ten. Dies drückt sich am deutlichsten in den Sammeldiagrammen der einzelnen Randgebiete aus (Anl. 2). Betreffs der Ausbildung der Gänge verstärkt sich die bereits im Zentralteil ge machte Beobachtung, daß der typische Ruscheicharakter der Si/s2-Strukturen in den Randgebieten oftmals zurücktritt. Die Ursache dieser Erscheinung wird in der generellen Intensitätsabnahme der Gangtektonik in Richtung der äußeren Randzonen des Freiberger Lagerstättenbezirkes zu suchen sein, zumal gleich laufend damit auch eine Verringerung der Durchschnittsmächtigkeiten der Gänge verbunden ist. Normalerweise zeigen auch in den Randgebieten die Scherspalten einen relativ geradlinigen Verlauf im Streichen und Fallen. Stellen weise finden sich an den Salbändern deutlich ausgeprägte horizontale Harnische, die auf Scherbewegungen hindeuten (Bild 1). Einige Hauptgänge neigen stark zur Trümerbildung in gestaffelter Anordnung, wobei die Verschiebungsbeträge auf mehrere parallele und untereinander sich ablösende Bewegungsflächen ver teilt sind (z. B. „Neue Hoffnung Gottes“ bei Bräunsdorf, „Alte Hoffnung Got tes“ bei Kleinvoigtsberg, „Unverhofft Glück“ und „Edle Krone“ bei Tharandt, „Friedrich August“ und „Friedrich Christoph“ bei Frauenstein). Die Gangtrümer verlaufen streckenweise als Trümerzüge unmittelbar neben einander, vereinigen sich manchmal bzw. divergieren besenartig in das Neben gestein (-> Pferdeschwanzstrukturen nach Typ „Butte“). Die bedeutendsten Gangzüge der Randgebiete zeigen in manchen Gangbezirken bergmännisch auf geschlossene streichende Längen von 3000 bis 4000 m („Alte Hoffnung Gottes“ und „Michaelis Erbst.“ bei Kleinvoigtsberg, „Friedrich August“ und „Fried rich Christoph“ bei Frauenstein) und Seigerteufen bis zu 500 m („Alte Hoffnung Gottes“ bei Kleinvoigtsberg). Die Gangmächtigkeiten schwanken allgemein zwischen 10 und 80 cm. 1.2.2.2. Fiedersysteme (Diagonalspalten) Zwischen den Gangzügen der beiden Schersysteme -Si und 6'2 sind jeweils spitz winklig dazu streichende Diagonaltrümer angeordnet, die sich auf Grund ihrer gleichen tektonischen Ausbildung zu zwei eigenen Systemen zusammenfassen lassen. Durch ihr Streichen in Richtung N—S bzw. NW—SE und das in der Regel etwas flachere Einfallen sowie durch das Fehlen jeglicher Horizontalbe wegungen unterscheiden sie sich deutlich von den Scherspalten. Analog dem Zentralteil des Freiberger Lagerstättenbezirkes lassen sich diese Diagonal spalten auf Grund ihres tektonischen Verhaltens den beiden Scherrichtungen als Fiedersysteme zuordnen. Entsprechend dem Verlauf von .si und «2 sind beide Fiedersysteme in den meisten Gangbezirken der Randgebiete nachweisbar. Entsprechend ihrem tektonischen Charakter sind die streichenden Erstreckun gen gegenüber den Hauptgängen der si/s2-Systeme geringer. Trotzdem zählen zu ihnen sehr bedeutende Gänge (Verträgliche Gesellschft Sth. bei Bräunsdorf, Neuglück Sth. und Christliche Hilfe Sth. bei Kleinvoigtsberg u. a.). Die Mäch tigkeit der Fiederspalten schwankt zwischen 10 und 80 cm, sie kann jedoch einer-