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Nr. 1«. und Hilfsquellen begünstigen nur den. der den besten Ge brauch von ihnen kann. In dieser Begehung haben wir es in der Regel fehlen lassen. Wir haben uns vom Feinde len ken lassen, anstatt ihm zuvorzukommen. Die Regierung hat sich von der öffentlichen Meinung leiten lassen, statt eine entschlossene wichtige Politik zu treiben. E» ist Zett, diese Mechode aufzugeben, denn die Krisis kam» nicht mehr lauge auf sich warkeu lassen." Der U-Boot-Krieg. London, 2. Mai. (W. T. B.) Der „Times" zufolge hat der Londoner Dampfer „Wandle" am Sonnabend Morgen bald nach seiner Ausfahrt aus dem Tyne ein Gefecht mit einem deutschen Unterseeboot gehabt. London, 3. Mai. (W. T. B.) Wie aus Jersey gemeldet wird, ist der Schoner „Maud" durch ein deutsches Untersee boot versenkt worden. London, 3. Mai. (W. T. B.) Lloyds meldet aus Eo- runa vom 2. Mai: Der spanische Dampfer „Winifrida" wuttie am 30. April versenkt. Die ganze Besatzung wurde mit einer einzigen Ausnahme gerettet. Der Kapitän ver mutet eine Torpedierung. Bericht de» österreichisch-ungarische« Generalstab». Mm. 3 Mai. (D. L. v.) Lwllich wir» uerkauibart de« Z. Mal ISIS: Rafiischer Kriegsschauplatz: östlich von Rarancze schoß elu österreichisch-ungarischer Kampfflieger eiu feindliche, Flugzeug ab. Saust utchts vo» Bedeutung. Italienischer Kriegsschauplatz: Die Kämpfe im AdamelloSebiet dauern fort. Bei Riva und im Raume de» Lol di Lana kam e» zu heftigen Artil- leriekämpfen. Lia itakeaifcher Angriff auf die Rolwaudfplhe wurde abgewleseu. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Ruhig. Der Stellvertreter des Chef» de» «eueralstabe»: v. Höfer, AeLnuarfchalleukaaat. * Van der russischen Front in Betzarabien Der Sonderberichterstatter des „Tag" berichtet aus Czernowitz, 2. Mai: Flüchtlinge aus dem von den Rus sen in der Vorwoche ausgesiedelten Üsterreich-Nowosiclitza berichten über die Zustände hinter der Bukowinaer Front folgendes: Dor zwei Wochen wurde die gesamte Zivilbevöl kerung von Bojan und Lehuczeni Teutolui von russischen Soldaten fortgeführt. Am Ostersonntag wurde auch die Be völkerung von Österreichifch-Nowosielitza und Gogowina aus ihren Heimen in das Hinterland des Dnjestr geführt. Die russischen Soldaten und aus Rußland herübergekommenes Gesindel haben alles Getreide, Lehensmittel und Haushal tungsgegenstände weggenommen. Dor der Vornahme der Aussiedelung wurden alle Evakuierten mit besonderen Klei dern angetan, um als Ausgesiedelte kenntlich zu sein und als Gruppe leichter zusammengehalten zu werden. Die russischen Offiziere erklärten, dieses Borgehen sei eine Revanche für die angeblich ähnliche Behandlung der russischen Bevölkerung in Russisch-Polen durch die österreichisch-deutschen Militär behörden. Die Flüchtlinge erzählten auch, daß die russischen Behörden trotz Besetzung österreichischen Geländes dennoch die frühere österreichisch-russische Grenze scharf bewachen und den Verkehr zwischen Rußland und dem besetzten Gebiete nicht gestatten. Während die russische Verwaltung im russi schen Grenzgebiet verschiedene Verwaltungsmaßnahmen er greift, kümmern sich die russischen Behörden gar nicht um das besetzte Gebiet. Steuern werden nicht erhoben, Anbau- und Erntemaßnahmen nicht getroffen, das Elend der heimi schen Bevölkerung wird überhaupt nicht berücksichtigt. Die Ansicht herrscht vor, daß Rußland deswegen keine Maßnah men für diese Gebiete treffen wolle, weil es in jedem Augen blick damit rechne, daß die Österreicher und Ungarn diese Ge biete wieder besetzen. Der blühende Handelsplatz Österrei- chisch-Nowostclitza, welcher im Grenzhandel zwischen Beß- arubien und Österreich in Deutschland eine bedeutende Rolle spielte, ist völlig vernichtet. Sämtliche Handelsgebäude, Wohnhäuser und Lagerhäuser sind zerstört, und nur die nie drigen Bauernhäuser übriggeblieben. Die Nervosität der russischen Truppen steigt täglich. Rumänische Soldaten durch russische Geschosse verletzt. Wien, 3. Mai. Die „Wiener Allgemeine Zeitung" mel det aus Bukarest: Die Russen beschossen ein österreichisch-un garisches Flugzeug; einige Schrapnells fielen bei Marmor- nica auf rumänischen Boden, und zwei Soldaten einer ru mänischen Patrouille wurden verwundet. Nutzland» Geldnot Amsterdam, 2. Mai. Nach Petersburger Berichten an hiesige Finanzkreise kann das Scheiten der jüngsten inneren russischen Kriegsanleihe von 2000 Millionen Rubeln als Tatsache angesehen werden. Es erging dieser Anleihe wie allen ihren Vorgängern: die Petersburger und Moskauer Großbanken haben selbst zwei Drittel der Anleihe gezeichnet und blieben damit bis auf weiteres sitzen. Das Kapitalisten publikum hat sich also nur in geringem Maße beteiligt. Die Staatsbank wird also nach wie vor die Kriegsbedürsnisse mit der Notenpresse zu befriedigen haben. Der Banknotenum lauf, der vor dem Kriege 1600 Millionen Rubel betrug, hat sich auf fast 7000 Millionen Rubel gesteigert, und wenn der Krieg bis Iahresschluß dauert, so werden es mehr als 10 000 Millionen werden. Es ist begreiflich, daß unter solchen Um Dr Sols über Deutlchlaud» Lüusttge Kolonialpolitik. , Hamborg» 4. April. (Privattel.) über die Lehren des Weltkrieges sprach gestern Abend der Staatssekretär des Reichs-Kolonialamtes Dr. Svy. Et ging zum Schluß auf die Frage rin, ob die Mitteleuropäische Wirtschaftsgemeinschaft ein« eigene deutsche KolonialpdKtik ersetzen könne und ver neinte dies. Die Erfahrungen des Krieges sprächen da für, daß eine gesicherte und ruhige Weiterentwicklung Deutschlands ohne eine eigene aktive Kolonial- politiknichtdenkbarsei. ständen der Finanzminister Bark zu allen möglichen und un möglichen Mitteln greift, sich Geld zu verschaffe»». Go plant er eine angebliche Etsenbahnanleihe von 1000 Millionen Rubeln, die in Wirklichkeit nicht» anderes sein wird al» eine Kriegsanleihe. Dann aber erteilte er der Rewyorker Ratio nal City Bank die in Rußland äußerst seltene Konzession zur Gründung von Filialen in Petersburg und Moskau unter der Bedingung, daß diese mächtige Bank ihm eine Anleihe von 500 Millionen Rubel in Amerika vermittle. Schließlich will Herr Bark sich wieder einmal in eigener Person nach London begeben, um zu sehen, ob sich dort nicht Bargeld auf treiben läßt. Rußland und Schwede«. Stockholm, 2. Mai. (W^ T. B.) Der Reichstagsabge ordnete G. Steffen hat in der Ersten schwedischen Kammer eine Interpellation wegen der Alandfrage eingebracht. Er stellte zunächst die Aussehen erregende Tatsache der russischen Befestigungen auf den Aland-Inseln fest und erklärte, Aland müsse immer als eine russische Brücke nach Schiveden betrach tet werden, die sich gegen die vitalsten Teile unseres Landes wendet. Die Befestigungen aus Aland verfolgen den Zweck, die russische militärische Herrschaft über das abgesperrte Bott nische Meer zu ermöglichen. Die Lage ist dadurch so gewor den, daß sie die schwedische Presse nachdrücklich für das größte Unglück des Reiches erklärt hat. Es ist klar, daß Schweden in diesem Augenblick vor der unmittelbaren Ge fahr steht, seine Bewegungsfreiheit und Fähigkeit zu verlie ren, die Hauptstadt und Nord-Aland wirksam zu verteidigen. Der Staat, der der dauernden übermächtigen militärischen Bedrohung seiner Hauptstadt und eines ganzen Landesteiles ausgesetzt ist, kann nicht mehr erwarten, daß man ihn wäh rend des Weltkrieges und nachher als unabhängigen Staat behandelt. Cs muß unerschütterlich eine schwedische Forde rung sein, daß Rußlands ustd Englands gemeinsamer Kampf gegen Deutschland nicht so geführt werden darf, daß Schwe den aus seiner Neutralität herausgezwungen und für alle Zukunft zu einer unvergleichlich schwächeren militärpolitischen und außerpolitischen Lage herabgätrüctt wird als bisher. G. Steffen stellte an den Minister des Auswärtigen die Frage, wie dieser die Lage für Schweden in bezug auf Aland beur teile und was geschehen müßte, um schon jetzt während des Weltkrieges Schwöen die Möglichkeit zu sichern, wirkliche Neutralität und seine vollständige politische Handlungsfrei heit zu wahren. Griechenland «nd der Dterverdaad. London, 3. Mai. (W. T. B.) Das Reutersche Bureau teilt mit: Es sei ermächtigt, die in einem großen Teile der griechischen Presse verbreitete Meldung in Abrede zu stellen, daß die Gesandten der Derbandsmächte die Weisung erhal ten hätten, einen gemeinsamen Schritt bei der griechischen Re gierung zu machen und ihr den Beschluß ihrer Regierungen mitzuteilen, daß sie infolge der Weigerung Griechenland», die Durchfahrt -er Serben zu gestatten, über Griechenland die Blockade verhängen. England hat infolge dek »Nttgischen Haltung Griechen- lands offenbar doch ein Haar darin gefunden, das unglück liche Land durch Zwang zum äußersten zu reizen. Nun versucht man es anscheinend mit Wühlereien gegen die Re gierung, um diese zu stürzen, wie aus folgender Meldung hervorgeht: Sofia, 3. Mai. (W. T. B.) Wie die „Cambana" er fährt, entfaltet das englische Balkankomitee in Drama und Serres unter der Bevölkerung eine lebhafte Tätigkeit gegen die griechische Regierung. Es verbreitete einen Aufruf» in dem die Bevölkerung aufgefordert wird, nicht mehr der grie chischen Regierung zu vertrauen und sich England anzuschlie- ßen. Der Aufruf machte viele Versprechungen mit Gewäh rung von Erntevorschüssen an die Bauernschaft. Er beschul digt die Regierung eines Abkommens mit Bulgarien, Ser res abzutreten. Schließlich wird empfohlen, die gegenwär tigen Abgeordneten nicht anzuerkennen. Dadurch würde eine Regierungskrisis hervorgerufen und di« Rückkehr Denizelos herbeigeführt werden. In dem Dorfe Mutafi wurde einer der Agitatoren, ein Engländer aus Malta, von der griechi schen Polizei festgenommen. Der rumänisch-bulgarische Handelsvertrag unterzeichnet. Men, 3. Mai. Aus Sofia wird gedrahtet: Die halbamt liche Camoana teilt mit, daß der rumänisch-bulgarische Han delsvertrag durch den bulgarischen Gesandten in Bukarest und den rumänischen Finanzminister Coftinescu gestern un- terzeichnet wurde. Budapest, 3. Mai. Die Bukarester Dimineata erfährt: In den rumänisch-bulgarischen wirtschaftlichen Verhandlun gen trat, nachdem der Gesandte Radew nach Sofia abgereist war und von dort mit neuen Instruktionen zurückgekehrt ist. plötzlich eine günstige Wendung ein. Die neue Phase der Verhandlungen wird durch weitestgehende Zuvorkommen heit der bulgarischen Regierung charakterisiert. Bulgarien stimmte allen Wünschen Rumäniens wegen des Transitver kehrs zu. Die in Saloniki befindlichen Waren können über Kawala, Drama oder Okcillar nach Rumänien gebracht wer den. Behufs Feststellung der Einzelheiten werden'in Buka rest neue Verhandlungen stattfinden. > llur <ter OvulaiM. Bischofswerda, 4. Mai. ! Städtisch« und Allgemein«. —* (M. I.) Vorsicht beim Einkauf vou Ersatzmitteln! Die durch den Krieg erzeugte Knappheit an manchen Lebens mitteln hat es mit sich gebracht, daß eine Menge Ersatzprä parate auf den Markt geworfen werden, deren Nährwert und Preiswürdigkeit.vom kaufenden Publikum nicht nachge- prüft werden kann. Marktschreierische, den Tatsachen oft nicht entsprechende Anpreisungen tun dann das ihrige, da» Publikum zu täuschen und zu Käufen zu verketten, die wohl die Taschen der Hersteller Men, dem Käufer aber keinen Nutzen und nur in seltenen Fällen den'angepriesenen und «Warteten „Ersatz" für Lebensmittel bringen. Die von Sach verständigen vorgenommenen chemischen Untersuchungen einer groß«» Anz<chl derartiger Erzeugnisse, wie Eiersatz, Ei- weißeisatz, Wurstersatz, Milchpulver, Gulaschersatz, Salatöl ersatz, Butterersatz, Fleischersatz, Fettersatz haben ergeben, daß ihr Närwert »reist nur gering zu bemessen ist. Es kommt ihnen nur ein gewisser Verwendungswert und bestenfalls ein recht bescheidener Genuhwert zu. Wie wenig zutreffend oft die Anpreisungen derartiger Erzeugnisse sind, geht — um nur ein Beispiel herauszugreifen — daraus hervor, daß die ver schiedenen Eiersatzpuloer nach der chemischen Untersuchung fast ausschließlich aus Maismehl, Kartoffelmehl und einem Treibmittel bestehen, währen- sie nach der Ausschrift der Ver packung Hühnerei „ersetzen" sollen. Dazu kommt, daß der hohe Preis der Erzeugnisse infolge der kostspieligen Ver packung und der Reklamekvsten meist außer jedem Verhält nisse zu ihrem geringen Werte steht. Ganz besonders gilt dies von Salatölersatz, für den nach einer auf eingehender Prüfung beruhender Feststellung der Preisprüfuugsstell« Elberfeld nur ein Bruchteil des geforderten Preis« als an gemessen zu erachten ist. Die bisher wett höheren Preist für Salatölersatz enthielten einen übermäßigen Gewinn im Sinne der Bundesratsverordnung vom 23. Juli ISIS, be treffend übermäßige Preissteigerung. Selbstverständlich, wird gegen solches strafbare Treiben von den Behörden ein geschritten. Es wäre aber gut, wenn auch die Käufer gegen über den immer wieder in neuer Form angebotenen angeb lichen Ersatzmitteln, die noch nicht geprüft und als wertvoL ordmmgen der bulgarische« Studenten an den Diener Hoch-' schulen auf dem Bahnhöfe erschien«. Die Stadt war mst bulgarischen, österreichischen, ungarisch« und türkisch« Fasste nm reich geschmückt. Der Gemeinderat von Sofia Dr. Geor giers dankte in deutscher Sprache für -« herzlich« Empfang Berlin 1« Erwartung der bulgarische« Gäste. Berti«, 4. Mai. (Privattel.) Zu Ehren der IS Mitglie der der bulgarischen Sobranje, die Sonntag aus Dresden hie» eintreffen, findet Sonntag abend als erste Begrüßung etn Festmahl im Kaiserhof statt. Der Montag vormittag wird Besichtigung« gewidmet sein. An sie schließt sich ein Früh stück, das der Staatssekretär de» Reichskolonialamts Dr. Solf dm Säst« gibt. Am Nachmittag empfängt der Reichskanz ler und am Abend der Reichstag die Abgeordneten. An» Dienstag werden die Herren im Rathause empfang«. Nach mittags veranstaltet der bulgarische Gesandte eine« Tor. Abends ist Vorstellung im Opernhause. Mittwoch reisen die bulgarischen Abgeordneten nach Kiel weiter. Berkin, 3. Mai. (W. T. 8.) Auf die in der Versamm lung der Deussch-Bulgarischen-Gesellschaft vom 28. April vom Herzog Emst Günther zu Schleswig-Holstein «»gekündigt«^ an den Deutsch« Kaiser, sowie an d« Zaren der Bulgaren gerichteten HuldigungstÜegramme der Gesellschaft sind an- ßerordentlich herzliche Antworttelegramme der beiden Herr scher eingegangen, in dm« dem Wunsche Ausdruck gegeben« wird, daß die Arbeit« der Deutsch-Bulgarischen Gesellschaft einen segensreich« Erfolg für «ine glückliche Zukunft der 1» Treue verbündet« beiden Länder und Völker hab« mögen. ———— .. i Die Feier eine» Nationale« Gedenktage» i« Pole«. Varschau. 3. Mai. (W. T. B.) Am Mittwoch, dm 3. Mai stuck» mit Genehmigung des deutsch« Generalgouver neurs im deutsch« OkkupätionsgMete Polens öffentliche Feiern statt zur Erinnerung an die vor 12S Jahr« an die sem Tage durch den Polnisch« Reichstag beschlossene und vom König Stanislaus August genehmigte Verfassung für das polnische Reich. Besonders feierlich gestaltete sich diese Kundgebung in Warschau selbst. Dm Glanzpunkt bildete ein Festzug, der etwa S Stund« dauerte und an dem gegen 250000 Personen teilnahmen. In all« größer« Städten des Okkupationsgebietes fand« derartige eindrucksvoll« Feiern statt, die von der russischen Regierung niemals gedul det ward« waren. Um 12 Uhr mittags begab sich eine Ab ordnung des Festausschusses zum Generalgouverneur, um ihm für die Genehmigung dieser Feier im Namm Warschaus zu dank«. ' Die bulgarische« Parlamentarier in Wien Mm, 3. Mat. (W. T. L.) Die Abordnung der bulga- rischen Sobranje ist heute mittag aus Budapest hier einge troffen. Sie wurde vom Bürgermeister Dr. Weibkirchner mit einer Ansprache begrüßt, in der er sie als Bundesgenos sen und Freund willkommen hieß. Außerdem warm zu ihrer Ankunft der bulgarische Geschäftsträger mit dem Personal der bulgarischen Gesandtschaft, die Dizebürgermeister von . , .... Wien, Gemeinderäte, Vertreter der Handelskammer und Ab-j anerkannt sind, eine Vorsicht beobachteten, di« schon die Rück-