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tei zu spreche«. — Die „Kreuzztg." bemerkt: Die Ermuti- gung, die England dem französischen Chauvinismus äuge- deiheu ließ, ist, wie die jetzt veröffentlichten Aktenstücke be weisen, die alleinige Ursache des gegenwärtigen Krieges ge wesen. Englische und französische Soldaten müssen jetzt die Emkreisungspolitik des Königs Eduard mit ihrem Blut« bezahle«. Die Saat dieser Politik ist furchtbar aufgegangeu. Auch Portugal will ins Verderben rennen. London, 16. Oktober. Renterbureau meldet: Die por tugiesischen Sympathien für England wachsen ständig. Por- tugal müsse bereit sein, Großbritannien zu unterstütze», wo es nötig sein werde. Die Meldung, daß Portugal Deutsch land den Krieg erklärt habe, ist unrichtig. Der Einzug der Deutschen in Antwerpen. London, 16. Oktober. (W. T. B.) Der Korrespondent der „New Aork World" war der einzige Zuschauer des Ein- zuges der Deutsche« in Antwerpen. Nach den Radfahrern kamen Infanterie und einige Feldbatterien, die sofort am Kai auffuhren und auf die am anderen Ufer der Schelde flüchtende Nachhut der Belgier feuerte. Der Hauptteil der Armee kam erst am Sonnabend abend an. 60 000 Mann wurden von General von Schütz und Admiral v. Schröder inspiziert, die mit einem glänzenden Stabe zu Pferde vor dem KönigSpalaste standen. Die Truppen zogen 5 Stun den lang durch die Straßen. Kompagnie auf Kompagnie, Regiment auf Regiment, Brigade auf Brigade rückte ein. Nach der Artillerie kam die Kavallerie, Kürassiere, Husaren, und Ulanen, dann Seesoldaten von der Marinedivision, dunkelblaue bayerische Infanterie, hellblaue sächsische Trup pe«, Oesterreicher im Silbergrau, Gendarmerie in Silber und Grün schloß den Zug. Rückkehr der belgischen Flüchtlinge. Amsterdam, 16. Oktober. Der „Nieuwe Rotterdamfche Courant" meldet aus Sas-Van-Gent: Infolge des korrekten Verhaltens der Deutschen, ist ein Teil der Flüchtlinge nach Belgien zurückgekehrt. Die Deutschen ermahnen überall die Einwohner, nicht zu flüchten. Keine Beschädigung von Gent. Brüssel, 16. Oktober. (W. T. B.) Geheimrat v. Falke hat festgestellt, daß die Baudenkmäler von Gent nicht beschä digt worden sind. Aus der Kathedrale von St. Bavo sind wichtige Kunftgegenstände schon am 3. August nach London gebracht worden. Deutsche Flieger. London, 16. Oktober. (W. T. B.) Die „Times" mel den aus Calais: Ein deutscher Flieger hat am Montag in St. Omer durch eine Bombe 2 Personen getötet und 6 ver- letzt. Fünf französische Flieger verfolgten den deutschen. Wie Oberst Grey gesaugen würbe. Berlin, 16. Oktober. Ein englisches Flugzeug wurde in Nordfrankreich durch Artillerie zum Landen gezwungen und die Insassen gefangen genommen. Der eine war Oberst Grey, ein Bruder des englischen Staatssekretärs und Kriegshetzers. Die deutschen StreitkrSste im Osten. London, 16. Oktober. Nach der „Times" stehen an der Grenze über fünf deutsche Armeekorps, über acht Reserve- korps und fünf Landwehrkorps, 1^ Millionen Mann. Da- zu kommen 270 000 Oesterreicher an der Schlesischen Grenze. Siegreiches Vordringen der Oesterreicher. Wien, 16. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird verlaut bart, 15. Oktober, mittags: Gestern eroberten unsere Trup pen die befestigten Höhen von Starosol. Auch gegen Stary- Sambor gewann unserer Angriff Raum. Nördlich des Strwiaz haben wir eine Reihe von Höhen bis zur Südost front von Przemysl in Besitz. Am Sanfluß abwärts der Festung wird gleichfalls gekämpft. Unsere Verfolgung des Feindes über die Karpathen hat Wyszkow und Skole er- reicht. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Hoefer, Generalmajor. ^Budapest, 15. Oktober. .Bester Lloyd' schreibt: Unsere Armeen bereiten den Uebergang über den Son und die Weichsel in möglichst breiter Front vor. Das Vorgehen in den Karpathen drückt auf die südliche Flanke der russischen Aufstellungen westlich Lembergs. Die Südgrnppe der ver bündeten Heere bat das Fortschreiten der Noidqruppe zu erleichtern Erbitterte Kämpfe an der mittleren Weichsel künden den Beginn einer großen Schlacht an Der schneidige Verteidiger von Przemysl. Wie«, 16. Oktober. AuS dem Kriegspreffequartirr wird amtlich gemeldet: Am 2. Oktober, 3 Uhr nachmittags über- brachte ein Parlamentär des russische« Generals Radko Di- mitrieff dem Kommandanten von Przemysl die Aufforde rung zur Uebergabeder Festung, da diese umringt und Hilfe nicht mehr zu erwarten sei. Die sofort erteilte Antwort lautete: Herr Kommandant! Ich finde eS unter meiner Würde auf Ihr schimpfliches Ansinnen eine meritorische Antwort zu erteilen. Roch keine Beschießung Tsingtaus. Frankfurt a. M., 16. Oktober. Die „Franks. Ztg." mel- det aus London: Die „Daily Mail" berichtet aus Peking, daß die Beschießung Tsingtaus durch d« Japaner sich we- gen der Schwierigkeiten des Munitionstransportes zunächst verzögert. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Tokio und Peking sollen nach dieser englischen Quelle gespannt sein. Ein Dries aus Tsingtau. Berlin, 16. Oktober. Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Ein Brief aus Tsingtau! Die Berliner Mission hat vom 15. August, also von der Zeit vor dem japanischen Ultima tum noch einmal einen Bericht des Superintendenten Vos- kamp aus Tsingtau erhalte«. Dari» heißt eS u. a.: Es wurde uns hier gerade in den letzten Tagen zur drückenden Gewißheit, daß von feiten der japanischen Bewohner der; Stadt verbrecherische Anschläge gegen Leben und Sicherheit der Deutschen geplant waren. Wir erwarten die „Scharn horst", die mit ihren Schwestrrschiffen die englische Flotte in der Nähe von Hongkong arg beschädigt haben soll. Die Preise für Lebensmittel steigen. Nachts dürfen die Lichter nach der Seeseite zu nicht brennen. Aus Südafrika hat die Berliner Mission beruhigende Nachrichten erhalten. Die Missionsarbeit konnte ungestört fortgesetzt werden. Die Beisetzung Königs Carol. Bukarest, 16. Oktober. Der Sonderzug mit den sterblichen Ueberresten des Königs Carol traf um 3 Uhr nachmittags in Kurtes Argdsch em von einer zahlreichen Menschenmenge aus ganz Rumänien erwartet. Um 5 Uhr wu.de der Larg in der Gruft des Klosters beigesetzt. Die Kanonen gaben 101 Schuß ab. Die Glocken der Küchen begannen zu läuien und die Eistnbahnzüge blieben zum Zeichen der Trauer 5 Minuten lang stehen. Fürst Wedel bei der Beisetzungsfeier in Bukarest. Bukarest, 16. Oktober. (W. T. B.) Als Vertreter deS deutschen Kaisers bei der Beisetzung des Königs ist gestern hier Fürst Wedel eingetroffen. Berlin unterstützt 84000 Kriegerfamilien. Berlin, 16. Oktober. Die Reichshauptstadt unterstützt, wie Oberbürgermeister Wermuth gestern in der Stadtver ordnetenversammlung in Berlin ausführte, jetzt 64000 Kriegerfamilien. Englisches Ausfuhrverbot von Wolle. London, 16. Oktober. (W. T. B.) Nach dem „Daily Telegraph" hat die Regierung verschärfte Bestimmungen über die Ausfuhr von Wolle und Wollwaren erlassen, wo durch der Handel auf den neutralen Märkten wesentlich ein geschränkt wird. Los vom Joch ist der Tttel des neuen Romans, mit dessen Abdruck wir in der nächsten Nummer beainnen. Er führt uns in die große Zeit der nationalen Erhebung vor 100 Jahren zurück und ist darum dem heutigen Zeitgeist, wo das ganze deutsche Volk wieder einmütig im Kampfe steht, trefflich angepaßl. WWf. Für Inserate, welche uns durch das Telephon aufgegeben werden, können wir eine Verantwortung bezüglich der Richtigkeit des Textes wie der Einschaltungs tage nicht übernehmen. Wir müssen daher jede Berichtigung oder Gratiswieder holung im Falle einer falschen Abnahme ablehnen. Die Geschäftsstelle deS „Sächsischen Erzählers". Hermmgeber: Emil Man, IL Druck «nd Verlag der Buchdruckern Friedrich Ma*. Verantwortlicher Vedadtenr: Maz Fiedrrer. Sämtlich tn Bischofswerda. M4 ' >er verletzt, änatorium rd hier al», iuxton auf Oktober. rr Bü grr- Halts: DoS >u passieren en bedacht, ie .esomte i Dank zu ppe einige em Kriegs eiben zu: irtlung des ofSwerdaer idt worden, r ist, bitte ausdrücken roßen Teil Umgebung berleutnant fl und Ge- wird. Der- bereits an »ie Steige- zu unserer meister zu ei den zur- ielen ohne- ieht sich zu Die Land- te, fordert hrung von ttermitteln ässen, liegt ang zögert, Vie Höchst- damit mutz rg des Be- a Matznah nit der wir :cht bedenk- LcmdwirL- mfmerksam atzgebenden verbreiten. Landwirt. :er Erzeug- l unrichtig zu den von schlossen, so m. Hoffent- zu spät ist. Zeitung", 'für Fest- nd daß de- e. Die Vor- Bundesrat Oerordnung tober 1914 teilen 8 Ubr t gerolltem Feier des rn und ge- Feldtruppen tentzündung nch Sachsen möglich ist, suchen, Ge- Beruf als sechswöchige ter sind die die Zeit deS n, genügend angemessene Lehrerin ein öasthofe, zu reine befugt. Die Be. deskulturrat, inSportablen > ausreichen* unentgeltlich Kurses sind itig an den u richten nd in letzterer te sind auf 1t, daß die immrngeklebt Die falschen nstlnstädchen Heine genau, m entwaigen Rate. " Rr.242. - Aus der Amtshauptmannschaft vaütze«. *** Rammenau. Turnverein. Der Turnverein hielt «m letzten Sonntag eine gutbesuchte Versammlllng ab. Hier bei wurde zuerst das Gedächtnis der als KrirgSheloen ge fallenen Tutybrüder Otto Kaiser und Richard Zei ler durch Erheben von den Plätzen nochmals geehrt. Die Be teiligung mit Aufführungen von Seiten des'Turnvereins an einem im November zu veranstaltenden Wohltätigkeitsabende im hiesigen Orte muß leider abgesagt werden, da vorläufig die Kräfte dazu fehlen Weiter wuide beschlossen, von nächstem Sonnabend an die Turnstunden wieder regelmäßig abzuhalten. Die jungen ^Leut« deS Verein» werden gebeten, ja die Turnstunden recht fleißig zu besuchen. Gleichzeitig haben sich unsere militärisch ausgebildeten Turner erboten, den unausgebildeten Landsturmmannschaften Gelegenheit zu «irrer militärischen Vorbildung zu geben. Sie wird von jetzt ab jeden Sonnabend Abend im Anschluß an die Turnstunde abgehalten. Jedermann ist herzlich willkommen, besonders auch Nichtmitglieder. Gut Heil! Schönbrunn, 16 Oktober. Das Eiserne Kreuz für tapferes Verhalten erhielt der Soldat Kurt Wieland von hier. -i. Großharthau, 16. Oktober. Nächsten Sonntag wird 'hier die Anrmldung der diesjährigen Konfirmanden durch die Eltern stattfinden. Auswärts geborene Kinder haben ein Tarüzeugnis vorzulegen. —' Der bei den schwarzen Husaren in Danzig stehende Ewald Richter, Sohn des Guts besitzers Ernst Richter hier, hat das Eiserne Kreuz erhalten und ist zum Gefreiten befördert worden I, Putzkan, 16. Oktober. Am Kirchweibsonntag soll bei uns abends 8 Uhr ein öffentlicher vaterländischer Familien abend im Friedrich',chen Gasthose stattfinden. In dankens- werter Weise haben sich die Gesangvereine zu verschicdenen Darbietungen bereit erklärt. Im Mittelpunkte aber wird «in Vortrog des Herrn Seminaroberlehrers Prof. Wolf- Bischofswerda stehen: „Drei Edelsteine in der deutschen Krone." Da der erste Familienabend am Erntedankfest großen Anklang gefunden hat, so darf mit Bestimmtheit auch für diesen zweiten Abend auf allgemeine Beteiligung ge- Lechn t werden. w. Oberneukirch, 16. Oktober. Dem Hornisten beim "Schützen Regiment Nr. 108 Robert Lehmann, Sohn des Tischlermeisters Julius Lehmann, der nicht weniger als 5 Söhne im Felde hat, wurde das Eiserne Kreuz verliehen. Es ist dies bereits der dritte aus Neukirch, der mit dem -Eisernen Kreuz in diesem Kriege ausgezeichnet wurde i Ans de» Meißner Hochland. Schmiedefeld, 16 Oktober An Liebesgaben für unsere tapfer» Krieger sind auS hiesiger Gemeinde bis jetzt an die Verwaltung des Roten Kreuzes in Pirna ab geschickt worden : a) An Bekleidungsstücken 41 Stck. Hemden, 51 Paar Strümpfe, 38 Paar Pulswärmer, 25 Paar Fuß lappen; d) An Geld 300 M. Sammlung der politischen Gemeinde, 100 M. vom Militär-Verein, 50 M. vom Männrrgesangverein, 103 M. freiwillige Sammlung der Hiesigyl Jugend. Weitere Sammlungen sind im Gange. ES gilt, auch weiter unermüdlich zu spenden. Den edlen Gebern sei hiermit gedankt Der Mordprozetz in Serajewo. Serajewo, 15. Oktober. Im Prozeß gegen Princip und Genossen wurde gestern das Verhör fortgesetzt. Der Ange- klagte Princip gab an, daß er, nachdem Las Attentat des Cabrinowitsch fehlgeschlagen, die Rückkehr des Thronfolgers Lius dem Rathause abgewartet und dann, als das Automo bil in die Franz-Jofefagasse einbog, aus unmittelbarer Nähe .zwei Schüsse abgegeben habe, um den Erzherzog zu töten. Er gab auch seine Beziehungen zur Narodna-Odbrana zu. Der Angeklagte Grabec erklärte, daß er den Thronfolger ge- haßt habe, weil er nach der Ansicht der Belgrader Kreise der Vereinigung aller Serben im Wege stand. Seine Aussagen über die Entwicklungsgeschichte des Attentats stimmten in» wesentlichen mit denen PrinripS überein. Er selbst stellte Princip als den Führer eines großen Unternehmens hin. — Während die bisher vernommenen Verschwörer ihren prin zipiellen Standpunkt beibehalten, versuchte der frühere Dorffchullehrer Jllitsch, der Waffen usw. vor dem Tage deS Attentats verteilte, seine in der Voruntersuchung gemachten Angaben abzuschwächen. Dagegen gesteht Oubrilowitsch feine Absicht, den Erzherzog-Thronfolger aus dem Wege zu räumen, ein. Feuer auf der Werst in Triest. Triest, 15. September. (W. T. B.) Gestern vormittag «ntstand auf der Werft von Monfsloone aus noch nicht fest bestellter Ursache ein Brand unter dem Baugerüst eines neuen Dampfers Nr. 39, dessen Stapellauf für den Monat Januar in Aussicht genommen war. Das Feuer nahm in kurzer Zeit einen großen Umfang an. Von den hochauf- fchlagenden Flammen wurden auch die Baugerüste zu beiden Seiten der auf Stapel liegenden Dampfer Nr. 47 und 67 -erfaßt. Nach anstrengender Arbeit, an der außer den Feuer- wehren auch die Landsturmabteilung in Monfsloone, das Matrosendetachement auf der Werst, Gendarmen von Man zano und Monfsloone teilnahmen, wurde der Brand nach 5 Stunden gelöscht. Durch die Hitzentwicklung wurden die Schiffsplatten am Bug gekrümmt und die Schiffskörper im Inneren stark beschädigt. Der Schaden ist sehr bedeutend. Letzte Depeschen. England» Schuld am Weltkrieg. Berlin, 16. Oktober. Die „Boss. Ztg." schreibt zu der Veröffentlichung einer Reihe von Aktenstücke«, England' habe sich fremden Haß vud Ehrgeiz dienstbar gemacht «nd die Fremden wiederum in den Dienst seiner Selbstsucht ge- ftellt. Rach Dokumenten, wie den gestern veröffentlichten, wird mau aufhöreo müsse«, von einer deutsche« KriegSpar- Der Sächsisch« Sryihler. Seite S. " Ul«. Die Deutsche« in Ostende Die Franzosen bei Reims geschlagen. — Gin neuer Angriff der Aussen ans Lyck zurückgewiesen. Großes Hauptguartier, 16. Oktober, mittags. Die Russen versuchten am 14. Oktober sich wieder in den Besitz von Lyck zu setzen. Die Angriffe wurden zuruckge- wiesen. 800 Gefangene, 1 Geschütz, 3 Maschinengewehre fielen in unsere Hände. Brügge wurde am 14. Oktober, Ostende am 15. Oktober von unseren Truppen besetzt. Sämtliche Angriffe der Franzosen in der Gegend nordwestlich Reims wurden abgewiesen. Die Franzosen melden in ihren amtlichen Bekanntmachungen, daß sie an verschiedenen Stellen der Front, zum Beispiel bei Berry au bac, nordwestlich Reims, merkliche Fortschritte gemacht hätten. Diese Meldungen entsprechen in keiner Weise den Tatsachen.