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stamme find fertigzustellen; alles übrige wird ausgeschleden. Die Zuchthähne halte man möglichst getrennt von den Hen nen. Ein zu frühes Treten wirkt nur nachteilig auf die Befruchtung ein. Die Junghennen, die sich als gute Win- terleger erweisen, werden gezeichnet, um von ihnen später Nachzucht zu erzielen. Dem Wassergeflügel sind von dem anderen Geflügel getrennte Räume anzuweisen. Auch dieses ist täglich ins Freie zu lasten. An schneereifen Tagen muß auch ihm ge nügend Bewegung geboten werden. Die Einstreu ist reich lich zu geben und stets sauber und trocken zu halten. Die Gänse fangen an, sich zu paaren und beginnen wohl schon vereinzelt mit dem Legen. Die Tauben sind namentlich bei mildem Wetter knapp zu halten, damit der Paarungstrieb nicht zu früh erwacht. Darum ist es auch nur von Borteil, wenn man in den Win termonaten die Geschlechter getrennt hält. Auch ihnen ist stets frisches Trinkwasser bereitzustellen. Auch ein Bad darf nicht vergessen werden. Der Obstgarten im Dezember. (Nachdruck verboten.) Bis zum Eintritt des Frostes können immer noch Bäu me gepflanzt werden. Man hüte sich beim Ersetzen alter Bäume in dasselbe Pflanzloch den neuen Baum zu bringen, es sei denn, daß vorher eine vollkommene Erneuerung der Erde und eine Durcharbeitung derselben mit 10 Pfund' phos phorsaurem Kalk (nebenbei das beste Mittel gegen Kräusel krankheit und Baumkrebs) stattfindet. Beim Einschlagen der Pfähle bedient man sich zur größeren Bequemlichkeit eines keilförmigen Stuck Holzes, das, mit dem spitzen Ende nach unten, in der Mitte des schon eingesetzten Pfahles befestigt wird. Um den Pfahl tief einzutreiben, schlägt man mit dem Beil auf die breite Seite des Kells. Zur Schonung des Stammes gibt man den Bäumen, die schiefgedrückt waren und mittelst eines Drahtseils, das am Boden eingepflöckt wurde, grade gerichtet worden sind, eine Unterlage von auf Bindfaden gezogenen alten Flaschenkorken. Als Dünger ver abfolgt man im Herbst und Winter am besten Thomasmehl und Kali, 30 bis 40 Gramm jedem Baum, das man un terhackt. Jauchegießen genügt nicht, da ihr Phosphorsäure fehlt. Es müßte dann der Jauche noch Knochenmehl, Holz asche oder Thomasmehl beigefügt werden. Bisher noch nicht gereinigte Bäume werden abgekratzt, besonders dabei die Siedelungen der Schildlaus beachtet. Entstandene Wunden bestreicht man mit einem Lehmbrei und reinigt dann die Stämme vollends durch eine Abwaschung mit Pe trolseifenlösung aus 125 Gramm in anderthalb Liter heißem Wasser gelöst und mit 1 Liter Petroleum vermischt, in zwan zigfacher Verdünnung angewendet. Klebringe kann man 'Ebenfalls selbst Herstellen; schmiegsames Packpapier wird einen Meter über dem Erdboden mit Draht fest um den Baum gebunden und dann mit einer selbstgekochten Mi schung aus Schmalz, Leinöl, Teer und Terpentin bestrichen. Man darf nicht versäumen beim Absuchen der Klebgürtel auch zuweilen darunter zu sehen, wo sich manches Ungeziefer verkriecht und verpuppt. Spalierobst und Weinstöcke können auch jetzt noch ver schnitten werden, wenigstens geschieht dies in wärmeren Ge genden bester jetzt, während man es in rauher Lage bis zum Frühjahr verschiebt, bevor der Säst eingetreten ist; es geschieht mit der Rebenschere, und zwar werden alle Reben weggeschnitten, die man nicht als Zapfen benutzen will und vor allem alles Holz, das schon Trauben trug; auch an den Wurzeln, dem Stamm oder den Schenkeln ausgewachsene Triebe, die zu schwach sind, denn nur das beste und taug lichste Holz bleibt stehen. Wo durch Hacken oder Regen der Boden sich in der Nähe der Wurzeln vertieft hat, muh fri scher Boden aufgetragen werden. Elnzuschlagen braucht man den Weinstock nur da, wo eine Kälte von über 20 Gr. zu erwarten ist, oder bei Glatteis. Man verwendet Stroh, Rasen, Erde oder Steine und Hohlziegel, womit man d«i umgelegten Weinstock umbaut. Al» Düngung für den Weinstock verwendet man am besten Kompost, auf keinen Fall aber frischen Dünger, der dem Geschmack der Trauben nachteilig ist. Allenfalls kann man mit verdünnter Jauche, der etwas Superphosphot zugesetzt wurde (2 Gramm auf 1 Liter Master) gießen, natürlich kann die» öfter im Jahre in keinen Porttonen geschehen. Aprikosen- und Pfirsichspa- liere werden jedoch bei dem ersten eintretenden Frost ge schützt. In lebenden Hecken werden die Lücken ausgepllanzt, auch sonst alle Zäune ausgebessert, um da» Wild fernzuyal ten. Außerdem schützt man junge Bäumchen gegen Aninab- bern durch da» Wild durch Drahtgeflechte oder durch einen Anstrich von Teer, Jauche oder Karbolineum, da» aber, ost angewandt, den Bäumen schadet. Wie erhöhe ich die Tierproduktion? (Nachdruck vnb.t ») Die Leistung, die Eierzahl, ist es, die der größten Mehr zahl der Züchter am meisten am Herzen liegt. Die möglich ste Steigerung der Produktion, da» ist für die meisten da» einzige erstrebenswerte Ziel. Um diese» zu erreichen, be darf es aber einer langjährigen getreuen Arbeit auch in dem kleinsten. Auf einer zu jeder Zeit verständigen Fütte rung, welche sich den verschiedenen Umständen stet» anzu passen hat; auf einer stets wachsamen Sorge für da» Wohl- bestkden der Tiere und einer ständigen Erhaltung Mrer Le benskraft und Lebendigkeit: darauf beruht ihp»Mhwert in höchstem Grade. Nichts ist imstande, die Tiere auf die Höh« zu bringen, alle Arbeit wäre vergebens, wenn in diesen Punkten gesündigt wird. Mit der nötigen Wartung und Pflege allein ist es aber noch nicht getan. Hand in Hand damit muß auch eine möglichst hohe Entwicklung der Pro dukttonsfähigkeit erstrebt werden. Da gibt es nun wieder verschiedene Punkte, die alle genau berücksichtigt werden wollen. Faule Leger werden z. L. nur in den seltensten Fällen leistungsfähige Nachkommen erzielen. Dann» sei die erste Regel: Nimm nur die Eier deiner besten Hennen zur Brut. Du hast dann eine ziemlich sichere Garantie dafür, auch gute Nachzucht zu erhalten. Die beste Henne unter den Auserwählten ist am meisten würdig, die Stammutter de» künftigen Geschlechts zu werden. Bon größter Bedeutung ist auch die Auswahl des männlichen Tiere». Auch der ein- zustellende Hahn muß von einer wirklich leistungsfähigen Henne stammen. Es genügt nicht, daß man weiß, welche Henne im Bestände wohl die meisten Eier legt, sondern man muh auch genau orientiert sein über die Anzahl der gelegten Eier, über deren Größe und Qualität. Wenn man nicht streng darauf bedacht ist, die nötige Nachzucht nur von den allerbesten Hennen zu nehmen, diese Nachzucht durch Fuß ringe kenntlich zu machen und eine wettere Auswahl und Kontrolle des Besten vom Besten seines Zuchtstamme« ge- wisierchast fortzusetzen und durchzuführen, dann kann auch , nicht von einer vernünftigen und fortschrittlichen Zücht die ' Rede sein. Darum ist für die Heranbildung eines wirklich in jeder Hinsicht leistungsfähigen Stammes eine absolute Kontrolle eines jeden Tieres und eine bis ins einzelne durch geführte Buchführung die erste Bedingung. L b unif, welch« Henne legen soll, kann man des Morgens, bevorDie Tiere ins Freie gelosten werden, durch Tasten feststellen. Lei einem größeren Bestände ist solche» aber zu beschwerlich und zeit raubend. Dazu kann eine Henne auch mit einem Ei im Eileiter tagelang umherlaufen, ohne e» zu legen. Will man darum völlig sicher gehen und stet» orientiert sein: diese» Et ist von dieser Henne gelegt und diese» von jener.