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An» tze» Bericht de» österreichisch-ungarischen Seueralstabs: NufsifcherKriegsschauplätz: Nach einem Ein» druch in die feindliche Stellung nordwestlich von Czartorysk wurden über 1500 Gefangene uiü> vier Maschinengewehre Angebracht. Westlich von Rafalonka haben wir Angriffe zu- rückgewiesen. Sonst, außer Handgrgnatenkämpfe bei Sapa- now keine Jnfanterietättgkeit an der ganzen Front. Italienischer Kriegsschauplatz: Schon zu Beginn der neuen Schlacht hatten italienische Gefangene aus» gesagt, die Stadt Görz würde zusammengeschosfen werden, wenn es nicht gelingen sollte, sie zu nehmen. Tatsächlich fie len schon in den ersten Tagen der großen Kämpfe zahlreiche Geschosse in die Stadt. Gestern unterhielt die feindliche schwere Artillerie über den unbezwungenen Brückenkopf hinweg ein Geschützseuer auf Görz. Unterdessen war die er folglose Angrifsstätigkeit der Italiener vornehmlich gegen den Rordtril der Hochfläche von Doberdo gerichtet. Nördlich des Monte San Michele ging ein Frontstück vorübergehend an den Feind verloren; abends wurde es durch Gegenangriff vollständig zurückerobert. Die übrigen Vorstöße der Italie ner wurden sämtlich abgesäflagen. Bor dem Abschnitt südlich des Monte bei sei Busi und vor dem Görzer Brückenkopf hielt schon Geschützfeuer jeden Angriffsverfuch nieder. Mehrere unserer Flugzeuge belegten Berona mit Bomben. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Die Armee von Köoeß hat in erfolgreichen Gebirgskämpfen weitere Fortschritte gemacht. Die Disegrader Gruppe hat sich nach heftigen Kämpfen dem unteren Lim-Gebiet genähert. Auf der Straße nach Iavor wurden die Höhen Karagjorgjeosanac, im Jbar-Tale der Nordabhang des Planinica-Rückens er reicht. Im oberen Rastna-Gebiet hat sich der geworfene Geg ner über Brus und Ploca zurückgezogen. Die Armee hat in diesen Kämpfen 13 Offiziere und 1200 Mann gefangenge nommen. Die Armee von Gollwitz drängt den Feind in das Toplica-Tal zurück. Im Anschluß sind die bulgarischen Streitkräfte überall im Vorgehen. Der bulgarische Seueralfiabrbericht. Di« Operationen entwickeln sich an der ganzen Front günstig für unsere Truppen. Bei Prokuplje erbeuteten un sere Truppen 480 Kisten mit Artilleriemunition, 222 Kisten mit Infanteriemunitton, 12 mit Kriegsmaterial beladene Karren und einen Pionierpark mit 16 Pontons. Unser Ge genangriff am westlichen Ufer des Karassu südlich von Beres Hot damit geendet, daß die Franzosen vollkommen auf das östliche Ufer dieses Muffes zurückgeworsen wurden. Dort haben unsere Truppen in heftigem Ansturm unter dem Ge sang de» Liedes „Schäume Maritza" die mächtig befestigten Stellungen der Franzosen genommen. Feindliche Niederlage auf Gallipoli. Dos türkische Hauptquartier meldet von der Darda- uellenfront unter dem 14. November: Bei Anaforta und Ari Burun beiderseitiges Feuer, Unsere Artillerie zwang ein feindliches Torpedoboot bei Kemiklilimän, das Material bei Ari Burun zu landen versuchte, sich vom Ufer zu entfernen. Bei Schdul ul Bahr konnte die feindliche Artillerie uns am 14. November, trotzdem sie 8000 Granaten, Minen und Bom ben gegen unseren linken Flügel abfeuerte, keinen bedeuten den Schaden anrichten. Am 15. November schoß der Feind 3000 Bomben gegen unseren rechten Flügel ab und beschoß am Nachmittag heftig unsere vorgeschobenen Stellungen im Zentrum mit Land- und Marineartillerie. Sie brachten zwei Minen zur Entzündung und nahmen die Beschießung bis 5 Uhr wieder auf. In der Zwischenzeit griff der Feind den linken Flügel eines unserer Regimenter im Zentrum an. Er wurde aber leicht zurückgeworfen. Als der Feind einen An griff auf die Front eines anderen unserer Regimenter ver suchte, kam er bis zu unseren vorgeschobenen Schützengrä ben. Er wurde aber durch Flankenfeuer aus unseren benach barten Gräben und durch einen Gegenangriff vEommen von diesen vorgeschobenen Linien bis zu seinen früheren Stellungen zurückgeworfen. Er erlitt schwere Verluste. 15. November. Der Bericht der Obersten Heeresleitung. Westlicher Kriegsschauplatz: Nordöstlich von Ecurie wurde ein vorspringender französischer Grahen von 300 Meter Breite nach heftigem Kampf genommen und mit unserer Stellung verbunden. Aus der übrigen Front keine Ereignisse von Bedeutung. Östlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg: In der Ge gend von Smorgon brach ein russischer Teilangriff unter schweren Verlusten vor unserer Stellung zusammen. Heeresgnlppe des Generals von Lins in gen: Im Anschluß an den Einbruch in die feindliche Linie bei Podga- cic griffen deutsche und österreichisch-ungarische Truppen gestern die russischen Stellungen auf dem W-shDr de» Styr in ganzer Ausdehnung an. Die Russen sind HMvorfen, das westliche Ufer ist von ihnen gesäubert. Balkan-Kriegsschauplatz: Di« Verfolgung blieb überall im Fluß. Gestern wurden im gDWm über 8500 Gefangene und zwölf Geschütze eingebracht, davon durch die bulgarischen Truppen etwa 7000 Mann und sechs Geschütze. Au» dem Bericht des österreichisch-ungarischen Generalslab»: Russischer Kriegsschauplatz: Die Kämpfe bei Czartorysk haben gestern den vollen Erfolg herbeigeführt. Der geschlagenen« Feind wird aus dem Styr-Bogen über den Fluß zurückgeworfen. Bei seinem eiligen Rückzug hat der Gegner alle verlorenen Ortschaften angezündet. Hiermit haben die vierwöchigen schweren und ruhmreichen Kämpfe um Czartorysk ebenso zum Rückzüge der Russen in ihre ur sprünglichen Stellungen geführt, wie die seinerzeit den russi schen Truppen hoffnungsvoll angekündigten Durchbruchs versuche bei Siemikowce an der Strypa. Die schon gestern angegebene Beute erhöht sich. Sonst sind keine nennenswerten Ereignisse zu verzeichnen. Italienischer Kriegsschauplatz: Die feind liche Angrifsstätigkeit an der Isonzo-Front hat gestern, viel leicht infolge des strömenden Regens, sichtlich nachgelassen. Im Abschnitt der Hochfläche von Doberdo wurde jedoch heftig weitergekämpft. Am Nordhang des Monte San Michele ge lang es den Italienern, wieder in einer durch schweres Artil leriefeuer geschlagenen Lücke unserer Stellung einzudringen. Starke feindliche Kräfte, die abends nörlllich dieser Einbruchs stelle zum Angriff vorgingeo, wurden blutig abgewiesen. Hierauf setzte unser Gegenangriff ein, der das verlorene Frontstück vollständig zurückgewann und dem Feinde außer ordentlich große Verluste zufügte. Auch ein starker italieni scher Angriff gegen den Monte bei sei Busi brach wie alle früheren zusammen. Durch die Beschießung von Görz wur den bisher 58 Zivilpersonen getötet, 50 verwundet, etwa 300 Häuser und fast alle Kirchen und Klöster schwer beschädigt. Eins unserer Fliegergeschwader belegte neuerdings Berona mit zahlreichen Bomben. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Alle Armeen verfolgen. Nur stellenweise hält noch der Feind stand. Unsere Disegrader Truppe hat die Montenegriner über den Lin zu rückgeworfen und Sokolovic sowie die östlichen Anhöhen er reicht. Bei der Armee von Köoeß wurden wieder 850 Ge fangene eingebracht und zwei Maschinengewehr« erbeutet. Im Toplica-Tal ist Prokuplje erreicht. Der Fliegerangriff auf Verona. Eine italienische Meldung berichtet: Drei österreichisch« Flieger warfen Sonntag früh 15 Bomben auf di- Gtadt. 30