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führungen stützen sich im wesentlichen auf die paragenetischen Untersuchun gen in den Randgebieten, die besonders durch die in den Jahren 1952 bis 1959 erfolgte Aufgewältigung und Erkundung von Teilen des Kleinvoigtsberger Gangbezirkes und das dabei gewonnene Aufschlußmaterial wertvolle Ergän zungen bekamen. Weiterhin standen noch die gesamten Sammlungsbestände des Instituts für Mineralogie’und Lagerstättenlehre der Bergakademie Freiberg einschließlich der reichhaltigen sächsischen Reviersammlung des ehern. Frei berger Oberbergamtes zur Verfügung. An Hand dieser Untersuchungen ergab sich eindeutig, daß die von Baumann (1958) im Freiberger Zentralteil erfolgte Unterteilung der kb-Formation in die drei Mineralabfolgen: 1. Kiesige Abfolge, 2. Zn-Sn-Cu-Abfolge, 3. Pb-Abfolge auch für die Randgebiete volle Gültigkeit besitzt. Alle drei Abfolgen sind durch deutlich erkennbare tektonische Öffnungsbewegungen voneinander getrennt. Darüber hinaus lassen sich innerhalb der kb-Formation auf Grund des Vorherr schens bestimmter Mineralparagenesen bzw. unterschiedlicher Gangstrukturen noch einige Formationstypen auseinanderhalten, die wohl im Zentralteil stellen weise bereits entwickelt, jedoch in ihrer typischen Ausbildung und räumlichen Verbreitung erst durch die Einbeziehung der Randgebiete richtig in Erscheinung getreten sind. 2.1.1.1. Die kb-Formationstypen und die neue Stellung der eq-Formation Der Begriff der sog. „Edlen Quarzformation“ (eq) ist bei Werner (1791) eigen artigerweise noch nicht zu finden, obwohl um diese Zeit der Bergbau gerade auf den Lagerstätten der Freiberger Randgebiete bereits eine große Entwicklung hinter sich hatte. Werner erwähnt am Schluß seiner Beschreibung der Freiberger Gangerzformationen lediglich zwei „Gangerzniederlagen“, die der späteren „eq-Formation“ entsprechen, und zwar a) eine Rotgültigerz-Niederlage, vorwiegend bestehend aus dunklem Rotgültig erz und hornsteinartigem Quarz, und b) eine kleine „Spiesglas“-Niederlage, hauptsächlich Grauspiesglaserz (= An- timonit) und Quarz führend. Beide „Niederlagen“ sind nach Werner (1791) in den Gangbezirken von Klein- voigtsberg und Bräunsdorf vorgekommen. Es ist auffällig, daß diese beiden „Abfolgen“ der sog. „eq-Formation“ von Wer ner nur am Rande erwähnt werden, während die kb-, eb- und fba-Formationen als Hauptgangfüllungen für die Gangbezirke Kleinvoigtsberg, Mohorn, Gers- dorf, Oederan usw. angeführt sind. Daraus läßt sich schlußfolgern, daß bei Wer ner die „eq-Formation“ weit in den Hintergrund tritt und eine ganz sporadische Erscheinung darstellt, während die Haupterzführung in den später als „klassi sche eq-Bezirke“ deklarierten Gebieten durch die anderen Erzformationen re präsentiert wird. Bemerkenswert ist ferner, daß Werner der „eq-Formation“ keine Sulfidminerale zuordnet.