr« alt« Ehefrau d«s Fabrikarbeiters Ochsmann wollte beim Ueberschreiten der Straße einem ihr entgegenkommen- , den Auto ausweichen, überhört« aber das Huven eines in anderer Richtung ankommenden Kraftwagens und wurde von diesem erfaßt und zur Seite geschleudert. Sie trug da bei so schwere Verletzungen davon, daß sie sofort nach dem Krankenhause Zittau übergeführt werden mußte, wo sie lei der ihren Verletzungen erlegen ist. Großschönau, 24. März. Pfarrerwahl. Die Kirchge meindevertretung wählte Freitag abend für die erledigte zweite Pfarrerstelle den Psarrer Blumentritt aus Mosel bei Zwickau mit 17 von 25 Stimmen. um im Kamps« um» täglich« Brot nicht vorzeitig zu erliegen und Krankheit, Not, Elend prelsgegeben zu sein. Da» Pro gramm war ganz auf diesen Werbegedanken eingestellt. In einem Gruppenbild voll fnneren Schwunges sah man die Ju gend der Fahne de» Vereins begeistert zustreben. Dazu mahnte der vorfpruch eines Jugendturner» die jugendlichen Freunde besonder», nicht fern zu bleiben und in die Reihen zu treten. Hierauf folgten Freiübungen, Barrenturnen der Sugendturner, Turner und Turnerinnen und der „Rüpeltanz" der Turnerinnen, der Leibesübung in dieser scherzhaften Form zeigte. Nach einer Pause schloffen sich daran Freiübungen der Turner, die Uebungen der Jugend lichen am Bock, Seilabungen eines Turners, Uebungen der Turnerinnen am Pferd und Stabübunaen für Turnerinnen und Barrenturnen der Turner. Hier sah man, daß Musik begleitung doch nicht zu allen Sachen paßt, wenn sie den Turnenden weder in Rhythmus noch Melodie eine Begleite rin der Körperbewegung ist und nichts Schwunghaftes in sich trägt. Lebhafter Beifall dankte den gelungenen Darbie tungen. Und mancher junge Mensch wird sich gesagt haben, hier tue ich mit! Auch ich will durch harte Arbeit und Aus dauer meinen Körper stählen und nicht ruhen, bis auch er ein solches Bild ebenmäßiger Schönheit, Durchbildung aller Muskeln und lebendiger Kraft zeigt. Eine Werbeausfüh rung „Wir Turner" und ein zündendes Schlußwort faßten noch alle werbende Kraft des Turngedankens zusammen und riefen alt und jung mit begeisterndem Wort in die Reihen des Vereins. Die Vorführung war gut besucht und sie wird gewiß einen tüchtigen Baustein beim Ausbau der Turnhalle darstellen. -j- Wilthen, 24. März. Vortragsabend de, Juagdeutscheu Orden». Zu einem besonderen Erlebnis wurde der vom Jungdeutschen Orden — Gefolgschaft Wilthen — veranstaltete Vortragsabend im Erbge- rlcht. Herr Walther Gerth aus Bautzen sprach über den Deutsch- ostasrikanischen Feldzug unter Lettow-Vorbeck. Er schilderte zunächst die Entwicklung der Kolonie Deutschostafrika bis zum Kriegsaus bruch, um darnach einen Ueberblick zu geben über die militärischen Machtmittel, die dem Gouverneur Dr. Schnee während des Feld zuges zur Verfügung standen. Der Personalbestand der Schutz, truppe betrug 16V Europäer und 800 Farbige (Askaris), der durch Einziehung von in der Kolonie ansässigen Deutschen und weiteren Farbigen auf 7- bis 8000 Mann gebracht wurde. Bei einem solch geringen Machtelnsatz stand von vornherein fest, daß Deutschost afrika für uns ein verlorener Posten sein mußte — nur nicht für einen Mann von solch eisernem Willen und zäher Tatkraft wie von Lettow-Vorbeck. Obwohl dem Gouverneur — Lettow-Vorbeck be fand sich bei Ausbruch des Krieges im Innern der Kolonie, — von dem Kommandanten eines am 8. August eingelaufenen englischen Linienschiffes die Zusage gemacht worden war, daß, wenn sich Deutschostafrika neutral verhält, ihm keinerlei Leids geschehen werde, eröffnete der Engländer in der Entfernung von 8 km das schwere Feuer der Schiffsgeschütze auf Dar-es-Salam. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, wollte man nun den Gang der einzelnen Kämpfe, es waren an drei Tausend Schlachten und Gefechte, schildern, die sich im Lause der 4 Kriegsjahre in Deutsch ostafrika abspielten. Das, was diesen Kampf so heroisch und hel denhaft erscheinen läßt, liegt in den Tatsachen begründet, daß die Kolonie niemals auf einen Kampf gerüstet war» keine modernen Waffen besaß und daß im Verlaufe der Zeit, alle Farmer mußten eingezogen werden, vielfach auch das, was zum einfachsten Leben erforderlich war, fehlte. Der beste Lieferant für alles, was man nötig brauchte, wurde der Feind. Trotz seiner ungeheueren Ueber- legenheit (180 000 Köpfe mit 130 Generälen gegen 8000 Mann) wurde er immer wieder besiegt. Von ungeheuerer Tragik ist der Schluß dieses heldenhaften Kampfes dadurch, daß man die Deut schen, obwohl man ihnen die Waffen zunächst belassen hatte, zu dem Zwecke der Demütigung vor den Eingeborenen hinter Stacheldraht untergebracht, ihren großen General vor ein Kriegsgericht stellte und daß diese wertvolle Kolonie, von welcher der Red ner 102 ganz hervorragende Bilder zeigte, unbesiegt verloren ge gangen ist. Der Vortragende sprach mit ungeheuerer Begeisterung und zündete damit in den Herzen einer zahlreichen Zuhörerschaft. Mit dem Wunsche, daß uns die Kolonie einstmals wiedergehören möchte, schloß der Redner seine dreistündigen Ausführungen. Der Orden erwirbt sich zweifellos ein Verdienst bei der Bevölkerung durch die Veranstaltung derartiger Vorträge. Dorf Sleiawelka, 24. März. Seine Vereinigung. Ende vorigen Jahres fand hier eine Abstimmung über die Ver schmelzung der beiden Orte Dorf Kleinwelka und Kolonie Kleinwelka statt. Da diese am 11. Januar dieses Jahres vom Bezirksausschuß für ungültig erklärt wurde, machte sich eine Wiederholung der Wghl nötig, die am vergangenen Sonntag stattfand. Von 109 Wahlberechtigten haben 80 gewählt. 61 haben sich gegen und 19 für die Vereinigung ausgesprochen. Somit werden auch weiterhin beide Orte getrennt bleiben. Dorf Kleinwelka hat, wie ausdrücklich von den Gegnern der Vereinigung betont wurde, nichts gegen die Kolonie Klein welka. Cs will aber als friedliche Nachbargemeinde unter Selbstverwaltung bleiben. Loblenz b. Göda, 24. März. Das silberne Gefchasls- jubiläum kann am 1. April Herr Tischlermeister Wobst feiern. Als origineller und humorvoller Meister ist er in der Umgebung sehr wohl bekannt. Gleichzeitig kann er auch das 25jährige Mieterjubiläum begehen. — Vauhen, 24. März. Line Massenkündigung tritt hier am nächsten Freitag ein. Die Verhandlungen der Direktion mit den behördlichen Stellen baden nunmehr zu dem Ergebnis geführt, daß die Bautzener Jutespinnerei und Weberei, ein Zweigunternehmcn der Vereinigten Jutespinnereien und Webereien Berlin—Hamburg —Bautzen nunmehr am 1. April d. I. endgültig und auf unabseh bare Zeit stillgelegt wird. Damit werden rund SSO Arbeiter und SO Angestellte erwerbslos und die Bautzener Erwerbslosenziffer er- hält einen außerordentlichen Zuwachs. Die Angestelltenschaft hat allerdings viertekährliche Künoigung und erhält ihre Bezüge noch bis Monat Junik Don feiten der Direktion wird darauf hingewie sen, daß di« Marktlage in der Juteindustrie sowohl im In- als auch im Auslands äußerst flau ist, so daß eine Wiederaufnahme de» Betriebes für absehbare Zeit nicht zu erwarten ist. — welche erhebliche» Anforderungen die enorme Erwerbslosigkeit an die öffentliche Fürsorge stellt, geht daraus hervor, daß im Regierungs bezirk Bautzen im Monat Februar d. I. nicht weniger als drei Viertel Millionen Mark an Crwerbslosenunterstützung verausgabt worden sind. Diese Summe setzt sich zusammen aus der Haupt unterstützung» den Familienzuschlägen, Krankenversicherung»^!, trägen, Derwaltungskosten der öffentlichen Arbeitsnachweise usw. Die Stadt Bautzen ist daran mit 78S43 beteiligt» Bautzen-Land mit 82 827 ^t, AIUau-Land z. B. mit ISO 216 Ul. Dabei betrug die Zahl der Erwerb»los«n Anfang Februar in der Kreishauptmann schaft Bautzen nur 1774S und die der Zuschlagsempfänger 16262. Diese Zahlen haben sich nach dem neuesten Stande weiterhin auf 18S42 bezw. 16S16 Personen erhöht, so daß für März noch mit weit höheren Aufwendungen zu rechnen ist. Schönau a. d. Eigen, 23. März, wieder einmal Brand stiftung. Niedergebrannt ist am Sonnabend abend eine dem Gutsbesitzer Ebermann im Oberdorfe gehörige größrre Strohfeime. Auch hier liegt, wie bei den in letzter Zeit vor- gekommenen Keimenbränden, Brandstiftung vor Herr Ebermann erleidet ziemlichen Schaden. Größer hätte der Schaden aber bet südlicher Windrichtung werden können, da —* Der Arbeilergijanaverelu „Frohsinn", sowie der Frauen- chor »Frohsinn" zu Bischofswerda haben sich für da, Jahr 1926 ein sehr großes Programm zum Ziele qei-eckt, da» nur erfüllt werden kann, wenn alle Mitglieder beider Vereine den größten O?ermut zu seiner Durchführung an den Tag legen. Zu an sich schon si.Hr uml-n^reic'en Pr ra'"M hat sich noch ein weiterer Punkt hinzugesellt, der verspricht, für die Einwohner der Stadt Bischofswerda etwas Musterhafte» und Künstlerische» zu bieten. Am 28. und 20. August findet in Bischofswerda im Schützenhau» ein Gruppensängerfest statt, an dem allein 500 bi» 600 Sänger und Sängerinnen beteiligt sind. Hierzu ist eine sehr reichhaltige und künstlerische Dortragsfolge vorgesehen. Die Gruppe verfügt über rund 000 aktive Sänger und Sängerin nen, so daß bestimmt mit einer Teilnehmerzahl von SOO bi» 600 zu rechnen ist. So wird also die Stadt Bischofswerda ein mal im Zeichen de» Arbeitergesanges stehen und die Sänger rech nen dabei auf die Gastlichkeit der Einwohnerschaft. Die Mitglie der beider Ehöre werden natürlich alles ausbieien und kein Opfer scheuen, um das große Gängersest zum vollen Gelingen zu bringen. —8 Sriegerwikwenbeihllfen. Den wiederoerheiräteten Krieger hinterbliebenen gibt das Reichsversorgungsgesetz im 8 39 die Mög- lichkeit, eine Witwenbeihtlse zu erhalten, sofern der zweite Ehemann innerhalb 10 Jahren verstirbt oder verstorben ist. Nach einer kürzlich vom Reichsarbeitsministerium getroffenen Entschei dung können auch Witwen, deren zweiter Ehemann vor dem 1. Januar 1923 verstorben ist, die Witwenbeihilfe nach dem Reichs- vcrforgungsgesetz erhalten. In diesem Falle ist es nicht erforderlich, nm die Witwenbeihilfe erhalten zu können, daß der zweite Ehemann ebenfalls nach dem Reichsversor'gungsgesetz versorgt worden ist. Die Witwenbeihilfe können gleichfalls Kriegerwitwen erhallen, die be- reits vor Jnkraftiretung des Reichsversorgungsgesetzes (1. April 1920) sich wieder verheiratet haben und der zweite Ehemann ver stirbt oder verstorben Ist. Voraussetzung ist in diesem Falle nur, daß die Witwen, wenn sie sich nicht wieder verheiratet haben wür- den, nach dem Reichsversorgungsgesetz heute Rente erhalten müß ten. Das träfe in all den Fällen zu, wo der erste Ehemann an einer Kriegsverwundung oder an einer als Dienstbeschädigung anerkannten Krankheit verstorben ist. Hat die Witwe nach dem Tode des zweiten Ehemannes nochmals geheiratet und stin>t auch dieser Ehemann, so kann jedoch keine Witwenbeihilfe nach dem ersten Ehemann gewährt werden. Unberührt bleibt davon die Mög- lichkeit des Bezugs einer Witwenbeihilfe, wenn der zuletzt verstor bene Ehemann Rentenempfänger nach dem Reichsversorgungsgesetz war und der Tod nicht auf eine Dienstbeschädigung zurückzuführen ist. Auskunft über diese Fragen erteilen die Ortsgruppen des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten, Kriegs teilnehmer und Kriegerhinterbliebenen. —* Sommerausgaben de» Reichs-Kursbuches. Die Nachrich- tenstelle der Oberpostdirektion Dresden teilt mit: Die 1. Sommer- ausgabe 1926 des Reichs-Kursbuchs mit den am 15. Mai in Kraft tretenden Sommerfahrplänen wird rechtzeitig vor dem Inkrafttreten des Sommerfahrplanes und die am 1. Juli erscheinende 2. Som merausgabe Ende Juni herausgegeben werden. Der Verkaufspreis für ein Reichs-Kursbuch ist wieder auf 6,50 RM. und für je eine Sonderausgabe der drei ersten Teile auf 2 RM. festgesetzt worden, obwohl wesentliche Verbesserungen vorgenommen werden durch Vereinigung der Kraftfahrlinien zu einem besonderen Teil, durch Aufnahme weiterer deutscher Reiseverbindungen und Reisewege nach dem Ausland, wichtiger europäischer Luxuszüge, des Luftver kehrs u. a. m. Die Vollständigkeit, Zuverlässigkeit und Uebersicht- lichkeit des Reichskursbuches wird vom In- und Ausland als auf höchster Stufe stehend anerkannt. Bestellungen nehmen alle Post anstalten und zustellenden Boten entgegen. Frühzeitige Bestellung wird empfohlen, weil bei den auf das unbedingt Notwendige be schränkten Auflagen Nachbestellungen voraussichtlich nicht mehr aus- geführt werden können. Letzte Drahtmeldungen. (Ferniprechmeldungen von W. T. B. und L. ll.) Die rheinische Arühobsterake durch den Frost vernichtet. Koblenz. 24. März. Za der Bacht vom Montag aas Dienstag ist am Rhein nnd seinen Bebentälern die Temperatur aus 1 Grad, auf den Bergen auf 7 Grad Kälte gesunken. Da in den Tälern die Frühobstbäume schon in voller Blüte standen, dürfte die Frühobst ernte ln diesem Jahre vernichtet sein. Bintschilsch reist nach London. Belgrad, 24. März. Ministerpräsident Bintschitsch wird sich voraussichtlich in der zweiten Aprilwoche nach Loudon begeben. Durch seinen Londoner Besuch sollen verschiedene Mißverflänonlsie, die sich durch seine in Rom gesübrlen Verhandlungen und über die jugoslawische Politik ergeben haben, geklärt werden. Explosionsunglück in einer chemischen Fabrik. pari», 24. März. In einer chemischen Fabrik der Gesellschaft llsine du Rhüne bei Lyon ereignete sich gestern nachmittag «ine schwere Explosion, bei der ein Arbeiter gelötet und 35 zum Teil schwer verletzt wurden. Der Schaden wird auf mehr als 560 960 Franken geschäht. Die Lage in Syrien. Paris, 24. März. Bach einer Meldung aus Beirut haben syri sche Abteilungen kakana überfallen und eine Anzahl Gefangen« mitgeführt, den Kommandanten getötet.
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