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e »,.2-4. «Mch, »Ml«. Setz« L 1«L ' «mtttche Bekamttmachoae». Sadnidan --Molsnorä». Allgemeine Ortskrankenkasse Bischofswerda. Der Stndtrnt. Zur Vergebung gelangen Ausführung der Glaserarbeiten. BerdingungSanschlLge gibt da» hiesige Gtadtbauamt auf Verlangen kostenlos ab. Angebote sind bis 12. November 1S14 verschlossen und mit Aufschrift versehen beim Etadtbauamt Bischofswerda einzureichen. VischofSwerda, am 30. Oktober 1014. UllAschuH-TitzUtlg d« 1«. N«»e»hsr Mich, «Ke«»» '/.»Uhr, im «aale des Hotels .goldene' Tonne" Bischofswerda. Tagesordnung: 1) Verträge. 2) Mahl der Rechnungsprüfer. Schluß der Anwesenheitsliste S Uhr. Bischofswerda, am SV. Oktober 1V14. HeWhsld, Vorsitzender. Nacht sich über die Erde gesenkt hatte und -er Donner-ex Kanonen verstummt war, tönte plötzlich ein gellendes N*»" teufigual durch das Schweigen. Wir merkten jetzt erst, daß das Heidekraut ringsum mit Petroleum übersprengt wor den war. In wenigen Minuten stand das ganze weite Feld lodernden Flammen, die scharfe Lichter über die Szenerie warfen. Deutsche Soldaten sprangen plötzlich vorn Boden auf, nur wenige hundert Nords von unseren Schanzgräben entfernt und stürmten unter dem Schall von Horufignale« und Gesang gegen unsere Stellung an. Unsere Truppen waren überrascht worden und nicht vorbereitet, nahmen dann aber ihre Stellungen an den Grenzen ein und rich teten ihr Feuer und das der Maschinengewehre gegen den anstürmenden Feind. Die Deutschen antworteten mit fort währendem Gewehrfeuer und rückten in dichten MassenWor. Sie kamen bis auf vierzig AardS an die Laufgräben HMan. Als die Unsrigen aus den Laufgräben herausstürzten, wurde Mau« gegen Man« gekämpft, und darüber lag der schwächer werdende Feuerschein des brennenden Gestrüpp». Dünkirchen vor der Belagern«-. Dünkirchen bereitet sich, wie aus Paris gemeldet wird, auf die Belagerung vor. Alle überflüssigen Esser werden -en Platz verlassen. Wenn die Deutschen vorrücken, sollen sofort die Meerdamme durchstochen und die ganze Gegend unter Wasser gesetzt werden. Nur ein drei Kilometer breiter Dünenstreifen soll erhalten bleiben. Angeblich ist eine län gere Belagerung notwendig, um einen Durchbruch zu errin gen. Die Bevölkerung wurde schon mehrmals von einer Panik ergriffen, beispielsweise als die Kunde kam, daß die Deutschen Casse genommen hätten. Daraufhin begann gleich ein Auszug der Bevölkerung. Es sind bereits mehrere Tau- send Personen aus Dünkirchen geflohen. Mehrere deutsche Tauben sind über Dünkirchen erschienen. Eine hatte ein Luftgesecht mit einem englischen Flieger und soll nach Ge rüchten heruntergeholt worden sein. Die enttäuschten Franzose». London, 29. Oktober. (W. T. B.) Morningpost ver öffentlicht folgenden bemerkenswerten Brief eines Franzo sen, datiert Le Sigan, den 22. Oktober, und unterschrieben un fincöre ami: Die französische Presse führt einen Aussatz Ihres Blattes an, worin es heißt: England mich Anstren- gungen machen, die seiner Sache und der Anstrengungen der Verbündeten würdig sind. Darf ich Ihnen sagen, daß eine große Mehrheit der Franzosen täglich dasselbe sagt? Frankreich lebt nur für den Krieg. Sein Volk, sein Geld und seine Verkehrsmittel stehen alle im Dienste des Krieges. Unsere Fabriken sind geschlossen. Unser Handel ist Null. Wir haben nur einen Gedanken, nämlich, daß unsere 2 600900 Mann Deutschland zu Boden schlagen. Was D England? Es sandte uns 200000 Mann und erließ einen Aufruf an seine Söhne. Die auf dem Festlande kämpfenden englischen Truppen stellen noch nicht die Hälfte der Franzo sen dar, die bereits kampfunfähig find. Der Aufruf er- reichte, daß von der Bevölkerung von 40 Millionen bis jetzt 600 000 kriegstaugliche Männer meinen, ihr Leben auf dem Schlachtfelds wagen zu sollen, wo das Schicksal ihres Lan des auf dem Spiele steht. El« Bombardement Londons ans der Last? Das dänische Rogierungsorgan „Politiken" beschäftigt sich mit der Frage, ob England zu Lande angegriffen wer den könne und kommt zu dem Ergebnis, daß, wenn eine In vasion stattfinden sollte, deutsche Truppenmassen über den Kanal auf gewaltigen Transport-ampfern herübergeführt werden müßten, währen-Zeppeline in hohem Grade den An griff der Truppen durch Anrichtung von Zerstörungen und durch Verursachung einer Panik unterstützen könnten. Der Gedanke eines Bombardements Londons auS der Lust sei durchaus nicht phantastisch. Die Gefahr, die London aus der Lust drohe, wachse mit der Zunahme der Herbstnebel. Es werde allmählich so gut wie unmöglich werden, von London aus sich nähernde Luftkreuzer zu entdecken. Die englische Nervosität sei daher begreiflich. Was die Truppenlandun gen selbst betrifft, so seien allerdings die Aussichten der Deutschen nicht so groß, solange Englands Flotte unversehrt sei. Die Riesenkanonen der Deutschen reichten nicht über den Kanal und die englische Kanalküste werde durch die eng lischen Kriegsschiffe gut bedeckt sein. Die euslische« Unter- seeboote würden den deutschen Kriegsschiffen und Traps- Portdampfern großen Schaden zufügen können, ausgeschlos sen sei aber deshalb ei« deutscher Landungsversuch nicht. Aber weit größer sei die Gefahr des Lustbombardements, die London in den nächsten Wochen nicht ruhig schlafen las- sen werde. Eine schöne Ueberraschnng für die Engländer. An der Nordküste von Irland sind urplötzlich deutsche Minen aufgetaucht und haben einen englischen Dampfer von ziemlich erheblicher Größe zum Sinken gebracht. Aus Haag wird gemeldet: Reuter meldet aus Lon don: Der 5363-Tonnen-Dampfer „Manchester Commerce' ist vor der Nordküste von Irland aus eine Mine gestoßen und gesunken. Der Kapitän und 13 Mann sind ertrunken, 30 Mann wurden von einem Schlepper gerettet. Die Ma- rinebehörden in Liverpool haben die Schiffe, die Nordirland umfahren, gewarnt, daß im Küstengewässer deutsche Minen liegen; sie müßten deshalb in 60 Meilen Abstand von Tory- -Insel bleiben. ' Kopenhagen, 29. Oktober. Aus London wird telegra phiert: Die amtliche Meldung, daß eS den Deutschen ge- lungen sei, an -er Nordwestküste Irlands ein Minenfeld auszulegen, rief in den SchifftchrtSkreisen ganz Englands ungeheueres Aufsehen hervor und trägt in hohem Maße da zu bei, die herrschende Mißstimmung und das Mißtrauen gegen die Oberleitung -er Marine noch zu erhöhen. Die interessierten Kreise stellen die mannigfachsten Betrachtun gen darüber an, in welcher Weise die Deutschen die Aus legung von Minen bewerkstelligen konnten. Man ist über wiegend geneigt, zu glauben, daß ein deutsches Handelsschiff, das sich unter neutraler Flagge deckte, die Auslegung vorge nommen habe, da man es für unwahrscheinlich hält, daß ein deutsches Unterseeboot bis nördlich Irlands Vordringen konnte, ohne entdeckt zu werden. Die Engländer sollten eigentlich die deutsche Marine jetzt schon so gut kennen gelernt haben, daß derartige Hel- denstückchen wfe die Auslegung von Minen auch an der atlantischen Küste ihres JnselreicheS gar nichts Überraschen des mehr für sie haben dürste! Doch wir wollen und gern an ihrem Erstaunen weiden. Der Aufstau- in Südafrika. Amsterdam, 28. Oktober. (W. T. B.) Der „Telegraaf" meldet aus London: Die letzten Berichte aus Südwestafrika lauten sehr ungünstig. Es scheint, daß General Dewet ge gen Botha Pattei genommen hat, während man in Lon don sich über die Haltung vieler anderer einflußreicher Mit glieder der Partei des Generals Hettzog viel Sorge macht. Gerüchte zufolge sollen verschiedene hohe englische Beamte durch die aufständischen Buren gefangen genommen worden sein. Londo«, 29. Oktober. (B. T. B.) Die TimrS schreibe«, der Aufsta«d « Südafrika ist auge«schei«lich schon sehr im Gange. Die Führung ist gut. Die BurgherS haben Gewehre und mindestens eine kleine Quantität Munition. Sie können mit der größten Schnellheit mobilisiert wer den. Führer wie de Wet, BeherS und Kemp können ohne Zweifel auf eine gewisse Gefolgschaft rechnen. Die Times meinen, der Augenblick sei von de« Rebellen gut gewählt, aber einen endgültigen Erfolg werde« sie nicht habe«. Paris, 30. Oktober. Der Mafia berichtet, daß die revolutionäre Bewegung in Südafrika ständig ernster wird. Die „Deutsch« TagrSztg." meldet: Die Zahl der Aufständi schen in Afrika betrage 10000 Man«. Die ganze Oraaje- Fluß-Kolonie befindet sich im Aufruhr. Aufrufung der Flottenreserven in Portugal. Loudon, 29. Oktober. Die „Times" melden aus Lissa bon vom 26. Oktober: Gestern wurden durch Dekret alle Klassen der Flottenreserven aufgerufen. Eine Seebrigade von 600 Mann wird Anfang November nach Angola geschickt werden, um das dortige Expeditionskorps zu verstärken. Das Ringen vor Warschau. Berlin, 30. Oktober. Der „Lokalauz." und andere Blät ter entnehmen dem „Daily Telegraph" Schilderungen über das Ringen vor Warschau. Die Schlacht dauerte vier Tage und vier Nächte. Auf eine Entfernung von 50 Kilometer zitterten die Fensterscheiben btt dem Kanonendonner. Oes ter kam es zu Bajonettkämpfon. Abwechselnd hatten die Deutschen oder die Russen die Oberhand, und die Schlacht linie wogte hin und her. Die serbische Mörderbande und ihre Schutzherren. Wie«, 29. Oktober. (W. T. B.) Bei Besprechung deS HochverratKprozesses von Serajewo betonen die Blätter, daß dieser Prozeß den unwiderleglichen Beweis dafür erbracht habe, daß das ruchlose Attentat gegen den österreichisch-un garischen Thronfolger von Serbien ausging unter Teilnah me der höchsten Kreise Serbiens. Zu Schutzherrn dieser Mörderbande hätten sich mit Rußland auch Frankreich und England aufgeworfen und dadurch den Weltkrieg heraufbe- schworen. Das Weltgericht werde ein vernichtendes Urteil über diese Staaten sprechen. Die Lage in Rufisch-Polen. Wien, 29. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird verlaut bart, mittags: Auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz fan den gestern keine größeren Kämpfe statt. In den letzten Tagen wurden die Versuche der Russen, gegen den Raum von Turka vorzudringen, erfolgreich abgewiesen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Hoef^r, Generalmajor. Wien, 29. Oktober. (W. T. B.) Bei Besprechung des gestrigen, von deutscher und österreichisch-ungarischer Seite in gleichlautender Form ausgegebenen Berichtes über die Neugruppierung der verbündeten Armeen in Russisch-Polen erinnern die Blätter an die kürzliche Aeußerung deS Ar- meekommandanten Boroewitsch, der damals sagte: ES han delt sich gegenüber Rußland um eine einfache Rechnung. Bei der Ueberzahl der Bevölkerung Rußlands hatten wir anfänglich im Verhältnis 1 : 3 gekämpft. Jetzt ist daS Ver hältnis 1:2. Es wird die Zeit kommen, wo einer gegen einen kämpft. Tann werden wir unseren endgültigen Sieg erringen, den das Volk erwartet. Bis dahin müssen unsere verbündeten Streitkräfte die russische Uebermacht aufhalten und schwächen. Im Änne dieser Aufgabe ergebe sich, wie die „Reichspost" schreibt, die Kriegslage, in der eS geboten erscheine, der letzten Entscheidung auSzuweichen und den ab gebrochenen Kampf später unter günstigen Verhältnissen erneut aufzunehmen. Zu solchem Entschlüsse hätten sich die verbündeten Armeen angesichts des AnrückenS überlegener russischer Kräfte auS Warschau, Nowvgeorgiew und Iwan gorod genötigt gesehen. Den nun auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz erfolgenden Bsvegungen wohne kern an derer Charakter inne, al» beispielsweise der so zweckmäßig gen, erfolgreichen Konzentrierung der deutschen Armeen im Frankreich. Feldpostbriefe -er Söhne unserer Heimat. Das Seegefecht an der holländische« Küste. An dem Seekampf in der Nordsee, unweit der holländi schen Küste, bei dem wir vier Torpedoboote einbüßten, hat auch ein Bischofswerdaer teilgenommen. Er schreibt hierüber unterm 23. Oktober an seine Eltern: Da ich einen Augenblick Zeit habe, will ich Euch ein Le benszeichen von mir geben, denn das Netz wird immer enger. Bon dem Gefecht am 17. habt Ihr gewiß erfahren, auch »vir waren es wieder, die Torpedoboote und Unterseeboot«. Ich will Euch dieses näher schildern. Wir waren von einer Pa trouillenfahrt in den Nordhafen von H. eingelaufen. Als- der Befehl an die Kommandanten der 7. und 10. Halbflot- tille kam: Freiwillige vor!" wurde er mit Hurra ausgenom men. Wir traten alle aus der Schanz an. Unser Kapitän, hielt eine Ansprache und frug, wer diese wilde Fahrt mit machen wolle. Es blieb keiner stehen. „Jungens", sprach, der Kapitän, „es gilt euer Leben I" und es standen ihm vor Freude die Tränen in den Augen. Das Blut in unserem Adern kam durch Begeisterung ins Wallen und schoß un» heiß durch die Adern. Wir brachten 3 Hurras aus auf un seren Kaiser und unser liebes Vaterland, aber dies war keim Rüfen mehr, ein Brüllen. Es kam der Befehl: „Dampf Äif alle Kessel für große und äußerste Kraft I" Um 8 Uhr be gann der Tanz, es tönte ein schriller Pfiff. Licht auS — klar Schiff zum Gefecht. Die Nacht war stockfinster und eim dichter Seenebel umhüllte uns; so ging es 16 Stunden in. wilder Fahrt über Hindernisse und Umwege, dem englischen Kanal zu. Was uns in den Weg kam, wurde umgefahrem oder in den Grund gebohrt. Die Vorposten wurden über rumpelt. Bis dahin ging alles gut. Jetzt kam der Haupt schlag. Um 6 Uhr 10 Min. war der erste Angriff; die Zahl! der Boote verschweige ich. In Sturmfahrt wollten wir die englische Kette durchbrechen, aber aus 1800 Meter eröffnete die leichte un- schwere Artillerie ein mörderisches Feuer, die Geschosse schlugen vor und hinter uns ein. Da konnten wie nicht ankommen, denn wir hatten nur wenig Geschütze an Bord und die Torpedorohre konnten infolge des Nebel» keine Verwendung finden. Wir zogen uns zurück und er-, widetten den Angriff. Um 9 Uhr 20 Min. begann dasselbe- Manöver. Mr hatten alle mit der Welt abgeschlossen. ES begann wieder das schwere Geschützfeuer und wir gingen los wie der Teufel, als wir plötzlich bemerkten, daß 4 unse rer Boote in die Lust gingen. Einige hohe Feuer- und- Wassersäulen und das Seemannsgrab war fertig. Die Eng-, länder haben schwere Verluste und doppelt, wenn sie es auch verschweigen. Wir haben selbst einige Schiffe brennen sehen. Um nicht der Uebermacht in die Hände zu fallen, traten Win den traurigen Rückzug an. Wir wurden von einigen Torpe dobootzerstörern 3 Stunden verfolgt, deren wir unS aber bald entledigen. Mein Boot hatte nur leichte Beschädigungen. Der Schaden ist gering, es waren die ältesten Boote und wir haben noch mehrere hundert. Dieses schreckt uns nicht, bald sind wir wieder da. Dem Unterseeboot ist es gelungen, unter Wasser durchzuschleichen. Jetzt ist dicke Lust. Erst Dünkirchen und Calais, dann gibts Gehocktes. Wenn unsere Marineartillerie an der Küste auffahren wird und die Unter seeboote, dann ist es entschieden. Der Engländer wagt sich nur im Nebel raus. Wenn er nur mal nach Helgoland käme, die wollten ihn schon Heimleuchten, aber er hat Angst. . , Euer Sohn Paul, die verwegenen Torpedojäger ?. 8. Au» der Oberlaufiy. Bischofswerda, 30. Oktober. - Statisches »nd «l,a»ei«es. Der Zierkrnnnen auf -em Marktplätze. Der Zierbrunnen auf dem Marktplätze, der unter Bewilligung eines städtischen Zuschusses auS Mitteln! des Kunstfonds errichtet worden ist und eine Gabe an di«, Stadt anläßlich des vorjährigen Heimatfestes darstellt, geht seiner Vollendung entgegen. In etwa 8 Tagen wird er sei-, ner Bestimmung übergeben werden; mit Rücksicht auf -ix Zeitläufte soll jedoch von einer besonderen Feier abgesehen werden. Still und weihelo» wird er sonach sein Dasein bs-