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schichtenweise den Dung, den man gut antritt, bis zu einer Höhe von etwa 40—60 Zentimeter bringt. Will man un fortgeschrittenen Frühjahr Kästen' mit Dung und Land packen, so kann man jedes Material schichtenweije, oder auch gleich gemischt einbringen. Darauf kommt dann eine Schicht aus Mistbeeterde von etwa 20 Zentimeter Höhe (Abb. 1). Mistbeeterde ist solche, die aus Pferdemist entstanden ist, Hü der Kasten gepackt, so decke man Fenster und Strohdecken du. rauf, und wartet noch 2—3 Tage, bis die Erde richtig ange wärmt ist. Die Erdoberfläche soll nahezu wagerecht liegen, außer im zeitigen Frühjahr, bannt das Gießwasser nicht zu sehr nach dem vorderen Teil der Kasten laust. Ueberhaupt soll man mit Verständnis gießen; chei feuchtem Wetter wenig oder gar nicht, bei heißem, trockenen dagegen mehr. Damit Hand in Hand geht das Lüften. Man tut dies, um die ini , Kasten befindlichen Pflanzen an di« Auhenlust zu gewöhnen, d. h. abzuhärten. Ein fester Satz läßt sich nicht aufstellen, nur das sei erwähnt, daß man sich nach der einzelnen Pflan- zenart richten muß, daß ferner der Wind nicht direkt in den Kasten streichen und daß man Lusthölzer (Abb. 3 und 4) ver wenden soll, die mit Zähnen versehen sind. Welche Kulturen hält man eigentlich in Mistbeeten? Man kann den warmen Kasten verwenden zur Aussaat (Ende März) von vielen Gewächsen. Natürlich muß man warten, bis die Ammoniakgase nicht mehr durch die Erde auf steigen, denn sonst würden die Pflänzchen unweigerlich ' schlecht werden. Man ermöglicht das Abziehen der Gase durch Lüsten des Kastens. Auch ist das warme oder lau warme Beet zur Gemüsetreiberei zu nehmen. Das lauwarme ! Beet wird für die Aussaat der Sommerblumen und späterer Gemüse gebraucht. Auch Zimmerpflanzen kann man im lau warmen Kasten einfuttern (d. h. bis an den Topfrand in das Erdreich einsenken Abb. 2). Natürlich kann man im Mistbeete auch Stecklinge mancher Pflanzen zum Bewurzeln bringen. Im Winter kann der ausgeräumte Kasten als UeberwinterungSraum mancher frostempfindlicher Pflanzen dienen. Schnepfen strich (Nachdruck verboten.» Zu den reizvollsten und interessantesten Jagden gehört der Schnepfenstrich im Frühjahr, wenn die Langschnäbel ans ihrer Reise zu den nördlichen Brutplätzen bei uns vorüber^- gehend Hast machen. Die ersten treffen gewöhnlich Anfang März ein mch die Zugzeit dauert bis zum Beginn des Aprils. Sie wird wesentlich durch das Wetter beeinflußt, von dem überhaupt der Erfolg der Jagd fast ganz aHängt. Ist es warm, windstill und weich, so bleiben die Schnap sen ost längere Zeit an einer Stelle, wenn sie dort günstige Lebensbedingungen, weichen moorigen Boden mit genvifch tem Holzbestand, Erlen» und Weidenbrüche, die ihnen gurr Deckung bieten, antreffen. Bei rauhem stürmischen Wetter, kaltem Wind und Schneetreiben vollzieht sich der Durchzug oft so rasch meist des Nachts, daß man von den seltenen Gästen übvchaupt nichts sieht oder hört. Es gilt als feststehende Regel, daß die Schnepfm beson dere Gegenden auffallend bevorzugen und ander«, ost ganz ähnliche, vollständig meiden. Ebenso wiederholt sich Jahr für Jahr dasselbe Eßnel, daß in guten Schnepfenrevieren die Vögel für den Morgen- und Abendstrich immer dieselben Plätze und Wechsel bevor zugen. — Erfahrenen Schnepfenjägern ist diese» Verhalten wohlbekannt und sie wissen genau die Stellen, wo mit tät licher Sicherheit die Schnepfen streichen. Der Abendstrich beginnt gewöhnlich nnt dem Erscheinen der ersten Sterne, der Morgenstrich, wenn die Stern« verblüffen. Der An stand ist begründet durch das Verhalten der Schnepfe«, in der Dämmerung einige Zeit ziemlich nahe über den BvdcN hin und her zu streichen, teils um geeignete Plätze zum Wurinen zu finden, teils um zur Paarung zu schreiten. , Bei günstigem Wetter läßt die streichende Schnepfe den Balzlaut hören, der auS einem tiefen Kchllaut, dem Quar ren, und dem sogenannten Pfüitzen besteht, -er sich wie An zwischen den Lippen schnell hervorgestoßeneS Psssst anhört. Das ziemlich weit hörbare Ouorr Ouorr tönt an warmen stillen Abenden ost ununterbrochen, und die eifrig bähende Schnepfe läßt sich selbst durch in nächster Nähe abgegeben« Schüsse nicht stören. Sie scheint während deS Balzens von ihrer Umgebung überhaupt wenig Notiz zu nehmen, so daß sie sich auch durch den völlig ungedeckt stehenden Schützen nicht vergrämen läßt. Der Jäger braucht daher nicht ängst-