Volltext Seite (XML)
Wo ist »arlche«? flikt mit meiner Muttergehabt." Er schüttelte den Kopf. „Das zu hö ren , betrübt mich sehr, Dag mar!" sagte er ernst, „uns des- hcüb sind Sie abgereist, ohne Versöhnung?" „Mama wei gerte sich," sag- te sie leise, „und ich wußte nicht, wohin. Nach Hause mochte ich nicht. Nur Sie, Herr Pfar rer — ach, ich bekam Sehnsucht nach Ihnen in meiner Not." „Hatten Sie denn nicht versucht, Ihre Mutter zu versöhnen?" „Um den Preis, den sie verlangte, konnte ich es nicht, Herr Pfarrer!" In heimlicher Qual schlang sie die Hände ineinander. „Ach, fragen Sie nicht weiter, es, wird mir so schwer, zu antworten! Und doch sollten Sie wissen, weshalb ich wiederkam —" Liebevoll legte die Pfarrerin ihre Arme um Dagmar. „Nein, nein, Kind, wir drängen nicht mit Fragen in Sie. Nur wenn Ihr Her» Sie treibt, dann kommen Sie zu uns und sprechen sich aus. Indessen wir uns freuen, daß Sie da sind! Es war uns recht einsam geworden ohne Sie. Und nun bleiben Sie hoffentlich noch recht lange. Einen lieberen Gast haben wir noch nie unter unserem Dache gehabt." Da schmiegte das Mädchen ihr Gesicht an die Schulter der warmherzigen Frau, um ihre rinnenden Tränen zu verbergen. Die Pfarrerin war gerührt. So anschmiegend und weich war die stolze, selbstbewußte Dagmar Odenberh noch nie gewesen. In gezwungen leichtem Ton, um die eigene Ergriffenheit zu verbergen, sagte sie: „Schade, daß unser Bernhard nickt mehr da ist! Da hätten Sie mehr Abwechslung. Sie haben sich doch so gut verstanden. Er ist m den Bergen; ein Freund schrieb ihm, er möchte sich ihm ans vierzehn Tage anschließen. Und da hat er uns denn vor wenigen Tagen erst verlvfsen. Wenn wir gewußt hätten, daß Sie wiederkommen, sicher wäre er dage blieben ! Ganz bestimmt!" HVider Willen errötete Dagmar. „Ach bitte, schreiben Sie -ihm nicht, daß ich schon wieder hier bin!" bat sie mit stockender Glimme, „ich habe doch häufig über die zu große Eintönigkeit hiev-yeklagt, da schäme ich mich vor ihm. Ich werde es ihm selbst schreiben, welche große Anziehungskraft sein Heimatdörfchen auf mich» apsgeübt — nicht wahr, Sie tun mir die Liebe!" Ganz fest versprach man ihr, ihre Bitte zu erfüllen. Es wurde Zeit zum Schlafengehen. Die Pfarrerin geleitete Dagmar in ihr altes Zimmer. Die Fenster waren weit geöffnet und der Mond warf sein ruhiges Licht in den traulichen Raum. Ms Frau Wagner die Kerze ans dem Nachttischchen neben Dagmars Bett anzünden chollte, hielt das junge Mädchen sie zurück: „Bitte nicht!" bat sis, — „nicht wahr, Sie können nicht begreifen, daß ich mit meiner Mutter in Meinungsverschieden heiten geraten konnte? Ich habe es Ihnen angemerkt, den ganzen Abend über." „Da Sie mich fragen, Dagmar, ja! Sie haben recht, mich quält der Gedanke. Sie hätten nachgeben müssen, anstatt in Trotz und Eigensinn gleich abzureisen! Bedenken Sie, es ist die Mutter!" Ein leiser Borwurf klang aus der milden Stimme der Pfarrerin. Dagmar seufzte tief auf. Sie setzte sich auf die Kante ihres Bettes und blickte zu Boden. „Wenn Sie sich aussprechen wollen,, Kind? Vielleicht bringt Ihnen das Erleichterung!" .Liebevoll legte die gütige Frau die Hand auf die Schulter ihres jungen Gastes. „Nicht Neugierde läßt mich fragen, Dagmar!" „Das weiß ich, Liebste, Beste! Es ist auch besser, Sie wissen es — sonst würden Sie mir vielleicht doch Ihre mütterliche Liebe entziehen, die ich so nötig brauche. — Nein, ich konnte meiner Mutter nicht nachgeben — in diesem Falle nicht! Denn sie hatte Heiratspläne mit mir, die ich nicht erfüllen konnte. Ein Graf hatte um mich angehalten —" schnell zurückgekehrt war. Daß sie sprach, war sie sogar den lieben Menschen schuldig. Entschlossen begann sie deshalb: „Ich habe Ihnen eine Beichte abzulegen, Herr Pfarrer. Sie sind doch sicher und mit Recht verwundert, daß ich so bald und unvermutet wiederkam. Ich bin — ich habe nämlich einen Kon- flikt mit meine: Bexttrbtlb. „War denn diese Aussicht, eine Frau Gräfin zu werden, nicht verlockend für Sie, Dagmar?" fragte Frau Pfarrer Wagner sehr erstaunt. - „Jetzt nicht mehr!" Dagmar schüttelte heftig den Kopf. «Nicht wahr, Sie wundern sich! Früher hält' ich mich auch nicht besonnen; ohne Bedenken hält' ich eingewüligt! Aber heute —? Ich konnte Mama diese Enttäuschung nicht ersparen — weil ich den Grafen nicht liebe," sagte sie leise, „nicht wahr, ohne Liebe soll man doch nicht heiraten?" Fast kindlich klanF diese Frage. lSchl u» so»,«.) llnrere viläer Kirche im Dorf Gchneckendnsch »et Saarb«rg. In der Schlacht von Lothringen tobten um da- Dorf Schneckenbusch bei Saarburg schwere Kämpfe. Die zurückweichenden Franzosen verübten dort «inen Akt wider wärtigster Roheit. Die Einwohner wurden aufgefordert, sich in die Kirche zu begeben, weil es dort sicherer sei, und der Sohn des Bürge» meister« erhielt bei Androhung der Todesstrafe den Befehl, niemand aus der Kirche herauSzulasfen. Da schlug plötzlich die erste Granate durch die Kirchenwand, ihr folgte ein Schuß nach dem anderen. Die Franzosen hatten sich die Kirche als erstes Ziel gesetzt. Zwölf der armen Singe- fchlossenen wurden zerschmettert, viele lebensgefährlich verwundet. Die Unverletzten durchbrachen in der Todesangst die Türen und wurden von den inzwischen eingedrungenen bayrischen Truppen in ihre WohnungS- keller gebracht, wo sie da» Ende des Kampfes abwarteten. Iswolsky, der russische Gesandt« in Hart», der anläßlich der Flucht der französischen Regierung nach Bordeaux die Hauptstadt Frankreichs ver lassen und feine Familie nach der Schweiz in Sicherheit bringen mußte. Ihm gebührt der zweifelhafte Ruhm, einer der eifrigsten Vorarbeiter .für den Ausbruch des Weltkrieges zu sein. Da» berühmte Rachan» und die Kathedrale von Liiweu, die im Mittelpunkt des Franktireurviertels liegen. Die beiden historischen Gebäude wurden durch die Anstrengungen der deutschen Offiziere und Truppen geret tet, die die angrenzenden Häuserblock» sprengten und unter dem Feuer der bel gischen Franktireurs den Kirchenschatz und die wertvollen Altargemälde bargen. Bon der Kirche wurde lediglich das Dach durch Flugfeuer zerstört. Allerlei weiß. Man tu i Zügen. Logogriph. Dereinst war es, Im heiNgen Land Als Städtchen und als Mann bekannt. Wird'« aber mit dem » genannt, Dann zieht es hin zum Meeresstrand. Julius Falck. Schachlösuuge«: Rr. 1VS. t)0db 1) L d b S) v « 8 k 1) L k L : L) 8 o » t 1) » S—k S S) 0 « S t Rr. ros. t) l, 11—d r ohne d » d « ginge auch I. - S, aber was würde dieser Doppelzug schaden?) d S, L « S. r> I, ü S : 8) e d.v»; »)... NdS. g)L<l« : S)L-S. Richtig« Lösung«« Rr. ss und »s. Ron <8. L. Rittmaher in Forchheim. Nx. tOO. Bon«.Dauber in Bremervörde. Nr. los, Bon M. THimmel in Frau lautern. Rr. 10b. Bon lkd. David« in Dortmund. Nr. lvo. Bon ». Haunold in Miltenberg. A. Schmittsull in Seins- Heim. Prof. ». Wagner in Wien. 0 tempor»! „Ach, diese Männer — früher hat mir mein Mann immer die ersten Veilchen gebracht, weil ich sie gern hatte — jetzt bringt er immer den ersten Spargel, weil er ihn gern hat." Höchster Grad von Kurzsichtigkeit. „Ist denn der Professor wirklich so kurzsichtig?" — „Kolossal! Neulich sah ich ihn im Zoologischen Gatten den Elefanten durch ein Vergrößerungsglas betrachten." Könnte beinahe stimme«. „Mein Rechtsanwalt ist doch zu unver schämt!" — „Watum denn?" — „Hier schreibt er mir in die Rechnung: Einmal des Nachts aufgewacht und Ihren Fall überlegt, 20 Mark." Scharade. Worträtsel. Hier kann da» Erste niemals sein, «lein Beppo, schwnrzlocklg und ionnenderbranni, Da« andre sei stet« wahr und rein. Pflückt mich von dem Baume gar flink und gewandt. Da» Ganze ist als Stadt bekannt) Da kommt unversehens ein Hund angerannt; Du findest sie im Preuhenland. «lein Beppo läßt schleunigst sein Obst im Stich — Julius Salck. Sr ist das Wort leider! — und rettet sich. Melitta Berg. Problem «r. 11». Bon E. Ferber in St. «marin. lkkonoj« Vrowjo.) Schwor». AuslSsuugeu au» »origer Rummerr De« Logogriphs: Elba, Elbe. Des Arithinogriph«: Portugal; olga, Not, lalg, Ural, Orog, Uula boto. ---------«Ul» NE« Vorbehalten. Berantworttich« Redaktion von «ruft »selfser, gedruckt ui» herausgegebe» von «reiner « Psetfser in «tuttgart.