Volltext Seite (XML)
Rr. 177. de» russisch«» Herrscher» entsprochen und seine Schritte auch weiter fortgesetzt trotz der hier eingrlaufeneu Meldung von einer russischen Teilmobllisatiou, und obwohl man schon da- «al» unter dem Eindrücke stand, daß die Gesinnungen Ruß land« durchaus nicht friedliche Ware«. Dank den Bemühun gen Sir Edward Grey» hatte diese von unserem Kaiser in die »ege geleitete Vermittlung»««!»« noch tu der letzten Nacht eine neue Formel gefnu-r«, die sich dem gewünschte» Ziele -u uihtru schien und die vielleicht trotz der auffallenden rns- fischen Haltung Aussicht auf Erfolg bot. Unter diesen Um ständen mutz die totale Mobilisation von Heer und Flotte Rußlands al- eine Herausforderung schärfster Form äuge- sehen werden. Es mutz hervorgehoben werden, datz schon in den letzten Tagen Gerüchte von einer drohende» Haltung Rutzland» an de« deutschen Grenze« zur Kenntnis Kaiser Wilhelm» gelangt Ware«, und e» war ei« ganz besonderer Vertrauensbeweis in die Loyalität des Kaisers Nikolaus, datz Kaiser Wilhelm das von ihm erbetene Vermittlungsamt nicht sofort niederlegte und vorläufig «och von militärischen Gegenmatzregeln absah. Dieses Vertrauen unseres Kaisers ist von russischer Seite in schmählichster Weise betrogen wor- de«, und die ganze Wucht der Verantwortung für dieses, je- der Loyalität ins Gesicht schlagende Verhalten der russischen Krone fällt auf diese selbst zurück. Kaiser Wilhelm hat bis- her gezeigt, datz er ein Friedensfürst ist. Nun soll Rutzland auch erfahren, datz dieser Abkomme Friedrichs des Trotzen ein Kriegsfürst sein wird. Die Vorgeschichte. Berlin, 31 Juli. Die „Nordd. Allg. Ztg." gibt unter der Ueberschrist „Die Vorgeschichte" einen Rückblick über die Ereignisse, die zur jetzigen Krisis geführt haben. Darin wer den die Ereignisse im Südosten der österreichisch-ungarischen Monarchie beleuchtet. Als Osterreich-Ungarn sich entschloß, den dortigen Zuständen ein Ende zu bereiten, vertrat die deutsche Regierung den Standpunkt, daß der österreichisch serbische Streit nur diese beiden Länder angehe. Sie suchte daher zwischen Petersburg und Men zu vermitteln, und un terstützte nach Möglichkeit die englische Vermittlungsaktton. Als am 26. Juli zuverlässige Meldungen über russische Rü- stungen Vorlagen, wies die deutsche Regierung in Peters burg aufs neue darauf hin, daß Österreich-Ungarn den Be stand Serbiens nicht antasten wolle, datz aber die militäri schen Maßnahmen zu Gegenmatzregeln zwingen und datz eine Mobilisierung den Krieg bedeuten würde. Der russi sche Kriegsminister erklärte, es sei keine Mobilmachungsor der ergangen, keine Pferde ausgehoben, keine Reservisten eingezogen. Zuverlässige Nachrichten ließen in den nächsten Tagen keinen Zweifel, datz nicht nur an der österreichischen sondern auch an der deutschen Grenze die militärischen Vor bereitungen in vollem Gange waren. Trotzdem wurde noch am 29. Juli vom russischen Generalstabschef die Erklärung -es Kriegsministers vom 26. Juli als voll zu Recht be stehend bezeichnet. Am selben Tage bat der Zar den Deut schen Kaiser in einem Telegramm um seine Hilfe zur Ver hütung eines europäischen Krieges. Der Kaiser nahm die ses Vermittleramt bereitwillig an. Es wurde sofort eine di- plomattsche Aktton in Wien eingeleitet. Während dieser lief die offizielle Nachricht ein, daß Rutzland gegen Osterreich- Ungarn mobil mache. Darauf wies der Kaiser in einem weiteren Telegramm an den Zaren daraufhin, daß hierdurch seine Vermittlerrolle gefährdet, wenn nicht unmöglich ge macht würde. Trotzdem wurde die in Wen eingeleitete Aktton fortgesetzt unter Unterstützung gleichberechtigter Vor schläge Englands. Heute sollte in Wien die Entscheidung fal len. Vorher aber liefen offizielle Nachrichten ein, datz der Mobilmachungsbefehl für die gesamte russische Armee und Flotte ergangen sei. In einem letzten Telegramm an den Zaren hob der Kaiser hervor, Laß die Verantwortung für die Sicherheit des Reiches ihn zu defensiven Maßregeln zwinge. Nicht er trage die Verantwortung für das Unheil, das jetzt -er Welt drohe. Der Friede Europas könne noch jetzt erhal ten werden, wenn Rutzland aufhöre, Deutschland und Oster- reich-Ungarn zu bedrohen. So ist, nicht von Deutschland hervorgerufen, vielmehr wider de« durch die Tat bewährte« Willen Deutschlands der Augenblick gekommen, der die Wehrmacht Deutschlands auf den Plan ruft. Ultimatum an Rutzland. Berlin, 1. Ang. Die Norddeutsche Allg. Ztg. schreibt: Nachdem die auf eine« Wunsch des Zaren selbst unternommene Vermittlungs arbeit von der rnsftsche« Negierung durch die allgemeine Mobilisierung der russische« Armee «nd Marine gestört morde« ist, hat die Negie rung Seiner Majestät des Kaisers gestern in St. Petersburg wisse« lasse«, datz die deutsche Mo bilmachung i« Aussicht steht, falls Nntzlaud «icht bi««e« 1L St»«de« seine Kriegsvorbereitunge« ei»stellt »«d hierüber eine bestimmte Erklär««- abgibt. Gleichzeitig ist a« die französische Ne gierung eine Anfrage über ihre Halt««« im Falle eines deutsch-russische« Krieges gerichtet morde«. Mutz Rutzland Serbien unterstützen? Die „Frankfurter Zeitung" hat Karl Binding, dessen Ansehen als Lehrer deS öffentlichen Rechts in der ganzen Kulturwett fest begründet ist, um eine Aeutzerung über die Frage gebeten, und darauf telegraphisch folgende Antwort erhalten: „Alle völkerrechtlichen Verträge ruhen auf der völkerrechtlichen Loyalität. Ein Staat, der unerhörte Der- brechen gegen einen Nachbarstaat geflissentlich unterstützt, verwirkt nicht nur durch groben Bruch des Völkerrechtes jeden vertragsmäßigen Anspruch auf Unterstützung gegen den verbrecherisch angegriffenen Staat, sondern seine Helfer würden den politischen Mord verteidigen." Patriotische Kundgebungen iu Berlin. Berlin, 1. August. Die Meldung Von der Erklärung de» Zustandes der drohenden Kriegsgefahr hatte eine viel- »M «hßW «chM«. GckeL taüsendköpfige Menge nach der Straße Unter den Linden gelockt, Mo sie in langen Ketten di« Fahrstraßen umsäumten und auf die Rückkehr deS Kaisers wartete. Im Gegensatz zu dem lebhaften Treiben der letzten Lage war die Stim mung der Massen ernst. Nur hin und wieder ertönten ver- einzelte Hurrarufe, wenn ein Militärautomobil in schneller Fahrt einen höheren Offizier vorübertrug. Um 2ZL Uhr erklangen vom Brandenburger Tor die langgezogenen Hu pensignale der Hofautomobile, worin der Kaiser in der Uni- form der Garde du Corp» und die Kaiserin saßen. Brau sende Hurras tönten den Majestäten entgegen. Der Kaiser dankte mit tiefem Ernst im Gesicht und in sichtlicher Be wegung. Nicht endenwollender Jubel ertönte, als das Auw mobil deS Kronprinzen herankam, der Husarenunifvrm trug und gleich der Kronprinzessin durch Grüßen und Winken für die stürmischen Huldigungen dankte. Zwischen dem Kron prinzenpaar saß dessen ältester Sohn. Sehr lebhaft wurden auch die Prinzen Adalbert, OSkar und Joachim begrüßt, de- ren Automobil gleich dem des Kronprinzen nur mühsam seinen Weg durch die dichtgescharten Massen finden konnte, die sich immer wieder um die Wagen drängten und Miene machten, die Trittbretter zu erklettern. Sobald das letzte Auwmobil die Kreuzung der Friedrichstraße passiert hatte, wälzte sich ein unübersehbarer Menschenstrom zum Schlosse, wo sich bald eine ungeheure Menge ansammelte, die von langen Schutzmannsketten eingedämmt wurde und von Zeit zu Zeit in stürmische Begeisterungskundgebungen ausbrach. Begeisterte Kundgebungen an der Börse. Berlin, 31. Juli. Heute nachmittags um 3 Uhr fuhr der Reichskanzler, von der Bevölkerung lebhaft begrüßt, ins Schloß. Das Bekanntwerden der Erklärung deS Kriegszu standes in Deutschland veranlaßten an der Börse begeisterte patriotische Kundgebungen. ,, l. Die Trauung des Prinzen OSkar. Berlin, 31. Juli. Heute abend um 7 Uhr wurde im königlichen Schlosse Bellevue mit Genehmigung Ihrer Ma jestäten die Vermählung des Prinzen Oskar von Preußen mit der Gräfin Ina Marie v. Bassewitz standesamtlich durch den Minister des königlichen Hauses Grafen A. zu Eulen burg vollzogen und darauf die kirchliche Einsegnung Lurch den Generalsuperintendenten Händler vorgenommen. Der Feier wohnten die königliche Familie und die nächsten An- gehörigen der Braut bei, die nunmehr den allerhöchst ver liehenen Titel einer Gräfin von Ruppin führen wird. Verlobung des Prinzen Adalbert. Berlin, 31. Juli. Prinz Adalbert von Preußen hat sich heute mit der Prinzessin Adelheit von Sachsen-Meiningen verlobt. - Eine Rede des Kaisers! Berlin, 31. Juli. Nach der Rückkehr des Kaisers von Potsdam nach Berlin, die sich unter unbeschreiblich stürmi schen Kundgebungen des Publikums vollzog, sammelte sich eine nach Zehntüusenden zählende Menschenmenge vor -em kaiserlichen Palais und brachte stürmische Hochrufe auf Len Kaiser aus. Um ^6 Uhr erschien der Kaiser mit sämtlichen Mitgliedern des Königlichen Hauses und dem Hofftab auf dem Balkon des Schlosses. Nachdem sich der Kaiser Ruhe verschafft hatte, begann er mit weithin schallender Stimme zu sprechen: „Eine schwere Stunde ist heute über Deutschland her- emgebroche«. Neider überall zwingen uns zur gerechten Verteidigung. Man drückt uns das Schwert in die Hand. Ich hoffe, daß, wen« eS nicht in letzter Stunde meine« Bemühungen noch gelingt, die Gegner znm Einsehen zu bringen und den Frieden zu erhalten, ich das Schwert so führen kann, daß ich e- mit Ehren wieder i« die Scheide stecken kann. Enorme Opfer an Gut «nd Blut würde der Krieg von uns erfordern, die Gegner aber würden erken nen, was es heißt, Deutschland zu reizen. Jetzt geht in die Kirche kniet nieder vor Gott und bittet ihn um Hilfe für unser braves Heer." Diese Worte des Kaisers versetzten die Menschenmenge in eine unbeschreibliche Begeisterung, und jubelnde Zurufe wurden laut. Dann sang die Menge entblößten Hauptes die Wacht am Rhein. Alsdann verabschiedete sich der Kaiser durch Händegrütze von der sich ruhig zerstreuenden Men schenmasse. Einberufung des Reichstages. Berlin, 31. Juli. Infolge der drohenden Kriegsgefahr ist Berufung des Reichstages auf Dienstag, den 4. August in Aussicht genommen. Die Eröffnung findet im weiße« Saale des Kgl. Schlosses zu Berlin um 1 Uhr nachmittags statt. Die Kaiserliche Verordnung Wege« der Berufung steht noch aus. Berlin in de« Abendstunde«. Berlio, 1. August. Ernst und zuversichtlich, das war da» Zeichn», uuter dem Hunderttausend« gesteru abend ihre HäusliiAeit verließen, um Unter de« Linden in» Herzen Berlins eine« großen Augenblick zu verleben. Der Kaiser war gerrche in den bewegtesten Stunden zur Trauung seines Sohnes im Schlosse Bellevue gefahren. Als er von dort zurückkehrte, brach das Gefühl zuversichtlicher Stärke und freudiger, zitternder Erregung durch. Die Hochrufe und ZustimmungSkundgebungen der Menge wölkte« kein Ende nehmen. Immer stärker schwollen die Mafien an. Patrio tische Lieder wurden angestimmt. Al» die Mitternacht her- anrückte, schien die Menge sich i» keiner Weise verringert zu haben. Etwa um II^L Uhr bestieg riu Herr die Rampe des GchloffeS und teilte der Menge mit, daß der Kaiser der Ruhe bedürfe uud schlafen müsse. Auf der Rückseite des Schlaffes erschien die Kaiserin für einige Minute» am Fruster. Sie hatte ihre» rechte« Arm um de« Hals de» Prinzen Adalbert gelegfi Nicht ende« wollende Hochrufe brache« aus. Die Kaiserin dankte, indem sie mit de« Taschentuche winkte. Im Thea 1KL ' Nt. 177. ter des Westens fand abend« die erste de» zwei Wohltätig. keitSvorftellungr» statt, dir zur Unterstützung der Angehöri- gen der österrsichisch-nugarischeu Einberufenen veranstaltet worden find. Vor Beginn der Oper wurde die österreichisch- Nationalhymne gespielt. Sin beauftragter Herr wie» mit eindrucksvollen Worten auf die Bedeutung der Veranstal- tung hin. Seine Rede gipfelte iu einem dreifache« Hnrr, auf die Kaiser Wilhelm und Frau- Josef. Eine Rede des Kanzlers. Berlin, 31. Juli. Um IM Uhr sammelte sich eine große Menschenmenge vordem VeichSkanzlexpalaiS. Der Kanzler erschien am Mittelfenster deS Kvngreßsaales und hielt folgende Ansprache: , „In ernster Stunde sind Sie, um ihrem vaterländi. scheu Empfinde« Ausdruck zu geben, vor da» Hau» Bis- marcks gekommen, Bismarck», der ü«S mit Kaiser Wil- Helm dem Großen uud dem Generalseldmarschall Grafen Moltke das Deutsche Reich geschmiedet hat. Wir wollten in dem Reiche, da» wir in 44jährigrr Friedensarbeit aus gebaut haben, auch ferner in Frieden lebe». DaS ganze Wirke« unseres Kaisers war der Erhaltung de» Friedens gewidmet. Bis in die letzte« Stunde» hat er für den Friede« Europas gewirkt uud er wirkt «och für ihn. Sollte all sei« Bemühen vergeblich sein, sollte u«S das Schwert in die Hand gezwungen werde«, so werde« wir ins Feld ziehen mit gutem Gewissen im Bewußtsein, daß nicht wir de« Krieg gewollt haben. Wir werde« daun kämpfen, um unsere Listen; und unsere nationale Ehre und werden de« Kampf mit Einsetzung des letzten Blut ttopfens führen. Im Ernste dieser Stunde erinnere ich Sie an das Wort, das einst Prinz Friedrich Karl de» Bran denburgern zurief: Laßt Eure Herzen schlagen zu Gott und Eure Fäuste auf de« Feind." Liebesgabe« für die ausrückenden Mannschaften. Für den Fall der Mobilmachung hat der AmtsgerWS- rat Lippmann vom Vorstande der Volkskaffee- und Speise- Hallen-Gesellschast den Betrag von 15000 für den Zweck unentgeltlicher Verabreichung von Speisen und Getränken an ausrückende Mannschaften auf den Berliner Bahnhöfen zur Verfügung gestellt. . r«. Maßnahme« zur Lebensmittelversorgung. Der Magistrat hat sich gestern sehr eingehend mit den Maßnahmen beschäftigt, welche die Städtische Verwaltung im Falle eines Krieges zu ergreifen hat. Laut „Berl. Mor genpost" wurde eine Reihe wichttger Beschlüsse gefaßt, die sich auf die Lebensmittelversorgung beziehen. Die Stadt wird in der Lage sein, diese Versorgung im Wesentlicher» zu regeln und wird sofort eingreifen, wenn Schwierigkeiten entstehen. . .. Schließung -er Berliner KniverftttM An der Universität schlossen gestern die Professoren ihre Vorlesungen mit einem Hinweise auf die drohende Kriegs gefahr und die in Aussicht stehende Schließung der Univer sität. Begeisterte Kundgebungen in München. München, 31. IM. Gegen 11 Uhr abends brachte eine große Menschenmenge dem König begeisterte Kundgebungen dar. Der König hielt eine Ansprache und flehte den reich sten Segen auf die Waffen seiner Armee herab. > > Ausfuhr und stellung upd d darfs zur Bert MabUnuu! Brüssel, » ruflg, angeordri sammelten Del Monarchen Eu Papst Telegxan Frieden zu wii Haag, 31. heute mittag u meine Mobilmc D ist intrner nqch um für alle Fä höhutjg des Dir schon von 3 aus am Freitag vor Im Hafen aus London ge geln getroffen. Tag und Nacht kungSinannschaf fen. Alle Ersas zur Einberufun im Bristolkanal besondere Borke Lern. Auch die Laten mit aufg In Berlin nächst an einer nicht beteiligen friedlichen Haiti den. Nach Ansi Zweifel unterli« tral bleiben köi der BolkSstimm zwangen wird, Kriegsschauplatz' London, 1. Premierminister Vorgänge in Ri ziehe es vor, un vor Montag zu Allgemein« Wie«, 31. 31. Juli hat d< Heere», der Kri Aufbietung und Lebch-jahr)-« worden durch I und hat keinen Patriotische H Wien, 1. ? reich-Ungarns i dem Rufe zu d< verdient die aus Bauernschaft Si Unsere akademische Jugend. BreSlau, 31. IM. Der allgemeine Studentenausschuß' der Universität hat ein Ergebenheitstelegramm an den Kai- . ser gerichtet, worin es heißt, daß die Breslauer Studenten ¬ schaft von heute derselbe Geist beseele, wie die Komilitonen aus der Zeit der Befreiung»- un- Einigungskriege. Freiherr v. d. Goltz tritt wieder iu das Heer ei«. Wie«, 31. morgen au» B Minister des S ist Uhr vörmit empfangen. De gchobene Stirw welche allenthalb Berlin, 31. IM. Generalfeldmarschall Frhr. von der Goltz hat sich zum Wiedereintritt in das Heer gemeldet. Die Ausfuhrverbote. Der Bundesrat hat, wie bereits kurz mitgeteilt, in seiner gestrigen Sitzung dem Erlaß von drei kaiserlichen Verord nungen zugestimmt. Zu den beiden erstgenannten Verord nungen hat derStellvertreter des Reichskanzlers eine gestern im Reichsanzeiger erscheinende Bekanntmachung erlassen, wonach unter das Verbot der Ausfuhr von Verpflegungs-, Streu- und FutteHnitteln fallen Roggen, Weizen und Spelz, Gerste, Hafer, Buchweizen, Mais, Malz, Reis, Hülsenfrüch ten, Kartoffeln, frisches Gemüse, Zwiebeln, Sellerie, Ge müsekonserven, Pflanzenfette, Heu und Stroh, sowie sonstige Futtermittel aller Art, ferner Streu; und wonach unter da» Verbot der Ausfuhr von Tieren und tierischen Erzeugnis sen fallen: lebende Tiere, und zwar Pferde, Maultiere, Esel, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Schweine, Kaninchen, Federvieh, Fleisch, Fleischwaren und Fettwaren all« Art, Mich und Rahm, Zucker, Käse und Margarine, Eier, Fische (lebende und nichtlebende, frische gesalzene, getrocknete, geräucherte), Fleisch- und Fischkonserven jeder Art, Fleischertrakt. Die Verordnungen treten sofort in Kraft. Der Reichskanzler ist ermächtigt, Ausnahmen zu gestatten und die erforder lichen Sicherung-Maßregeln zu treffen. Berlin, 31. Juli. Der heutige ReichSanzeiger veröf fentlicht außer den bereits gemeldete^ Ausfiihrverboten, da» Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Eisenbghymateriak aller Art, von Telegraphen- und Fernsprechgeräten, sowie Teilen davon, von Lustschiffergerät aller Art, von Fahrzeu gen und Teilen davon, ferner da» Verbot der Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen, Munition, Pulver und Sprengstof fe«, . sowie von anderen Artikeln de» Kriegsbedarf», und von Gegenständen, die zur Herstellung von Kriegsbedarf»- artikeln dienen, ferner da» Verbot bett, die Au»fi»hr und Durchfuhr von Verband»- undLrzneimitteln, sowie von ärzt lichen Instrumenten und Geräten, ferner da» Verbot der Keine Bel Wien, 1. l Bureau. Der Artillerie in der einem Teile der sich um ein Boi habe. Selbstver völkerrechtlichen gewissenhaft beo solchen Berletzu» G» wurde ledigl sich einzelner H Kriegsschauplatz« «ine B Wie«, 1. l kichern Feuer dn «ine serbische Tr Maflenabwande New-Pork, man «ine gewali Europa. Oester, reit« zu Tausen 1 Budapest, Ostn und Pest Krachen eingestü Ausbesserung«« berechnet waren. D1< Bukarest,.31 schreibt: PfNchi Hand lag, dei Serbien »u ver die unzeitgemäß sowie mit seinen