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in keiner Weise eine Beunruhigung der Kühe herbeiführeu. Melker, welche nut lautem Schreien, mit Fußtritten, Knüp peln oder gar mit Melkschemeln auf Ordnung halten wollen, gehören nicht in den Melkstall. Eine Hauptbedingung des richtigen Melkens ist auch peinlichste Reinlichkeit. Derselben soll sich zunächst jeder Melker selbst an seinen: Körper und auch an seinen Geräten befleißigen. Man vergesse nicht, daß die Milch ein Nah- rmrgsmittel ist, und daß man sich einer Nahrungsmittelver fälschung, zum mindesten eines argen Vertrauenbruches, schuldig «nacht, wenn man die Mich mit schmutzigen Händen vielleicht gar noch in einen unreinen Kübel melkt. Vor dein Melken ist das Euter der Kühe auf trockenem Wege gut zu reinigen und der Schwanz festzubinden. Der Melker melkt sich zuerst ein wenig Milch in die hohle Hand und befeuchtet damit die Striche und seine Hände, um eine allzustarke Rei bung zwischen Hand und Strich und dadurch eine Entzün- dring der letzteren zu vermeiden. Seitens vieler Melker wird leider iwch einseitig gemol ken, und doch kann das kreuzweise Melken, das eine bedeu tende Mehrausgale an Milch ergibt, nicht genug empfohlen weiden. Das Melken über Kreuz geschieht in der Weise, daß, wenn die rechte Hand den vorderen Strich der linken Euterseite faßt, die linke Hand den Hinteren Strich der rech ten Euterseite faßt und unigekehrt. Nach Feststellung des Professors Dr. Albert (Halle) beträgt der tägliche Mehrge- Unnn bei krenzweisein Melken 0,34—0,56 Kilogramm Milch; ebenso wird dadurch der Fettgehalt der Milch nm 77—97 Gramm gesteigert. Diese Tatsachen finden ihre Er klärung in der anatomischen Gestaltung des Euters, und cs sollte deshalb unter allen Umständen die Durchführung des Melkens über Kreuz gehandhabt werden. Von großer Wichtigkeit ist auch das sorgfältige, jedes malige Ausmelken des Euters. Wird dieses häufig nicht rein ausgemolken, so wird die Milchergiebigkeit des Tieres immer geringer werden, da die Milchdrüsenbläschen im Euter nur durch reines Ausmelken zu stetiger Vermehrung der Milchmenge angeregt werden. Um ein Zurückbleiben der Fettkügelchen im Euter zu verhindern und die Abson derung der mn Schlüsse des Melkens viel dickeren und fet teren Milch zu erleichtern, wendet man nut Vorteil das so genannte „Walken des Euters" an. Regelmäßigkeit beim Melken befördert ebenfalls den Milchertrag, deshalb muß zwischen jedem Melken genau dieselbe Zeit liegen. Wird also bei zweimal täglichen: Melken das erste Mal un: 5 Uhr mor gens gemolken, so muß auch nachurittags um 5 Uhr genwl- ken werden. Da die Milch sehr leicht üble Gerüche anziekst, entferne man dieselbe unmittelbar nach den: Melken aus dem Stalle. Der Melker wäscht nun seine Hände nnd trock net sie sorgfältig ab. Dann wird die Milch durch ein sau beres Messingsieb und ein Barchenttuch gegossen und ii: einen: zu anderen Wirtschaftszwecken nicht verwendeten Raume anfbewahrt. Ausstellunqsverfassunq. Bei der großen Bedeutung, die die Hundeausstellungen heute in« kyiwlogischen Leben einnehmen, ist es für den Sportziichter unerläßlich, daß er von Zeit zu Zeit den jungen Nachwuchs seiner Zucht ausstellt. Einmal ist das der beste Weg, sein Material der breiten Ocffentlichkeit vor zuführen, zum anderen bietet sich ihn: Gelegenheit, es mit fremden zu vergleichen, zn lernen und passende Tiere auSzu- iuchen, die etlva in seiner Zucht austretende Fehler nusglei- chcn können. Von besonderer Wichtigkeit ist es, daß die aus gestellten Tiere in bester Verfassung sind. Das Haar muß voll und lückenlos, glänzend und in den: der Rasse entsprechenden Zustande sein. Bei glatthaariger: Tiere,: ist das verhältnismäßig leicht zu erreichen, wenn die Tiere richtig gefüttert und bewegt ,ebenso täglich gebürstet oder mit den: Haarhandschuh gestriegelt werden. Etwas, mehr Arbeit «nacht die Haarpflege bei langhaarigen Hun de«: doch genügt auch hier tägliches Bürsten und leichtes Kämmen. Daß UiMziefer ferngehalten »oerdeu muß, versteht sich von selbst, da die Hunde sonst durch fortwährendes Matzen sich die besonders heimgesuchten Stellen kahl und wund scheuern. Um das Haar glänzend zu machen, tröpfele man einige Tropfen eines Gemisches von Terpentin- und Mohnöl oder eines anderen fetten nicht harzenden Oeles — jedes Speiseöl eignet sich dazu — ans die Bürste oder eine:: weichen Lappe«: und reibe die Tiere damit ab. Das Ter- pentinöl hält die Schmarotzer sehr gut ab, nnd so behandelt; Hunde haben fast nie oder nur vorübergehend Ungeziefer. Die meiste Pflege erfordern rauhhaarige Hunde und Pudel. Das Rauhhaar soll weder zu lang «wch zu kurz sein; Säueren ist nicht erlaubt und würde die Hunde disqualifi zieren. Wohl aber darf das lange Granenhaar durch Richfen entfernt werde«:, damit es zur Ausstellung in rich- tiger Länge erscheint. Fast alles Rauhhaar hat dieses Rup fe«: — Trimmen heißt der Fachansdruck — nötig, da es sonst die Formen des Tieres zu sehr verdeckt und es plump und schwerfällig erscheint. Bei den Pudeln — Wollpudeln und Schniirenpudeln — ist das Scheeren erlaubt und hier ist de«: Ausstellern der weiteste Spielraum gelassen. Natür lich kann nur ei«: geübter Fachmann das richtig besorgen, da vo«: dem richtigen Friseiw sehr viel abhängt. Nicht leicht ist ferner die Behandlung der Spitze und schottischen Schäferhunde, die in nwglichst vollem Haar- schmuck antreten sollen. Haarhandschuh und Bürste find hier »venig angebracht, auch vieles Waschen und Baden wirken nicht günstig auf das Haar, da es dadurch zu weich wird und sich zu sehr anlegt. Bei diesen Rassen ist ebenso wie bei rauhhaarigen ab und zu eine Trockenwäsche mit einen« Gemisch mW kohlen saurer Magnesia und Kartoffelstärke angebracht, das in das Haar eingerieben nnd nachher dnrch leichtes Klopfen wie der entfernt wird. Ausstellungshunde dürfe«: lvedcr zu fett noch zu mager sein; beides drückt sie erheblich bei der Bewertung und an sich gute Tiere könne«: dadurch leicht gegen schlechtere unter liege«:, die i«: richtiger Verfassung ausgestellt wurden. Einiges über Gänsezucht. (Nachdruck verböte».) Die Gänsezucht ist »vohl derjenige Zlveig der Geflügel haltung der die größten Auslaufräume erfordert; denn die Gans ist ein ausgesprochenes Weidetier. Deshalb paßt die Gänsezucht nicht für jeden. Mir denjenigen aber, dem pas sende Weiden zur Verfügung stehe«:, wird die Gans zu einer Quelle nicht unbedentelwer Eiimahmen, da ihre Aufzucht dann nur sehr wenig kostet. Dazu ist ihre Aufzucht Sicherst leicht, die Gans wird, ausgenommen von Geflügelcholera, von einer Krankheit fast nie befallen. Die Voraussetzung zn einer gewinnbringenden Gänsezucht ist, wie schon kurz ange- dentet, eine ausreichende Weide, ein einfacher Nachtstall und ei«: trockenes, weiches Nachtlager. Ein etwa 1 Meter hohe: Zaun genügt, die Tiere vo«: dem Betteten fremden Bodens abzuhalten. Ter Znchtstainu: muß völlig gesuiw, kräftig entwickelt und blutsfremd sein. Gute Tiere können viele Jahre zur Zucht verwendet werden. In dein ersten Lebensjahr darf man jedoch keine Nachtzucht ziehe«:. Dem Gänserich gibt man 3—4 weibliche Tiere. In der Zuchtzeit ist es gut, wenn den Tieren Gelegenheit zum Schwimmen gegeben werden kann. Um die Legeleistung zu erhöhen, entferne man täglich die Eier ans den Nestern und bewahre sie liegend in einem