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jung von 5 Sanitäts-Inspektionen hatten die Sanitätsoffi ziere eine bessere Möglichkeit erhalten, in die Generalität einzurücken — ein Teil der Korps-Genera l-Aer-tc steht stets im Generalsrange —, und dadurch, daß man die Division-- arztstellen, die früher von einem am Sitze -eS DivisionS- stabeS garnisonierenden RegimentS-Arzte nebenamtlich ver sehen wurden, in hauptamtliche umwandelte, wurde eine Zwischenstufe zwischen den Regimentsärzten und den Korps-Generalärzten geschaffen, die das Vorrücken recht günstig beeinflußte. Dazu kam noch, daß die RrgimentSarzte, die früher noch jahrelang »rach der Ernennung zü solchen die Uniform der Stabsärzte weiter trugen und nur den Titel erhielten, nunmehr bei der Beförderung zu Regiments ärzten sofort auch die Abzeichen der Stabsoffiziere erhielten und daß nmn schließlich bei der vor wenigen Jahren erfolg ten Regelung der Gehaltsvcrhältnisse; die Sanitätsoffiziere -en Offizieren gleichstellte. Wenn dies alles Maßnahmen waren, die zur Verbesserung der äußeren und materiellen Lage der Sanitätsoffiziere dienen sollten, so wurden außer- dem noch zwei Verordnungen erlassen, die den inneren Zu sammenhang des Sauitätsoffizierkorps/'festigen sollten. Nach -er einen muß jeder Unterarzt, der Assistenzarzt wer den will, genau so, wie jeder Offizier von seinen künftigen Standesgenossen gewählt weiden, und die andere Verord nung, vom 9. April 1901, unterstellt die Sanitätsoffiziere eigenen Ehrengerichten. Hiernach muß man zugestehen, daß fast alles zur Hebung des Ansehens der Stellung der Sani tätsoffiziere geschehen ist, so weit es am Staate und nicht an den Sanitätsoffizieren selbst lag. Eigentlich waren nur noch einige kleine Aeußerlichkeiten übrig geblieben, die nun mehr nach einer Ankündigung des Kriegsministers, die er in der militärärztlichen Gesellschaft gelegentlich ihres soeben gefeierten 50jährigen Jubiläums gab, ihre Erledigung fin den sollen. Von nun an sollen Abteilungen, die von Unter offizieren oder Mannschaften geführt werden, auch Sani tätsoffizieren Ehrenbezeugung erweisen, was bisher nicht geschah, und den Chefärzten größerer Garnisonlazarette soll die Disziplinarstrafgewalt über die zu den Lazaretten ge hörenden und darin aufgenommenen Unteroffiziere und Gemeinen übertragen werden, die bisher von einem eigens dazu kommandierten älteren Oberleutnant der Garnison ausgeübt wurde. Schließlich sollen die Bestimmungen über Trauerparaden auch auf die Sanitätsoffiziere ausgedehnt, und es soll ihnen als ein ihrem Offizierscharakter entsprs-' chendes Dienftabzeichen eine Feldbinde nach besonderem Muster verliehen werden. Nunmehr sollte man meinen, daß vorläufig für das Sanitätsoffizierkorps kaum noch etwas zu tun übrig bleibt. Hoffentlich wir- das auch die Ansicht weiterer Dolkskreise Mit dem Erfolg, daß nicht mehr die jungen Aerzte, besonders in -en großen Städten gerade zu am Hungertuche nagen, während die Militärverwaltung nicht im Stand« ist, die vorhandenen und gute Aussichten bietenden Stellen für Sanitätsoffiziere zu besetzen. Siu 17jShriger Sachse irr die Fremdenlegion verschleppt. Im Herbst vorigen Jahres wurde der 17 Jahre alte, aus Neumark i. S. gebürtige Karl Jauesch von Agen ten -er Fremdenlegion angeworben und nach Afrika geschickt. Er hatte nach einem Streite im elterlichen Hause die Hei mat verlassen, hatte einmal von der Fremdenlegion gehört und war schließlich Werbern in die Hände gefallen, die ihn trotz seiner 17 Jahre aufforderten, in die Fremdenlegion zu treten. Die besorgten Eltern hörten lange nichts von ihrem Sohn, bis vor kurzem die erste Nachricht von dem aufrichtiger Betrübnis, vermißte den Anblick seines heiteern Gesichts, aber wie ganz anders war ihre Trauer um Herrn von Gehren! An ihren eigenen Empfindungen glaubte Frau Müller des Schloßherrn Schinerz über den Verlust seines brüder lichen Freundes ermessen zu können, meinte zu wissen, wie Gehren dem Baron fehlen mochte, täglich, stündlich. Ihr gu- les Herz schwoll in heißem Mitleid, wenn sie im Zimmer über dem ihren seine rastlos auf- und abwandelnden Schritte - vernahm — Abend für Abend — meist bis tief in die Nacht hinein-, oder wenn sein Diener ihr seufzest- mitteilte: „We der hat unser gnädiger Herr die ganze Nacht hindurch gear beitet; die Lampe auf seinem Schreibtisch brannte noch in der Morgenstunde." Es kam auch vor, daß dem von körper licher Erschöpfung überwältigenden Baron die Feder aus den Fingern fiel, und ihn früh sein Diener leicht schlum mernd im Arbeitssessel fand. Dann drängte cs Frau Müller, den Baron zu bitten, endlich an Ersatz für Herrn v. Gehren zu denken, denn sol cher Ueberlast von Arbeit, wie Herr Baron sich nun auf- bürde, vermöge auch eine eiserne Gesundheit nicht aus die Dauer Widerstand zu leisten. Baron Eckartsburg verschloß sich Frau Müllers gutge- meinten Vorstellungen nicht, dennoch zögerte er von Tag zu Tag sich der tätigen Mithilfe einer neuen Arbeitskraft zu versichern. Nicht, daß er zweifelte, unter den ihm täglich zu gehenden Angeboten junger Landwirte manch einen zu finden, der an Umsicht und Tätigkeit Viktor v. Gehren gleich kam. aber ihm den Freund ersetzen, dem er vertrauen, auf den er sich verlassen durste, wie auf sich selbst, war ausge schlossen für immer. Zweimal in seinem Leben hatte er mit einem ihm teuren Menschen den Bruderkuß getauscht zu in- nimm Freundschastsbunde, beidemal trat der Tod jäh wie ein Blitz dazwischen. Vorn unerbittlichen Schicksal verur teilt zur Einsamkeit, wollte der Majoratsherr von Eckarts- burg nicht verschulden, daß dem über ihm schwebenden dunk len Verhängnis ein drittes Opfer fiel. Es kamen Stunden, wo Ernst Georg die Freunde beneidete um ihren frühen Tcd! So rasch, so kämpf- und schmerzlos aus dem Leben scheiden, war das nicht das Los besonders gvttergeliebter Menschen? Was war sein Leben? Ein ewiges Kämpfen und Ringen mit tausend Widerwärtigkeiten, die ihm den Wen treuer Pflichterfüllung erschwerten. Wohl wurde er fertig mit allem, was von außen kam, aber die feindlichen Flüchtigen aus Algier eintraf. Die Eltern Haden beim Aus wärtigen Amt in Berlin sofort Schritte getan, um den jun- gen Legionär vor dem Untergänge zu retten, und die fran zösische Militärverwaltung um sofortige Entlassung des Minderjährigen aus der Fremdenlegion ersucht. Ueber seine Erlebnisse in Afrika veröffentlicht die „Sachs. Zentral-Korre- spondenz" in Dresden folgenden Brief LeS jungen Legio närs. Er lautet: „Saida, den 13. Februar 1914. Liebe Mutter, Geschwister und Großmutter! Verzeiht, daß ich Muttern so spät zum Geburtstag gratuliere, oder besser, et was von mir hören lasse. Ich befinde mich bei -er Frem denlegion, bin in Saida (Algier), bitte nehmt es mir nicht übel, daß ich hier bin, aber es ist besser für mich denn hier habe ich schon gelernt, was ein Mensch ist, und -weitens kann ich jetzt auf jedes Wort gehorchen oder sonst wird es hier mit To-esstrafe oder mit Gefängnisstrafe bis zu Lebenszeit bestraft. Ich habe mich zur wenigsten Dienstzeit verpflichtet, dieselbe ist 5 Jahre. Fünf Jahre sind zwar eine lange Zeit, zumal ich erst 2 Monate hier bin und die Ausbildung noch nicht hinter mir habe. Wollt Ihr etwas näheres von mir und hier von Afrika erfahren, so schreibt Ihr mir bitte ein mal, ob Ihr mir verzeiht, oder sonst bleibe ich eines TagsS im Wüstensand liegen und kann nicht ruhigen Herzens ster ben. Viel schreiben kann ich Euch nicht; denn wir bekommen hier nur 1 Sou Löhnung pro Tag — 4 I nach deutschem Gelbe, und alle 10 Tage gibt es Löhnung 10 Sou — 40 H. davon gehen 5 Sou oder 25 Centimes ab für Briefmarken — Rest 5 Sou. Davon muß man WichSzeug kaufen und rauchen. Rauchen muß man hier, oder sonst kann man sich vor Fliegen kaum wehren und vom Regiment gibt es weiter nichts als zweimal Essen pro Tag und frühmorgens 6 Uhr Liter Kaffee; das erste Esten gibt es 10 Uhr vormittag), das zweite nachmittags 5 Uhr. Don 5 Uhr cckends bis 10 Uhr vormittags gibt es immer schändlichen Kohldampf, aber eS geht mir soweit ganz gut. Aber es ist traurig, daß ich als freier Mann der französischen Regierung mit ihren Blut saugern dienen muß. Die Sonne sticht hier furchtbar, so daß ich die Kopfschmerzen nicht los werde. Bei meiner An werbung habe ich mir doch zuviel zugetraut; denn hier fragt man nicht danach, ob man einen Marsch von 50 Kilometer abhalt; bricht matt zusammen vor Hitze, dann bleibt man eben liegen und die anderen marschieren weiter. Macht man sein Garaus, dann fressen einen die wilden Tiere; das ist ' das Los der Legionäre in Afrika und somit auch mein Los. Der zweite Feind ist auch noch der Durst. Hat man nach langem Suchen in der Wüste Master gefunden, so ist es gewöhnlich wie bei Euch das Wasser, was im Chaussee graben bei Regenwetter fließt. Bier ist der größte Luxus, den sie sich leisten können; wenn sie sich ein paar Flaschen aus der Heimat schicken lassen, ist es gewöhnlich verdorben, wenn cs hier eintrifst. Drittens sind es die Araber und Muhamedaner, welche einem den dritten Feind machen. Ist man mit einer kleinen Truppe auf Marsch, so tauchen plötz lich, wie aus dem Erdboden geschossen, 10 bis 50 Araber auf und ehe man sein Gewehr zum Schuß anlegt, so haben sie schon lange abgedrückt und find schon wieder verschwunden. Die Verwundeten, welche noch soviel laufen können, gehen mit, welche aber so schwer verwundet sind ,daß sie sich nicht mehr allein erheben können, bleiben liegen und diese armen Geschöpfe werden dann von -en Arabern geplündert und auf die gräßlichste Art zugcrichtet. In den Brief, den Ihr mir schreibt, könnt Ihr einen Briefbogen mit Kuvert beilegen zum Wiederschreiben ; denn Papier ist hier durch den Trans port furchtbar teuer wie alles andere; denn Industrie gibt es hier nicht. Also bitte schreibt recht bald und schreibt mir Armen. Euer undankbarer Karl." Gewalten, die als ein heißes Sehnen, Wünschen und Begeh ren seine Seele durchströmten, blieben unbesiegbar! Ach, cs gab eine Zeit, wo ihn holde Visionen umgaukelten, wo das Lächeln eines süßen Mädchenangesichts ihn berauschte und er träumte von Tagen des Glücks an der Seite der schlanken Frauengestalt — seiner Geliebten, seines Weibes und treuen klugen Gehilfin bei den Aufgaben, die er sich ge stellt zur Wohlfahrt der Armen und Bedürftigen, deren Joch !ragen zu helfen, das Schicksal ihn berufen hatte. Vorbei — der selbige Traum war ausgeträumt. Das Herz der heimlich Geliebten gehörte einem anderen! Daß ihr Hoffen und Lieben so aussichtslos, wie sein eigenes, ge nährte ihm keinen Trost, vielmehr verdoppelte es seinen Seelenschmcrz, zu wissen; die arme Herta litt, wie er litt. Doch über ihrer Jugend schwebte der Genius, der Hoffnung und lehrt: Ueberwinden, vergessen, den Blütenkranz voll er widerter Liebe, den die Zukunft ihr reicht, jauchzend empfan gen — glückliche Jugend! Der „alte" Vetter Ernst Georg fühlte bei solchen Ge danken eine schmerzliche Bitterkeit in sich aufsteigen — fiir wen schafft und arbeitet er? Immer einsam, immer allein! Nie werden trippelnde Kinderfützchcn, nie Helle Kinderstim- men die weiten Schloßräume durcheilen und durchklingen — wäre er drüben geblieben „Nein, nein, nein! Mit aller Seelenkraft entreißt sich der Majoratsherr von EckartSburg seinen selbstquälerischen schwermütigen Be- trachtungen! Nicht umsonst soll ihn die Vorsehung zurück geführt haben in die teure Heimat! Sie hält ihn fest mit unzerreißbaren Banden. Ihr allein wird auch fortan sein Sorgen und Mühen, sein Können und Wissen gehören. Be ruft man ihn in den Reichstag, wird er die Wahl annehmen. Da eröffnet sich seiner Tatkraft ein weiteres Arbeitsfeld fürs Wohl der Allgemeinheit, aber zunächst für die Rechte der ar beitenden Klössen, der Notleidenden und Enterbten will er eintreten mit überzeugender Gewalt — nicht allein der Rede, sondern auch der Tat! 28. Ein heftiger Novembersturm fegt durch die Straßen der Residenz, schwere Regentropfen schlagen klatschend gegen die hohen Fensterscheiben und laufen wieder in langen Rinnen am Spiegelglas herunter. Obwohl es kaum 3 Uhr vorüber ist, herrscht in den Zim- mern ein fahles Dämmerlicht. ES zwingt Marie Luise, die Wie wir soeben erfahren, find die Bemühungen der Be hörden nicht e^olgloS gewesen. Auf Intervention des deut- scheu Gesandten in Paris, Freiherrn von Schoen, wird der verführte jugendliche Fremdenlegionar in absehbarer Zeit, da er zur Zeit seines Eintritts in die Fremdenlegion noch unmündig war, wieder entlasten werden, vorausgesetzt, daß er bis dahin nach nicht den Strapazen der Wüste erlegen ist. Lmvtxexgrab der IS Tiroler Landesschütze«. Ueber den Hergang der gestern kurz gemeldeten Kata strophe sind Einzeleiten noch nicht bekannt. Die Ueber- leb enden der 20 Soldaten, Leutnant Stephan Gaidof! und vier Mann, die sich selbst aus den Schneemassen heraus arbeiten konnten, find nach den ungeheueren Aufregungen und übermächtigen Anstrengungen vollkommen erschöpft uno! außerstande, nähere Mitteilungen zu machen. Wahrscheinlich ist, daß die Lawine, die eine riesige Ausdehnung hatte und unterhalb der Payerhütte von den Tabarettawänden abging, durch abbrechende Schneebretter losgelöst wurde. Ob ein Teilnehmer der Partie selbst das Unglück verschuldet hat, wird sich wohl nie feststellen lassen. Zwei fellos wurden aber nicht alle im Hochgebirge notwendigen Vorsichtsmaßregeln beobachtet. Das Unglück, hat nur deshalb «inen so katastrophalen Umfang annehmen können, weil sich die Skifahrer entgegen der selbstverständlichen Vorschrift, sehr eng beisammen hielten, statt in größeren Abständen zu f-ihren. Das Detachement des in Jnnichen stationierten dritten Landesschützenregiments war Dienstag von Jnnichen nach Spondinig gefahren und von dort nach Trafoi gegangen, um in der Ortlergruppe größere und mehrtägige Skiübungen durchzuführen. In Gomagoi schloß sich -er Kommandant der dortigen Sperre Leutnant Günther mit dem Patrouil- lenführer Mandl und dem Landesschützen Buchinger, beide aus Niederösterreich und alle drei vom 2. Landesschützen regiment, an. Mittwoch um 1 Uhr morgens verließ die nun mehr aus 20 Mann bestehende Abteilung Trafoi, um auf dem Wege über die Payerhütte den Ortler zu erreichen. Dis Schneeverhältnisse waren nicht ungünstig, obwohl aus de» letzten Tagen ziemlich viel Neuschnee lag. Die Abteilung war vom Tal aus zeitweise sehr gut sichtbar, und man beo bachtete mit Ferngläsern den Aufstieg, der scheinbar ohne be sondere Schwierigkeiten und ohne Zwischenfall vor sich ging. Ungefähr 4 Uhr nachmittags, als sich das Detachement offen bar schon wieder beim Abstieg nahe der Payerhütte befand, bemerkte ein Bergführer, der sich auf der an der anderen Seite gelegenen Katscheralm befand, -en Abbruch einer un geheueren Schneelawine, die unterhalb des sogenannten Steinmandels von den Tabarettawänden losgegangen war- Als die Schneemassen, die ihren Weg direkt auf die Skifah- rer nahmen, wieder zum Stillstand gekommen waren, war das Detachement verschwunden und erst lange Zeit später kannte nmn von Trafoi aus wieder vier Mann erblicken Es unterlag keinem Zweifel, daß die übrigen von der Lawine mftgerissen wurden So rasch als möglich wurde nun eine Expedition ausge rüstet, die noch Mittwoch abend zu der etwa 5 Stunden von Trafoi entfernten Unglücksstätte aufbrach Die Expedition, -ic aus Bergführern und Gendarmen bestand, traf auf Hal dem Wege den Leutnant Gaidof mit vier Mann, die sich selbst aus der Lawine befreit hatten. Es sind dies die Lan- desschützen Franz Scalett, Andreas Unterberger, Andreas Fischnaller und Wilhelm Erschbauer. Die übrigen lagen un ter den Schneemassen begraben. Leutnant Gaidof hatte alles Feder nicderzulegen. Sie verläßt ihren Schreibsefsel, er greift ein Buch und nimmt damit dicht am Fenster Platz. Bevor sie anfängt zu lesen, gleitet ihr Blick verdrießlich über das unerfreuliche Bild, doS sich draußen zeigt. Alles Grau in Grau: Himmel, Lust, die windgepeitschten blätterlosen Zweige, und die schmutzigen Straßen mit den wenigen, un- ter Regenschirmen eilig dahinwandelnden Passanten. Die Baroneß hat sich noch nicht lange in ihre Lektüre vertieft, als Herta ins Zimmer tritt und im Tone sanften Vorwurfes sagt: „Du liest noch bei diesem ungewissen Licht und weißt doch, wie schädlich es deinen angegriffenen Augen ist?!" -- „Pah!" Marie Luise zuckt gleichgültig die Schultern. Setze nun deiner freundlichen Besorgnis die Krone auf,. Kleine, und entzünde gefälligst die Gasflamme über meinem Schreibtisch." „Bitte, gedulde dich noch ein Viertelstündchen. Zu un serer Unterredung genügt die Abenddämmerung, wie wüsten in jeder Weise zu sparen suchen, Liesel!" „Auch mit der nötigen Beleuchtung?" lachte unmutig die blonde Baroneß. „Nur darin keine Knauserei, Kleine, darum bitte ich Dein ewiges: „Das dürfen wir nicht und jenes mpß unterbleiben, Weils zu kostspielig ist", Witt» mit der Zett langweilig." „Dem künftig vorzubeugen", entgegnete Herta ruhig, während sie der Schwester gegenüber sich niederlieb, „würda eS sich empfehlen, du übernimmst wieder die WirtfchastSkaste wie in früheren Jahren, Liesel, wo dein Rechengenie man che glänzende Probe bestanden hat." „Ach, Kind, bestehen mußte! Nun bin ich aus der Uebung gekommen und mit meinem kleinen sparsamen Fi nanzminister soweit auch ganz -ufri^en, nur —" „Nur darfst du nicht vergessen, Liesel", fiel ihr Herta rasch ins Wort, „daß seit einem Jahr unser Vermögen - um die Hälfte verringert hat." „Gott — ja! war nicht zu ändern! Wir bemühen,unS doch auch dem Rechnung zu tragen, beschränken unS mit unseren Wünschen und Ausgaben aufs Nötigste! Wahren alle Welt in den heißen Sommermonaten cm die See, oder in die GebirgSwelt flieht, Hausen wir hier, Witz die Dachse in ihrem Bau! Und mm, wie selten gönnen wir unS den Genuß, eine gute Oper, oder ein Konzert zu hören — für mich der schmerzlichste Verzicht, kannst du mehr verlange,, Kleine?" (Fortsetzung folgte Ns. «iS versucht, uni angestrengte aufgeben u» Details übe: Er erstattest mando in M 30 Mann be Nach B das Werk ei wurden von gen konnten unter der 5 verunglückte -eS Oberleu Jahren die tüchtiger uni nant Löschm Photograph als Hilfslehi miero diSloz Skidetacheml Kaiser, ferm Landesschütz, ment zuget letzte Nachric Leutnant G, unverletzt, h deS Oberleu! den ausgegr Schnee. We weitere Suc Mandant dei war der einz Zeitung uni Am Fre foi aus die militärischen mit den Be: Unglücksstät! gungsarbeitc tiger Föhnst Schneemassei trägt, sehr s durchgeführt die riesige ! und der Hö Jnnsbri Rettungsmcr verschütteten Führer der nant Günth, finden sich n ist nach Tra militärischen Ausfuhr in Bautzen, -en 5. Apri Matthäus-P des Herrn ! stärkten Kir haben auch Sänger aus zugesagt, m Mufik-Aussä rung bereits Freunde kirc alten Petrid den Klänge erleben. Sp Sonntag, den Montag, den '/,8 Dienstag, den Mittwoch, dei kV, tz Zent