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Wirkung »atz Geitzwert tzes Staützüngers. Der Stalldünger erfreut sich bei praktischen Landwir ten althergebrachter Schätzung, die auch durch die günstigen Wirkungen der mineralischen Dungsalze nicht in den Schat ten gestellt werden konnte. Was aber ein Zentner guten Stalldüngers an Geld wert sei, war durch vergleichende Prüfung der Wirkung des Stalldüngers ans verschiedenem Boden, unter wechselnden Fruchtfolgen und unter Berück sichtigung der Nachwirkung bisher nicht festgestellt. Auf Veranlassung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft sind jetzt derartige Versuche vorgenonunen worden, über die in Heft 194 der Arbeiten der D. L.-G. von Professor Tr. G. Schulze, Breslau, berichtet wird. Zur Verwendung kam lediglich sogenannter Hofdiinger, und es wurde festgestellt, welche Gesamtwerte er in 4 Jah re» hervorbringt und wie sich diese Werte auf die einzelnen Jahre verteilen. Es wird durch die Versuche zunächst bestätigt, daß der Stalldünger (Hofdünger) in 4 Versuchsjahren durch Mehl erträge in Feldfrüchten im großen Durchschnitt Geldwerte hervorbringt, wie sie in Wissenschaft und Praxis bisher vielfach angenommen wurden, nämlich 0,80 -F auf je 100 Kilogramm Stalldünger, ohne Anrechnung der Einbring» ungskosten. Dieser Durchschnittswert steigt, wenn keine Mineraldüngung gegeben wird, auf 1,05 und finkt neben voller mineralischer Beidüngung auf 0,64 Fehlt ledig- lich Stickstoffbeidüngung, so ist der Wert ebenfalls 0,80 fehlt Phosphorsäure in der mineralischen Beidüngung, so finkt er auf 0,69 und fehlt Kalibeidüngung, so steigt er auf 0,86 für 100 Kilogr. Die Werte schwanken je nach den örtlichen Verhältnissen und der Bodenart; doch ist es de- merkenswert, daß bei sechs Versuchen, zu denen Böden der verschiedensten Art gehören, die Werte nahe beieinander liegen, währen- für die beiden abweichenden Fälle die Be schaffenheit des Bodens, der Untergrunds- und Feuchtig keitsverhältnisse eine Erklärung bietet. ^bu. Urtzer Pflanzloch« nutz Reiherrtzüagrrug. Als Regel bei der Düngung des Ackers und des Gartens muß es gelten Hie Düngemittel, zumal die sog. „künstlichen" breitwürfig auszustreuen, weil wir nur so die Gewähr haben, daß der Boden möglichst weitgehend mit dem Dünger gemischt wird. Innige Mischung und gute Verteilung aber find Vorbedingung für eine befriedigende Ausnutzung des Tüngerkapitals. Wenn nun trotzdem immer wieder von mancher Seite darauf hingewiesen wird, daß es zweckmäßig sei, den Dünger (bleiben wir mal beim Kunstdünger) in die Pflanz löcher zu geben, so scheint es mir notwendig, das Für und Wider dieser Methode eimnal kurz zu beleuchten. Die Pflanzlochdüngung kommt hauptsächlich in Betracht bei Kartoffeln (hier auch als Furchendüngung), Obstbäumen, Beerensträuchern, Zwiebelgewächsen und dergl. Man will mit dieser Art der Düngung einmal an Dünger sparen, dann aber auch der Pflanze die Nährstoff- aufnahme erleichtern und sie zn schnellerem Wachstum an- treiben. Die Ersparnis ist meist illusorisch. Die wenigsten Düngemittel sind, so wie sie dem Boden einverleibt werden, direkt von den Pflanzenwurzeln aufnahmefähig, sondern müssen erst im Boden eine mehr oder weniger weitgehende Umsetzung durchmachen. Diese Umsetzung geht um so schnel ler vor sich, je besser der Boden durchlüftet, und je inniger der Dünger mit dem Boden vermischt ist. Vergräbt man nun die Düngemittel in die Pflanzengruben, so zersetzen sie sich bedeutend langsamer als wenn sie nach dein Pflanzen obenauf gestreut und gut mit dem Boden vermischt worden wären. Man spart bei dieser Methode nichts »std erschwert den Pflanzen nur die Aufnahme und Verwertung der Lung stoffe. Eine große Gefahr für die Pflanzenlochdüngung aber liegt darin, daß infolge der Anhäufung von Salzen in der Pflanzengrube die Keime, oder bei Bäumen und Sträuchern die Wurzeln verbrennen, zumal dann, wenn man es ver- fänmt hat, die Düngemittel gut init Erde zu vermischen, oder wenn zu starke Düngergaben ausgestreut wurden. Tritt aber auch diese schlimmste Folge uicht ein, so zeigt sich meist ein anderer Nachteil: Die Pflanzenwurzeln, die nicht nötig haben, sich zur Nährstoffaufnahme lveiter auszudehnen, bal len sich, falls ihnen genug Wasser zur Verfügung steht, auf einen kleinen Raum zusammen, sie bewurzeln sich schlecht. Ist der Nährstoffvorrat in den: Pflanzloch aber erschöpft oder tritt ans irgend einem Grunde Wassermangel ein, dann kümmern sie und bleiben zurück, weil ihr mangelhaftes Mur- zclsystem den veränderten Verhältnissen nicht Rechnung tragen kann, sie leiden Nährstoff- und Wassermangel. Außerdem werden die Bäume bei Sturmwind leicht ent wurzelt. Die ReiheNdüngung hat diese Schäden nicht, sofern die Düngemittel obenauf gestreut werden. Sie empfiehlt sich aber nur dort, tvo die Reihen sehr weit auseinander liegen und wo keine Zwischenknltur getrieben wird. Bei Baum schulen ist sie zwecklos, da die Baumwurzeln in der Regel mehrere Meter weit streichen und auch demnach die Düngnng eingerichtet werden muß. Eine Ausnahme macht die Düngung im Forstbetriebe, hier ist Reihendüngung am Platze, weil sonst das Unkraut zwischen den Reihen zn stark wuchert und die jungen Pflänz chen zu leicht erstickt. MM Wann foü.tzle Kuh «ach tzem Kalbe« zngelaffen Weetzen? Durch zu frühzeitiges Zulassen der Kuh nach dem Kal ben wird häufig nickst nur ihre und ihrer Nachzucht Gesund heit geschädigt, sondern auch die volle Milchleistung beein trächtigt. Hervorragende Milchkühe sollte man nicht vor Ablauf von 10 bis 12 Wochen nach dem Kalben wieder zum Stier zulassen jedenfalls nicht, bevor der Milchertrag ans 15 Liter herabgesunken ist; minder gute können schon nach 8 Wochen wieder belegt werden. Natürlich sprechen dabei wirtschaftliche Umstände ein gewichtiges Wort niit. Wo man auf gleichmäßige Kalbezeit sieht, wird man sich auch dieser Anforderung anzupassen suchen müssen, legt man aber auf entwicklungsfähige Kälber das Hauptgewicht, so wird man den Termin des Belegens bei milchreichen Tieren noch wei ter bis auf 4 Monate und darüber hinausschieben. Ebenso tvichtig ist für die lange Erhaltung milchreicher Tiere die Dauer des Trockenstehens. Eine Trockenheit von 5 bis 8 Wochen dürste für die nachfolgende Milchleistung am günstigsten sein. Ldu. DaS Melken. Das günstige Fazit einer landwirtschaftlichen Jahres bilanz hängt zum rvesentlichen Teil von der Menge und Verwertung der Milch ab. Hierbei ist es ohne Einfluß, ob man die Milch literweise absetzt oder dieselbe dorthin liefert, wo nach Fettgehalt bezahlt wird, durch falsches und nackt lässiges Melken kann in beiden Fällen eine erhebliche Schä digung des Besitzers verursacht werden. Melken und Mel ken ist eben ein sehr großer Unterschied. Richtiges Melken ist aber nickst nur in Bezug auf die Reichlichkeit des Milcher trages, sondern auch bezüglich des Wohlbefindens des Milch viehes von größter Wichtigkeit. Schon die Behandlung der Milchkühe ist von Einfluß. Ter Melker muß freundlich zu den Tieren sein, sie streicheln, alle Störungen rind Schmerzen vermeiden und überhaupt