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Danach läßt sich die fba-Formation in folgende Mineralabfolgen unterteilen: 1. Abfolge des „Harten Trums“ (einschließlich der sog. „Zwischenfolge“) 2. Abfolge des „Weichen Trums“ a) Hauptfluoritparagenese b) Kalkbarytparagenese Beide Abfolgen sowie die beiden Paragenesen der 2. Abfolge werden durch tek tonische Öffnungsbewegungen gegeneinander abgegrenzt. Die lokal auftretende Abfolge der sog. „Breccie“ ist vermutlich älteren Ur sprungs und nicht spezifisch für die fba-Formation. Was die Verbreitung der fba-Formation in den Freiberger Randlagerstätten betrifft, so läßt sich feststellen, daß die fba- und die zugehörige BiCoNi-Mine- ralisation immer auf eigenen Gangtrümern zur Ausscheidung gelangt ist. Diese Trümer laufen häufig den Gängen des 1. Mineralisationszyklus parallel bzw. durchkreuzen dieselben oder können auch stellenweise als „Doppelgänge“ auf derselben tektonischen Gangspalte ausgebildet sein. Im allgemeinen sind die fba-Gänge relativ sulfidarm, nur wo sie sich mit Gängen des 1. Mineralisations zyklus schleppen bzw. als Doppelgänge ausgebildet sind, zeigen sie eine umfang reichere Sulfidführung. Ein eigenartiger Umstand, auf den bereits Müller (1901) aufmerksam machte, ist die Tatsache, daß in allen Freiberger Randgebieten die Gänge des 2. Minera lisationszyklus keine Abfolge des „Harten Trums“ führen. Wir können uns diese Beobachtung vorläufig nur als eine Erscheinung der regionalen Mineralisations verteilung (speziell der primären Teufenstufe) innerhalb des Freiberger Lager stättenbezirkes erklären. Dem würde auch die weitere Beobachtung entsprechen, daß die Hauptfluoritparagenese des „Weichen Trums“ stellenweise nur in ge ringem Umfange ausgebildet ist und der 2. Mineralisationszyklus auf den Gän gen der Freiberger Randgebiete bevorzugt durch die jüngere Kalkbarytpara genese und durch die BiCoNi-Abfolgen („Edle Geschicke“) vertreten wird. Die besonders ausgeprägte, eigenständige Stellung der Kalkbarytparagenese er wähnte schon Müller (1901), indem er darauf hinweist, daß sowohl auf den fba- Gängen von Halsbrücke als auch von „Segen Gottes“ bei Gersdorf (Friedrich FL, Tobias Fl.) schmale Gangtrümer auftreten, die aus bandartigen Streifen von Kalkbaryt, kristallinem Quarz mit Strahlkies, brauner Zinkblende oder Bleiglanz bestehen und sich durch ihr scharfes Hindurchsetzen durch die älteren Gang lagen als offenbar jüngere Spaltenausfüllungen erweisen (!). Diese Feststellung Müllers wurde durch die neueren Aufschlüsse und Untersuchungen vollauf be stätigt. 2.2.2.1. Gangarten Baryt (BaSCL): Der Baryt gehört neben dem Fluorit zu den charakteristischen Gangmineralen der fba-Formation. Die von Tischendorf (1955) vorgenommene Unterteilung in 7 Barytgenerationen ist nur für einige Halsbrücker Gänge zu-