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Sonnabend. 17. Oktober 1V14 68. Jahrgang mmer 242 erSächWeLrMer Aeltestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit (846. Tele-r.-Adreffe: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22 Die deutschen Truppen vor Warschau Acht Kämpfe vor Ostende Gewicht Wie es in Ostende aussieht 86-SO S8-73 bischer, und so-83 74-77 74- 78 75- 77 72-73 S7-70 88—73 Krall schlecht, le«, 47 Kühe, Inserat- «nd Abonnements-Bestellungen nimmt entgegen in Bautzen: Weller'sche Buchhandlung, Schulstratze 9 viel deutsche Truppen, hauptsächlich Landwehrleute und Ma rinesoldaten. Ihr Betragen ist, wie der „Nieuwe Rotter^ damsche Courant" sagt, durchaus einwandsfrei. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt 15, sowie bei den Zeitungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstalten. — Nummer der Zeitungsliste 8587. — Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. at» «bam m «l» «ch L—ttries. »tea aag» eisberichtslelle Oktober 1914. sie noch un- lckhaltung be- he doch recht cf- erfordert r Haast uckt- Angebot vor- nappheit des >- und West norddeutschen äglich höhere >ie Preise für n ca. 10 Mk. Westen auch die östlichen willigten, die in wareg die Ersetzung von aber trotzdem m Bedarf zu voche wieder e Behörden Für Gerste der stärkere i anderweitig ngebot eine e. Es blieb n für öfter- ! anscheinend m den öster- kehlerzeugung : inländtsches 1000 KZ wie In Sohrn (Amtsh Kamenz) und in Langenwolm-dorf (Amtsh. Pirna) ist die Maul «nd Klauenseuche ausgebrochen Dresden, den 15. Oktober 1914. Kopenhagen, 15. Oktober. Die „Berlingfke Tidende" meldet aus London: Ein englischer Korrespondent traf in Veurne (Furnes) die Vortruppen des von Antwerpen kom- inenden belgischen Heeres an. Reisende, die am Dienstag von Ostende angekommen sind, haben einen heftigen Kampf bei Oostdunkerke dicht am Meere beobachtet. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Mit den wöchentlichen Beilagen: Dienstags: Belletristische BeUage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt Der amtliche Tagesbericht aus dem Großen Haupt quartier wurde am Donnerstag erst in den vorgerückten Rachmittagsstünden aüsgegeben, so daß wir nur noch in einem kleinen Teile ünserer gestrigen Auflage die Meldung veröffentlichen konnten, die wir daher nachstehend nochmals wiederholen: Großes Hauptquartier, 15. Oktober, mittags. Bei Aut- werpen wurde« im ganze« 4000—5000 Gefangene gemacht. Es ist anzunehmen, daß in nächster Zeit noch eine große Zahl belgischer Soldaten, die Aivilkleider ««gezogen haben, dingfest gemacht wird. Nach Mitteilung des Konsuls von Terueuzen sind etwa 2VVVV belgische Soldaten und 2000 Engländer aas holländisches Gebiet übergetrete«, wo sie entwaffnet wurden. Ihre Flucht muß in größter Hast vor sich gegangen sein. Hierfür zeugen Massen weggewor,' fener Kleidungsstücke, besonders von der englischen Royal- Naval-Division. Die Kriegsbeute i« Antwerpen ist groß, mindestens 500 Geschütze und eine Unmenge Munition, Massen von Satteln und WoylachS, sehr viele SanitätSma terial, zahlreiche Kraftfahrzeuge, viele Lokomotiven und Waggons, 4 Mill. Kilo Getreide, viel Mehl, Kohle«, Flachs, für 16 Mill. Mark Wolle, Kupfer und Silber im Werte von einer halben Million Mark, em Panzereisenbahnzug, meh rere gefüllte BerpfleguugSzüge, große Viehbestände. Belgi sche und englische Schiffe befanden sich nicht mehr in Ant- werpen. Die bei Kriegsausbruch im Hafen von Antwerpen befind liche« 34 deutschen Dampfer uud 3 Segler sind mit einer Ausnahme vorhanden, jedoch find die Maschinen unbrauch- bar gemacht worden. Versenkt wurde nur die „Gneisen««" des Norddeutschen Lloyd. Die große Hafenschleuse ist intakt, aber zunächst durch versenkte Kähne nicht benutzbar. Die Stadt Antwerpen hat wenig gelitten. Die Bevölkerung ver hält sich ruhig uud scheint froh zu sein, daß die Tage des Schreckens vorüber sind, besonders da der Pöbel schon zu plündern begonnen hatte. Die Reste der belg. Armee haben bei Annäherung unserer Truppen Gent schleuuigst geräumt. Die belgische Regierung mit Ausnahme des Kriegsmini- sterS soll sich «ach Le Havre begebe« haben. Ein Angriff der Franzosen in der Gegend von Albert wurde uuter erheblichen Verlusten für sie abgewiesen. Sonst sind im Westen keine Veränderungen zu verzeichne«. Im Osten ist der russische mit starken Kräften unter- uommene Vorstoß auf Ostpreußen als gescheitert anzusehen. Der Angriff unserer in Polen Schulter an Schulter mit dem österreichischen Heere kämpfenden Truppen befindet sich im Fortschreiten. Unsere Truppen stehen vor Warschau. Eiu mit 8 Armeekorps auf die Linie Iwangorod—Warschau über die Weichsel unternommener russischer Vorstoß wurde auf der ganzen Linie unter schweren Verlusten für die Rns sen zurückgeworfen. Die in russischen Zeitungen verbreiteten Gerüchte über erbeutete deutsche Geschütze entbehren jeder Begründung. 1>O >20 88-100 so ss 80-88 der 1914. l und Stiere 688 Kälber, Tiere. Hafer: 213—223 200—207 206 203—208 190—205 195—200 205-207 220-222 210 209—216 Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschast, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Gewaltige Siegesbeute in Antwerpen. — Die Franzosen bei Albert zurückgeschlagen russische Korps von den Deutschen und Oefterreichern geschlagen. 96 100 80-84 78-80 AnzeigeuPrel«: Dir Sgespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Psg., für Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebietes 15 Psg. Die Reklamezrile 30 Pfg. Geringster Inseratenbetraa 40 Psg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufltegendem Tarts. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbestellte Jnseraten- Austräge können nicht zurückgezogen werden. Der deutsche Anmarsch aus die französische Küste. Brügge vo« den Deutschen besetzt. Köln, 15. Oktober. Zur Kriegslage in Flandern be- richtet das „Allgemeene Handelsblad": Fast ganz Belgien ist gegenwärtig von den Verbündeten geräumt, nur in Süd flandern bei Hazebrouck wird noch gekämpft. Bei Kortrisc! zogen sich die Belgier gleichfalls nach kurzem Gefecht nach Ostende zurück. Wie der „Kölnischen Zeitung" von der hol- ländischen Grenze gemeldet wird, sind die Deutschen ohne Kampf in Brügge eingezogen, desgleichen sind die westlichen Küstenorte Knocke und Heyst von deutschen Truppen besetzt. Brügge, die Hauptstadt der belgischen Provinz West flandern, liegt nur 15 Kilometer von der Nordsee und Hot 53 000 Einwohner. Von Ostende ist es nur 23 Kilometer entfernt. Amsterdam, 15. Oktober. (W. T. B.) „Nieuwe van de« Dag" meldet: Npern ist durch die Deutschen völlig um zingelt. Der Strom von Flüchtlingen, die sich auf dem Wege nach Calais befinden, weist auf einen allgemeinen Vormarsch der Deutschen nach der Küste hin. Die Londoner „Daily News" meldet aus Ostende: Die Deutschen nähern sich aus drei Richtungen Ostende, und zwar von Apern durch Dixmuiden, zweitens über Courtrai und drittens von Eecloo durch Brügge. Die Meldung der Verlegung der Regierung machte in Ostende tiefen Eindruck. Es wird einen Ansturm auf die letzten abgehenden Damp fer geben. Amsterdam, 15. Oktober. (W. T. B.) „Nieuws van den Dag" meldet aus Terneuzen: Deutsche Truppen, die nach Tausenden zählten, rückten durch Selzaete nach Westen vor. In Selzaete wurde ein Aufruf erlassen, daß alle Männer zwischen 18 und 45 Jahren sich binnen zweier Tage melden müssen. Heute früh wurde Assenede (Arrondissement Eec loo) besetzt. Amsterdam, 15. Oktober. Belgische Berichte besagen, daß eine Truppenmacht von mehr als 100000 Deutschen durch Gent gezogen sei. Die Häuser der Flüchtlinge, die geschlos sen waren, hätten aufgebrochen werden müssen, um die Ein quartierung vornehmen zu können. Im übrigen geht das Leben in Gent seinen gewöhnlichen Gang. Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant" meldet: Die deutsche Bewegung westlich von Gent nimmt ihren Fortgang. Flüchtlinge aus belgischen Grenzdörfern kommen allmählich zurück, da cs sich herausgestellt hat, daß das Betragen der Deutschen ein wandsfrei ist. Ueberall ermahnen die Deutschen die Bewoh ner, ihren Wohnort nicht zu verlassen. Flüchtlinge aus Ost ende erzählen, daß das belgische Heer sich bereits in Ostend? eingeschifft habe. Es wird jede Auskunft darüber verwei gert. Dieser Bericht ist, besonders da er von Flüchtlingen herrührt, mit großer Vorsicht aufzunehmen. Es scheint je denfalls unwahrscheinlich, daß belgische Truppenmassen in Ostende eingeschifft wurden, während nordwestlich und süd lich von Gent gekämpft wird. In Antwerpen ist eS noch immer sehr still. An den wichtigsten Stellen der Stadt sind Maschinengewehre aufgestellt und Sandsäcke als Barrikaden hergerichtet worden. In Antwerpen liegen außerordentlich Erscheint jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be- ingspret» ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bei Abholung in der Expedition vierteljährlich 1 Mk. 50 Psg., bet Zustellung in» Hau» I Mk. 70 Psg.; durch die Post stet in» Haus viertel jährlich 1 Mk. 92 Pig., am Postschalter abgeholt 1 Mk. 50 Psg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Ter „B. L.-A." meldet aus Rotterdam, 15. Oktbr.: In Ostende wurden gestern die letzten Ueberreste der belgi schen Armee, meistens Verwundete, welche vorher in einem traurigen Aufzug mit bandagierten Armen und Beinen durch die Straßen gezogen waren, eingeschifft. Dann wurde den Bewohnern mitgeteilt, daß keine Dampfer mehr ab führen. Nun begann eine gewaltige Auswanderung aus Ostende und den umliegenden Dörfern nach der holländi schen Grenze, wo man mit dem unaufhaltsamen Strom der Flüchtlinge nichts mehr anzufangen weiß. In Sluis waren wohlhabende Bürger aus Ostende froh, sich eines Stuhles bemächtigen zu können, worauf sie die Nacht verbringen konnten. Die „Times" meldet aus Ostende: Mitglieder der bel gischen Regierung reisten am Dienstag morgen mit ver- schicdenen Beamten und ihren Familien zu Schiff nach Ha vre. Tausende von Flüchtlingen standen gleichzeitig im Ha fen und warteten auf eine Schiffsgelegenheit nach England. Die Zahl der Flüchtlinge steigt allmählich ganz gewaltig. Es spielten sich ergreifende Szenen und förmliche Kämpfe unter den Flüchtlingen ab, die an Bord der Schiffe wollten. Kin der verloren die Eltern und Frauen ihre Männer. Mitten in diesen Szenen erschien ein deutsches Flugzeug über Ost ende und flog über den Hafen. Viele Frauen wurden ohn mächtig vor Schreck. Der Flieger wmf aber keine Bomben. Ostende ist jetzt fast ohne Bevölkerung. Die belgischen Flüchtlinge in Holland. Ain Donnerstag sind wieder mehrere tausend Flücht linge aus Antwerpen in Folkestone gelandet, von denen viele halb verhungert und ärmlich gekleidet waren. Nachdem die holländische Regierung sich mit der deut schen über die Rückkehr der Bevölkerung von Antwerpen und den Gemeinden innerhalb des zweiten Festungsgürtels verständigt batte, verhandelte sie jetzt über die Rückbeför derung der Leute aus dem Waesland. Weil diese Verhand lungen noch nicht zum Abschluß gekommen sind, wurden am Donnerstag vorläufig noch 3000 Waeslünder nach Norden transportiert. Vlissingen ist von Tausenden der ärmsten Flüchtlinge überflutet. 182 entlassene belgische Gefangene wurden nach der Arbeitsanstalt Veenhuizen übergeführt. Die Beamten des Gesundheitsamtes überwachen überall die. Lager der Flüchtlinge. Die schwerste Aufgabe hatte in der ungeheuren Fluchtbewegung die Grenzstadt Bergen op Zoom zu leisten. Eure Illustration dazu bietet die Tatsache, lu «k 58 97-9» -ro 90-93 -44 83-87 —— 53 94-98 48 88-91 48 88—S1 -44 81-t8-