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88. Donnerstag, 17. September. LVI4. Ker Kächstsche Landwirt. Kberlsufltzrr Ksnöwirtschafikichrs WochrnblsN. Erscheint jeden Donnerstag.—Bezugspreis vierteljährlich 50 Pfg.—Die Abonnenten des »Sächsischen Erzähler" erhalten das Blatt gratis. — Druck und Verlag von Friedrich May. Die deutsche Frau am Pfluge. Du Schimmel und du Schecke, Norm Pfluge eingepaart, Nun ackert gute Strecke, Nach eurer besten Art — Eine deutsche Frau den Pflugsterz hält! Die Männer Würfeln um die Welt! Es schallt von ihrem Munde Manch spornend „Hü" und „Hott", Zu solcher Pflugwerstunde Beflügelt euern Trott — Noch liegt viel ungepflügtes Feld! Die Männer würfeln um die Welt! Sorgt, daß sie nicht die Leine, Euch anzutreiben, zerrt! Vorwärts, die Not macht Beine, Schmach, wer sich jetzt noch sperrt! Hier geht's um Brot und nicht um Geld! Die Männer würfeln um die Welt! Und daß die schollige Erde Das Saatkorn schirmend hegt, Dah es zur Ernte werde. Die unsre Zukunst trägt! Gesegnet jedes Korn, das fällt! Die Männer würfeln uni die Welt! Du Schecke und du Schimmel, Tut euer großes Amt! Sei gnädig, Sonn' und Himmel, Daß Lichtverheißuvg flammt! — Die deutsche Frau den Pflugsterz hält! — Nun, Männer, würfelt um die Welt! Gustav Schüler. Der Lande« obstbauverei« fLr das KSnig- retch Sachse« hat durch seine Bezirksvereine und durch seine Zeitschrift wiederholt aufgefordert, die diesjährige Obsternte soweit als möglich auszunützen und keine Frucht umkommen zu lassen. Er ermahnt, Haushaltungskonserven, deren Bereitung von ihm in jahrelanger Arbeit weitesten Kreisen durch Obstver wertungskurse bekannt gemacht wurde, hoch zu achten und so viel als möglich von ihnen herzustellen. Der Sturm am Sonn- I tag hat teilweise die halbe Ernte zu Boden geworfen und dieses Fallobst sollte sobald als möglich zu Mus, Gelee und Marmeladen oder zu Dürrobst verarbeitet werden. In vie len Haushaltungen dürsten sich auf einfachste Weise recht brauchbare Erzeugnisse, namentlich letzterer Art Herstellen lassen, zumal diese einfast und billigst und Diirrobst sehr gut sich lange Zeit aufbewahren läßt. Der Landesobstbauverein wird gern dort, wo der Wunsch auf Unterweisung in dec Herstellung von Obst-Dauerwaren besteht, Kurse abhalten lassen. Wünsche dieser Art wolle nmn bei den Vorständen der Bezirksobstbauvereine, bei den Obstbanwanderlehrern oder bei der Geschäftsstelle Dresden-Altstadt, Sidonien- straße 14, anbringen. Frisches Obst oder auch Dauerwaren, werden gern auch von den Lazaretten angenommen und dürfte es auch dieserhalb angebracht sein, solche herzustellen. In dieser Zeit, wo ausländisches Obst wenig oder gar nicht eingcführt wird, wird der einheimische Obstbau auf diese Weise die beste Würdigung finden können. Arbeiten aus de» GeflLgelhos t« September. (Nachdruck verboten.) Dieser Monat ist sozusagen der Erntemonat deS Ge flügelzüchters. Was er im zeitigen Frühling gesät, daS reift jetzt zur Frucht heran. Das Junggeflügel ist soweit ge diehen, daß es vor die Entscheidung gestellt werden kann: Sein — oder Nichtsein! In der Regel lassen sich jetzt die Fehler erkennen, die die Tiere zur Weiterzucht untauglich