2. Rückblick Die II oh wiese, in deren Nähe sich noch Tonscherben aus der sogenannten Burgenzcil finden, lag in der Gemarkung des bescheidenen, schon frühzeitig zur Wüstung gewordenen Ortes K r u in ni h e r m s d o r f . der nach Langer (1929) im wesentlichen wohl aus den Berggebäuden und Mühlen bestand, die zwischen dem Hollgrunde und dem Weißbach-Tale lagen. Der E i c h e 1 b o r n , ehemals wohl der Brunnen eines Gehöfts an der Hohwiese, wurde auch später noch als Tränk platz an der ..Böhmischen Straße“ benützt, die aus der Lausitz über Hinter her m s d o r f nach Böhmen führte. Die ungewöhnliche Mineralführung des Seifengründeis war mindestens schon zu Beginn des sechzehnten Jahrhunderts bekannt, da Agricola (1546, S. 277 u. 293) von sächsischen Hyazinthen berichtet, die ..in einem Bach des Meißner Landes ober halb der Burg Hohnstein“ aus dem Sand gewaschen werden. Direkte archivalische Nachweise über den Seifenbau an der Hohwiese stammen erst aus etwas späterer Zeit; so bezieht sich die Bezeichnung vom Jahre 1580: „Das Bescheerle Glück, im Walde, so man den Born findt“, zweifelsohne auf die Gegend des Eichelborns. Als Nachweis für Gewinnungsarbeiten nach der Unterbrechung durch den Dreißig jährigen Krieg führt Langer aus Bergamtsakten an: ein Seifenwerk „ohnweit Hinterhermsdorf, daß Himmlische Jerusalem genannt“, dessen Lage 1715 „im Seilfengrundl“, 1717 „beim Seiffenborn" angegeben wird. Im Jahre 1715 bestand beim Seifenborn außerdem ..Das Frische Glück“. Auch auf heute noch sichtbare Spuren des Betriebes weist Langer hin: Die als „ein Seifen- und Wäschewerk . . . im sogenannten Seifengrunde“ 1725 genannte Baude muß dort gestanden haben, wo beim Stein/86/ lwa 4 m über der Bachsohle ein 6 m langer und 4 m breiter, ovaler, ebener Platz am Hang sichtbar ist, zumal hier das Wässerchen den stärksten Gefällsknick aufweist. Freilich ist nichts über die Ausbeute all dieser primitiven Unternehmen über liefert worden. Für die Versuchsperiode um 1720 ist der Gedanke maßgebend gewesen, aus den sogenannten „G oldgranate n“, womit die Magnetitgraupen gemeint waren, auf alchymistische Weise Gold erschmelzen zu können, ähnlich wie man ab 1714 mit dem „Friedrichs-Thalischen Granaten Werck“ am NW- und SW-Fuß des 6 km weiter westlich gelegenen Heulen-Berges aus magnetitreichen Sanden in der K i r n i t z s c h und im Großen Zschand dieses Edelmetall zu gewinnen trachtete*. Immerhin muß auf eine Angabe Schifjners (1840, S. 492) hingewiesen werden, wonach die größeren im Seifengründel gefundenen Hyacinthe mit Vorteil in Dresden abgesetzt worden sein sollen. Analoge Verhältnisse gehen ja auch für die in der Mineralogie bekannte „I s e r w i e s e“ in der Herrschaft (historische Einzelheiten bei Wiedemann. 1961a).