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Rr. 177. Zuschnitt zu geben, unter Zurückdrängung Deutschlands und seiner Verbündeten. Die deutsche Reichsregierung bat eine erfreulich feste Haltung eingenommen Ansereni Kaiser und seinen Beratern dürfen wir volles Vertrauen entgegenbringen. Wenn es ihnen, diesen Verkörperungen eines ehrenhaften Frieden- haltens, nicht gelang, der Vernunft -um Stege zu verhelfen, dann ist damit bewiesen, daß man auf feiten von Deutsch- land- Feinden den Krieg wollte. Nun aber Wird Deutsch- land wie ein Mann, die Sozialdemokratie mag wollen oder nicht, sich erheben, und wie anno 70 werden alle Hoffnun gen der Gegner auf unsere Uneinigkeit zuschanden werden. Frankreich wird in seiner Verblendung sich an die Seil? Rußlands stellen und bei England liegt eS, ob es sich ent scheiden will für oder wider Vernichtung der westeuropä ischen Kultur. Sie irren sich aber, wenn sie glauben, das deutsche Volk lasse sich in einen Krieg, ohne zu wissen, was eS tut, hineintreiben. Bis zum innersten spürt das deutsch« Volk die furchtbare Schicksalsnot, die im Uebergang vom Weltfrieden zum Weltkrieg liegt. Aber nun es zum Kampf« gezwungen wurde, dann wird- auch diesmal ein heiliger Krieg für die höchsten Güter nationaler und europäischer Kultur und Gesittung. ' Auf wessen Seite in diesem Kampfe das ruhigere Ge wissen, das größere Recht ist, vor dem ewigen Richter sich -emutsvoll, aber der guten Sache vertrauend zu beugen, darüber ist sich alle Welt in Deutschland einig. - Deutschland» Fran« n«d Mädchen als Krankenpslegerinnen im Kriege. Vvn Oberstabsarzt a. D. Dr. Friedheim, Geschäftsführer des Hauptvorstandes des Vaterländischen Frauenvereins. Die schicksalsschweren Stunden, die die Politik Europas in diesen Tagen beherrschen und die bange Frage, wie wird es werden, entflammen wie in vergangenen Zeiten so auch heute wieder die Herzen unserer deutschen Frauen und Mäd chen. Frauenherz und Frauenhand sind, wie in der Kran kenpflege überhaupt, so besonders in der Kriegskranken, pflege unentbehrlich und unersetzbar. Begeisterung, Hin gabe, Treue und Aufopferungsfähigkeit wird unseren Frauen bei der Erfüllung dieser Aufgabe sicher nicht fehlen, aber eine ernste Frage müssen sie sich wenn sie sich einmütig unter dem Banner des Roten Kreuzes scharen wollen, in dein schweren Gefühl der Verantwortung denen gegenüber, denen sie ihre Hilfe widmen wollen, vorlegen — die ernste Frage: was verstehe ich von der Krankenpflege? habe ich sie mit dem Ernst, den keine Mühe bleichet, auszuüben gelernt? Nur die Frauen und Mädchen, die diese Frage mit einem vollen „Ja" zu beantworten vermögen, werden imstande sein, die gewaltigen Aufgaben, vor welche die Kriegskran kenpflege sie stellen würde, in vollem Umfange zu erfüllen. So kommen für diese auch in erster Reihe nur unsere Be rufskrankenpflegerinnen in Betracht, und von diesen vor nehmlich wieder die, welche schon im Frieden neben der eigentlichen Krankenpflege gelernt haben, ihren eigenen Willen und ihre persönlichen Wünsche dem großen Ganzen ein- und unterzuordnen, die einer festgeschlossenen Schwe sternschaft angehören, an Disziplin, wie sie unser Heer von seinen Soldaten verlangt, gewöhnt sind. Aber auch diese Berufskrankenpflegerinnen sind nicht, wie vielfach in Un kenntnis der wirklichen Verhältnisse eines Krieges geglaubt wird, auf dem Schlachtfelde selbst tätig. Ihr Arbeitsfeld liegt erst in dem Gebiet der Etappe, das heißt dem Gebiet- Graf, da von der Düne aus können wir den Sonnenunter gang noch besser genießen." Und ohne noch einmal Ray Lassen und Bünau mit einem Blick zu streifen, schritt sie mit dem Grafen der nach- sten Düne zu. Eckarthausen aber blickte, so schien es Ray Lassen, mit spöttisch verzogenem Mund und einem eisigen Blick seiner blauen Augen ihr einen Moment ins Gesicht, und dann ver suchte sein kalter Blick, als hätte er sie nicht gesehen, daZ weite Meer. Was war das? Hatte sie wirklich durch ihr Benehmen gegen Bünau Veranlassung gegeben, daß Syrta und Graf Eckartshausen geringschätzig von ihr dachten? Hasso las in ihrem erschreckten, verwirrten Gesicht, was sie dachte. Ein mattes Lächeln huschte um seine Lippen. „So wird das Reine und Schöne ost durch einen einzi gen Gedanken in den Staub gezogen, und ein Schatten fällt auf unser Glück, ehe wir es gedacht. Kommen Sie, Ray, dort sehe ich Schollern und We sternburg. Ich meine, wir müssen eilen, um zurückzukom- men. Aus der leichten Brise scheint sich etwas wie Sturm zu entwickeln. Nicht nur das Meer tobt, auch all die Sand hügel werden hier lebendig. Ich fürchte, das wird ein böser Rückweg." Donnernd brüllten die am Vorstrande zur Brandung sich überstürzenden Wellen. Weit klang ihr Wüten in das Land hinein, und über die stillen Dünentäler. „Zurück, zurück", rief Schollern schon von weitem, und er eilte, auch Eckartshausen zu verständigen. Wenige Augentticke später befand sich die kleine Gesell schaft auf dem Rückwege. Sie »rußte tapfer gegen den Sturm ankämpfen. Die Sonne war fast ganz verschwunden in schwarzen Wolken, die nur stoch ein blitzender, feuerroter Rand säumte. Vom Meer herüber flog der weiße Flockenschaum und wirbelte wie Schnee in der Lust umher, so daß die Wandern den seine salzige Schärfe verspürten. Bünau sah sich nicht einmal nach Syrta um. Er konnte es nicht, und hättc s^n und ihr Leben daran gehangen. Ein Gespräch war ganz ' "«st geworden. Ein jeder hatte genug zu tun, um s ^"stn, vom Sturm aufge ¬ wühlten Sand hind> He« Stchfische Iktzsthl«. Gest« Ist. zwischen dem kämpfenden Heere und der Heimat, da- mit dem siegreichen Vordringen der Armee immer breiter wird. Weiter sind die Berufskrankenpflegerinnen in der Heimat selbst in all den Militärischen und Vereinslazaretten tsitig, in denen Verwundete und Kranke, welche vom Kriegsschau platz in die Heimat zurllckbefördert sind, Pflege und Hei lung finden sollen. Schon im Frieden reicht die Zahl unserer Berufskran, kenpflegerinnen nicht aus, deshalb muß im Kriege die Zahl derer, die in -er Krankenpflege mitwirken wollen, sich gewal tig steigern, und so sind von den Rote-Kreu--Organisationen bereits im Frieden umfangreiche Vorkehrungen getroffen, um den Berufsschwestern vom Roten Kreuz geeignete und genügende Ersatz- und Hilfskräfte zur Seite zu stellen. ES sind dies die Hilfsschwestern und Helferinnen vom Roten Kreuz. Jene sind sechs Monate theoretisch und praktisch in einem Krankenhaus« ausgebildet, diese haben neben theo- retischem Unterricht eine sechswöchentliche praktische Ausbil dung erhalten. Was beide Arten von Pflegepersonal leisten können und was von ihnen erwartet wird sagt ihr Name: die „Htlssschwester" soll „aushilfsweise" Schwesterndienst ML tun, soll an die Stelle fehlender Schwestern treten und sie überall da ersetzen, wo es unter der Oberleitung von Bc- rufsschwestern Krankenpflege auSzuüben gilt. Die „Helfe rin vom Roten Kreuz" soll „helfen". Helfen soll sie den Be rufsschwestern und Hilfsschwtzstern, helfen soll sie überall da in der Verwundeten- und Krankenpflege, wo sie sich unter Aufficht und Anleitung nach den Anordnungen deS Berufs pflegepersonals betätigen kann. Solche Helferinnen können niemals Ersatz für fehlende Schwestern bilden, find vielmehr einzig und allejn zu ihrer Unterstützung und Hilfe bestimmt. Möchten in dem Ernst der Zeiten, in denen wir leben, all die deutschen Frauen und Mädchen, die nicht im Beruf stehen oder sich noch nicht zur Wahl eines solchen entschlossen haben, ungesäumt sich selbst prüfen und, wenn sie körperlich kräftig und seelisch stark genug sind, alsbald den Beruf al« Krankenpflegerin ergreifen, und sich zum Eintritt in eine der zahlreichen Schwesternschaften vom Roten Kreuz mel den. Wer aber die Krankenpflege nicht berufsmäßig aus üben will und kann, der mö^e sich zur Hilfsschwester oder Helferin vom Roten Kreuz ausbilden lassen. Alle Vater- ländischen Frauenvereine veranstalten diese Ausbildung. Karte zu den Kämpfen um Belgrad. Mit der Sprengung der Eisenbahnbrücke Belgrad- Semlin hat die eigentliche Kriegsccktton begonnen. Die Serben haben diese Verbindung zerstört, und es bleibt den Österreichern nichts übrig, als dieses überaus wichtige Ver kehrsmittel, wenn es möglich ist, wiederherzustellen oder eine neue Brücke zu bauen. Belgrad, die „weiße Stadt", ist nun wohl für-den Augenblick gegen einen österreichischen Einmarsch gesichert, es steigt, von Semlin aus gesehen, zur > Linken über den Fluß auf, man sieht die grellweißen Häuser und di« grellweitzen Kirchen. Heute ist es wahrscheinlich still ! und verlassen, soweit es sich um Regierung und Verwaltung handelt, denn der Hof und das große Hauptquartier haben sich bereits nach Sttsch begeben. Sobald die Verbindung her- gestellt ist und die österreichisch-ungarischen Streitkräfte ver sammelt sind, dürsten dem Einmarsch kaum erhebliche Wi- derstände entgegengestellt werden können. Die ganze Küste glich, wo sich das Meer an den Dünen, brach, einer Reihe von wilden Wasserfällen, die brausen versprühten. Der Sturm wirbelte wie toll den weißen Sand empor. Me feines Glas peitschte er Gesicht und Hände der Wan dernden. Voll Bewunderung sah Bünau hin und wieder auf Ray, wie gelassen und ruhig sie den Kampf mit den Elementen aufnahm, lvie sicher, wie ungebeugt sie gegen Sturm und Sand kämpfte. Ein schönes, ein kraftvolles Weib, anders als die Kleine da hinter ihm, die von Zett zu Zeit schreckhaft ausschrie, wenn sie in den Sand eines Dünentales plötzlich bis an die Knie versank, und Eckartshausen sie wieder auf die kleinen Füße stellen mußte. Nun hielten die Wandernden, Atem schöpfend, auf der letzten Düne inne. Die Gefahr war überwunden, zu ihren Füßen wurden schon die wenigen graubemoosten Friesenhäu ser des Dorfes sichtbar, und das am Vormittag so sonnige, schimmernde blaue Watt dämmerte grau und düster vor ihnen. Wie eine öde Fläche erschien es, in deren Prielen es bereits leise wieher brodelte und-schäumte, ehe die Wasser von allen Seiten hereinbrachen, um das ganze Watt wieder in ein Meer zu wandeln. „Mr müssen die Flut abwarten", begann Bünau zu Ray, als sie die ersten Häuser des Dorfes erreichten. „Vor nwrgen früh werden wir kaum in Westerland an langen." „Mr wollen versuchen, den letzten Zug zu erreichen", rief Ray Lassen der soeben herankommenden Syrta zu. „Eile dich, sonst wird es zu spät." „Ich mag aber nicht", schmollte die Kleine, „ich will mit dem Segelboot zurück." Ray Lassen sah kühl und bestimmt in Syrtas Augen. „Deine Mutter würde sich ängstigen, wenn d« nicht rechtzeitig heimkommst, ganz abgesehen davon, daß ich die Verantwortung übernahm, dich am Abend in Westerland wieder abzuliefern." Syrta sah der Sprecherin mit funkelnden Augen in- Gesicht. „Wenn ich aber nicht will?" „Du wirst wohl müssen. Kleine. Da ich auf jeden Fall fahre, wirst du doch gewiß hier nicht die Nacht allein in Ge sellschaft der Herren verbringen wollen", und sich zu diesen wendend — sie hatten inzwischen das Gasthaus erreicht -- fuhr sie fort: „Ich danke Ihnen allen sehr, meine Herren, für die Liebenswürdigkeit, uns mitgenommen zu haben. Hier scheiden sich unsere Wege." , „Aber wir wollen Sie doch wenigstens bis zur Station geleiten, meine Damen", riefen die Männer durcheinander. „Nein, bitte, nicht. Herr von Westernburg mag mit ans gehen. Sie kommen sonst zu spät zu Ihrem Abendessen. Die Frau Wirtin im Königshafen wartet nicht gern." Ray reichte Schollern und Bünau die Hand. Graf Eckartshausen grüßte sie durch ein leichtes Neigen des Hauptes. Er verbeugte sich tief und feierlich. Ihr schien es wie Spott und das Blut stieg ihr wieder heiß ins Gesicht. Syrta aber winkte kokett mit ihren kleinen Händen den Herren zu, hängte sich an Westernburgs Arm und drehte Ray Lassen in komischer Wut eine lange Nase. „Sehen Sie, meine Herren," rief sie lachend zurück, „ich bin ganz unschuldig, daß Sie so bald von unserer Gegen wart befreit werden. Meine strenge Hofmeisterin befiehlt und ich gehorche." Sie warf Schollern eine Kußhand zu, lächelte EckartS- hausen sttahlend .an und über Bünau sah sie mit einem kal ten, fast grausamen Blick gleichmütig hinweg. Er wollte noch zu ihr treten, ihr nur ein einziges Wort sagen, aber sie stampfte an Westernburg Arm schon durch den tiefen Sand der Bahnstatton zu. Mit finsteren Augen sah er ihr nach. Ray Lassen folgte langsam mit einer einzigen Hand bewegung, die Männer, die sie doch noch begleiten wollten, zurückweisend. „Auf Wiedersehen morgen," sagte sie anscheinend fröh lich. „Sogar Bat will bei unserem.Strandfest mit dabei sein, also auf morgen." „Beste Empfehlung an Herrn Kapitän," rief noch Schollern, dann war auch Ray Lassen den Blicken der Zu rückbleibenden entschwunden. Nun saß sie mit Syrta ganz allein in dem Eisenbahn coups. Stumm lehnten die beiden Mädchen einander gegen über. Durch grauen, unendlichen Sand ging. der Weg. Ueber das Watt zur Linken haschten schon Schatten, wäh rend von Westen noch einmal die Sonne durch die Wolken brach. Gortsetzung folgte . «r. 177. Die Krankend und Vaterland Hi! den, königstreuen siir unsere Berwu, vielfache weitere 2 bereitet werden, N sen, zu reinigen ui zwischen -en Verv hörigen ist zu ver auch für die Fam die mit der Waffe und diese „Kriegs zahlloser opferbere denn Elend, Kumn licher Gast in Hau All diese Aus stenliebe im Krie Frauenverein, der ßem Grunde führt Darum, Ihr Euch ungesäumt Frauenverein, Helfi den und Krieg so terland und Heer « D« I. !. Ofti schreibt: Wer den j her kennt, dem wi cants sein mit ein buhlend um die G ten ihm auf diesen auf dem kriegerisch „Fesche D Und, bitt Statt en Wir sind Seine Beliebt I jenige beträchtlich I rühmt, und mit Re I halb der schwarzgel I besonders gut ve I Offiziers von heul I beblich korrigieren. I nung, das fesche A I wie die „feschen M I hangen werden. ? I die außerordentlich I Arm« schon seit ei I Wandlung in der I dem Charakter del I bat, und man brar I reibenden Gebirgs- I ordentlicher Äildur I namentlich auch de I ganz besonders hc I Wissenschaften und I viel betrieben, wie I Bücher- Ver- « L I. Altere i I Secklekto, Oromo Novellen, I Schöler, H. v. — 1911.-Rafael I Scholz I. «. - * heim und in der Frauen. Gesch 277. I Schorsch, L. — Werda. Hist. E I Schott, A. — Der I Aus der Art geh Kulturgesch. Not buben. Erz. a. Erz. 2027.-De Gabriel. Rom. Verkauft. Rom I Schreckrnbach, P. - — * Der König * Der böse Baro treue Kleist. R I 2075.— 'Diel alter 114. I Schrill, E. — Ein Schrott-Fichtl, H. I Schubert, Dr. G. l LH. 68. —'H AuSgew. Erz. 4! Schubi«, O. (Lola Erz. 889. — L Schückiug, L. — ? W Schumacher, Toni W Plaudereien 130 Schuumu«, G. — 1540. I Schultze, B. — Un christl. Altertum W Schulze-Brück, L. Schweich«!, R. - l Ml-schnitzer vor Scott,«. - 'II " Lammermoor. W iHkm.stS6.-K