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evangeipu---» bachseuvoste, üverquevea. Al» iein Spritzer erklärt die Kyuod«, dich fle sich da. Recht aas die christliche Schule sicht nehmen, daß sie sich überhaupt keine» der ver. faftungsmShlgen Rechte der Kirche verkümmern läßt. daß sie vielmehr deren Wahrnehmung, n-ligenfall, auf gericht lichem Wege, den Sirchenbehürde« besonder, zur Pflicht macht. Sie wendet sich an die evangelische Bevölkerung Sach, sens init dem Aufruf, Mann für Mann und Frau für Frau selbst auf das Entschiedenste für die Heiligtümer ihres Mau- bc».> i i>:-u!re!en, sich dazu den evangelischen Organisationen au^.'.jciücßs», deren Bestrebungen kräftig zu unterstützen und auch ini öffentlichen Leben sich und ihre evangelische Welt anschauung überall dlirchzusetzen. Neues aus aller Wett. — Die Hochzeit in Doorn. Der Sonderberichterstatter der „B. Z." in Doorn schreibt u. a.: Anläßlich der bevor stehenden Hochzeitsfeierlichkeiten des ehemaligen Kaisers haben die holländischen Behörden einen umfangreichen Si cherheitsdienst getroffen. Der Kabinetisches des holländi schen Staatsministerin ms wird während der Feierlichkeiten selbst in Doorn anwesend sein. In der Umgebung des Kai sers nahm man bis zuletzt noch an. daß sämtliche Kinder des Kaisers aus Deutschland'zur Hochzeit kommen würden. Jetzt ist die Nachricht emgerrofstn, daß von den Kindern mir Prinz Eitel Friedrich nach Doorn fahren wird. Als weitere Gäste werden anwesend sein: der frühere Kronprinz,ferner der Bruder des Kaisers Prinz Heinrich niit seinem Sohne, dem Prinzen Waldemar/ die Schwester des Kaisers, die Prinzessin von .Hessen, ferner von leiten der Gattin werden als Gaste ihre drei Schwestern erwartet. Die Braut hat, um eure Benachteiligung der Kinder des Kaisers aus erster Ehe zu verhindern, den notariellen Verzicht auf alle Erbansprü- che aus einer Elie mit Wilhelm l>. geleistet. Weiter behaup tet der Berichterstatter, daß infolge der Gcldenimerlung be reits setzt einige prinzliche Familien genötigt gewesen seien, einige von den Kostbarkeiten au? P' ioatbesitz zu veräußern. Schließlich spielt bei der Angelegenheit der Brautschmiick eine Rolle. Dieser Lrillaiitschinuck stammt aus dem Schatze der verstorbenen Kaiserin. Wilhelm tl- hatte nach dem Tode der Kaiserin auf das Erbe zugunsten seiner Kinder verzichtet und sich nur als persönliches Andenken einige Schmuckstücke zurückbehsliem linier diesen befanden sich mich die sogenann ten schlesischen Diamanten. Diesen Schmuck Hai setzt der Kai ser für das Hochzeitsgeschenk umarbeiten lassen. — Eine Riesenonsiedlung, die immer mehr zur Sehens würdigkeit sich ausgestaltet, ist das berühmte Leunawer! zwischen Merseburg. Halle und Leipzig. Infolge des enor men Bedarfes an Arbeitern und Handwerkern aller Art wird hier das ganze Jahr über gebaut. Zur Zeit erheben sich schon dreizehn mächtige Schornsteine parallel der Bahn strecke Leipzig-Halle. Für die Arbeiter sind ganze Dörfer in l-errlichem Gartenbaustil entstanden. Aus Sachsen. Dreien, 4. November. Landesverband der Juweliere in Sachsen. Am Sonntag, den 29. Oktober, erfolgte in Chemnitz die Gründung eines Landesverbandes der Juwe liere, Gold- und Silberschmiede im Freistaat Sachsen unter dem Vorsitz von Goldschmiedeobcrmeister Gabler. Als Stellvertreter wurde Herr Jäschke aus Leipzig, als Schrift führer Herrnsdorf-Dresden und Mosblcch-Cbemnitz, als Schatzmeister Frötzschner-Drcsden und Resch-Bischofs werda gewählt. Die Beisitzer entstammen den verschiede nen Gegenden des Landes. In dem Vortrag des Syndikus Weber wurde zur Preistreibereiverordnung Stellung ge nommen. Diese finde für das Goldschmiedgewerbe praktisch keine Anwendung mehr, nachdem vom Reichswirtschafts- ininisterium anerkannt worden sei. daß für die Gegenstände des täglichen Bedarfs, soweit sie der Goldschmied verkauft, eine normale Marktlage uorlicge. Weiter schlug der Red ner Maßnahmen vor zur Unterbindung des wilden Handels mit Edel'tcinen und Edelmetallen, die auf Grund von 8 5S der R. G. O. und der Wohnungsmangel-Bcrordnung des Landeswohnungsamtes in Sachsen zu ergreifen seien. Awickau, 4. November, ^lni Kohlenschlamm erstickt. Zwei verheiratete 40jährige Männer wollten sich von der Schlanunhalde beim Bürgerschacht einen Handwagen voll --,.gu>ac z^i —miaust'm sich «ine übechünaend« vchla«M«ck» lo, und verschüttete die beiden Männer. Lach, schnei derdei geholter Hilfe kann- ten beide nur al, Leich« »borge« «Orden. Sie waren erstickt. Aus der Oberlaufitz. Vflchosgiverda. 4. November. Zur Landtag»wahl. Die Wohlzeit dauert von S Uhr vormittags bis 6 Uhr abends. Es ist ratsam, möglichst frühzeitig, am besten in den Vormittagsstunden, das Wahlrecht auszuüben, um das Wahlgeschäst möglichst zu erleichtern und nicht unnötige Schlepperdienste zu verursachen. wo wählt man in Bischofswerda? Die Stadt ist in folgend« vier Wahlbezirke eingeteilt: 1. Wahlbezirk, Wahlstelle Gastwirtschaft Amtshof: Albertstraße, Bautzner Straße mit Abbauten, Brau hausgasse, Carolastraße, Fichtestraße, Georgstraße, Hausen straße, Heinrich-Gräfe-Straße, Kamenzer Straße, Kloster gasse, August-Königstraße, Mackenscnstraße, Rammenauer Weg, Waldeck. 2. Wahlbezirk, Wahlstelle Gastwirtschaft Stadtkeller: Altmarkt, Bahnhofstraße, Bischofstraße, Borngassr, Färbcrgasse, Fleischergasse, Hindcnburgstraße, Hohe Straße, Kirchgasse, Kirchvlatz, .Kirchstraße, Lindenstraße, Pfarrgasse, Schmiedegassc, Schmöllner Weg mit Abbauten, Schulplatz, Spaargasse. Z. Wahlbezirk, Wahlsteklc Fremdenhof „König Albert-: Bclmsdorfer Straße, Bischofsplatz, Bismarckstraße, Dr. Laugestraße, Moltkestraßc, Nenstädter Straße, Putzkauer Straße. 4. Wahlbezirk, Wahlstelle Fremdenhof „Goldne Sonne": Alte Gasse, Birkengasse, Drebnitzcr Weg, Dresdner Straße, Fabrikgasse. Goldbacher Weg mit Abbauten, einschl. Grüneck, Grunagasse, Herrmannstraßc, Am Hof, Luther park, Luthcrsiraße, Margaretcneck, Marqarotenweg, Ma- nensteig, Am Mühlkeich, Neumarkt, Schadcgussc. Sinzstaße, Stiftstraße. Stolpner Straße, Süßmilchstraßc, große und kleine Töpfergasse, Wagnergasse, Wallgasse. » —* Der Ferusprcchdienst ist morgen am Wahltage bis 10 lihr abends verlängert. —" Gestohlen wurde gestern aus dem Lagerraum der sachsenhütten ein Damensahrrad Marke „Germania", Fa brikat Naumann im Werte von 13 000 -ll. Als Täter wurde von der Gendarmerie der Arbeiter H. aus Niederneukirch er mittelt. Das Fahrrad konnte der Bestohlenen, einer Fabrik arbeiterin aus Rammenau, wieder zurückgegcben werden. — > Anzeigen über krinnnalsachcn (Verbrechen und Ver gehen) in der Stadt Bischofswerda sind bis auf weiteres Dresdner Straße 41 zu erstatten, bezw. durch Telephon Nr. 211 zu melden. —* Literarische Abende der Volkshochschule. Der Kar tenverkauf bei Herrn Grafe für den nächsten Mittwoch, den 8. Non., abends 8 Uhr, im Saale der Bürgerschule statt findenden Hermann Löns-Abend bat begonnnen. Wieder haben sich iunge Damen und Herren in dan kenswerter Weise bereit erklärt, die literarische Veranstal tung durch Löns-Lieder zur Laute, Gesänge mit Kl a v i e r b e g l e i t n n g und Gedicht vorträge zu verschönern. Zugleich sei auf die Löns-Werke unserer reichhaltigen Stadtbücherei aufmerksam ge macht. —* Ein Orchester, und Chorkonzert, ähnlich dem sinfo nischen Konzert vorigen Jahres, findet Donnerstag, den 7. Dezember, im Schützenhaussaalc statt. Ein solches, unter den heutigen Verhältnissen mit außerordentlichen Schwierig keiten verbundenes Unternehmen zustande zu bringen, konnte ermöglicht werden, daß sich — auf Jniativc des Herrn Kontor Hill m a n n für — das Städtische Orchester, die Kantorei und der Militärgesangverein zu gemeinsamer Veranstaltung zusammenfandcn. Werke von Haydn, Beet hoven, Weber, Gabe u. a. stehen in Vorbereitung. Wir kommen später nocinnnls auf dieses, weitgehender Beachtung empfohlenes Konzert zurück. —* „Aber die Erkennung der Krankheiten aus den Augen" hält Herr Heilpädagogc P. I. Thiel einen Licht- !'' .7, 7 ' - 1?. - ..." '^1 ll.hr lim Lichts''elhaus. 'Alles Nähere in der heutigen Anzeige.» —* Der Verkehr mit Aucker. Das Wirtschastsministe- rium erläßt Ausführungsbestiminungen zur Reichsverord- nung über den Verkehr mit Zucker im Jahre 1922 23. Da nach darf vom 1. Dezember 1922 ab Zucker nur aus Zucker karten, der für andere Amecke (Apotheker usw.) bestimmte Zucker nur auf Bezugskarten abgegeben werden, ltber die Regelung der Zuckerversorgung voin 1. Dezember 1922 ab werden noch nähere Bestimmungen erlassen. Für die Zeit bis dahin werden gleichzeitig Vorschriften erlassen, die Haupt- sächlich den Handel betreffen. Den Lande ist für die Zeft bis Ende November eine Zuckermeuge überwiesen worden, die die Ausgabe von drei Pfund Zucker auf den Kopf der Bevölkerung gestattet. —* Da» sächsische Gesetz über den Verkehr mit Grund stücken, besten Rechtsgültigkeit nnqczweifelt wurde, ist nach einer Mitteilung der Regierung durch Urteil des Oberlan desgerichts für rechtsgültig erklärt worden. —* Ärztlichen Sonntagsdienst hat morgen Herr Dr. Schmidt. Großdrebnitz, 4. November. Herr Erwin Berger, hier, hat die Meisterprüfung für das Bäckerhandwerk abge legt und gut bestanden. Demih Thumih, 4. November. Gemeinderockssihung Von der Amtshauptmannschaft ist für die Landtaaswahl als Wahllokal das Bcchnhofsrestaurant, als Wahlvorsteher Herr Gemeindeoorstand Ratz«, und als dessen Stellvertreter Herr Gemeindeältefter Ledrich bestimmt. Als Schrift führer wird Herr Lehrer Friedrich, als Beisitzer die Herren Paul K «ttner, Richard Tröger, Mar Meiß ner, Richard Wünsche, Alwin Wockatz und Ferdinand Stiegelbauer gewählt. Für die Waisenkinder Lieb scher wird übernommen, was an Ausgaben für die Anstalts behandlung resp. Unterbringung dorthin, die Gemeinde an- fällt. Beschlossen wird, den Betrag der Wertzuwachssteue, fache Hensel um 50 Prozent herabzusctzen. Di« Nachbarge meinden Medewitz, Tröbigau, Schmölln haben die Anstel lung einer Landpflegerin abgelehnt. Der örtliche Wohl fahrtsausschuß wird sofort Erhebungen machen, was für B-> träge durch die Krankenkassen, Firmen und sonstige Spen den zur Verfügung stehen. In zweiter Lesung wird das Ortsgesetz für Kleinwohnungsbauten angenommen. Der Vorstand gibt Bericht über die Fleischuntersuchung, die sei nerzeit wegen Petroleumgeschmackes des Freibankfleisches beantragt wurde. Der Nahrungsmittelchemiker hat Petro leum nicht vorgefunden, ebenso hat der Dezirkstierarzt nicht- Unrechtes feststellen können. Das Schulgeld der Fachschule wird entsprechend der Verfügung des Ministeriums von 60 Mark auf 300 Mark erhöht. Die reichsgesetzliche Miete be trägt insgesamt 400 Prozent Erhöhung zur Grundmiete. Die 400 Prozent setzen sich zusammen: Zinsendienst 15 Proz.. Betriebskosten 150 Proz., kleine Jnstandsetzungsarbeiten 150 Prozent, große Jnstandsetzungsarbeiten 85 Prozent. Bei den kleinen Jnstandsetzungsarbeiten sind Weißen der Räume. Erneuern von Ofenplatten und Ofentüren, elektrisch« Er Neuerungen, wie Schalter, Schnür«, LeitutzLLN usw. nicht einbegriffen. Burkau, 4. November. Der Kaninchen,llchkeroerein Burkau und Umgegend beabsichtigst unter Beteiligung des Geflügelzüchtervereins Burkau am 21. Januar 1923 eine lokale Ausstellung zu veranstalten. Auch diesmal wird der Verein alles aufbieten, um die Ausstellung für leden Be sucher geschmackvoll zu arrangieren. Es wird seitens der Mitglieder tüchtig darauf hingearbeitet. um wieder mit gu tem Tiermaterias aufwarten zu können. Oberneukirch, 4. November. Das Bezirksamt für Kriegerfürsorge Bautzen halt Dienstag, den 7. Novem ber 1922, von ^6 bis '/„8 Uhr abends im Gemeindeamt Oberneukirch L. S. Sprechstunde für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene ab. Bautzen, 4. November. Die Winterarbeit des Bezirks wohlfahrtsamtes. Angesichts der allgemeinen Not unseres Volkes hat sich das Bezirkswohlfahrtsamt entschlossen, auch über den Rahmen seiner eigentlichen Aufgaben hinaus alle Bedürftigen mit Rat und Tat zu unterstützen. Ein sechs wöchiger Lehrgangin der S äu g l i n g s - und Klein kinderpflege, der von Herrn Professor Dr. Dahrdt ans Dresden abgehalten wird, sowie Vorträge über die So zi al aufgaben der Verwaltungsorgane vermitteln zur Zeit den Bezirkspflegerinnen, den Gemeindeschwestern, den Lehrerinnen an Mädchenfortbildungsschulen und verschiebe- SemimrrkonzerL. Das Seminar hatte am 2. November einen großer. Tav. Ein bis aus der, letzten Platz gefüllter Saal, eine er- n'.arivngsfrokc, peinlich aufmerksame' Zuhörerschaft, glän zende Solisten, ein 'durch und durch disziplinierter Chor, dazu ein Dnftent von seltener Jugendfrische und tempera mentvoller Begeisterung- Das alles gab dem diesjährigen Semmarkonzen sein Gepräge. Man hätte wohl der Ver anstaltung den No.uen „Ronianitischer Abend" geben kön nen, denn die zu Beginn der Vortragssolge stehenden Brabms'lchen Vorträge stellten die Musikalität des Empfin dens aus die romantische Linie ein, die niit Bruchs „Frithjof- Szene" nm Ende des Abends ihren Höhepunkt erreichte. Herr Seminnroberlehrer M e h l h o s e zeigte sich mit dem Vortrag der B . n h in s s ch e n K l a v i e r s o u a t e . 5, Satz 1 nicht nur — wie das nicht anders zu erwarten war — als absoluter Techniker und gewissenhafter Aus leger, sondern entwickelt,' auch eine Gesühlsmärme, einen solchen Feinsinn für dir Klangschvuheiten der herbspröden Musik, daß aurl dein Laien die Eigenart der Bralnnsschen Tondichtung zu Gemme geben mußte, ein Erfolg, der nicht hoch genug anzusprechen ist. Denn Brahms's Klavierwerke sind für ^>as Instrument nicht druckbar nn landläufigen Sinne. Ihm ist das Klrmier weil weniger Klangtnrpei, als Vereungunn des ganzen Tonmaterials. Doch lammen seine Frühmerte, vielleicht bis up. ft,, da sie den romnnti scheu Klavierpoeten nach nahe stehen, dem Aussassungsver mögen des Hörers viel mehr entgegen, als z. B. seine Hän del Variationen. Da ist schon der Gehalt seiner Lieder durch,veg eher zu ettassen und die meist stie.phische Fon" derselben begegnet den volkstümlichen Wünschen. Frau Kammersängerin v. Schuch lang deren drei: An die Nachtigall — Mädchen spricht — Don in den Weiden —, von denen das erstere mit seiner köstlichen, tiefen Inner lichtest am meisten zn Gemüte ging. Es ist bezeichnend für die durchaus ernste und keine Konzessionen nn die Meng ' machende .Mnst.ichtung der Künstlerin, gerade Brahmssche Gesänge zu wählen, die in ihrer Herbheit und Strenge der musikalischen Farbengebung manchem Hörer fremd bleiben, ihn nicht zu entzünden und zu entflammen vermögen. Aber sie Hellen uns zur Verinnerlichung unseres eigenen Selbst. Der meist eniste Grundton seiner Werke, der zuweilen — man denke an manche Klavierbegleitungen — bis zur Düsterkeit geht, wirkt -uch in dieser Richtung. Aber glei cherweise fehlt es nicht an Sonnenblicken eines aus dem tiefsten Innen, guellenden Humors, wem, ich hierher „Dort unter den Weiden" rechnen darf. Fran v. Schuchs kristall klare, schlnckeiilosc Stimme, die gepaart mit holxw Vergeisti gung und kongenialem Erfassen des Tongedichts dassckbe auslcgt, ist prädestiniert für Gesänge dieser Art und wird damit stets eine, wenn auch mehr innerliche Wirkung er zielen. — Den Meister, der s. Zt. die musikalische Welt aus Joh. Brahms aufmerksam machte, Robert Schumann, führte Kammersänger Robert Burg in drei sei ner selten gesungenen Liedeim vor: Stille Liebe — Stünd chen — Der Hidalgo —, von denen er das erstere mit der ganzen Geschmeidigkeit und unvergleichlichen Stimmfüh rung seiner prachtvollen Stimme, wie durch die erschüt ternde Gemalt des Ausdrucks mir am meisten zn Danke sang. Mit dein Vortrag des „Hidalgo", den er mit einer Bravour ohnegleichen hinwarf, ersang er sich den größten Erfolg des Abends. Herr Meickhose begleitete wie immer meisterhaft und fühlte sich in die wechselnden Stimmungen so anschnnegrnd ein, daß ein gut Teil de« Erfolges der So listen an, sein Konto kam.^— Vvt 1>em Hauptwerk des Abends, den „F rith; o , S z < ne n v on Mar B r n ch .vielte der Primaner Petzvld den 3. Satz aus Jos. R h einb e r gers s'.-moll Sonate für Orgel mit Fuge. Er behe, richt die herrliche Anstaltsorgel sehr umsichtig, wußte die Fantasie n de» verschiedensten Farben klar auf- zubaiien und nahm, was besonders den einsichtigen Musiker verriet, de» Anfang der Fuge nicht zu schnell, um sich dem Ende zu die Steigerung in Tempo und Ausdruck nicht ent gehe» z» lasse», — In M. Bruchs Frithjof hatte der Seminarchor ein« dankbare, wenn auch anstrengeiche und schwierige Aufgabe. 'Aber die Kunst seines Meisters Pro, Kopp vereinigte die einzelnen Szenen, die jede noch ihrem Inhalt peinlich sauber, mit liebevollem Eingehen auf da« musikalische Gepräge herausgearbeitet wurde, zu einem schöinn Kranze, aus dem als einzeln« kostbare Blüten die Einzelgesänge in rvorleuchteten. Das Lied der Jngeborg in Frau v. Schuchs Auslegung war wohl der Höhepunkt des Werkes und Robert Burg gab durch die wuchtige, packende Wiedergabe der Frithjof-Einzelgefänqe dem Ganzen das dramatische Gepräge, das den glänzenden Erfolg im voraus verbürgte. Der Chor klang bis auf gering« Schwankungen sympathisch und edel, und wenn in jugendlicher Begeiste rung ein einziger Einsatz verfrüht war, so tat das dem Gan zen keinen Eintrag. Die Einzelstimmen verschmolzen sich zu einem von Wohllaul durchsättiaten, fein abgenmdeten Ganzen. Gutes Nnisono-Singen ist mitunter gar nicht so leicht. Die mancherlei Proben waren wohl recht anstren gend gewesen ,md schienen die'jugendftche Sängelchar er inüdet zu haben. Aber trotzdem hätte aus dem Klangkö- per ohne alle Schonung und hier mit dem Dirigenten im Interesse des Gesamteindrucks wohl erlaubter größter Rück sichtslosigkeit im letzten Chor: Entfaltet di» Fahn«, die Fahne des Siegs! Wir ziehen mnb südlichen Zonen! alles herausgeholt werden müssen, ma» nur krrouszuholen war. Ein spontaner zündender Ausschmuna wll hie Höh» der mu sikalischen Steigerung hätte d«n schönen. «brlich verdienten Erfolg noch vertieft. — Heer Oberlehrer Mehlhose und Primaner Burkhardt untenn^tm am Ffünek « der teil weise recht knifflichen Begleitung di» -mzeknen Gesänge Das frisch und entschlossen hingeiogtt Vorspiel war eine treffliche Einführung in da» aanm Werk. Herr Hß-os. Koop wird stvlz sek, aus sein« Sänger. Di« rastlos» Arbett langer Wochen war mit Erfalq aekrSnt mit einem Erffcko der be seiirer pädagogischen Musiterzieherorhett tm ooenn» fest, stand. — Werden un» noch mehr solcher Rückführungen bo> schieden seins L. V