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-'M. aufrecht erhalten werden wird, Beifall» aller gutgesinnten Kreis« M. . U", M K. Erz.) folge Rudi Hier im ( Jahr Derfo beits dem beige Sie Schr betro welch wähl grüß guter glück! Vate S rnitta« riennu Durck Wald adjutc Heiner herige Schui T Mittri ivcrdc bereit» finden folgt l Lall, und o B Leben infolg hiesig« in Re Marl Hätte' der T reicht hiesig« in de Albend AuSß — r de» l mit t dem Laro häng, zwar zessin, Brag E dieKr wermc möge! Mari lichen Si chow« Im Eesse fpracl ous sehr, Berlin, 2. Februar. In der gestrigen Sitzung der Petitions-Commission des Reichs tags wurde eine Petition wegen Abänderung des 8 56 der Gewerbeordnung, welche auf eine Be schränkung des Bicrhandels in Flaschen oder Kleinverkaufs von Birr abzielt, als ungeeignet. zur Verhandlung im Plenum erachtet, weil aus den Darlegungen der Petition ein Bedürfniß zur Abänderung nicht entnommen werden kann, übrigens aber im Schooße der verbündeten Negierungen Erwägungen über eine generelle Revision der Schankgesetzgebung gepflogen würden. — Eine Petition des Magistrats zu München wegen kommunaler Besteuerung des Weins soll dem Reichscanzler zur Berücksichtigung überwiesen werden. — Die Petitionen des Magistrats zu Spandau und der Gemeinden Gaarden und Ellerbeck wegen kommunaler Besteuerung des Reichs-Militär- bez. Marinefiscus soll dem Herrn Reichscanzler zur Erwägung überwiesen werden. Berlin, 4. Februar. Reichstag. Der Präsident verliest ein Dankschreiben des öster reichischen Botschafters für die Trauerkundgebung des Hauses aus Anlaß des Todes des Kron prinzen von Oesterreich. Das HauS genehmigt in dritter Lesung den Beschluß des Bundesrathes, betr. die Einführung der Gewerbeordnung in Elsaß-Lothringen, sowie die Vorlage über Aus führung des Vertrages wegen der Unterdrückung deS Branntweinhandels mit den Nordseefischern. In der fortgesetzten Berathung des Antrags des Abg. Singer über Aufhebung der Getreidczölle sprachen der Abg. Brömel für, die Abgg. Heyde- Lrand und Lass gegen den Antrag. In der weiteren Debatte sprachen der Abg. v. Bennigsen Namens der Nationalliberalen, der Abg. Oerterer NamrnS des Centrum» gegen die Aufhebung der GetreideMe, der Abg. Rickert für den Antrag, M. Fischer (Augsburg) dagegen, womjt die Er- ürterung schließt. Eine Commission»berathung des Antrags wurde abgelehnt. Die zweite Lesung erfplgt «m Pksmm, Berlin, 2. Februar. Dem preußischen Ab« geordnetenhause ging 4in Gesetzentwürf zu, betr, Künstler. ElUe politische Bedeutung wird diesem starken PairSfihub Nicht beigelegt. Mit 244,000 Stimmen ist am 27. Januar Boulanger zum Kammervertreter der franzö sischen Hauptstadt gewählt worden, wozu jeden falls der Umstand viel beitrug, daß der von der Re gierung unterstützte Gegenkandidat, der Destillateur JacqueS, durch seine Betheiligung an den revo lutionären Bestrebungen deSPariserGemeinderathes vielen Wählern antipathisch war. Man nimmt an, daß fast hunderttausend entschiedene Repu blikaner am 27. Janu'ar für Boulanger gestimmt haben. In der allgemeinen Verwirrung, welche dieses Wahlergebniß erzeugte, behielt der Präsident Carnot Kaltblütigkeit genug, das Entlassungs gesuch Floquets abzulehnen und seine weiteren Schritte von den Kammerbeschlüssen abhängig zu machen. Die Gegner Boulangers vereinbarten die Interpellation Jouvencels über die gegen den Boulangismus zu ergreifenden schärferen Regie rungsmaßregeln. Der Conseilprästdenr Floquet ging aber darauf nicht sofort ein, sondern erklärte die von ihm geplante Wahlreform für dringlicher. Er wies in der Sitzung vom 31. Januar die Deputirtenkammer darauf hin, daß die Vorlage auf Wiedereinführung von Bezirkswahlen keines wegs eine Beeinträchtigung des allgemeinen Stimmrechts enthalte. Wenn die Politik der Regierung die Zustimmung der republikanischen Partei erhalte, könne sie dieselbe mit größerem Gewicht fortführen, andernfalls müsse er, Floquet, sich von seinem Posten als Ministerpräsident zurückziehen. Die Regierung glaube nicht, daß irgend welche Maßregeln gegen die Freiheit er griffen werden dürften, aber sie habe das Recht und die Pflicht, die Hand auf Diejenigen zu legen, welche die Republik zu stürzen versuchen. Es erscheine nothwendig, die Bestimmungen über Straßenanschläge und den öffentlichen Zeitungs verkauf neu zu regeln. Nachdem Floquet als dann noch seine allgemeine Politik vertheidigt hatte, fügte er hinzu: Wenn die Kammer meine, daß weiter nach rechts oder nach links gegangen werden solle, so müsse sie sich nach anderen Ministern umsehen. Das von Floquet verlangte Vertrauensvotum für die gegenwärtige Regierung wurde schließlich mit 300 gegen 240 Stimmen angenommen. Hejrr ttgun so Ut . Mal« letzun Zufo! Corr« Prinz! und! geisti, außei L Tage Prinz und --- ' SÄMWwd- abgefruerter Schuß. 3) Der SchMWWMienr Revökver votz mittlerem Kaliber 'War geeignet, di« Wriebetz VerlMma M erzeugen. 4) Das P.vjectilhst Wcht aMffnnHm worden, da das selbe durch Vie über dem sinken Ohr constatirte AuSschußöffnung ausgetreten war? 5) LS ist zweifellos, lHß der Hronpripz sich Mist den Schuß beigebracht hat und der Tod augenblicklich eingetreten ist. 6) Die vorzeitige Verwachsung der Pfeil- und Kranznaht, die auffällige Tiefe der Schädelgrube und der sogenannten „finger förmigen Eindrücke" an der inneren Schädel knochenfläche, deutliche Abflachung der Hirn windungen, Erweiterung der Hirnkammer sind pathologische Befunde, welche erfahrungsgemäß mit abnormen Geisteszuständen einhergehen, daher zu der Annahme berechtigen, daß die That in einem Zustand der Geistesverwirrung geschehen ist. — Das Gutachten ist gezeichnet von den Professoren Hofmann, Kundrat, Widerhofer. Wien, 2. Februar. Im Laufe des Tages erschienen zahlreiche, allen Ständen angehörige Personen in der kronprinzlichen Kammer, um sich in die Condolenzbogen einzuzeichncn. Ungezählte Kranzspende», darunter von mehreren Botschaftern, sind eingetroffen. Der Kranz von den Mit arbeitern des Werkes „Oesterreich-Ungarn in Wort und Bild" enthält die Widmung: „Dem geliebten geistigen Führer." Die definitive Be stimmung für die Beisetzungsstelle des Sarges erfolgt durch eine besondere Commission nach dem Leichenbegängniß. Der Kaiser empfing am Vor mittag den Erzherzog Franz Ferdinand von Oestexreich-Este in halbstündiger Audienz. Wien, 4. Februar. Ein officiöses Blatt enthält die sonderbare Behauptung, daß nach der Kugel, durch welche der Kronprinz getödtet worden ist, bisher überhaupt noch nicht gesucht worden sei; die Kugel werde — so bemerkt das Blatt — vielleicht noch unter dem Bett oder in der Wand sein. Wien, 3. Februar. In den Kirchen fanden Vormittags unter großem Andrange feierliche Trauergottesdienste statt. In einer der evangelischen Kirchen wohnten Prinz Gustav von Weimar, Herzog Elimar von Oldenburg, der Erbprinz von Schaumburg, sowie der deutsche Botschafter Prinz Reuß mit Gemahlin und dem gesammten Bot schaftspersonal, die Gesandten Württembergs, Dänemarks, Schwedens und der Schweiz dem Gottesdienste bei. Die Kirchen waren sämmtlich schwarz drapirt. Das Curatorium des Handels museums trat gestern Vormittag zu einer Trauer kundgebung zusammen. Der Präsident Graf Coronini hielt eine ergreifende Gedenkrede und wird dem Protektor Erzherzog Carl Ludwig die Bitte unterbreiten, der tiefempfundenen Theilnahme des Curatoriums an den Stufen des Thrones Ausdruck zu geben. Wien, 3. Februar. Nach dem festgesetzten Ceremoniell fand Abends 9^ Uhr die Über tragung der Leiche des Kronprinzen von dessen Gemächern in die Pfarrkirche der Hofburg behufs Ausstellung derselben statt. Die Leiche wurde vorher und auch nachdem sie auf das Lager ge hoben war, durch den Pfarrer der Hofburg ein gesegnet. Im Burghofe harrte unterdessen tief bewegt eine zahlreiche Menschenmenge. Die Rettungsgesellschaft berichtet, daß beim Andrang zur Leiche des Kronprinzen viele Ver letzungen vorgekommen sind. Wien, 3. Februar. Die meisten Morgen blätter drücken ihre Bewunderung aus über die ergebungsvolle Fassung, mit welcher der Kaiser Franz Josef den Schicksalsschlag trägt, ohne durch den Schmerz von der gewohnten gewissen haften Erfüllung seiner heiligen Regentenpflichten abgelenkt zu werden. Das „Kremdenblatt" schreibt, das Schicksal spende der Monarchie da durch einen erhebenden Trost, daß es dem Kaiser die Kraft gewährte, die Catastrophe ohne Beein trächtigung seiner kostbaren Gesundheit zu er tragen. — Die Meldungen, daß erst das Ein greifen des ungarischen Ministerpräsidenten TiSza eine vollständige Darlegung des wahren Sach verhalt» betreffs der Todesursache herbrigeführt hätte, werden al» unrichtig bezeichnet. Die kaiserliche Ermächtigung zur rücksichtslosen Publi kation de» wahren Sachverhalts sei schon vor dtr Ankunft TiSza'S in Wien ertheilt worden. — Da» belgische KöuigSpaar und Prinz Bal ¬ duin verrichteten Morgen» eine stille Andacht an der Bahre de» Kronprinzen und legten Kräiqe daselbst nieder, Vormittag» empfingen dieselben die Besuche VeS Kaiser», der Kaiserin, der Kron prinzessin und der Mitglieder de» kaiserlichen Haufe». ' . Wien, 4. Februar. Der Kaffer rmpfi*- den ungarischen LändeSvertbeidiäuNiLckiMOWM ^^ die Erhöhung der Krondotation um 3,500,000 Mt. Nähe gegen die rechte vordere vom 1. April 1889 an. abgefruerter Schuß. 3) Der Sä ,Da» „Mqrine-VerordnungsDatt" veröffent licht nachstehende kaiserliche VrM an den Hhef .. der Admiralität, 'betreffend die Strafvoll« ProjÄti! streckung bei der Marine: „Ich bestimme, selbe du daß vom 1. Januar 1889 ab die durch Meine Ordre vom 9. Februar vorigen Jahre» genehmigte Militär-StrafvollstreckungS-Borschrift auf Meiner Marine Anwendung findet und a» Bord Meiner Schiffe und Fahrzeuge die Tode»- und Frei heitsstrafen nach den anliegenden Vorschriften zu vollstrecken sind. Die denselben Gegenstand be handelnden älteren Bestimmungen und Vorschriften verlieren von dem gedachten Zeitpunkte ab ihre Giltigkeit. Zugleich ermächtige Ich Sie, zur Ausführung der neuen Vorschriften für Meine Marine da» Weitere zu verfügen, die erforder lichen Erläuterungen zu geben, auch die infolge neuer Gesetze und allgemeiner Verwaltungsmaß regeln nothwendig werdenden Abänderungen zu treffen und, soweit dadurch keine materiellen Vor schriften berührt werden, Ergänzungen eintreten zu lassen." — Der Chef der Admiralität hat diese Ordre zur Kenntniß der Marine gebracht mit dem Bemerken, daß die dazu gehörigen An lagen mit den Ausführungsbestimmungen und der Militär-Strafvollstreckungs-Vorschrift den Marinebchörden und Marinetheilen in der er forderlichen Anzahl von Exemplaren besonders zugehen werden. Berlin, 4. Februar. Die Anzeichen, daß Kronprinz Rudolf den Selbstmord, den er am 30. v. M. verübte, lange vorher erwogen hat, mehren sich. Der „N.-Z." wird telegraphirt: Wien, 4. Februar. Der allgemeine Eindruck aus allen Nachrichten ist der, daß der Kronprinz den Selbstmord wohl erwogen und sorgfältig ausgesührt habe, daß mögliche Zerwürfnisse, wenn solche überhaupt bestanden, doch keine ausreichende Erklärung seien, sondern wohl eine krankhafte Gehirnanlage die Grundlage des Entschlusses gewesen sein müsse. Es mehren sich die Nach richten über die Vorbereitungen des Selbstmords. Auch an seine Schwester, Erzherzogin Valerie, richtete der Kronprinz einen Brief mit der Bitte, sie möge tröstend an der Eltern Seite stehen. Die Darstellung des Grafen Karolyi, Freundes des Kronprinzen, an den Berichterstatter der „Neuen Fr. Presse" zeigt die gleiche Ueberzeugung. Er erhielt einen Brief mit Wünschen für das ungarische Vaterland und Grüßen an die Freunde. Zu Weihnachten erhielt Karolyi ein Bild des Kronprinzen mit einem kurzen melancholischen Brief. Wahrscheinlich war der Kronprinz stunden lang wach, bevor früh Morgens der Kammer diener klingelte, er war halb angeklcidet gewesen und zog sich aus, um zu sterben. — Weitere Meldungen desselben Blattes aus Wien von heute lauten: Heute, am Tage der feierlichen Schau stellung der Leiche des Kronprinzen, strömen Hunderttausende von Menschen in die Hofburg. Obwohl es bekannt ist, daß nur der bereits ge schlossene Sarg sichtbar ist, drängt Alles in lebensgefährlichem Eifer in die Burg. Großartig und durch das Gedränge furchtbar ist der An blick der Menge. Die Polizei hält die Engpässe, welche in die inneren Höfe der Burg führen, dicht besetzt und läßt nur einen Bruchtheil, aber doch Zehntausende durch. Schreie erschreckter Frauen tönen aus dem Gedränge, doch gewahrte man bisher eine musterhafte Sorgfalt der Polizei und eine achtnngswerthe Lenksamkeit des Publi kums. Trotzdem sollen zahlreiche Ohnmächten Vorfällen. Viel bemerkt wird die gestrige Pre digt des protestantischen Pastors Formey, welcher aus der letzten Zeit den Zug der Gespenstersurcht beim Kronprinzen als einen Beweis seines ge trübten Bewußtseins erzählte. — Der Sarg mit der Leiche des Kronprinzen ist nicht geschlossen. Das Gesicht erscheint wie lebend, nur blaß. An der Längsseite lehnt rechts ein Kranz des deut schen Kaisers, links ein solcher des Prinzen von Wales. Ein officiöses Blatt meldet, der Kaiser habe feine Zufriedenheit über die taktvolle Hal tung der Wiener Presse ausgesprochen. That- sächlich hatte diese keine leiseste Erwähnung der umlaufenden Getüchte gebracht. München, 2. Februar. Se. König!.Hoheit der Prinz-Regenr hat da» Protektorat über das Heuer dahier abzuhaltende siebente deutsche Turn fest übernommen. Wien, 2. Februar. Die amtliche „Wiener Zta." veröffentlicht das folgende Gutachten, welche» auf Grund de« protokollarisch aufge- nommenen SectionSbefundS der Leiche des Kton- prtttzen abgegeben ist: 1) der Kronprinz Rudolf ist an Zertrümmerung des Schädel» und der vorderen Hirnpartkn gestorben. 2) Diese Zer- trüvrmerung veranlaßte ein aus nnmittel-ürer