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ertag) f (kränk ln Gegen- »ersteigert r Restau- iefe, eine jochdruck- er Posten und Ge» ubungen, arat mit 'bohrzeug Stunden nter eine nbrechrr- r Eisen), i, versch. erbohrer, mbohrer, Ketten, Schirm, n ein also dessen Hinterlassenschaften »üxt tuoz »peu »rch', ti-get, spreche mir viel von dem Wüstenklima, in welches wir den Herrn Gemahl bringen werden, sobald er den Transport aushalten kann. Nur Mut, gnädige Frau, und gute, reichliche Pflege — und wir werden das teure Leben noch lange erhalten." So hatte vr. Roselli gesagt. Daß an der vorgeschriebeneu Pflege auch nicht das geringste fehlte, dafür sorgte Frau Karla mit peinlichster Sorgfalt. Alle Handreichungen tut sie ihrem Gatten selbst, gönnte sich keine Abwechslung und Zerstreuung und beorderte in höchst seltenen Fällen die kleine Louison zu ihrer Stellvertretung. Daher die ungemeine Hochachtung, welche die Französin vor der Gewissenhaftigkeit und treuen Gattenliebe der Herrin hegte. Louison wußte ja nichts davon, daß dies Leben auch noch aus einem andern Grunde so lange wie möglich er halten werden mußte. Onkel von Lösers Testament war kein Geheimnis. „Meine Verwandten sollen wissen, wie sie dran sind," hatte er gesagt, „und was sie kriegen werden, wenn ich einmal die Augen zumache. Ich liebe die Überraschungen nicht und möchte um alles in der Welt nicht, daß nach meinem Tode Neid und Haß und Streit ausbricht wegen der Erbschaft. Darum bestelle ich beizeiten mein Haus und sage, wie ich's haben will." Arnold war Haupterbe, wenn auch nicht alleiniger. Aber nach Abzug aller vorgesehenen Spenden, Legate und Abfindungen blieb ein so schönes, rundes Sümmchen, daß eine Familie mit hohen Ansprüchen und kostspieligen Lebensgewohnheiten reichlich existieren konnte. „Sollte jedoch der von mir bestimmte Haupterbe," hieß es in der Abschrift des Testaments, das Karla von Haake in Händen hatte, „früher sterben als ich, so erbt statt seiner der Sohn mei ner zweiten verstorbenen Schwe ster, Franz Eginhart von der Borcht, zurzeit Rittmeister im zweiten Dragonerrcgiment." Diesen Nacherbcn kannte Karla nur aus Beschreibungen und Gesprächen. Von Angesicht hatte sie ihn nie gesehen. Am Hochzeitsfeste teilzunehmen war er verhindert gewesen durch ei nen Unfall mit dem Pferde, der eine wochenlange Kur nötig machte. Arnold sagte von ihm, daß er ein durchaus ehrenwer ter, ritterlicher Charakter sei, freilich, er verbrauche recht viel Geld, denn seine Garnison zählte nicht gerade zu den billigsten. Auch sein Porträt hatte Karla Ei« Kl«gie«g-rran»portauto. <Mit Text.) gesehen. Ein schmucker, flotter Offizier mit energischen Gesichts zügen lind verwegen aufgedrehtem Schnurrbart. Wie schlimm und beinahe hoffnungslos der Gesundheitszustand Arnolds war, wußte Herr von Löser nicht. Eine unbestimmte geheime Angst, der alte Herr könne noch nachträglich eine Ände rung der letztwilligcu Bestimmungen eintreten lasse», wenn ihm berichtet wurde, Arnold sei ein von den Ärzten so gut wie auf gegebener Manu, hielt sie davon ab, die unverschleierte Wahrheit zu schreiben. Ihre Briefe aus Billa Margherita mußten in dem Leser den Eindruck Hervorrufen, daß der Kranke auf dem Wege zur Genesung sei. konnte. Nur nicht wieder zurück in die Enge und Beschränktheit der gedrückten ärmlichen Verhältnisse, in all die Pein und Not oeS verarmten Adels, da man das nokls8se oblixe aufrechterhalten möchte und doch nicht die Mittel besitzt, die Fadenscheinigkeit es Daseins zu verdecken! Nur nicht das! Die schöne Frau reckte unwillkürlich die Arme. Kam es ihrer Schönheit nicht zu, gefeiert und mit goldglänzendem Rahmen umgeben zu werden? War sie nicht jung und hatte das ganze reiche schöne Leben noch vor sich? Arnold von Haake, der aus Liebe zu seiner schönen jungen Gattin ihr jeden Wunsch erfüllte, hatte notariell festgelegt, daß im Falle seines Ablebens alle Güter, die er zur Zeit seines Todes besaß, seiner Frau zufallen sollten. Diese testamentarische Ver fügung verwahrte sie sorgfältig in ihrem Besitz. Mit dem Tode des begüterten Onkels flössen also dessen Hinterlassenschaften rechtlich unanfechtbar ihrem Gatten, und damit auch zugleich ihr selber zu. Ein Fall nur konnte eintreten, vor dem sie heimlich zitterte, wenn's auch höchst unwahrscheinlich war, daß das Geschick so grausam ent schied: starb ihr Mann, Arnold von Haake, früher als der Onkel, Georg von Löser, dann fiel die Erbschaft laut Testament an einen anderen, an einen ent fernten Verwandten, und der Witwe des in erster Linie als Erbe Bestimmten war nur eine unbedeutende Summe ausge setzt, nicht im entferntesten zu vergleichen mit dem Reichtum, der ihr sonst zuteil ward. Karla von Haake sagte sich selbst oft genug vor, daß sie vor solch unwahrscheinlichem Ereig nis nicht bange zu sein brauche. Onkel von Löser war ja sicher der erste, der starb. Von ihm lauteten die Berichte, namentlich in letzter Zeit, so schlecht, daß sein Heimgang täglich zu erwarten war. Auf die Frage da- gegen, .wie lange ihr Mann noch leben könne, gab der Arzt, vr. Roselli, der täglich in der Billa vorsprach, keine bestimmte Antwort. „Meine Gnädige, das steht in des Himmels Hand", hatte der kleine, quecksilbrige Herr nut dem schön gepflegten weißen Haupt- nnd Barthaar geantwortet. „Selbst eine vollkommene Genesung halte ich nicht für absolut ausgeschlossen. Ma» bat in dieser Hinsicht wunderbare Erfahrungen gemacht. Alte Schäden sind gusgeheilt, von denen es kaum «och zu erhoffen war. Ich ver Ums Geld. Original-Roman von W. Harb «Fortfttzung.» vbald Onkel Löser starb, war wenigstens die finan- zielte Seite ihrer Lage mit einem Schlage geändert, * w die Zukunft bot dann eine glanzvolle Perspektive. Wenn es dann auch Gottes Wille war, daß Karla an N ein- der Seite dieses Mannes nicht das ersehnte Glück . fand, so stand sie wenigstens frei und unabhängig da, im Besitz cufrern ^„^s großen Vermögens, über das sie nach Gefallen schalten mehme ""