Volltext Seite (XML)
3. Geologische Verhältnisse des Gebietes der Hohwiese Die geologischen Verhältnisse schienen durch Becks Kartierung geklärt zu sein. Als aber im Jahre 1933 von Seilen der Landesforstverwaltung (Forsteinrichtung) einige Einschläge zu bodenkundlichen Probeuntersuchungen an der Hohwiese ge macht wurden, traf man auch außerhalb des von Beck angegebenen Gebietes Basallboden an. Bei der 1935 erfolgten geologisch-bodenkundlichen Kartierung wurden dementsprechend auch wesentlich andere Grenzen der geologischen Ein heiten gefunden, als Beck sie angibt. Aus dem Aller der einzelnen heutigen Wald bestände läßt sich erkennen, daß zur Zeit von Becks Kartierung die geologische Aufnahme durch Dickichte teilweise sehr erschwert war; außerdem standen Beck keine Aufgrabungen zur Verfügung, während 1935 eine größere Anzahl von Ein schlägen, teilweise bis 2 m lief, angelegt werden konnten. Die als Abb. I bei gegebene geologische Karle, in der die Untersuchungsergebnisse niedergelegt sind, basiert topographisch auf der Forstkarte im Maßstab 1 : 4835*/3. Der Eruptivkörper an der Hohwiese setzt in mittelturonem Q u a <1 c rs a n d - stein auf, der der Stufe b der Lamprechtschen Turonsandstein-Gliederung an gehört {Lamprecht, 1934). Es sind meist mittel- bis grobbankige Schichten, die eine ziemlich starke und unregelmäßige Klüftung aufweisen. Zu der auch im übri gen Elbsandsleingebirge vorherrschenden Klüftung in zwei vertikalen, sich kreuzen den Scharen gesellen sich hier noch zahlreiche schräg verlaufende Klüfte, deren Orientierung sich nur schwer gesetzmäßig zusammenfassen läßt und die auf die Nähe der Lausitzer Überschiebung zurüekgeführl werden können. Bei den verti kalen Klüften mißt man vorwiegend östliches bis ENE-Streichen, während die Schar mit nördlichem bis NNE- oder mit WNW-Streichen anteilmäßig und auch nach der Schärfe ihrer Ausbildung zurücktritt. Die Infdtrationen von Brauneisen in Kluftwänden, die sogenannten „Eisensch warte n“, treten fast ausschließ lich auf den E- bis ENE-slreichenden Klüften auf. Besonders am östlichen Rain der Hohwiese findet man in losen Blöcken die schon von Götzinger erwähnten Sandsteinstücke und „Brauneisensteingeschiebe' 1 . Bei den letzteren handelt es sich zum Teil um brauneisendurchtränkte Sandsteine, zum Teil um sandsteinartig verfestigte Brauneisengeröll-Packungen, deren Zwischcnmittel außerdem noch vererzt sein kann. Solche Brauneisengeröll- Sandsteine findet man auch in der Umgebung im östlichen Teile des Schleusen- hornweges. Es ist daher anzunehmen, daß die Blöcke auf der Hohwiese von dem höher aufragenden Sandsteinsporn des Schleusenhorns zugewandert sind. Die Brauneisengerölle gehören dem Saum konglomeratischer Bildungen an, der sich längs der Lausitzer Überschiebung im Turon-Sandstein findet {Seifert, 1937b, 1939).