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«uttltche Bekmmttuachuuge« Brotgetreideadtteferung. Die Getreidevorräte des Kommunalverbandes aus der alten Ernte sind bis auf einen geringen Rest erschöpft und die Anlieferungen neuen Brotgetreides entsprechen durchaus nicht den Erwartungen. Namentlich die Anlieferung an Roggen läßt außerordentlich zu wünschen übrig. Es braucht zwar der Landwirt das 1. Viertel seiner Getreideumlage erst bis zum 15. Oktober d. I. zu erfüllen, aber der Kom munalverband wüßte nicht, wenn erst zu diesem Termin ge liefert wird, wie er bis dahin die Brotversorgung sicher stellen soll, da auch die Bezugsmöglichkeit von der Reichsge treidestelle sehr unsicher ist. Ls ergeht daher an die Landwirte die dringende Auf forderung. mit den Anlieferungen auf die Getreideumlage, namentlich mit der Anlieferung von Roggen mit größter Beschleunigung zu beginnen. Die Amtshauptmannschaft weiß zwar, daß die Bergung der Ernte der verschiedenen Getreidearten durch das zeit liche Zusammentreffen der Reife von Roggen, Weizen und Hafer für die Druscharbeiten wenig Zeit übrig lassen wird. Im Interesse der Brotversorgung wenigstens des eigenen Bezirkes muß aber auch die Landwirtschaft alles tun, uin diese sicherzustellen. Die Mitteilung über die Höhe der Umlage wird den Landwirten im ersten Drittel des August bekanntge geben werden. Schon heute kann soviel gesagt werden, daß der Erzeuger mit einer Ablieferungspflicht in Höhe von 80 «A, des vorjährigen Liefersolls wird rechnen müssen. Amtshauplmannschaft Bautzen, am 27. Juli 1921. Die im Januar 1921 ausgegebenen Lebensmittelkarten für Nichtselbstoersorger für die Zeit vom 30. Januar bis 30. Juli 1921 haben auch weiterhin Gültigkeit. Bautzen. 27. Juli 1921. Kommunalverband Bautzen-Land. Die Lüge Von der Kriegsschuld Deutschlands. Die wichtigste Aufgabe für uns Deutsche ist, die leider von der Nationalversammlung unterschriebene Voraus setzung des Versailler Gewaltfriedens zu bekämpfen, daß es allein am Kriege schuld sei. In diesem Sinne erfolgt nun jetzt eine außerordentlich wichtige, das sorgsam konstru ierte Gebäude von der „Alleinschuld Deutschlands" wie mit einem Brecheisen auflockernde Publikation. Die „Süddeut schen Monatshefte", die sich kürzlich das Verdienst erworben haben, mit einer Gegenliste der feindlichen Schuldpropa ganda heimzuleuchten, veröffentlichen jetzt im Dienste dieser geistigen Gegenoffensive ein weiteres Heft unter dem Titel „Der große Betrug" (Verlag der Süddeutschen Mo natshefte, München, Königinstraße 103), das folgende außerordentlich wichtige Dokumente enthält, die die Legende einfach totschlagen, England sei wegen der Verletzung der Neutralität Belgiens in den Krieg eingetreten. Das Juniheft der „Süddeutschen Monatshefte" enthält nämlich ein Faksimile von einem Plakat in englischer und deutscherSprache, das allgemeine Bestimmungen fürKriegs- gefangene enthält. Das Interessante an dem ist nicht sein Inhalt, sondern sein Datum. „Auszug aus einer königlichen Verordnung vom 3. August 1914" „Vom 3. August?" Wann hat England denn an Deutsch land den Krieg erklärt? Am 4. August abends 7 Uhr. Wa rum? Weil Deutschland die belgische Grenze überschritten und dadurch die belgische Neutralität verletzt habe. Die er sten deutschen Truppen aber überschritten die belgische Grenze am 4. August morgens. Am 3. August stand kein deutscher Soldat auf belgischem Boden, war die belgische Neutralität noch nicht verletzt. Hatte England nach seiner amtlichen Darstellung noch keinen Grund, den Krieg an Deutschland zu erklären. Aber die englische Kriegsma schine arbeitete schon. Dieses Plakat hat ein zurückgekehrter Kriegsgefangener im Orignal mitgebracht. Ebenso beweiskräftig ist ein anderes Dokument. Der Brief eines französischen Matrosen, der in den „Süddeutsch. Monatsheften" gleichfalls in französischer und deutscher Sprache wiedergegeben ist. Der Brief ist von Herrn Joachim Hochradel in Berlin im Original zur Verfügung ge stellt. Er lautet in der Übersetzung: Cherbourg, den 3. Juli 1914. Lieber Triumpi! Ich beeile mich, Dir zu antworten und Dir einige Worte mitzuteilen, die Dir viel Freude machen werden! Hunder terlei! Wir warten dauernd auf Alarm: seit heute 3 Uhr stehen wir unter dem Kommando des englischen Admirals! Das ist nicht übel, daher kannst Du Dir denken, das; wir sehr froh sind, mit einem solchen Rückhalt loszugehen. Außer dem ist das englische Mittelmeergeschwader dem Kommando des Admirals Baue de Lapergie (Die Nachrichtenstelle ver deutschen Marineleitung ist der Ansicht, daß es sich um den Admiral Ren« de Lapcreyre handle. D. Schriftl.) unter stellt. Wir sind alle mit Leib und Seel dabei: jetzt oder nie ist der Augenblick, ihm (jedenfalls Deutschland) den Garaus zu machen. Wir verlassen Cherbourg wahrscheinlich heute nacht, und die Absicht des englischen Admirals geht dahin, mit den französischen Unterseebooten Kiel zu blockieren, dann einige Torpedoboote in den Tod zu jagen, um den Kaiser-Wilhelm- Kanal von Seeminen zu säubern, damit wir das Geschwa der in Kiel selbst mit Torpedos angreisen können. Der englische Admiral versammelte uns alle, um uns eine Ansprache zu halten, die von allen mit lauten Hoch rufen auf Frankreich, England und Rußland beantwortet wurde: er verließ uns mit der Gewißl)eit zu siegen, und er beglückwünschte uns zu unserem Mut und unserem Haß gegen Deutschland. Entschuldige meine Schrift, denn ich habe mild beeilt, wir stehen unter Hochdruck und warten nur auf den Marsch befehl des englischen Admirals. Ich scheide von Dir mit tausend Küssen. Ich habe das Zutrauen zu Dir. daß Der wie Deine Kameraden Dein Möglichstes tun wirst, um möglichst viele Deutsche zu erschlagen. Kein Lebewohl, sondern auf Wiedersehen! Stets Dein Karl. Aus-dem Briese'geht hervor, daß bereits am 31. Juli 1914 die französische Marine unter dem Kommando eines englischen Admirals stand. Der Herausgeber der „Süddeutschen Monatshefte", Professor Paul Nikolaus Coßmann, hat sich ein nationales Verdienst erworben, indem er mit Hintansetzung aller Be denken, die da und dort von zaghaften Seelen erhoben wer den, der Wahrheit eine Gasse bahnen will. Die Vertreter des deutschen Volkes haben beim Abschluß des Versailler Vertrages gezwungen das Bekenntnis der Schuld auf sich genommen. Der größte Fehler, der jemals in der deutschen Politik gemacht worden ist. Es war dies nicht nur ein Op fer des Intellekts und des guten Gewissens, sondern eine verhängnisvolle Tat, die nur dadurch in ihren Folgen ge mildert werden kann, daß das ganze deutsche Volk alles, was in seinen Kräften steht, tut, um die Schuldlüge zu ent kräften. Ja noch mehr. Nach dem Tatsachenmaterial, das sich von Tag zu Tag vermehrt, kann mit gutem Gewissen sogar der Beweis erbracht werden, daß das deutsche Volk einer zielbewußten Zusammenarbeit seiner Feinde erlegen ist, die seit Jahrzehnten alle Vorbereitungen dazu getroffen hatten, das Todesurteil an dem deutschen Volke zu vollstrecken. Es läßt sich heute der Beweis lückenlos hierfür führen. Die Schwierigkeiten der Sächsischen Regierung Wolffs Landesdienst verbreitet folgendes Ergebnis des gestrigen Ministerrats: „Wie wir hören, wird die Regierung, die om Mitt woch in einem Ministerrat die Sachlage erörtert hat, bei der Schlußberatung im Landtag zur Ablehnung dieser ^teneroorlagen Stellung nehmen. Sie stehen auf der Tagesordnung der ersten Vollsitzung des Landtages »ach den Ferien am Freitag, den 29. d. M." Diese in Aussicht gestellte Regierungserklärung kann, wenn es in der Plenarsitzung bei der Ablehnung der beiden Steuervorlagen bleibt, nach den Begriffen über Demokratie und Parlamentarismus nur in der Ankündigung des Rück trittes der Regierung bestehen. Dazu scheint allerdings bei den Herren Ministern selbst sehr wenig Neigung zu sein, wohl aber scheint man eher dazu zu neigen, den Landtag nach Hause zu schicke». De» Regierungsparteien scheint eine Landtagsauf lösung nicht unerwünscht zu sein, denn in der „Dresdner Volkszeitung" wird bereits eine Wahlparole ausgegcben, von der man sich viel Zugkraft erhofft. Von bürgerlicher Seite dürfte »ran allerdings den sozialdemokratischen Re gierungsparteien weit wirksamere Wahlparole» entgegen halten könne», so daß für das Bürgertum gar kein Anlas; vorliegt, Neuwahlen zu fürchten. * Von einer führenden politischen Persönlichkeit wird in einer Zuschrift an den Sächsischen Zeitungsdienst die Lage folgendermaßen beurteilt: „Ein Auswe g? Es zeigt sich immer inehr, daß die Regierungskrisis in Sachsen durch eine schwerverständlichc Unnachgiebigkeit des Finanzministers Heldt heraufbeschwo ren morde» ist. Beide bürgerliche» Parteien waren bereit, den durch die Regierungsvorlage sichergestellten Betrag der Gewerbesteuer zu garantieren, aber durch eine veränderte Verteilung soziale Härten der Vorlage zu beseitigen. Son derbarerweise glaubte Herr Heldt den starke» Mann spielen zu fallen, der nicht mit sich reden ließ Das hat letzte» En des die Niederlage der Regierung im Ausschuß verursacht. Selbst in den sozialdemokratische» Kreise» verhehlt man sich nicht, daß Minister Heldt damit der Regierung und de» Parteien, die hinter der Regierung stehen, und die in ge wissen Punkten zur Nachgiebigkeit bereit waren, einen üblen Dienst erwiesen hat. Es gibt sogar Kreise, die der Regierung sehr nahe stehen, welche der Ansicht sind, die Kri sis dadurch zu beseitigen, daß Finnnzminister Heldt durch eine andere Persönlichkeit ersetzt wird, welche bereit und in der Lage märe, die Stimmen der bürgerlichen Parteien gegen entsprechende Änderungen der Vorlagen zu gewin »en. Die bisher inoffiziell betriebenen Bemühungen der beide» Regierungsparteien, die Kommunisten zu einer ande ren Haltung zu bewegen, scheinen bisher noch keinen Erfolg erzielt zu haben und dürften mich kaum Aussicht auf Erfolg haben." Die Zwangshypothek Berlin, 27. Juli. Die „Tägl. Rundschau" teilt mit, daß in Berlin eine Besprechung der Regierungsparteien übe> die Tteuervorlagen der Regierung stattgefunden habe. Beson ders lebhafte Erörterungen habe der Plan des Reichswirt- schastsministers hervorgerufen, der eine Zmangshypothek zugunsten des Reiches eintragen lassen wolle. Die Berech nungen der Zwangshypothek sei in der Weise gedacht, daß als jetziger Wert des Grundstücks der sechsfache Friedens wert berechnet werde. Von diesem Wert solle» 20 Prozent zugunsten des Reiches als Zwaugshypothek eingetragen werde». Dieser Pla» habe aber i» de» Kreise» der Regie rungsparteien lebhafte Bedenken hervorgcrufen da eine derartige Zwangshypothek letzten Endes darauf himmslau- st» würde ein Fünftel des deutsche» Grundeigentums der Entente in die Hände zu gebe». Mit Rücksicht auf die her- »oi getretenen Bedenken soll der Reichsf'nanzminister beab sichtigen, diese Zwangshypothek in das Gesetz über die Um wandlung des Reichsnotopfers hinheinzuarbeiten. Das Blatt füg: mnzu, daß aus dem ganzen Vorgehen sich ergebe, daß das Kabinett beabsichtige, der Öffentlichkeit gegen-'bc.' seine Steuerpläne in einen gewissen Schleier zu hüllen und mit ihnen erst im Herbst überraschend hervorzutreten. Diese Art des Vorgehens wird es aber mit sich bringen, daß der Kampf uin die Steuerpläne sich unnötig verschärft. Kleine politische Mitteilungen. Frankreich will ein Bündnis mit der Tschechoslowakei. Briand und Fvch reisen demnächst nach Prag, um ein Bünd nis mit der Tschecho-Slowakei anzubahnen. Schmachvolle Haltung der Helgoländer. Die Helgolän der haben sich an den Völkerbund und an England gewarGt, um Forderungen gegen Deutschland durchzusetzen. Dor e-mur Mdnat vor elfte 'Ht'.s.lfttftder' DkpmküLft-sy Berlin. Sie suchte die Einführung der Rrichssteucrgesetz. gebung rückgängig zu machen. 'Es ist ihr dabei die scharte Mißbilligung des Ministers des Innern wegen ihrer St,ritte beim Völkerbund und bei der englischen Regierung ausgesprochen worden. Daraufhin sind die Herren sofort zu dem Chef der Interalliierten Marinekommission in Berlin gegangen und habe» dort gegen verschiedene Pläne der deutsche» Negierung betreffs der Erhaltung orstimmter Ma rine- und Hafenanlagen intrigiert. Außerdem haben sie üen Berliner Korrespondenten der „Times" aufgesuchr und ihm verschiedene unrichtige Mitteilungen gemachr, durch die sie in England einen guten Eindruck hervorzurnfen glaubten. Bolschewistische Umtriebe in der französischen Marine. Die Pariser Blätter berichten aus Toulon, daß die Spezial polizei großen bolschewistische» Umtrieben in Marinekreisen auf die Spur gekommen ist. In St. Rafael und in hxr Ab teilung der Marineschule des Mittelmeeres ist eine Reihe von Verhaftungen, darunter die Haupthetzer, vorgenommen worden. Strahenkämpfe in Italien. In Palernw haben die Kommunisten überraschend die Faszisten angegriffen. E« gab 2 Tote. In Triest gab es bei einem Zusammenstoß zwischen Faszisten und Nationalisten 3 Tote. Die Ursachen der unerträglichen Hitze und Düne Aus Dresden wird dem „Vogtl. Anz." geschrieben: Die unerträgliche Hitze und Dürre dauert weiter an und nimmt einen gefahrdrohenden Charakter an, der schon ß>tzt viele Millionenwerte verschlungen hat und noch weitere große Verluste mit sich bringen wird. Von allen Dürrejah ren der letzten Jahre ist keins in seinen Folgen so unheilvoll gewesen wie das heurige. Es liegt das allein darin begra ben, daß die Niederschläge im Winter gering waren, daß -wr allen Dinge» der Schnee fehlte, der den Boden am besten mit Wasser versorgt, und daß im Frühjahr die lange Trok- cnperiode stattfand, wovon einige Gegenden, die die Nie derschläge am nötigsten hatten, besonders stark betroffen morden sind. Es ist leider so, daß auch im Falle von Nie derschlägen im Sommer das allermeiste Wasser sogleich wie der verdunstet, während umgekehrt die Niederschläge des Pinters dem Boden in der Hauptsache zunutze kommen. Ganz Europa leidet unter der Dürre. Die Berichte ' mte» einstimmig. Die Folgen sind höhere Presse für Brot- >md Futtergetreide. Die Dürre ist es nicht allein, die be- uiiruhigend wirkt. Es ist auch die sonst anormale Witte rung. Im Norde» Deutschlands sind Temperaturstürze bis zu fast 4 Grad unter Null vorgekommen und die Nacht vom 14. auf den 15. Juli hat z. B. im Süden Oldenburgs und in Hannover unendlichen Schaden an Kartoffeln, Bohnen, Vuchweizen und sonst leicht erfrierbaren Pflanzen angerich tet. — Worin liegen nun die Ursachen dieser merkwürdig abweichenden Witterung? Man schiebt es der Sonnentä tigkeit durchweg zu, daß die Witterung so schlecht ausfällt. Die Mehrheit der neuere» Wetterkundigen ist indes der An sicht, daß dies auf die ungeheuer schlechte Mondstellung zu rückzuführen ist wie 1911 und daß im nächsten Jahr, umge kehrt wie 1912, ein sehr feuchtes Jahr folgen wird. Aber das rechtfertigt noch lange nicht die ungeheuren Tempera turunterschiede am Tage und in der Nacht. Es müssen doch noch andere Umstände und Ursachen mitwirken. Es ist bekannt, daß viel zu milde Winter auch meist trockene Sommer mit viele» Nachtfrösten im Gefolge haben. Schon vor und »ach 1870 wurde überall als Hauptursache der Witterungsveränderung die damals einsetzenhe unge heure W a l d v e r w ü st u n g anerkannt und demgemäß setzte dann auch überall die Aufforstung ein. Seitdem sind solche verheerenden Nachtfröste nicht im entferntesten wieder so ausgetreten wie in den 50er und 60er Jahren. Und nun wiederholt sich diese Periode, und wahrscheinlich aus denselben Gründen. Durch den Weltkrieg ist halb Europa ganz ungeheuer stark entwaldet. Die Nachkriegszeit hat bei lins das Übrige getan und eine Menge halbschlagrei- fer Wälder dem Untergange geweiht, weil die Papiergeld sucht bei de» Waldbesitzcrn unersättlich war. Dan» die vie len großen Waldbrände infolge der Dürre. Und nun die Gegenrechnung: Um ei» Kilogramm Trockenmasse in Holz zu erzeugen, müssen etwa zwischen 200 bis 300 Liter Wasser von de» Bäumen zur Verdiinstung gebracht werden. Diese Wassennassen fehlen jetzt; das Klima wird stcppenartig, und darauf sind wir nicht eingerichtet. Für die Verhinde rung der Waldvernichtung und die Wiederaufrichtung ge ordneter Waldwirtschaft müssen dringend Borkehrungen ge troffen werden, sonst geht es uns dauernd schlecht, auch wen» wir »och so intelligent und fleißig sind. Hinzu kommt noch die Senkung des Wasscrstandes durch den Anschnitt so vieler Torfmoore in, Norden Deutschlands, die noch als Wasservorratskammern wirkten. Das alles zusammen muß Einwirkung auf die Witterung haben, die für die Volks wohlfahrt ei» Unglück ist. Wie die Witterung weiter ver laufen wird, ist nicht mit Bestimmtheit zu sagen, aber allem Anschein nach kommen, wie es die oberen Luftströmungen schon andeuten, weitere schlimme, austrocknende windige Tage. Ob die Regierungen irgend welche Maßnahmen von Reichs wegen treffen, daß der Entwaldung energisch ent gegengearbeitet wird, ist zurzeit mehr als zweifelhaft. * Berlin, 28. Juli. (Drahtb.) Uber die Wirkung der an haltenden Dürre auf die Ernteaussichten wird aus dem Reichsernährungsministerium mitgeteilt: Trotz der Trok- kenhcit ist beim Brotgetreide eine gute Mittelernte zu erwar ten. Dagegen sind empfindliche Schädigungen der Gerste und des Hafers zu verzeichnen. Sehr schlecht sind die Aus sichten für die Kartoffelernte. Aus fast allen Teilen des Reiches wird gemeldet, daß die Kartoffelpflanzen vielfach absterben. Weiter hat die Dürre verheerend auf die Fut- terernte gewirkt. Reue» au» aller iMe» — Große Waldbrände in der Pfalz. Wie der „Lokal- Anzeiger" aus Karlsruhe meldet, sind in der Pfalz infolge der Dürre große Waldbrände ausgebrochen. In -er Gegerd von Homburg Haden zwei Brände große Kiefern- und Fich tenbestände vernichtet. Bei Kaiserslautern bat ein großer