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Der Sächsriche Lrzähler ^5 ->S ! '!-! !> > i' iss 4« den-N.) — gefallen. Niedrig, Rudolf Gustav Hermann, Vizefeldwebel d. L. aus Stettin — schwer verw. Heerklotz. Leutnant d. R. aus Dresden-A., — leicht verw., Kopf. Kuh fuß, Wilhelm Bernhard Hugo, Unteroff. d. L. aus Ronne burg, Kreis Sachsen-Altenburg — leicht verw., linkes Bein. Gläßer, Paul Ferdinand, Gefr. d. L. aus Pretzschendorf (Dippoldiswalde) — leicht verw., linkes Bein. Küster, Max, Gefr. aus Leipzig — schwer verw., beide Schultern und Schenkel. Reichelt, Reinhold Eugen, Unteroff. d. L. aus Zittau verm. Frenzel, Albert Bruno Alexander, Unteroff. d. L. aus Dresden — verm. Baumgart, Friedrich Richard, Sanitäts-Unteroff. d. L. aus Kohlsdorf (Dresden) — verm. Fleischer, August Hermann, Unteroff. d. L. aus Oberwüste- giersdorf, Kreis Waldenburg — gefallen. Friedrich, Fritz Oskar, Unteroffizier d. L. aus Neukirchen (Chemnitz) — schwer verw., rechter Arm. Lichtenberger, Ernst Hermann, Unteroff. d. L. aus Oberlangenau (Freiberg) — schwer verw., linker Fuß. Menzel, Max Richard, Unteroff. d. L. aus Breslau — verm. Preusche, Friedrich Bruno Johannes, Unteroff. d. L. aus Dresden — verm. Brauer, Artur, Gefr. d. L. aus Kleinburgk (Dresden-A.) — verm. Hachenberger, Karl Otto, Gefr. d. L. aus Meerane (Glauchau) — verm. Hammermüller, Ernst Otto, Gefr. d. L. aus Freiberg — leicht verw. Jobst, Paul, Gefr. d. L. aus Leippen (Meißen) — verni. Kertzscher, Ernst Max, Gefr. d. L. aus Wunschwitz (Meißen) — verm. Künkel, Ernst Gustav Emanuel, Gefr. d. L. aus Oderberg, Kreis Angermünde — verm. Miethe, Robert Edwin, Gefr. d. L. aus Bojanowo, Kreis Rawitzsch — verm. Seifert, Otto Paul, Gefr. d. L. aus Erbisdorf (Frei berg) — verm. Scharf, Wilhelm, Gefr. d. L. aus Oppau, Kreis Landeshut — verm. Theil, Otto Albin, Gefr. d. L. aus Naunhof (Grimma) — leicht verw. Theile, Ernst Felix, Gefr. d. L. aus Constappel (Meißen) — verm. Uschner, Otto Wilhelm, Gefr. d. L. aus Kleinmehlen, Kreis Lieben werda — verm. Wieland, Paul Hermann, Gefr. d. L. aus Eibenberg (Chemnitz) — verm. Zschau, Max Julius Emil, Gefr. d. L. aus Dresden — verm. Luckow, Karl Heinrich, Gefr. d. L. aus Waldenburg (Glauchau) — verm. Schwarze, Ernst Emil, Gefr. d. L. aus Niederhermsdorf (Dresden) — verm. Arlt, Karl Bernhard, aus Zeisau, Kreis Sagan — verm. Böhme, Heinrich Max, aus Großschirma (Freiberg) — verm. Bretschneider, Heinrich Max, aus Weßnitz (Gro ßenhain) — verm. Busch, Moritz Richard, aus Meißen — verm. Claas, Karl Emil, aus Lengefeld (Marienberg) — verm. Clausnitzer, Paul Hermann, aus Weißenborn (Frei berg) — verm. Cyrener, Ernst Arno, aus Freiberg — verm. Dostmann, Hermann Oskar, aus Dittersdorf (Flöha) - verm. Eichler, Friedrich Alfred, aus Mutzschen (Grimma) — verm. Erler, Oskar Paul, aus Dorfchemnitz (Freiberg) — verm. Fischer, Paul Otto, aus Petersberg (Meißen) — verm. Förster, Bruno, aus Seifersdorf (Dresden-N.) — verm. Friedrich, Max Robert, aus Dresden-Cotta — verm. Geitel, Karl Otto, aus Schöna (Oschatz) — verm. Gerboth, Karl August Louis, aus Roßla, Kreis Sangerhausen — verm. Gläßer, Heinrich Reinhard, aus Pretzschendorf (Dip poldiswalde) — verm. Gläser, Ernst Hermann, aus Pfaff- roda (Freiberg) — leicht verw. Göhler, Ernst Franz, aus Scharfenstein (Marienberg) — verm. Günzel, Reinhard Julius, aus Weißenborn (Freiberg) — verm. Herrmann, Horst, aus Roitzsch (Meißen) — verm. Heyne, Max Ru dolph, aus Luga (Meißen) — verm. Kaden, Paul Otto. Donnerstag, de« 17. September 1914. Beiblatt z« Nummer 216. herumturnt, daß man zuletzt gar nicht mehr weiß, in welcher Jahreszeit man sich befindet." „Heute sieht es aber echt winterlich aus", unterbrach Heider den scheltenden Schwager, während Rose Marie gar nichts zu sagen wußte. „Heute schon, aber wie wird es morgen sein", grollte der junge Offizier. „Und dann so als gänzlich überflüssig neben einem Brautpaar herzutrotten! Kinder, ihr könnt es mir wirklich nicht Übelnehmen, wenn ich schimpfe. Wäre euere Verlobung nicht, ich wäre mit dabei." „Und Papa?" „Der wäre schon mitgekommen, denn, wie ich dich kenne, wärest du doch sicherlich nicht zu Hause geblieben, Rose Marie." „Mr werden dich in Zukunft zu entschädigen wissen, Schwager", tröstete Heider. „Wie wäre es mit einer Saison in Berlin, bei uns ist Platz, und du wirst uns ja nicht stören, da du deine Kurzweil wohl meist außer dem Hause suchen wirst." „Ist das dein Ernst, Otto?" „Mein lieber Albert, ich hoffe, daß wir sehr gute Freunde werden, du bist jederzeit bei uns willkommen. Rose Maries Bruder ist auch der meinige, mein Haus steht dir im mer offen. Und hast du jemals einen ganz besonderen Herzenswunsch, den dir Vater nicht erfüllen kann oder will, so komm nur zu mir." , Dem jungen Offizier schwindelte. Ein Pferd — er hatte eS sich so brennend gewünscht, aber seinem alten Herrn wagte er damit gar nicht zu kommen. Als sie nun ganz allein in einem Abteil des ZugeS saßen, der sie nach Blankenburg bringen sollte, blickte er den Schwager, der ihm so weit gehende Versprechungen machte, mißtrauisch von der Seite an. Heider bemerkte den Blick und lachte herzlich über den Ungläubigen. Er war in einer Stimmung, in der man alles um sich her glücklich machen möchte. Und doch saß neben ihm eine Braut, die nur Gedanken hatte an den Mann, der nach Grünhof fuhr, weit, weit fort von ihr, trotzdem er und sie zusammen gehörten — sie hatte es wieder gespürt — un- trennbar, unlöslich Sie hätte den Bruder bitten mögen: „Schwatze und scherzte weiter, immer so fort, lasse mich nicht allein mit ihn,, denn ich habe Angst, mich zu verraten." Niemals durfte Heider erfahren, daß sie die Seine wurde au» Trotz und ver mann Alwin Ernst, Gefr. aus Woschnitz, Königsee Schw.» Rud. — schwer verw., Schulter. Davids, E. Lutz, aus Ost- himsel?, Kreis Norden, Gr. Oldenburg — verm. Haucke, Friedrich OSkar, Gefr. aü» Großenhain — verm. Meyer, Ernst Otto, Gefr. aus Niederwiesa (Flöha) — schwer verw., Oberschenkel. Richter, Max Arno, Gefr. aus Klingenthal (Auerbach) — verm. Ullrich, Ernst Adolf, Gefr. aus Bautzen — schwer verw. Voigt, Gustav Friedrich, Gefr. aus Reif land (Marienberg) — verm. Brettschneider, Paul, aus Quedlinburg, Kreis Aschersleben — verm. Besser, Gustav Adolf, aus Haynau, Kreis Goldberg (Schl.) — verm., ver mutlich gefallen. Born, Karl Wilhelm, aus Belgern, Kreis Torgau — gefallen. Brandt, Johann August Albert, aus Leipzig — verm. Brandt, Friedrich Albert aus Thekla (Leipzig) — verm. Seifert, Georg Richard, aus Dresden — verm. Bauer, Konrad, aus Leipzig — verm. Bach, Hugo Arthur, aus Markranstädt (Leipzig) — verm. Clausnitzer, Ernst Bruno, aus Lichtenwalde (Leipzig) — verm. Dathe, Oswald Bruno, aus Döbeln (Grimma) — verm. Eger, Friedrich Gustav Adolf, aus Dresden — verm. Finsterbusch, Georg Walter, aus Frankenberg (Flöha) — verm. Groß- mann, Ernst Robert, aus Großdittmannsdorf (Großenhain) — verm. Grätz, Otto Max, aus Großvoigtsberg (Freiberg) — verm. Höck,.Josef, aus Unterbeißenberg, Oberamt Wal heim O. B. — verm. Schiller, Eduard Emil, aus Nossen (Meißen) — verm. Hegewald, Karl Hermann, aus Dres den-Cotta — verm. Hennig I, Karl Hermann, aus Beiers- dorf (Löbau) — verm. Herz, Friedrich, aus Erfurt — verm. Kornau, Alfred Oskar, aus Schriegwitz, Kreis Neumarkt — — leicht verw., Oberschenkel. Kunzmann, Ernst Arno, aus Rodewisch (Auerbach) — verm. Kirste, Karl Theodor Al win, aus Großenhain — verm. Löwe, Emil Otto, aus Merschwitz (Großenhain) — schwer verw., Bauch. Mann, Friedrich Bruno, aus Borna (Oschatz) — leicht verw. Nobst, Robert Hugo, aus Freiberg — verm. Mohring, Heinrich Anton, aus Elberfeld — verm. Oelsner, Robert Friedrich, aus Cainsdorf (Zwickau) — leicht verw., Oberarm. Prater, Alfred Hermann, aus Jeßnitz (Meißen) — verm. Richter, Max, aus Gornau (Flöha) — verm. Roscher, Friedrich Her- mann, aus Großwaltersdorf (Freiberg) — verm. Schulze, Franz Oskar, aus Wahnsdorf (DreSden-N.) — verm. Schröter, Friedrich Oskar, aus Hohenfichte (Flöha) — leicht verw., Bein. Schönherr, Karl Theodor, aus Lauterbach (Marienberg) — verm. Schreiter, Franz Max, aus Schon berg (Flöha) — verm. Stüwe?, Ernst Johann, aus Jamo- witz, Kreis Köslin — verm. Süß, Max Erwin, aus Grieß bach (Marienberg) — verm. Uhlig, Paul William ' aus Gablenz (Stollberg) — verm. Vogel, Paul Max, aus Bernsdorf (Flöha) — verm. Wächtler, Friedrich Hermann, aus Dittmannsdorf (Flöha) — schwer verw., Brust und Arm. Wießner, Franz Max, ays Merschwitz (Großenhain) — verm. Weidling, Friedrich Karl, aus Loburg, Kreis Je richow — schwer verw., Bauch. Ziegenbalg, Ernst Oskar, aus Ebersdorf (Flöha) — schwer verw., Bauch. Zschiedrich, Max Wilhelm, aus Dresden — verm. Naumann, Artur, — leicht verw., Wade. 3. Kompagnie. Glaß, Walter, Hauptmann d. L. vom Ldw-Bez. Pirna — gefallen. Meyer, Alexander Richard Ottomar, Vizefeld webel d. L. aus Kleinburgk (Dresden-A.) — gefallen. Leh mann, Hans Heinrich, Gefr. d. L. aus Kötzschenbroda (Dres- - Verlustliste Nr. 10 der König!. SLchs. Armee ausgegeben am 14. September 1914, nachmittags 5 Uhr. Laudwehr-Jnfauterir-Regimeut Nr. 102. 1. Kompagnie. Gleißberg, Woldemar, aus Gückelsberg (Flöha) — gefallen. Hinkeldein, Wilhelm, aus Hergisdorf, Kreis Merseburg — verm. Hantusch, Oskar, aus Dresden — verm. Meyer, Max, aus Chemnitz — leicht verw. Hünig, Bruno, Gefr. aus Deuben (Dresden-A.) — verm. Böhme, Richard, Gefr. aus Hellendorf (Pirna) — verm. Scheuer, Oskar, Gefr. aus Diesbar (Großenhain) — verm. Möbius, Martin, Gefr. aus Leipzig — verm. Hofmann, Otto, aus Obermeisa (Meißen) — leicht verw. Kaczmarek, Andreas, aus Sepno l, Kreis Kosten — schwer verw. Weber, Edwin, aus Groß- röhrsdorf (Kamenz) — verm. Reiche, Richard, aus Dies- den-Plauen — verm. Thiele, Rudolf, aus Dresden-Löbtau — verm. Börner, Max, aus Freiberg Sa. — verm. Grütze, Emil, aus Zschanitz (Großenhain) — verm. Jacobasch, Her mann, aus Drößnitz (Großenhain) — verm. Junghans, Max, aus Roßwein (Döbeln) — verm. Sieber, Oskar, aus Waldkirchen (Flöha) — verm. Müller, Emil, aus Schwei» kershain (Döbeln) — verm. Melzer, Max, aus Gebirge b. Marienberg i. S. — verm. Sittmann, Emil, aus Bieberach (Großenhain) — verm. Wiesengrund, Max, aus Dettelbach, Oberamt Kitzing — verm. Jentsch, Otto, aus Kohren (Borna) — verm. 2. Kompagnie. Schänder, Leutnant — gefallen. Kerl, Vizefeldwebel — leicht verw. und verm. Petzold, Ernst Max, Sergeant aus Neukirchen (Chemnitz) — leicht verw. Förster, Emanuel Gottfried, Unteroff. aus Dresden — verm. Geißler, Os wald Martin, Unteroff. aus Lengefeld (Marienberg) — verm. Kupke, Robert Ernst, Unteroff. aus Bukowin, Kreis Wartenberg — schwer verw. Westphal, Otto Wilhelm, Un teroff. aus Lefitzig — schwer verw., Oberschenkel. Besser, Ernst Hermann, Gefr. aus Tauscha (Großenhain) — verm. Blümel, Friedrich Wilhelm Ernst, Gefr. aus Spremberg, Kreis Frankfurt a. O. — schwer verw., Hals. Fleck, Her- Dor der Entscheidung. Wir geh n zur Arbeit wie am Werkellage; Der Himmcl blau, die Sonne lacht uns allen. Doch wir sind ernst, denn uns bewegt die Frage: Wird heul' in Frankreich die Entschewung fallen? Daß wir ein einig Deutsche- Reich begründet Ja, daS mißfiel den lieben Nachbarn allen. Boll Arglist sind sie gegen uns verbünde»: Zu Deutschlands Sturz soll die Entscheidung fallen. Wir warfen sie im Westen und im Osten, Schon hört Paris Kanonendonner hallen. Schwarz sink» die Nacht. Es wachen unsre Posten, Drnnn, wenn eS tagt, wird die Entscheidung fallen. Millionen in der Heimat knien und flehen; Es betet selbst der Kinder frommes Lallen: Laß unsre Helden, Gott, zum Sieg erstehen! Laß uns zum Ruhme die Entscheidung sallen! Dr. E. Sommer, im Hamb. Fremdenbl. Im Spittel. Roman von Julia Iobst. (18 Fortsetzung ) (Nachdruck verboten.) Die Minute versank in der Vergangenheit, der Zug brauste weiter, doch Rose Marie starrte ihm nach, als ob sie gebannt wäre. Eine zärtliche, warme Hand faßte die ihre, sie wandte sich ausschreckend um und blickte in das Gesicht des Verlobten, der übermütig lachend die Verblüffte betrach tete, die seine Annäherung gar nicht bemerkt hatte. „Die Vettern!" stammelte sie, und ihre Hand wies auf den in der Ferne verschwindenden Zug. »Ja, ja, die Vettern, Rose Marie," schalt er gutmütig. „Wenn du über ihnen selbst -en Verlobten vergißt, so muß ich wohl eifersüchtig werden. Bei der gemeinsamen Fahrt hatte ich sie sonst wirklich lieb gewonnen. Es ist Frische und Schneid in ihnen." «Bei der Fahrt?" wiedrholte sie zerstreut und schob ihren Arm in den Heiders. „Sie fahren alle drei nach dem Tegernsee. Wollen, wie eS scheint, es mit dem Rodeln versuchen." „Rose Marie," rief Albert, der den fortgleitenden Wa gen noch ein Stückchen begleitet hatte, schon von weitem. „Denke dir, die Vettern »vollen im Spittel Weihnachten ver- leben. Willkommen, Schwager," unterbrach er seinen Be richt, als er sie erreicht hatte, um dann erregt fortzufahren: „Schade, daß ich nicht mit dabei sein kann. Es soll dort eine großartige Rodelbahn vom Wallberg ab sein. Der Haupt mann ist auf die Idee gekommen und hat Lothar dazu über redet. Daß Fritz zur Mutter geht, ist ja natürlich. Der Rechtsanwalt drunten in München muß das Herz auf dem rechten Fleck haben und die Jugend verstehen, er hat auf ein Anfragen Roberts hin geantwortet, da den Erben TolS- dorffs alljährlich ein Aufenthalt bei freier Reise zugesagt sei, so gälte das auch schon für dieses Jahr. Dem Oberst ist gesagt worden, inan müsse Wegen Erbschaftsregulierung hin, das klingt so großartig — mit dem herrlichen Rodel- sport konnte man einem solchen Herrn, der die Berge höch sten» nur vom Sommer her kennt, doch nicht kommen. Und »MN fahren die drei Glücklichen hin zu Schnee und Ei», wäh rend man hier Mischen Frühlingslüsten und Mnterstürinen letztem Stolz, und daß sie, nur um Lothar zu kränken, ihn erhört hatte. Scheu blickte sie zu ihm hin und sah in der Befangenheit so liebreizend aus, daß es in dem Verlobten aufstieg wie ein überströmender Quell. Mit Mühe hielt er an sich, um sie nicht in seine Arme zu ziehen und Herr brausenden Strom seiner Liebe, der sich übermächtig seiner Fesseln entledigen wollte, nicht über sie ausströmen zu lassen in der ungebän digten Wildheit seiner Leidenschaft. Ein unerträglicher Zwang war diese mühsam aufge zwungene Ruhe. Seine Jahre forderten es von ihm, sich vor Zeugen nicht als stürmischer Liebhaber zu zeigen, auch warnte ihn das Benehmen Rose Maries, die sich heute wie der in ihrer Scheu und Befangenheit so spröde gab, nicht zu stürmisch in der Aeußerung seiner Liebe zu werden. Sie wird es schon lernen, tröstete er sich, wie so mancher Mann vor ihm. In Blankenburg wartete der General der Ankommen den, und die Begrüßung war überaus herzlich. Man ging den kurzen Weg zu Rose Maries Entsetzen zu Fuß. So mußte sie denn den Arm des Verlobten nehmen und vor Vater und Bruder einhergehen, gleich einer der gedruckten Verlobungsanzeigen, die demnächst in die Welt flogen, w sagte sie sich in heimlichem Spott, der ihr das Blut in die Wangen trieb. Geschmacklos! Das Wort wäre ihr fast hörbar auf die Zunge getreten. Wie es ihren Stolz peitschte, sie streckte sich, warf den Kopf ein wenig zurück und schritt so unbekümmert und freien Schrittes einher, wie es die Bekannten und Freunde an Rose Marie Tolsdorff von jeher gewohnt wa ren. Kein Mensch sollte es erkennen, daß es ein Schmer zensgang war. Me dankte sie es aber dem Zufall, daß keine Bekannten ihnen begegneten, denn noch hatte sie ihr Gleich gewicht nicht wiedergefunden, um als glückliche Braut unbe fangen Glückwünsche entgegenzunehmen. Wie die Sonne strahlte, und die Bäume im glitzernden Kleide funkelten! Die Villa lag inmitten all der Prcüht ver- borgen, die flimmernden Kronen woben ihr einen silbernen Kranz. ES sah so festlich aus wie ein hochzeitlich Kleid, und Heider rief bei ihrem Anblick überrascht: „Me ein Märchen grüßt mich deine Heimat, Rose Marie." l. . (Fortsetzung folgt.)