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angekocht sind, ruhig bis zum Abend in der Kiste bleiben oder dis zum Mittagessen; sie werden die richtige Wärme haben und find gar geworden. Ob sie ein paar Stunden länger in der Kiste find, macht nichts aus, sondern im Ge genteil. Wie schon gesagt, entwickeln sich manche Speisen ganz hervorragend gut in der Kiste, sie verderben nicht, zer fallen nicht, zerkochen nicht, setzen nicht an, halten alle Nähr- salze, die auf offenem Feuer teilweise verdunsten, sind also wahrscheinlich auch bekömmlicher. Solche Kiste kann man getrost mit auf das Feld neh men. Die Hausfrau kann auch gleich das Abendessen des Morgens ankochen. Man vergegenwärtige sich, was auf diese Weise überhaupt für Vorteile für einen Haushalt herausge holt werden können und wie angenehm es ist, auch in Zeiten, in denen die Hausfrau eigentlich keine langwierigen Küchen arbeiten besorgen könnte, gutes, schmackhaftes, richtig ge kochtes Essen aus den "Tisch zu bekommen. Es wird häufig empfohlen, Kochkisten mit mehreren Töpfen herzustellen-, wir möchten davon abraten, empfehlen vielmehr, erforder lichenfalls lieber einige Kochkisten verschiedener Größen digen Entleerung geöffnet zu werden, halten dadurch leichter die Wärme und kochen besser gar. Ueber die Zeitdauer des Vorkochens viel zu sagen, ist zwecklos. Tie Hausfrau weiß, welche Speisen länger kochen müssen upd welche weniger, sie wird auch bald die richtigen I Kochzeiten festgestellt haben. Es seien hier nur einige Zahlen genannt, uni einen Matzstab zu geben: geschälte Kar toffeln sollen 2 bis 3 Minuten, Pellkartoffeln, Grütze 5 Mi nuten, Reis j5 Minuten, Gries 3 Minuten- Sago 2 bis 3 Minuten, Nudeln 5 Minuten, Haferflocken 6 bis 7 Minuten, Graupen 30 Minuten, Bohnen, Erbsen und Linsen 30 Mi nuten, Grünkohl 40 Minuten, Weißkohl 40 Minuten, frisches Obst 5 bis 10 Minuten, Salzbohnen 30 Minuten, Fleischsuppe 45 Minuten, Schmorfleisch 45 Minuten an kochen. Es gibt mancl)e Speisen, die sind dann schon in 1 bis 2 Stunden gar, aber die Regel ist das nicht. Wenn mau mit der Kochkiste ganz sicher gehen will, dann empfiehlt sich schon, mit einer Kochzeit bis zu 6 Stunden zu rechnen. Viehsutter zum Herbst und Winter. Ter Krieg erfordert, datz wir sehr haushälterisch Wirt schaften; denn die Verpflegung des Heeres wird voraus- sichtlich an unsere Leistungsfähigkeit große Anforderungen stellen. Ta ist es auch geboten, mit den Futtermitteln spar sam umzugehen. Leicht ist das natürlich nicht, da die Er nährung des Viehstandes dadurch keine Einbuße erleiden darf. Aber in der Zeit der Not lassen sich die üblichen Fut termittel durch andere leicht ersetzen. Als ein gutes Hilfs- futtermittel kommen in erster Linie die Roßkastanien in Betracht. Diese haben nämlich einen Eiweißgehalt von 3,1 : Prozent. Sie dürfen aber nicht in rohem Zustande verfüt tert werden. Nachdem sie gekocht, wird die braune, bittere Brühe abgegossen, dann sind sie einige Male mit frischem Wasser zu begießen. Sobald sie gehörig ausgelaugt, werden sic zerkleinert und verfüttert. Indes können die Roßkasta nien auch getrocknet und dann geschrotet werden. Auch Eicheln können als Viehfutter benutzt werden, namentlich für Schweine. Ein weiteres Notfutter bilden Lanbreiser von Pappeln, Linden, Erlen, Buchen, Eschen, Birken Eichen usw. Diese werden nach der Ernte zusammengebunden, an der Sonne getrocknet und als Wintcrfntter aufbelvahrt. Ter Nährwert dieses Futters soll dem Heu gleichen. Ebenso können Quecken als Futter verwertet werden. Zu diesem Zweck sind sie aber zu waschen und zu trocknen. Obst- rind Weintreber bilden auch ein gutes Notfutter. Sie müssen aber in Fässern und Bottichen eingesalzen werden. Daß das Sauerfutter aller Art in schweren Zeiten eine gute Aushilfe bietet, ist bekannt. Daher sollte kein Landwirt das Ein säuern von Grünmais, Rübenblättern usw. versäumen. Eingesandt. Was wird in diesem Jahre mit der Gerste? Voraussichtlich dürfte der Bierkonsum in der nächsten Zeit eine Verminderung erfahren und demnach der Ver brauch von Gerste resp. Malz gegen andere Jahre zurück bleiben. Da dürfte es angesichts der Kriegslage geboten sein, die in diesem Jahre gut geratene und tadellos geern tete Gerste ähnlich wie in früheren Jahren zum Brotbacken nlit zu verwenden. Aeltere Personen wissen noch von der Zeit, wo der vierte Teil (oft noch mehr) Gerste mit dem Brotkorn gemahlen und gebacken wurde und daß es ein be kömmlich gutes Brot gab. So schlimm wie 1870 bei der Be lagerung von Paris dürfte es bei uns in Deutschland doch nicht werden, denn damals behauptete der Volkswitz in Paris, daß der Mont Martre mit zum Brot verwandt würde. Ei» Leser auS P. Herbstsaaten sind in dieser schweren Zeit besonders zu empfehlen, da wir zur Volks- und Heeresernährung unsere Viehzucht- und -Mast erheblich steigern müssen. Stoppel rüben kommen zu diesem Zweck in erster Linie in betracht. Ferner sind Wickengemenge, Erbsen, Buchweizen und Mais anszusäen. Winterroggen und Wintergerste im Gemenge mit Raps und Rübsen sind zum Abweiden im Spätjahr und zur Grünfütterung im Frühjahr auszusäen. Die Viehweide muß in diesem Jahr so lange wie mög lich ausgedehnt werden, denn es gilt Futter zu sparen, da mit wir für den Winter und das kommende Frühjahr gut versorgt sind. Nur mit einem großen Futterreichtum kön nen wir den Weltkrieg gut überstehen. Der Grflügrldung ist sehr wertvoll, da er außerordent lich stickstoffrcich. Seine Wirkung ist dem Peruguano gleich. Am besten wird er im Garten zur Gemüsekultur verwendet. Zu diesem Zweck muß er im Gießwasser aufgcweicht resp. flüssig gemacht werden. Von 100 Hühnern gibt eg etwa 1000 Pfund Tung. Verantwortlich für den Inhalt: Max Fiederer in Bischofswerda. 0 8OMO8 0 8 UUMkilNkmM! Liederstes un.6 billixsteg VeZinkekUonsverkLkren rur Ver- kütunx von Vieksvuekeo. ^insaolr8tv UanäkLbunx. Vis Vomos-Kass ärinxen üdoraN d!a nnä vernioksen äosdald all« LariNvn 8ieker. ^Heinverkauk: ?au1 Seliookert, Lisodokworäa Mr Wirtersaaten Peru-Guano —„Füvhornmarke"— der beste Dünger. Er lockert die Ack.rkrume und fördert die Gare. Es wird gebeten, sich bei allen An fragen und Bestellungen stets auf den „Sächsische« Landwirt" zu beziehen. leäor KLukor vircl mit 1000 lHaellgogon Unfall vorsivlwrt. »»IS 100^ I»IIIl8«r kanfsn 8is Ibrs Agarrsn u. rettsll ckirslrt rm8 <isr Orosskabrik. Ostioä. künorsr lOO 8t. 3 50, 1VVÜ 8t. 30.-. Ostiod. Kissen- 1>üsnrer 103 kt.4.' 0, 10008t. 36 — (300 8t. franko Haobnakms). deäer ctsuernäe liüuker erkLIt boobk. Herren - kemontolrukr gratlr.Vorl. 8is krsislists franko. IVIvk, Zigarren- un<1 Zigarsttsn-kabrik 8«I»vvpnttL I. 8».