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« i: W 'ton, der den Bienen- und viel Nahrung M 'M bei ihm ausgebrochenen Feuer. — Für da» Kaiser »Friedrich-Denkmal auf dem Breitenberge H bei Hainewalde sind bis jetzt 1300 M. zusanimen- I gekommen. — Für das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Hutberge bei Groß-Schönau ist das H benöthigte Geld gesichert. — Die 72 Zweig vereine der Lausitz, welche den landwirthschaft- ljchen Kreisverein bilden, haben 5433 Mitglieder. (Die 5 sächsischen landwirthschaftlichen Kreis vereine zusammen haben in 534 Vereinen 31,514 Mitglieder). — Zu Großschönau wurde der neue Kirchhof mit der darauf erbauten Parentations- halle feierlich eingeweiht. — Von den 82 ein gesandten Entwürfen für den Bau eines Bezirks schulgebäudes zu Zittau erhielten de» I. Preis Herr Architekt Hirsch in Jena 1000 Mark und den II. Preis Herr Architekt Schreiber in Dresden 600 Mark. — In Cottmarsdork wurde der Grundstein für eine neue Schule gelegt. — Zu Herrnhut wurde am 27. Mai die Generalsynode eröffnet. Alle 3 Unitäts-Provinzen waren ver treten. Herr Bischof Müller eröffnete sie durch eine religiöse Ansprache. — Die Viehzuchtgenossen schaft zu Oderwitz veranstaltete eine Thierschau. Von dem trefflichen Vieh wurden viele Stücken mit Prämien bedacht; denn es wurden vertheilt " 10 I., 9 II., 7 HI. und 12 IV. Preise. — Der Ober-Spreethalverein der Gustav-Adolf-Stiftung in Sohland a. d. Spree hatte 1423 M. 89 Pf. Einnahmen und 929 M. 26 Pf. Ausgaben. 420 Mk. wurden Spalow bei Liebstadt zuer kannt ; für das zweite Drittel wurde Aussig und Przemisl vorgeschlagen. Außerdem noch ge sammelt und gespendet: 50 Mark für Salmopol, 20 Mark (gesammelt von den Confirmanden) für die Confirmandenanstalt zu Wartenburg und 20 Mark für einen bedrängten Geistlichen im Auslande. — Der Bezirksausschuß in Zittau hat u. A. 3 Prämien von 50, 50 und 30 Mk. und 2 Prämien von 40 und 30 Mk. für gute Obstpflanzungen und für gute Pflege von Pflanzungen vertheilt. — Das Augustinische Ehepaar zu Kleinschönau feierte das goldene Ehejubiläum- — Den 26. Mai feierte der Turn verein zu Hörnitz das Fest der Fahnenweihe. — Der Veteran Matthes in Walddorf feierte seinen 90. Geburtstag und wurde ihm derselbe besonders auch vom Militärverein zu einem schönen Fest tage gemacht. — Der Militärverein von Ruppers dorf feierte am 26. Mai sein 25jähriges Jubi läum. — Der Fortbildungsverein zn Eibau feierte am 30. Mai das 25jährige Jubiläum seines «Bestehens. — Die Stadtgemeinde Grün berg hat zur Errichtung eines Kaiser-Wilhelm- Denkmals 6000 Mark bewilligt, das auf 18,000 Mark veranschlagt ist. — Der land- und forst- wirthschaftliche Verein des Saganer Kreises ver anstaltet Rinderschauen vom 11.—18. Juni zu Langheinersdorf, Sprottau, Halbau, Dittersbach, Naunburg und Primkcnau. 2100 Mk. sind als Staatspreise ausgesetzt. — In Binnewitz schlug der Blitz in das Wohnhaus des Gutsbesitzers Schmidt und richtete ziemlich viel Schaden an, ohne jedoch zu zünden. — Am 29. Mai hielt Herr Dir. Möbius-Dresden seinen zugesagten Vortrag über die land- und forstwirthschaftliche Berussgenossenschaft im landwirthschaft!. Bezirks- Vereine Bautzen mit großem Beifall. Derselbe war zahlreich besucht und erweckte eine lebhafte Debatte. Ueber die Bethciligung der sächsischen Land- wirthschait am Huldigungszuge der Wettinfeier können wir aus maßgebender Quelle Folgendes mittheilen: Nach den bis zur Stunde getroffenen Anordnungen werden seitens des Landescultur- rathcs drei Festwaben, und zwar unter Mit wirkung von Landnnrthen aus der näheren und ferneren Umgebung von Dresden, aus dem Vogt lande, aus der altenburgischen Grenzgegend und aus der Oberlausitz veranstaltet. Der erste dieser Wagen, der den landwirthschaftlichen Theil des Festzuges eröffnet, zeigt Landleute in der Tracht des 11. Jahrhunderts, auSgestattet mit Ackcr- und HauSgeräthen aus jener Zeit und geleitet durch Gewappnete. Ihm wird ein Huldigungs wagen mit Reitern folgen, welche auf Standarten die Bezeichnung der wichtigsten Gesetze und Ver ordnungen tragen, denen die Landwirthschaft Sachsens ihren Aufschwung verdankt. Er wird von einer Schimmelquadriga gezogen, welcher ein Trompetercorps von 20 Mann voranzieht. Diesen beiden Fcstwagen folgt ein dritter mit der Hauptgrupve, die derzeitige Landwirthschaft allegorisch darstellend, gezogen von 8 Brand füchsen. Bier weibliche Gestalten, Töchter von Lanowirthen, umgeben die CarrSS, dat' ' ' ihr dienstbare Wissenschaft und Me< — Robert Fritzsches CurSbuch. für Sachsen rc. (Ausgabe vom 1. Juni) ist soeben erschienen. Bsw stets, so wird auch diese Aus gabe den Beweis kiefern, daß der Herausgeber kein Opfer scheut, sein CurSbuch immer mehr zu einem unentbehrlichen Rathgeber für jeden in Mitteldeutschland und Böhmen bezw. Baiern Reisenden zu gestalten. Die neue Ausgabe zeigt nicht nur eine völlige Umarbeitung, sondern auch zahlreiche Vermehrungen der Fahrpläne rc. Die selbe enthält zwei neue Eisenbahnkarten, welche die Seitenzahlen in rothem Drucke zeigen und daher die schnellere Auffindung der Reiseroute im CurSbuche wesentlich erleichtern. Außer den Fahrplänen für die Eisenbahnen enthält dieselbe ferner die AbfahrtS- und Ankunftszeiten der wichtigsten Anschlüsse in Berlin, namentlich der mit dem Norden, in übersichtlichster Weise zu sammengestellt, io daß sich jeder nach Berlin Reisende rasch darin orientiren kann. Besonders willkommen wird auch das neuaufgenommene Berzeichniß der Stationen mit mehreren Bahn höfen und deren Entfernungen untereinander, darunter Dresden, Leipzig und Berlin mit An gabe der Droschkenfahrtdauer, sein. Trotz des wiederum vermehrten Inhaltes ist dem Werke die alte Handlichkeit und der alte nur bei der großen Auflage mögliche billige Preis von 40 Pf. gewahrt. *—* Elstra, 30. Mai. Heute wurde hier die Bezirksversammlung für die Bienenzüchter vereine für die westliche Lausitz abgehalten. Be günstigt von der herrlichsten Maiwitterung hatten sich auch Imker von nah und fern eingefunden. '/z4 Uhr eröffnete Herr Rector Opitz die Ver sammlung, nachdem vorher die Bienenstände der Herren Mühlenbesitzer Gärtner und Rector Opitz besichtigt worden waren und begrüßte die Anwe senden mit dem Wunsche: „Gott gebe Glück!" Nach weiterer Ansprache darüber, veranlaßte er im Auftrage des bisherigen Bezirksvorstandes Herrn Mutschint-Demitz, nach Vorlesung eines von Herrn M. verfaßten Gedichtes, ein Hoch auf den Protektor des Hauptvereins, Se. Majestät des Königs Albert und Seine hohe Gemahlin auszubringen. Da Herr M. erklärt hatte, sein Amt, das er seit 1870 geführt, niederzulegen, so wurden folgende Herren zu Bezirksvorstehern gewählt: Rector Opitz hier und Bäckermeister Rammer-Kamenz; Herr Organist Beyer hier wurde mit der Protocollführung beauftragt. Die Wahl erfolgte aus 3 Jahre und soll ein neues Bezirksvereinsstatut ausgearbeitet werden. Da Herr M. in Königsbrück vor mehreren Jahren für Lebenszeit zum Bezirksvorsteher ernannt worden, er aber gebeten, ihn von der activen Thätigkeit zu entheben, so beschließt die Ver sammlung in dankbarer Erinnerung an seine bis herige Wirksamkeit ihn zum Ehrenpräsidenten zu ernennen und ihm solches mit dem Danke der Versammlung alsbald schriftlich mitzutheilen. Nachdem man noch verschiedenes Geschäftliche erledigt und namentlich auch die Stellung des Bezirksvereins zum Hauptvereine erörtert, auch sich einige Auskunft über die Beschlüsse der Dresdner Delegirtenversammlung erbeten, die Herr Rammer-Kamenz bereitwilligst gegeben, hielt Herr Schreier-Ohorn einen Vortrag: „über das Tränken der Bienen". Herr Schr. betont, daß die Bienen auch während des Winters ge- nöthigt sind, zu trinken, besonders wenn sie ver zuckerten Honig haben. Sie sind dann oftmals, obgleich im guten Stande bei Einwinterung, doch im Frühjahre auf wenige dccimirt oder gar alle todt und zwar infolge der Durstnoth. Er empfiehlt, wenn sich der Imker der theucren Zuckersütterung nicht unterwerfen will, den Ge brauch der Ziebold'schen Trinkflasche, welche sich bequem und leicht in den Stock einlegen läßt.— Folgt Dank und Debatte. — Herr Rector Opitz hielt hierauf einen Vortrag: „über die Bienen laus". Sie ist eine kleine fliegellose Fliege und durchaus keine Verwandte der Kopf- und Kleider laus, jenes lästigen Schmarotzers. Die Bienen laus entwickelt sich in dem sogenannten Gemülle und obgleich die Made kopfr, dein- und flügel los ist, findet sie sich doch auf die Bienen, vor allen Dingen auf junge Mutterbienen, da ihnen deren Behaartheit ein leichtes Festsaugen ermög licht. Mit ihrem Rüssel saugen sie sich in den Körper der alten Bien« fest und man ist sich darüber nicht ganz klar, ob sie schädlich ist. Nachtheilig scheint sie immer. Da sich die Bienen lau» nicht auf der Biene entwickelt, so ist eS Nachstellungen zu bereiten. MMMDLMMMWemülle aus den Bienen- Btschosswerda, de« 8. Juni stöcken. Ein Freund des Imkers ist, obgleich viel verkannt» der Bücherscorpion, der den Bienen läusen bedeutend nachstellt und viel Nahrung braucht. Wie reinigt man die Bienen von der BienenlauS? Königinnen sind leichter zu befreien, wenn man sie in ein Weiselhäuschen steckt, da sie sich an den Gitterwänden leicht dieselben abreiben können. Bekommt man die Königin nicht aus den« Stocke, so soll ein minder guter Tabak gute Dienste thun. Ferner soll kienigeS Holz, Kampfer säckchen anzurathen sein. Kampfersäckchen, Naph talin und Zacherlin sind wohl im Stande, die LauS zu vertreiben, aber leicht können dadurch auch die Bienen belästigt werden. Manche Stöcke befreien sich selbst, doch ist es stets besser, die Krankheit zu vermeiden. (Debatte und Dank). Noch wird Einiges über die „Maikrankheit der Biene" besprochen und dann Vorschläge zu Ver- handlungsgegenständen zur nächstjährigen Bezirks versammlung gemacht, die in Kamenz abgchalten werden soll. Zu Verhandlangsgegenständen werden empfohlen: 1) „Ein- und Ueberwinterung", 2) „Welches ist die praktische Stockform für unfern Bezirk?", 3) „Heilung der Faulbrut", 4) „Wabenhoniggewinnung". Um 61/, Uhr wurde die Versammlung geschlossen, die von 95 Mitgliedern besucht war. *** Umschau in der sächs.-preuß. Lausitz und dem Meißner Hochland, 3. Juni. Durch Feuer wurden vernichtet: das Wohnhaus des Nahrungsbesitzers Domaschke und das Ge höfte des Nahrungsbesitzers Chrostoph in Neudorf bei Neschwitz; die Scheune des Gutsbesitzers Rönisch zu Hermsdorf und 4 Wirthschaften in Loos (pr. L.); 9 Häuser und 5 Scheunen (mit mehreren Pferden und Schweinen, sowie baares Geld) im höhm. Grenzorte Röhrsdorf; die Ge bäude eines Bauergutes zu Schönbrunn bei Lauban (Blitzschlag); das Wohnhaus des Häuslers Möchel zu Melaune (Blitzschlag); das Wohn haus des Arbeiters Scholze in Ebersdorf bei Seidenberg (Blitzschlag); 3 Gehöfte zu Schleife bei Muskau: der Wittwe Hantsche, der Nahrungs besitzer Pannach und Paul; die Gebäude des Nahrungsbesitzers Bartusch zu Sabrod; das Bauer'sche Wohnhaus zu N.-Ehrenberg, wobei eine Frau schwer vorletzt wurde. (Ein Schwein, schon gerettet, lief wieder in's Feuer und kam um). — Zu Cunnersdorf bei Kamenz wurde beim Fällen einer Eiche ein Mann so verletzt, daß er bald darauf starb; ein 16jähriges Mädchen wurde aber von einer Kreuzotter gebissen. — Der Prorector des Realgymnasiums, Herr Prof. Matthei, der 22 Jahre den Gartenbau- und Gewerbeverein in Grünberg geleitet, stürzte in einen Keller und beschädigte sich derartig, daß er sofort seinen Geist aufgab. — Der Dienst knecht Jacob in Saupsdorf wurde beim Fuhr werk schwer verletzt. — Eine ca. 30jährige Magd aus Böhmen wurde in Spitzcunnersdorf, wo sie übernachtet, todt auf ihrem Lager aufgefunden. — Durch unvorsichtiges Spielen mit Schieß pulver rc. erhielt ein Schulknabe in Hirschfelde eine schwere Handverletzung. — In Ober-Ullersdorf stürzte ein 3jähr. Mädchen in ein Gefäß, in dem Disteln gebrüht wurden und erlitt solche Brand wunden, daß es bald darauf starb. — Im böhm. Grenzorte Stimmersdorf erschlug der Blitz eine Wittwe, Mutter von 7 unerzogenen Kindern. (Ihr Mann war im vorigen Jahre im Walde verunglückt). — Der geistesschwache Müller Birnstein in Häslich wurde todt aus einem Brunnen gezogen. — In Guben wurde eine Frau durch ein ländliches Fuhrwerk überfahren und schwer verletzt. — Im Bober wurde bei Dobritzsch und Zeschau ein männlicher und ein weiblicher Leichnam aufgefunden. —Zu Deutsch ossig hat eine Tochter ihrem Vater die Werth papiere gestohlen und ist damit entflohen. — Der Cassirer des OrtsvcreinS der Tischler rc., Herr Stephan in Görlitz, wurde durch Herz schlag getödtet. -- Der 60jährige Gutsbesitzer Zähne in N.-Eibau stürzte von seinem Hause 8 Ellen hoch herab und erhielt schwere Verletz ungen. — Die Wittwe Herrmann zu Henners dorf bei Lauban hat durch einen Sturz schwere Verletzungen empfangen. — In Schildau a. B. wurde vom Weißenberge ein mächtiger Stein hinabgerollt. Derselbe fuhr in ein Haus mit solcher Gewalt, daß eS in sich zusammen stürzte. — Den Schulze'schen Eheleuten zu Schönfeld bei Ostritz wurden aus einer Kammer 900 Mark Geld gestohlen. — In Löbau ist eine größere Geldsumme gefunden worden. — Herr Fabrikbesitzer Herzog in Neugersdorf übermittelte der dortigen freiwillige» Feuerwehr 100 Mark für die energische Thätigkeit derselben bei dem