seits bis zur Kluftstärke herabsinken und andererseits auch bei einigen Gängen bis auf 4 m ansteigen (Peter Sth. bei „Christbescherung“). In den besonders gut aufgeschlossenen Gangbezirken der Freiberger Randge biete bestätigte sich mehrfach die bereits im Zentralteil gemachte Feststellung, daß die querschlägigen Abstände zwischen den einzelnen tektonischen Haupt gangzügen annähernd konstant sind (Baumann 1963). Eine gewisse Proportio nalität zwischen den Abständen der zugeordneten tektonischen Systeme (si/Fi; S2/F2) läßt sich insofern feststellen, daß bei kleiner werdendem Scherflächen abstand auch der Abstand der Fiederspalten entsprechend geringer wird. Gleich falls lösen Änderungen im Streichen der Scherspaltenzüge entsprechend analoge Streichrichtungsänderungen bei den zugehörigen Fiederklüften aus (Anl. 1). Im Gegensatz zum Zentralteil nimmt in den Randgebieten die Anzahl der zwischen den zugehörigen Scherklüften ausgebildeten Fiederspalten nach außen hin kon tinuierlich ab. Diese Erscheinung wird vermutlich mit der bereits bei den Scher systemen festgestellten generellen Abnahme der tektonischen Intensität in Rich tung der Außenbezirke im Zusammenhang stehen. Entsprechend den geringer werdenden Scherbeanspruchungen auf den «i- und S2-Strukturen nehmen auch die Voraussetzungen zur Bildung der zugehörigen Fiederklüfte mehr und mehr ab (= tektonische Stockwerksbildung!). Während im Zentralteil die Scherspalten teilweise als mächtige Ruscheigänge und die Fiederspalten in dichter staffel förmiger Anordnung vorliegen (Grubenreviere Freiberg-Brand), zeigen sich in den Randgebieten vorwiegend nur noch einfache Gangbildungen in Richtung der Schersysteme. Daß die Gangtektonik auch später in den äußeren Gangbezirken kaum noch einmal stark auflebte, beweist u. a. die häufig in Erscheinung tre tende feste und innige Verwachsung der mineralisierten Gangtrümer mit dem Nebengestein (z. B. die Gänge von Bräunsdorf). Letten- und Ausschrambestege, als Merkmale von jüngeren tektonischen Bewegungen, gehören bei diesen Gängen zu den Seltenheiten. Abgesehen von diesen regional bedingten Veränderungen in der Gangtektonik, kann man zusammenfassend feststellen, daß sich die Erzgänge der Freiberger Randgebiete mit den Spaltensystemen des Zentralteils weitgehend paralleli sieren lassen. Hinsichtlich ihrer Anordnung und ihres tektonischen Charakters zeigen die Erzgänge des gesamten Freiberger Lagerstättenbezirkes eine gesetz mäßige symmetrische Anordnung, die auf einen regional einheitlichen Bean spruchungsplan zurückgeführt werden kann. 1.2.2.3. Zum Feinbau der Gänge Der Feinbau der Freiberger Erzgänge wurde in neuerer Zeit bereits mehrmals eingehend behandelt (Baumann 1958 und 1963). Die dabei festgestellten Gesetz mäßigkeiten haben grundsätzlich auch für die Gangbezirke der Freiberger Rand gebiete ihre Gültigkeit. Im folgenden sind dazu noch einige ergänzende Gesichts punkte angeführt, die sich bei der Untersuchung der Freiberger Randlager stätten neu ergeben haben.