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L*0» - am der hat. Da» Schriftstück besagt, daß Andräe lebe, dürfe. La» „StxnSha Da weiter, daß Maßnahmen getri um da» Schriftstück zu beschäl Vermischtes. — Berlin, S. August. Der Kommandant de» „Bussard" meldet au« Aden: Die bei dem am 7. d. M. gemeldeten Kesselunfall schwer ver letzten Heizer Müller und Arthur Fischer sind ihren Verletzungen erlegen. „Bussard" verlängert seinen Aufenthalt in Aden um einige Lag«. — Ueber einen Pestfall, der in Ham burg vorgelommen ist, meldet der amtlich« ReichSanzeiger: Die sogleich eingeleiteteu Unter- suchuigm de» Blute» de» im Eppendorfer Kranken- Hause zu Hamburg isolierten Steward» Rauhut und die vorgenommrneu Thterversuchr haben jetzt ergeben, daß der Steward an Pest erkrankt ist. Doch geht e» ihm bi»her befriedigend, und dre unter ärztlicher Beobachtung stehenden Persoüru befind« sämmlltch wöK. ES ist »rund p, der Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. > Berlin, 10. Aug. Vie die „Voß. Ztg." au» Frankfurt meldet, wurden in Ochsenfurt gestern 4 Vahnarbeiter von einem Zuge über fahren und getüdtet.—Wie der „Lokal-Anzeiger" au» Hamburg meldet, haben auf der Werft von Bloh« L Voß heute 80 Schlaffer dir Arbeit eingestellt wegen Entlassung von 3 Mana, die sich weigerten, andere al» bisher verrichtete Arbeiten zu übernehmen. Rom, S. August. Bei seinem Besuch beim Papst trug Prinz Heinrich von Preußen deutsche Admiralsuniform. In keiner Begleitung befanden sich außer dem preußischen Gesandten Frhrn. v. Rotenhan, der Hofmarschall Kontreadniral Frhr. v. Seckendorfs, der persönliche Adjutant Korvettenkapitän v. Witzleben, Generalleutnant v. Engelbrecht und Oberstleutnant v. Jacobi. Prinz Heinrich wurde von der päpstlichen Sarde mit königlichen Ehren empfangen. Der Besuch dauerte V, Stunde. Die Abreise de» Prinzen erfolgte heute Abend S Uhr. Aus dem Bahn hofe hatten sich zur Verabschiedung die Minister de» Aeußern Visconti Benosta, der hiesige Bot schafter, der preußische Gesandte beim Vatikan, der bairische Gesandte, die Oberhofchargen, die Generale und BefehlSh iber der Armeekorps und der Divisionen eingefunden. Eine Kompagnie erwies die militärischen Ehren. Rom, 9. August. Der Graf von Turin begab sich Nachmittag» nach dem Pantheon, um den Prinzen Heinrich von Preußen dort zu em pfangen, der im Namen Kaiser Wilhelm» einen Kranz am Sarge König Humbert» niederlrgte. Prinz Heinrich mit seinem Gefolae ist heute Abend nach Deutschland zurückgereist. Rom, 9. August, von den Zwischenfällen, die bei so einkr enormen Menschenansammlung wie heute unvermeidlich sind, war der ernsteste der in der Bia dei Serpenti. Derselbe wurde^ hervorgerufen durch da» Herabfallen eine» Stuhle» von einem Balkon- infolgedessen da» Pferd eine» Offiziers der Alpenjäger durchging. Dadurch wurde «ine allgemeine Panik hervorgerufen; al» man jedoch die Ursache de» Zwischenfalles erkannte, kehrte sofort die Ruhe zurück und der Zug, der angehalten hatte, setzte sich wieder in Bewegung. Da» Gerücht, der Zwischenfall in der Bia dei Serpenti sei durch Protest beim Vorbeimarsch der Fahne der Stadtvertretung von Prato hervorgerufen worden, wird durchaus in Abrede gestellt. Etwa 100 Deputierte aller Parteien versammelten sich heute Nachmittag im Monte Citorio zur Förderung der Errichtung einer WohlthätigkeitSanstalt sür Tuberkulose au« allen Theilen Italien», die den Namen Humbert» de» Ersten führen soll. Madrid, 10. August. Jn valenzia in der Provinz Cacere» wurden infolge Entdeckung einer Woffenniederlage mehrere Personen verhaftet, jedoch vorläufig wieder freigelassen. In den Provinzen macht sich karlistische Agitation be merkbar. London, 10. August. Die „Daily New»" melden vom gestrigen Tage au» Pretoria, e» sei ein Complott entdeckt worden, da« zum Ziele hatte, alle englischen Offiziere in Pretoria zu er schießen und Lord Robert« zum Gefangenen zu machen. 10 Anstifter wurden verhaftet. — Die „Morning Post" meldet, daß in London ein von Sir Robert Hart unterzeichnete«, vom 24. Juli datirte» Telegramm eingegangen ist, da» mit den Worten beginnt: „Glücklicherweise noch am Leben." Au» dem Telegramm geht hervor, daß Hart noch die Zollverwaltung leitet. Washington, 9. August. Ein Telegramm de« General» Chaffee meldet, daß Uangtsun 6. August genommen wurde. Die Verluste Amerikaner betrugen 60 Mann. Eagland» Verhalten verdient alle Ve- «chtung. Wie die Admiralität meldet, hat der Bicekönig Liu eingewilligt, daß England 8000 Manu in Shanghai landet und auch für die Sicherheit der Schifffahrt auf hem Uaugtse Maßregeln ergreift. Keine andere europäisch« Macht ist im Augenblick in der Lage, ein« gleich« Truppenmacht in Shanghai zu landen, «och Passende Fahrzeuge in genügender Anzahl für den Sicherheitsdienst auf dem Nangtse zu stellen. Demgemäß hat England die Wirren im Norden chazu auSgebeutet, um eine ausschließliche Macht stellung in Shanghai und im Uangtse-Thale einzunehmen. In Peking sind viele Europäer und mindesten» «in Gesandter ermordet worden. Die lieber- 'lebenden, unter diesen auch der britische Gesandte mit Gemahlin und einem zahlreichen Stab, bitten dringend um baldige Hilfe, da sie täglich in Ge fahr stehen, da» Schicksal der Ermordeten zu theilen. Alle anderen Mächte bieten entsprechende Kräfte auf, den Entsatz zu bewirken. Anscheinend bleibt auch England nicht zurück. E» befindet sich in der bevorzugten Lage, Truppen au» dem nahen Indien beordern zu können, «ährend die übrigen europäischen Mächte, mit Ausnahme ÄußlandS, den langen Weg von Europa zurück legen müssen. Selbst Rußland kann vor der Hand nur eine geringe Macht von Port Arthur entbehren, da e» sich seiner Haut in der Mand schurei und am Amur wehren muß. England schickt also 10,000 Mana von Indien nach China, stellt aber nur 2000 zur Entsatzexpedition und landet die übrigen 8000 Mann in Shanghai, um sich ungestört dort fest- zusetzen, während die anderen interessierten Mächte anderweitig in Anspruch genommen stad! Um nicht die Ehre und Beute der Betheilig- mng einzubüßen, schickt England, wie gesagt, 2000 Mann Truppen und etwa 300 Blaujacken mit drei weittragenden SchiffSgeschüyen sür den Marsch nach Peking. Folgende Truppentheile sind dazu auSersehen: daS Regiment 1. Bengal Lancer», da» 24. Pudjab-Infanterie-Regiment, l>a» 7. Veagal-Jnfanterie-Regiment, da» 1. Sikh- Jnfanterie-Regimrnt, ein Bataillon Welsch-Füsi liere von Honkong und die 12. Batterie reitende Artillerie. — Mit Ausnahme der Füsiliere und Artillerie bestehen die Truppen aus eingeborenen Indern, selbstverständlich unter britischen Offizieren. Mittlerweile ist eine weitere Brigade zum Dienste in China mobilisiert worden und soll bi» zum 20. d. M. abgefandt werden. Der vor läufige Bestimmungsort ist Hongkong, wo ein fliegendes Corp» gebildet werden soll — viel leicht durch Truppen au» Südafrika verstärkt — „zur Bereitschaft für nicht vorherzusehende Fälle." Berlin, 9. August, vom Chef de» Kreuzergeschwader», Kontreadmiral Brndemann, ist nachstehende» Telegramm, datirt Taku, 6. Aug., ringegangen: Die verbündeten Streitkräfte haben am 5. August früh morgen» die chinesischen Stellungen bei Peitsang genommen. Von deutschen Truppen haben zwei Kompagnien unter Kapitänleutnant Philipp theilgenommen. Nähere» ist nicht bekannt, auch über die Verluste der Verbündeten liegen Nachrichten nicht vor. Eia Vorstoß nach Aantsun ist sofort beabsichtigt, um die dort beabsichtigte Zusammenziehung chinesischer Truppen zu verhindern. Haag, 8. August. Die niederländische Re gierung erhielt heute eine au» Peking durch das Tsungli-Namen vom 8. August 4 Uhr 4b Min. datirte Depesche, die sür authentisch^ gehalten wird. Die Depesche besagt, daß die nieder ländische Gesandtschaft am 22. Juni niederge brannt worden fei. Der niederländische Minister resident und der Sekretär der Gesandtschaft seien wohlbehalten; sie hoffen, in 14 Tagen befreit zu werden. Tokio, 7. August. Die verbündeten Streit- kräfte gingen in der Nacht de» 4. August zum Angriff gegen die etwa 3 Meilen nördlich von Tientsin stehenden chinesischen Truppen vor. Der Kampf begann am nächsten Morgen 3*/, Uhr früh. Nach 7*/,stündigem Kämpft war der Feind geschlagen und Peitsang besetzt. Der Plan ging dahin, daß die englischen und japa nisch« Truppen in der Stärk« von 12,000 Man« Pom recht« Ufer de» Peihoflnffe» vorrücken sollte«, di« 5000 Man« zählende« Ruff« u«d Franzose« «vom linke« Ufer au». Die letzter« :konnten aber nicht »eitrr gelang« weg« der vom Feinde herbeigesührte« Ueberschwemaung de» Peiho, daher wvrde di« Besetzung vo« Peitsang lediglich von Engländer» «ad Japaner« -unternommen. Die verbündet« werd«« jetzt -aus Nantsua warschtr«. Annahme vprhande«, daß der Fall infolge 6er sofort getroffe«« strengen Maßregel« vereinzelt bleiben wird. Der Krankheitsfall ist auf dem Dampfer „Rosario" vorgrkomm«, der am 28. Juli von Cardiff mit einer Kohl«lqdu«g i« Hamburg angrkommen war. — Eisleben, 8. August. Seit Sonnabend werden hier drei Kinder, die 10 und 12 Jahre alten Brüder Pianoazer, sowie der 12jährige Reuter vermißt. — Elbing, 9. Aug. Durch Einbruch in da» katholisch« Pfarrhaus in Gollub wurden Geld und Werthpapirre im Gesammtwrrthr vo« 23,000 Mark gestohlen. — BreSlau, 9. August. In Obrrschlrstm sind bisher über 500 Typhusfälle zu verzeichnen, wovon 36 tvdtlich verlausen sind. AuS mehreren Orten werden täglich Erkrankungen gemeldet. — (Vermischte Nachrichten.) Die höchsten Prozeßkosten, die wohl jemals im Berliner Landgerichtsbezirk zu bezahlen gewesen sind, hat der Baron von Gustedt (früher Herr- schäft Driesrn-Strinbusch) jetzt zu zahlen. Der Baron hatte in letzter Instanz den sogen. Millionen - Prozeß gegen eiae Bank in Berlin verloren. Nun soll Herr von Gustedt 176,000 Mark Gerichtskosten bezahlen und kann diese Summe nicht aufbringrn. Er hat deswegen ein Gnadengesuch an den Kaiser eingereicht und um Niederschlagung dieser Summe gebeten. — In Pari» sind 250 Lehrer und Lehrerinnen vom Wiener LrhrerhauSvereine eingetroffen und seit« eine» Lokalkomitee» mit dem Kousul Baron Jakobs an der Spitze und einer Abordnung der Pariser Lehrer und Lehrerinnen empfangen worden. Vom österreichischen Gearralkommiffarmt wurden ihnen sachkundige Führer zugewiesen. — Am Montag Nachmittag hat sich der Küfer meister Herzeler in Berneck (Schweiz) in einem Anfall von Wahnsinn mit einer Scheere den -Bauch aufgeschlitzt, daß die Därme heraushingen. Trotz Anwesenheit mehrerer Personen gelang e- erst nach Verlauf von einer halben Stunde, ihn derart zu fesseln, daß ärztliche Hilfe geleistet werden konnte. — Am Stockhorn (Schweiz) verunglückte der 12jährige HotelbesitzerSsohn Bühler vom Stockhorn beim Edelweißsuchro. Der Knabe glitt au» und stürzte, von Felsen zu Felsen fallend, bi» 1000 Fuß tief. Nach langem Suchen fand man da» verunglückte Kind mit zerschmettertem Schädel und Glied«« im sogenannten Kummli todt auf. — In Parma (Italien) hat zwischen zwei Verlobten ein Duell stattgrfunden. Die Braut, Irma Gaudenzi, grrirth mit ihrem Geliebten Namen» Lavalli au» EisersuchtSgründrn in Streit. Plötzlich wurden aus jeder Seite Dolche hervorgezogen. Nach einem furchtbaren Kampfe, den da» Paar Brust an Brust auSsocht, brachen beide Streiter sterbend zusammen. — HerrnSkretschen, 9. Aug. Da» hiesige Elbthal und die böhmische Schweiz wurden gestern Nachmittag von »/,4 Uhr an in ungemein heftiger Weise von einem Gewitter betroffen. Ein orkanartiger Sturmwind begleitete e». Der Regen strömte etwa 10 Minuten lang derartig stark hernieder, daß man da» gegenüberliegende Elbuser nicht erblicken konnte. Dem Sturmwind fielen zahlreiche Wald- und Obstbäume zum Opfer. Er traf im hiesigen Elbthale so hart auf, daß sämmtlichr Elbfahrzeuge die Fahrt unterbrechen und Anker Wersen mußten. Ein an hiesiger Dampsschifflandrbrücke anlegende» Paffa- aierschiff faßte der Wind fo heftig, daß e» nach kurzer Zeit am gegenüberliegenden Elbufer auf die Flößerei auffuhr. — Budapest, 9. Aug. JmKomitatBarcsa gingen fürchterlich« Wolkenbrüche mit Orkan nieder. Sämmtlichr Flüsse sind ausgetreten und hab« großen Schaden angerichtet. Eiae große Anzahl Personen sind verunglückt. - Stockholm, 9. Aug. (Neue» vo« AndrSe!) „SvenSha Dagbladet" berichtet: Der amerik. Generalkonsul hat von einem in Cleveland wohnenden Amerikaner die Mittheilung erhalten, wonach dieser am 13. Juni unter 47» 35» nördl. Breite und 43» 27» öftl. Länge ein in deutscher Sprache abgefaßtes Schriftstück vom 2. Juni 1900, unterzeichnet „Andräe" gefunden hat. DaS Schriftstück besagt, daß Andräe lebe, aber weg« mißlicher Lage schnellster Hilft be- Maßet" berichtet sfea »ord« sei«, Die «der« Stockholmer Plätter druck« diese Mittheilung oh«e Bemerk««- ab. Der amerik. Coas«l hat sie bisher nicht dmuenttrt.